Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795.nem jüngern Nachstich vom fünften Fürstensohne zu¬ Sobald er das wußte, ließ er mich allein hinter Edler Mann! Du verzehrst nichts weiter auf nem juͤngern Nachſtich vom fuͤnften Fuͤrſtenſohne zu¬ Sobald er das wußte, ließ er mich allein hinter Edler Mann! Du verzehrſt nichts weiter auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0439" n="429"/> nem juͤngern Nachſtich vom fuͤnften Fuͤrſtenſohne zu¬<lb/> ſammenhielt, warf ſogleich im »Habergaͤßgen« uͤber<lb/> alles das reichlichſte Licht.</p><lb/> <p>Sobald er das wußte, ließ er mich allein hinter<lb/> meiner Bienen-Blechkappe <choice><sic>uud</sic><corr>und</corr></choice> Moſis Decke fahren,<lb/> und eilte voraus zum Fuͤrſten gerade eine Minute<lb/> fruͤher eh' es — zu ſpaͤt war. Denn Matthieu hat¬<lb/> te alles verrathen; und die Drillinge wollte man<lb/> eben aus der Inſel, worein ſie geflohen waren, und<lb/> unſern Viktor aus ſeiner Mutter Hauſe, worin er<lb/> ſchon Hof und Adel uͤber Pazienten und Wiſſenſchaf¬<lb/> ten und Braut vergeſſen hatte, abholen zum Ver¬<lb/> haft. Aber der Lord — deſſen Seele eine <hi rendition="#g">petro¬<lb/> graphiſche</hi> Karte erhabener Ideen war — griff<lb/> den Fuͤrſten mit ſeiner Allmacht an— zog die Schleier<lb/> von der ganzen Vergangenheit ab — trotzte ihm —<lb/> erſchuͤtterte ihn — zerfaſerte die Strick-Seele von<lb/> Maz — legte ihm die h. Dokumente des großen<lb/> alles mit dem Tode beſchwoͤrenden Emanuels vor und<lb/> die der Mutter und meiner Bruͤder — — berief ſich<lb/> auf die Feſtons von den fuͤnf in Blute ſtehenden<lb/> Schultern — denn es war der 30 Oktober (heute iſt<lb/> der 31ſte) — und ſagte, den 31ſten woll' er das al¬<lb/> les noch auf eine Weiſe beſiegeln, wie noch kein<lb/> Menſch es gethan — —</p><lb/> <p>Edler Mann! Du verzehrſt nichts weiter auf<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [429/0439]
nem juͤngern Nachſtich vom fuͤnften Fuͤrſtenſohne zu¬
ſammenhielt, warf ſogleich im »Habergaͤßgen« uͤber
alles das reichlichſte Licht.
Sobald er das wußte, ließ er mich allein hinter
meiner Bienen-Blechkappe und Moſis Decke fahren,
und eilte voraus zum Fuͤrſten gerade eine Minute
fruͤher eh' es — zu ſpaͤt war. Denn Matthieu hat¬
te alles verrathen; und die Drillinge wollte man
eben aus der Inſel, worein ſie geflohen waren, und
unſern Viktor aus ſeiner Mutter Hauſe, worin er
ſchon Hof und Adel uͤber Pazienten und Wiſſenſchaf¬
ten und Braut vergeſſen hatte, abholen zum Ver¬
haft. Aber der Lord — deſſen Seele eine petro¬
graphiſche Karte erhabener Ideen war — griff
den Fuͤrſten mit ſeiner Allmacht an— zog die Schleier
von der ganzen Vergangenheit ab — trotzte ihm —
erſchuͤtterte ihn — zerfaſerte die Strick-Seele von
Maz — legte ihm die h. Dokumente des großen
alles mit dem Tode beſchwoͤrenden Emanuels vor und
die der Mutter und meiner Bruͤder — — berief ſich
auf die Feſtons von den fuͤnf in Blute ſtehenden
Schultern — denn es war der 30 Oktober (heute iſt
der 31ſte) — und ſagte, den 31ſten woll' er das al¬
les noch auf eine Weiſe beſiegeln, wie noch kein
Menſch es gethan — —
Edler Mann! Du verzehrſt nichts weiter auf
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus03_1795/439>, abgerufen am 16.02.2025. |