Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.wahr! -- (sagte sie.) Was sagen Sie zu ei¬ Unter diesen Reden stiegen sie am Epomeo wahr! — (ſagte ſie.) Was ſagen Sie zu ei¬ Unter dieſen Reden ſtiegen ſie am Epomeo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="135"/> wahr! — (ſagte ſie.) Was ſagen Sie zu ei¬<lb/> nem galliſchen Krieg?“ — Er bekannte ſeinen<lb/> Wunſch für deſſen Entſtehung und die eigne<lb/> Theilnahme daran. Er konnte, ſogar auf Ko¬<lb/> ſten ſeiner Zukunft, gegen ſie nichts ſeyn als<lb/> offenherzig. „Seelig ſeyd Ihr Männer, (ſagte<lb/> ſie) Ihr grabt Euch durch den Lebens-Schnee<lb/> durch und trefft endlich die grüne Saat darun¬<lb/> ter an. Das kann keine Frau. Ein Weib iſt<lb/> doch ein dummes Ding der Natur. Ich ehre<lb/> ein Paar Häupter der Revoluzion, beſonders<lb/> das politiſche Kraft-Ungeheuer, den Mira¬<lb/> beau, ob ich ihn gleich nicht lieb haben kann.“</p><lb/> <p>Unter dieſen Reden ſtiegen ſie am Epomeo<lb/> auf. Agata begleitete die beiden Geſpielinnen<lb/> ihrer frühern Zeit mit voller Zunge und hun¬<lb/> grigem Ohre für ſo viele gegenſeitige Neuig¬<lb/> keiten. Da er jetzt neben der ſchönen Jung¬<lb/> frau gieng und zuweilen in das Angeſicht blick¬<lb/> te, das durch die geiſtige Kraft noch ſchöner<lb/> wurde, zugleich Blume, Blüthe und Frucht,<lb/> ſtatt daß ſonſt umgekehrt der Kopf durch das<lb/> Geſicht gewinnt: ſo richtete er ſtrenge über ſein<lb/> bisheriges Betragen gegen dieſes edle Weſen;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0147]
wahr! — (ſagte ſie.) Was ſagen Sie zu ei¬
nem galliſchen Krieg?“ — Er bekannte ſeinen
Wunſch für deſſen Entſtehung und die eigne
Theilnahme daran. Er konnte, ſogar auf Ko¬
ſten ſeiner Zukunft, gegen ſie nichts ſeyn als
offenherzig. „Seelig ſeyd Ihr Männer, (ſagte
ſie) Ihr grabt Euch durch den Lebens-Schnee
durch und trefft endlich die grüne Saat darun¬
ter an. Das kann keine Frau. Ein Weib iſt
doch ein dummes Ding der Natur. Ich ehre
ein Paar Häupter der Revoluzion, beſonders
das politiſche Kraft-Ungeheuer, den Mira¬
beau, ob ich ihn gleich nicht lieb haben kann.“
Unter dieſen Reden ſtiegen ſie am Epomeo
auf. Agata begleitete die beiden Geſpielinnen
ihrer frühern Zeit mit voller Zunge und hun¬
grigem Ohre für ſo viele gegenſeitige Neuig¬
keiten. Da er jetzt neben der ſchönen Jung¬
frau gieng und zuweilen in das Angeſicht blick¬
te, das durch die geiſtige Kraft noch ſchöner
wurde, zugleich Blume, Blüthe und Frucht,
ſtatt daß ſonſt umgekehrt der Kopf durch das
Geſicht gewinnt: ſo richtete er ſtrenge über ſein
bisheriges Betragen gegen dieſes edle Weſen;
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