fragte ein Offizier. "Das weis man eben nicht." (sagte der Sekretair;) bleibt sie inzwischen bei ihrer, so sind sehr viele Dinge vorher auszuma¬ chen; und beide müssen durchaus zweimal kopuliert werden, einmal von einem lutherischen Geistli¬ chen, hernach von einem katholischen." -- "Ihr Konsistorien, sagte der Offizier, bleibt doch bei Gott ein ganzer wahrer diffiziler, nichts nüzi¬ ger, langweiliger Schnikschnak, der mich ordent¬ lich revoltiert; wie stecht ihr ab gegen einen Feldprediger!" --
So beklommen als (nach der medizinischen Geschichte) Leute erwachen, die in ihrem Schlaf¬ zimmer einen Pomeranzenbaum hatten, der in der Nacht die Blüthen aufthat, und sie mit sei¬ nem Duft-Frühling überfiel: so stand Walt, mit der süß-nagenden Geschichte am liebewunden Herzen, vom Tische auf. Er wollte, er muste die Brautleute sehen. Wina, die er früher als der Graf, wenigstens gehört, konnt' er ordent¬ lich bitten, ihn dem Bräutigam, und diesen, den er längst gesehen und gesucht, ihn der Braut vorzustellen. Sehr hatt' ihm an der Wirthstafel
fragte ein Offizier. „Das weis man eben nicht.” (ſagte der Sekretair;) bleibt ſie inzwiſchen bei ihrer, ſo ſind ſehr viele Dinge vorher auszuma¬ chen; und beide muͤſſen durchaus zweimal kopuliert werden, einmal von einem lutheriſchen Geiſtli¬ chen, hernach von einem katholiſchen.” — „Ihr Konſiſtorien, ſagte der Offizier, bleibt doch bei Gott ein ganzer wahrer diffiziler, nichts nuͤzi¬ ger, langweiliger Schnikſchnak, der mich ordent¬ lich revoltiert; wie ſtecht ihr ab gegen einen Feldprediger!” —
So beklommen als (nach der mediziniſchen Geſchichte) Leute erwachen, die in ihrem Schlaf¬ zimmer einen Pomeranzenbaum hatten, der in der Nacht die Bluͤthen aufthat, und ſie mit ſei¬ nem Duft-Fruͤhling uͤberfiel: ſo ſtand Walt, mit der ſuͤß-nagenden Geſchichte am liebewunden Herzen, vom Tiſche auf. Er wollte, er muſte die Brautleute ſehen. Wina, die er fruͤher als der Graf, wenigſtens gehoͤrt, konnt' er ordent¬ lich bitten, ihn dem Braͤutigam, und dieſen, den er laͤngſt geſehen und geſucht, ihn der Braut vorzuſtellen. Sehr hatt' ihm an der Wirthstafel
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fragte ein Offizier. „Das weis man eben
nicht.” (ſagte der Sekretair;) bleibt ſie inzwiſchen
bei ihrer, ſo ſind ſehr viele Dinge vorher auszuma¬
chen; und beide muͤſſen durchaus zweimal kopuliert
werden, einmal von einem lutheriſchen Geiſtli¬
chen, hernach von einem katholiſchen.” — „Ihr
Konſiſtorien, ſagte der Offizier, bleibt doch bei
Gott ein ganzer wahrer diffiziler, nichts nuͤzi¬
ger, langweiliger Schnikſchnak, der mich ordent¬
lich revoltiert; wie ſtecht ihr ab gegen einen
Feldprediger!” —
So beklommen als (nach der mediziniſchen
Geſchichte) Leute erwachen, die in ihrem Schlaf¬
zimmer einen Pomeranzenbaum hatten, der in
der Nacht die Bluͤthen aufthat, und ſie mit ſei¬
nem Duft-Fruͤhling uͤberfiel: ſo ſtand Walt,
mit der ſuͤß-nagenden Geſchichte am liebewunden
Herzen, vom Tiſche auf. Er wollte, er muſte
die Brautleute ſehen. Wina, die er fruͤher als
der Graf, wenigſtens gehoͤrt, konnt' er ordent¬
lich bitten, ihn dem Braͤutigam, und dieſen,
den er laͤngſt geſehen und geſucht, ihn der Braut
vorzuſtellen. Sehr hatt' ihm an der Wirthstafel
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/43>, abgerufen am 31.07.2024.
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