Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

und wünscht im Namen des Vaters, und in ih¬
rem eignen
seine treue Mutter
Albine v. W.

P. S. Auch der alte Lehrer Wehmeier grüßet
seinen Liebling in fernen Landen; und wir
alle freuen uns auf seine Wiederkehr. A.

P. S. Bruder, ich muß auch ein P. S. machen,
Schoppe hat die Bewußte gemahlt, und
auch daraus entstanden Scenen. Aber ein
Mehres Mündlich. Die Prinzesse Idoine
fuhr diesen Winter oft zu unserer. R."


Da Briefe sich mehr nach dem Orte, wo sie
geboren, als nach dem, wo sie abgegeben wer¬
den, richten: so kommt oft, was als Saame
abgieng, schon keimend und mit Wurzeln an nach
dem langen Wege und umgekehrt Blüthen als
trockner Saame; und jedes Blatt ist eine Doppel¬
geburt von zwei fernen Zeiten, der schreibenden
und der lesenden. So wurde jetzt Albano unter
diesem hellern Himmel, auf diesem Boden einer

und wünſcht im Namen des Vaters, und in ih¬
rem eignen
ſeine treue Mutter
Albine v. W.

P. S. Auch der alte Lehrer Wehmeier grüßet
ſeinen Liebling in fernen Landen; und wir
alle freuen uns auf ſeine Wiederkehr. A.

P. S. Bruder, ich muß auch ein P. S. machen,
Schoppe hat die Bewußte gemahlt, und
auch daraus entſtanden Scenen. Aber ein
Mehres Mündlich. Die Prinzeſſe Idoine
fuhr dieſen Winter oft zu unſerer. R.“


Da Briefe ſich mehr nach dem Orte, wo ſie
geboren, als nach dem, wo ſie abgegeben wer¬
den, richten: ſo kommt oft, was als Saame
abgieng, ſchon keimend und mit Wurzeln an nach
dem langen Wege und umgekehrt Blüthen als
trockner Saame; und jedes Blatt iſt eine Doppel¬
geburt von zwei fernen Zeiten, der ſchreibenden
und der leſenden. So wurde jetzt Albano unter
dieſem hellern Himmel, auf dieſem Boden einer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0113" n="101"/>
und wün&#x017F;cht im Namen des Vaters, und in ih¬<lb/>
rem eignen<lb/><hi rendition="#right">&#x017F;eine treue Mutter<lb/>
Albine v. W.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">P</hi>. <hi rendition="#aq">S</hi>. Auch der alte Lehrer <hi rendition="#aq">Wehmeier</hi> grüßet<lb/>
&#x017F;einen Liebling in fernen Landen; und wir<lb/>
alle freuen uns auf &#x017F;eine Wiederkehr. A.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">P</hi>. <hi rendition="#aq">S</hi>. Bruder, ich muß auch ein <hi rendition="#aq">P</hi>. <hi rendition="#aq">S</hi>. machen,<lb/>
Schoppe hat die Bewußte gemahlt, und<lb/>
auch daraus ent&#x017F;tanden <hi rendition="#aq">Scenen</hi>. Aber ein<lb/>
Mehres Mündlich. Die Prinze&#x017F;&#x017F;e Idoine<lb/>
fuhr die&#x017F;en Winter oft zu un&#x017F;erer. R.&#x201C;</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p>Da Briefe &#x017F;ich mehr nach dem Orte, wo &#x017F;ie<lb/>
geboren, als nach dem, wo &#x017F;ie abgegeben wer¬<lb/>
den, richten: &#x017F;o kommt oft, was als Saame<lb/>
abgieng, &#x017F;chon keimend und mit Wurzeln an nach<lb/>
dem langen Wege und umgekehrt Blüthen als<lb/>
trockner Saame; und jedes Blatt i&#x017F;t eine Doppel¬<lb/>
geburt von zwei fernen Zeiten, der &#x017F;chreibenden<lb/>
und der le&#x017F;enden. So wurde jetzt Albano unter<lb/>
die&#x017F;em hellern Himmel, auf die&#x017F;em Boden einer<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0113] und wünſcht im Namen des Vaters, und in ih¬ rem eignen ſeine treue Mutter Albine v. W. P. S. Auch der alte Lehrer Wehmeier grüßet ſeinen Liebling in fernen Landen; und wir alle freuen uns auf ſeine Wiederkehr. A. P. S. Bruder, ich muß auch ein P. S. machen, Schoppe hat die Bewußte gemahlt, und auch daraus entſtanden Scenen. Aber ein Mehres Mündlich. Die Prinzeſſe Idoine fuhr dieſen Winter oft zu unſerer. R.“ Da Briefe ſich mehr nach dem Orte, wo ſie geboren, als nach dem, wo ſie abgegeben wer¬ den, richten: ſo kommt oft, was als Saame abgieng, ſchon keimend und mit Wurzeln an nach dem langen Wege und umgekehrt Blüthen als trockner Saame; und jedes Blatt iſt eine Doppel¬ geburt von zwei fernen Zeiten, der ſchreibenden und der leſenden. So wurde jetzt Albano unter dieſem hellern Himmel, auf dieſem Boden einer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/113
Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/113>, abgerufen am 02.05.2024.