Saiten, nicht die Stimmung gezeigt. Wir sol¬ len nicht auf die Zukunft wirken und sehen, sondern auf die nächste Gegenwart. Erschiene je die Zeit, -- ich habe weder Reue noch Ge¬ duld --, je die Zeit, wo Du mich nicht mehr und recht liebtest: ach ich würde stiller, stärker, kürzer seyn als jetzt, und was giebt es weiter als entweder für den Geliebten sterben oder -- durch ihn?
Komme bald, Holder! Es ist sehr schön um uns, es hat geregnet, alle Welt jubiliret und sieht die Sonnen-Tropfen und hat sich einen Himmels-Trank gesammlet; auch ich habe für Dich Tassen und Vasen in der Eile hinausge¬ stellt. Komme, ich will Dir das Öhlblatt und den Myrtenzweig bringen und um das Haupt Rosen und Violen winden. Komme, ich dachte sonst nicht, daß ich so oft nach dem Posilippo sehen würde. -- L.
N. S. Auch die Nebenbuhlerinn sieht nach dem Posilippo und freuet sich auf Dein Wiedersehen. Doch übereile nichts. Adio, caro. I.
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Saiten, nicht die Stimmung gezeigt. Wir ſol¬ len nicht auf die Zukunft wirken und ſehen, ſondern auf die nächſte Gegenwart. Erſchiene je die Zeit, — ich habe weder Reue noch Ge¬ duld —, je die Zeit, wo Du mich nicht mehr und recht liebteſt: ach ich würde ſtiller, ſtärker, kürzer ſeyn als jetzt, und was giebt es weiter als entweder für den Geliebten ſterben oder — durch ihn?
Komme bald, Holder! Es iſt ſehr ſchön um uns, es hat geregnet, alle Welt jubiliret und ſieht die Sonnen-Tropfen und hat ſich einen Himmels-Trank geſammlet; auch ich habe für Dich Taſſen und Vaſen in der Eile hinausge¬ ſtellt. Komme, ich will Dir das Öhlblatt und den Myrtenzweig bringen und um das Haupt Roſen und Violen winden. Komme, ich dachte ſonſt nicht, daß ich ſo oft nach dem Poſilippo ſehen würde. — L.
N. S. Auch die Nebenbuhlerinn ſieht nach dem Poſilippo und freuet ſich auf Dein Wiederſehen. Doch übereile nichts. Adio, caro. I.
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Saiten, nicht die Stimmung gezeigt. Wir ſol¬
len nicht auf die Zukunft wirken und ſehen,
ſondern auf die nächſte Gegenwart. Erſchiene
je die Zeit, — ich habe weder Reue noch Ge¬
duld —, je die Zeit, wo Du mich nicht mehr
und recht liebteſt: ach ich würde ſtiller, ſtärker,
kürzer ſeyn als jetzt, und was giebt es weiter
als entweder für den Geliebten ſterben oder —
durch ihn?
Komme bald, Holder! Es iſt ſehr ſchön um
uns, es hat geregnet, alle Welt jubiliret und
ſieht die Sonnen-Tropfen und hat ſich einen
Himmels-Trank geſammlet; auch ich habe für
Dich Taſſen und Vaſen in der Eile hinausge¬
ſtellt. Komme, ich will Dir das Öhlblatt
und den Myrtenzweig bringen und um das
Haupt Roſen und Violen winden. Komme,
ich dachte ſonſt nicht, daß ich ſo oft nach dem
Poſilippo ſehen würde. — L.
N. S. Auch die Nebenbuhlerinn ſieht nach
dem Poſilippo und freuet ſich auf Dein
Wiederſehen. Doch übereile nichts. Adio,
caro. I.
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/207>, abgerufen am 24.11.2024.
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