ein Ferkel am eingeseiften Schwanz fest halten, als einen Advokaten am jus -- (welches wohl im edlern Stile heißen würde: Kenntnis des Rechts ist die um einen Mann geschriebene Münz- Legende, und verwehrt das Beschneiden des Stüks) -- und Heeringe wie sein Peter Walt, wären eben die ganzen Hechte; je dünner der Mes¬ serrücken, desto schärfer die Schneide; und er kenne Iktuße, die durch Nadelöhre zu fädeln wa¬ ren, die aber ungemein zustachen.
Wie immer, halfen seine Reden nichts: aber die verständige Veronika, seine Frau, wollte ge¬ gen die Sitte der Weiber, die im häuslichen Kon¬ sistorium immer als geistliche Räthe gegen die weltlichen stimmen, den Sohn aus dem geistli¬ chen Schafstall in die juristische Fleischscharre treiben; und das blos, weil sie einmal bei einem Stadtpfarrer gekocht habe und das Wesen kenne, wie sie sagte.
Diese hielt, als sie einst allein mit dem Soh¬ ne war, der mehr an ihr als am Vater hieng, ihm blos so viel vor: "mein Gottwalt, ich kann dich nicht zwingen, daß du dem Vater folgst;
ein Ferkel am eingeſeiften Schwanz feſt halten, als einen Advokaten am jus — (welches wohl im edlern Stile heißen wuͤrde: Kenntnis des Rechts iſt die um einen Mann geſchriebene Muͤnz- Legende, und verwehrt das Beſchneiden des Stuͤks) — und Heeringe wie ſein Peter Walt, waͤren eben die ganzen Hechte; je duͤnner der Meſ¬ ſerruͤcken, deſto ſchaͤrfer die Schneide; und er kenne Iktuße, die durch Nadeloͤhre zu faͤdeln wa¬ ren, die aber ungemein zuſtachen.
Wie immer, halfen ſeine Reden nichts: aber die verſtaͤndige Veronika, ſeine Frau, wollte ge¬ gen die Sitte der Weiber, die im haͤuslichen Kon¬ ſiſtorium immer als geiſtliche Raͤthe gegen die weltlichen ſtimmen, den Sohn aus dem geiſtli¬ chen Schafſtall in die juriſtiſche Fleiſchſcharre treiben; und das blos, weil ſie einmal bei einem Stadtpfarrer gekocht habe und das Weſen kenne, wie ſie ſagte.
Dieſe hielt, als ſie einſt allein mit dem Soh¬ ne war, der mehr an ihr als am Vater hieng, ihm blos ſo viel vor: „mein Gottwalt, ich kann dich nicht zwingen, daß du dem Vater folgſt;
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ein Ferkel am eingeſeiften Schwanz feſt halten,
als einen Advokaten am jus — (welches wohl
im edlern Stile heißen wuͤrde: Kenntnis des
Rechts iſt die um einen Mann geſchriebene Muͤnz-
Legende, und verwehrt das Beſchneiden des
Stuͤks) — und Heeringe wie ſein Peter Walt,
waͤren eben die ganzen Hechte; je duͤnner der Meſ¬
ſerruͤcken, deſto ſchaͤrfer die Schneide; und er
kenne Iktuße, die durch Nadeloͤhre zu faͤdeln wa¬
ren, die aber ungemein zuſtachen.
Wie immer, halfen ſeine Reden nichts: aber
die verſtaͤndige Veronika, ſeine Frau, wollte ge¬
gen die Sitte der Weiber, die im haͤuslichen Kon¬
ſiſtorium immer als geiſtliche Raͤthe gegen die
weltlichen ſtimmen, den Sohn aus dem geiſtli¬
chen Schafſtall in die juriſtiſche Fleiſchſcharre
treiben; und das blos, weil ſie einmal bei einem
Stadtpfarrer gekocht habe und das Weſen kenne,
wie ſie ſagte.
Dieſe hielt, als ſie einſt allein mit dem Soh¬
ne war, der mehr an ihr als am Vater hieng,
ihm blos ſo viel vor: „mein Gottwalt, ich kann
dich nicht zwingen, daß du dem Vater folgſt;
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/76>, abgerufen am 31.07.2024.
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