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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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"Ich meine unter dem Landdienst dieß:
jetzt greift Ihr Trompetenmuskel ein und treibt
den Farsch unter die Zähne -- Ihre Zunge
und Ihre Backen stehen ihm bey und wen-
den, und schaufeln hin und her -- Ausbeugen
kann der Farsch unmöglich -- Auswandern
eben so wenig, weil Sie ihn mit zwey häuti-
gen Klappen (Wangen im gemeinen Leben)
und noch mit dem Ringmuskel oder Sphin-
kter des Mundes (dieß ist nur Ihr erster
Sphinkter, nicht Ihr letzter damit korre-
spondierender, was sich hier nicht weiter zeigen
läßt) auf das Schärfste inhaftieren und ein-
klammern -- kurz der Farsch wird trefflich zu
einem sogenannten Bissen, wie ich sehe, zuge-
hobelt und eingefeuchtet. -- Nun haben Sie
nichts weiter zu thun, (und ich bitte Sie um
diese Gefälligkeit) als den fertigen Bolus in
die Rachenhöle, in den Schlundkopf abzufüh-
ren. Hier aber hört die Allmacht Ihres Gei-
stes, mein Umgelder, gleichsam an einem Gränz-
kordon auf und es kommt nun nicht mehr auf
jenes eben so unerklärliche als erhabne Vermö-

„Ich meine unter dem Landdienſt dieß:
jetzt greift Ihr Trompetenmuskel ein und treibt
den Farſch unter die Zaͤhne — Ihre Zunge
und Ihre Backen ſtehen ihm bey und wen-
den, und ſchaufeln hin und her — Ausbeugen
kann der Farſch unmoͤglich — Auswandern
eben ſo wenig, weil Sie ihn mit zwey haͤuti-
gen Klappen (Wangen im gemeinen Leben)
und noch mit dem Ringmuskel oder Sphin-
kter des Mundes (dieß iſt nur Ihr erſter
Sphinkter, nicht Ihr letzter damit korre-
ſpondierender, was ſich hier nicht weiter zeigen
laͤßt) auf das Schaͤrfſte inhaftieren und ein-
klammern — kurz der Farſch wird trefflich zu
einem ſogenannten Biſſen, wie ich ſehe, zuge-
hobelt und eingefeuchtet. — Nun haben Sie
nichts weiter zu thun, (und ich bitte Sie um
dieſe Gefaͤlligkeit) als den fertigen Bolus in
die Rachenhoͤle, in den Schlundkopf abzufüh-
ren. Hier aber hoͤrt die Allmacht Ihres Gei-
ſtes, mein Umgelder, gleichſam an einem Gränz-
kordon auf und es kommt nun nicht mehr auf
jenes eben ſo unerklaͤrliche als erhabne Vermö-

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[72/0078] „Ich meine unter dem Landdienſt dieß: jetzt greift Ihr Trompetenmuskel ein und treibt den Farſch unter die Zaͤhne — Ihre Zunge und Ihre Backen ſtehen ihm bey und wen- den, und ſchaufeln hin und her — Ausbeugen kann der Farſch unmoͤglich — Auswandern eben ſo wenig, weil Sie ihn mit zwey haͤuti- gen Klappen (Wangen im gemeinen Leben) und noch mit dem Ringmuskel oder Sphin- kter des Mundes (dieß iſt nur Ihr erſter Sphinkter, nicht Ihr letzter damit korre- ſpondierender, was ſich hier nicht weiter zeigen laͤßt) auf das Schaͤrfſte inhaftieren und ein- klammern — kurz der Farſch wird trefflich zu einem ſogenannten Biſſen, wie ich ſehe, zuge- hobelt und eingefeuchtet. — Nun haben Sie nichts weiter zu thun, (und ich bitte Sie um dieſe Gefaͤlligkeit) als den fertigen Bolus in die Rachenhoͤle, in den Schlundkopf abzufüh- ren. Hier aber hoͤrt die Allmacht Ihres Gei- ſtes, mein Umgelder, gleichſam an einem Gränz- kordon auf und es kommt nun nicht mehr auf jenes eben ſo unerklaͤrliche als erhabne Vermö-

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/78>, abgerufen am 24.11.2024.