Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.Fürstinn, von deren Zorn über Roquairol's So schmerzlich bewegte er sich auf seinen "Komme doch diesen Abend zu mir ins Die Blinde." Er lachte über das Verwandeln; "in ge¬ Fürſtinn, von deren Zorn über Roquairol's So ſchmerzlich bewegte er ſich auf ſeinen „Komme doch dieſen Abend zu mir ins Die Blinde.“ Er lachte über das Verwandeln; „in ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0430" n="418"/> Fürſtinn, von deren Zorn über Roquairol's<lb/> eignen und Affen-Mord ihm Dian erzählet<lb/> hatte.</p><lb/> <p>So ſchmerzlich bewegte er ſich auf ſeinen<lb/> Wunden hin und her und entſchloß ſich, noch<lb/> dieſen Abend Linda aufzuſuchen, wo ſie auch<lb/> ſey: als er von ihr dieſes Briefchen bekam:</p><lb/> <p>„Komme doch dieſen Abend zu mir ins<lb/> Elyſium; er wird gewiß heiter ſeyn. Jetzt lad'<lb/> ich ein wie Du neulich. Du ſollſt mich auf die<lb/> ſchönen Berge führen, und es ſoll mir genug<lb/> ſeyn, wenn Du nur ſehen und genießen kannſt.<lb/> Julienne brauchen wir immer weniger. Dein<lb/> Vater dringt auf unſere Verbindung durch<lb/> Vorſchläge, die Du heute hören und wägen<lb/> ſollſt. — Komme unausbleiblich! — In mei¬<lb/> nem Herzen ſtehen noch ſo viele ſcharfe Thrä¬<lb/> nen über das böſe Trauerſpiel. Du mußt ſie<lb/> verwandeln in andere, Du Geliebter!</p><lb/> <p rendition="#right">Die Blinde.“</p><lb/> <p>Er lachte über das Verwandeln; „in ge¬<lb/> frorne eher,“ ſagt' er. Die heiſſe Liebe war ihm<lb/> ein heftiger Kuß in die Wunde. Er gieng nach<lb/> Lilar, dumpf, haſtig, tief in einen rothen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [418/0430]
Fürſtinn, von deren Zorn über Roquairol's
eignen und Affen-Mord ihm Dian erzählet
hatte.
So ſchmerzlich bewegte er ſich auf ſeinen
Wunden hin und her und entſchloß ſich, noch
dieſen Abend Linda aufzuſuchen, wo ſie auch
ſey: als er von ihr dieſes Briefchen bekam:
„Komme doch dieſen Abend zu mir ins
Elyſium; er wird gewiß heiter ſeyn. Jetzt lad'
ich ein wie Du neulich. Du ſollſt mich auf die
ſchönen Berge führen, und es ſoll mir genug
ſeyn, wenn Du nur ſehen und genießen kannſt.
Julienne brauchen wir immer weniger. Dein
Vater dringt auf unſere Verbindung durch
Vorſchläge, die Du heute hören und wägen
ſollſt. — Komme unausbleiblich! — In mei¬
nem Herzen ſtehen noch ſo viele ſcharfe Thrä¬
nen über das böſe Trauerſpiel. Du mußt ſie
verwandeln in andere, Du Geliebter!
Die Blinde.“
Er lachte über das Verwandeln; „in ge¬
frorne eher,“ ſagt' er. Die heiſſe Liebe war ihm
ein heftiger Kuß in die Wunde. Er gieng nach
Lilar, dumpf, haſtig, tief in einen rothen
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