"O, Du Göttliche, denke jetzt an etwas Schöneres" sagte er. -- "Nur ja, Albano, ja?" fuhr sie fort. -- "Alles wird sich durch unsere Liebe lösen" sagt' er. -- "Ja? Sage nur Ja!" bat sie -- er schwieg -- sie erschrack: "Ja?" sagte sie stärker. -- "O Linda, Linda!" stammelte er -- sie entsanken einander aus den Armen -- "ich kann nicht" sagt' er -- "Men¬ schen versteht Euch" sagte Julienne -- "Alba¬ no sprich Dein Wort" sagte Linda hart. -- "Ich habe keines" sagt' er.
Linda erhob sich beleidigt und sagte: "ich bin auch stolz -- ich fahre jetzt Julienne." Kein Bitten der Schwester konnte die Staunende oder den Staunenden schmelzen. Der Zorn, mit sei¬ nem Sprachrohr und Hörrohr, sprach und hör¬ te alles zu stark.
Die Gräfinn gieng fort und befahl anzu¬ spannen. "O ihr Leute, und Du Hartnäckiger, (sagte Julienne) geh ihr doch nach und stille sie." Aber der empfindlichen Sinnpflanze seiner Ehre waren jetzt Blätter zerquetscht; das ihm neue Auffahren, der Schlagregen ihres Zorns hatt' ihn erschüttert; er fragte nach nichts.
„O, Du Göttliche, denke jetzt an etwas Schöneres“ ſagte er. — „Nur ja, Albano, ja?“ fuhr ſie fort. — „Alles wird ſich durch unſere Liebe löſen“ ſagt' er. — „Ja? Sage nur Ja!“ bat ſie — er ſchwieg — ſie erſchrack: „Ja?“ ſagte ſie ſtärker. — „O Linda, Linda!“ ſtammelte er — ſie entſanken einander aus den Armen — „ich kann nicht“ ſagt' er — „Men¬ ſchen verſteht Euch“ ſagte Julienne — „Alba¬ no ſprich Dein Wort“ ſagte Linda hart. — „Ich habe keines“ ſagt' er.
Linda erhob ſich beleidigt und ſagte: „ich bin auch ſtolz — ich fahre jetzt Julienne.“ Kein Bitten der Schweſter konnte die Staunende oder den Staunenden ſchmelzen. Der Zorn, mit ſei¬ nem Sprachrohr und Hörrohr, ſprach und hör¬ te alles zu ſtark.
Die Gräfinn gieng fort und befahl anzu¬ ſpannen. „O ihr Leute, und Du Hartnäckiger, (ſagte Julienne) geh ihr doch nach und ſtille ſie.“ Aber der empfindlichen Sinnpflanze ſeiner Ehre waren jetzt Blätter zerquetſcht; das ihm neue Auffahren, der Schlagregen ihres Zorns hatt' ihn erſchüttert; er fragte nach nichts.
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„O, Du Göttliche, denke jetzt an etwas
Schöneres“ ſagte er. — „Nur ja, Albano,
ja?“ fuhr ſie fort. — „Alles wird ſich durch
unſere Liebe löſen“ ſagt' er. — „Ja? Sage
nur Ja!“ bat ſie — er ſchwieg — ſie erſchrack:
„Ja?“ ſagte ſie ſtärker. — „O Linda, Linda!“
ſtammelte er — ſie entſanken einander aus den
Armen — „ich kann nicht“ ſagt' er — „Men¬
ſchen verſteht Euch“ ſagte Julienne — „Alba¬
no ſprich Dein Wort“ ſagte Linda hart. —
„Ich habe keines“ ſagt' er.
Linda erhob ſich beleidigt und ſagte: „ich
bin auch ſtolz — ich fahre jetzt Julienne.“ Kein
Bitten der Schweſter konnte die Staunende oder
den Staunenden ſchmelzen. Der Zorn, mit ſei¬
nem Sprachrohr und Hörrohr, ſprach und hör¬
te alles zu ſtark.
Die Gräfinn gieng fort und befahl anzu¬
ſpannen. „O ihr Leute, und Du Hartnäckiger,
(ſagte Julienne) geh ihr doch nach und ſtille
ſie.“ Aber der empfindlichen Sinnpflanze ſeiner
Ehre waren jetzt Blätter zerquetſcht; das ihm
neue Auffahren, der Schlagregen ihres Zorns
hatt' ihn erſchüttert; er fragte nach nichts.
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/366>, abgerufen am 18.05.2024.
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