Jean Paul: Titan. Bd. 2. Berlin, 1801.Vater fragt' ihn theilnehmend sein voriges und Sie kamen vor einen dunkeln Gang in der H 2
Vater fragt' ihn theilnehmend ſein voriges und Sie kamen vor einen dunkeln Gang in der H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0123" n="115"/> Vater fragt' ihn theilnehmend ſein voriges und<lb/> jetziges Leben ab.</p><lb/> <p>Sie kamen vor einen dunkeln Gang in der<lb/> Erde. Spener faßte freundlich Albano's rechte<lb/> Hand und ſagte, dieſer führe zu ſeiner Berg¬<lb/> wohnung <hi rendition="#g">hinauf</hi>. Aber bald ſchien es hinab¬<lb/> zugehen. Der Strom des Thales, die Roſana,<lb/> klang noch herein, aber nur einzelne Tropfen<lb/> des Mondlichts ſikerten durch zerſtreuete mit<lb/> Zweigen überſponnene Bergöffnungen durch.<lb/> Die Höhlung ſank weiter nieder — noch ferner<lb/> rauſchte das Waſſer im Thale. — Und doch<lb/> ſang eine Nachtigal immer nähere Lieder —<lb/> Albano ſchwieg gefaſſet. Überall giengen ſie<lb/> vor engen Pforten des Glanzes vorbei, den<lb/> blos ein Stern des Himmels herein zu werfen<lb/> ſchien. — Sie ſtiegen jetzt zu einer fernen er¬<lb/> leuchteten Zauberlaube hinab aus hellrothen<lb/> und giftigen dunkeln Blumen, aus kleinen Zak¬<lb/> kenblättern und großem breiten Laube zugleich<lb/> gewölbt und ein verwirrendes weißes Licht,<lb/> halb von hereinſchäumenden Strahlen lebendig<lb/> verſpritzt und halb aus Lilien nur als weißer<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0123]
Vater fragt' ihn theilnehmend ſein voriges und
jetziges Leben ab.
Sie kamen vor einen dunkeln Gang in der
Erde. Spener faßte freundlich Albano's rechte
Hand und ſagte, dieſer führe zu ſeiner Berg¬
wohnung hinauf. Aber bald ſchien es hinab¬
zugehen. Der Strom des Thales, die Roſana,
klang noch herein, aber nur einzelne Tropfen
des Mondlichts ſikerten durch zerſtreuete mit
Zweigen überſponnene Bergöffnungen durch.
Die Höhlung ſank weiter nieder — noch ferner
rauſchte das Waſſer im Thale. — Und doch
ſang eine Nachtigal immer nähere Lieder —
Albano ſchwieg gefaſſet. Überall giengen ſie
vor engen Pforten des Glanzes vorbei, den
blos ein Stern des Himmels herein zu werfen
ſchien. — Sie ſtiegen jetzt zu einer fernen er¬
leuchteten Zauberlaube hinab aus hellrothen
und giftigen dunkeln Blumen, aus kleinen Zak¬
kenblättern und großem breiten Laube zugleich
gewölbt und ein verwirrendes weißes Licht,
halb von hereinſchäumenden Strahlen lebendig
verſpritzt und halb aus Lilien nur als weißer
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |