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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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ten machen, im Gegentheil das Reinigen der Schleusen noch
erleichtern.

Der gröste Theil aller Inseln auf der Erde befindet sich
in den südlichen Meeren, und zwar entweder sporadisch
in selbständige Gruppen vertheilt, oder den Kontinenten
parallel laufend. So ist es der Fall zwischen Amerika und
Asien, und da wir in Asien, zum Theil auf seiner Ostküste,
zum Theil auf Japan, und den andern, dieser Ostküste paral-
lel laufenden Inseln, Spuren einer uralten, ja der ältesten
Kultur finden, so liesse es sich wohl denken, dass durch d
jene Inselreihe, welche hier von Ost nach West sich hinzieht,
eine Verbindung von Asien und Amerika statt gefunden
habe, und auf diese Weise die Kultur nach Amerika ver-
pflanzt sei: wenigstens ist dies wahrscheinlicher, als die An-
nahme, dass dieser Kulturgang über das feste Land stattgehabt
habe, wo die asiatischen Einwanderer bis auf 60° Nordbreite, in
ein abscheuliches Klima hätten hinaufwandernsteigen müssen.

In Asien sehn wir, dass die Kultur von Osten nach Westen

ten machen, im Gegentheil das Reinigen der Schleusen noch
erleichtern.

Der gröste Theil aller Inseln auf der Erde befindet sich
in den südlichen Meeren, und zwar entweder sporadisch
in selbständige Gruppen vertheilt, oder den Kontinenten
parallel laufend. So ist es der Fall zwischen Amerika und
Asien, und da wir in Asien, zum Theil auf seiner Ostküste,
zum Theil auf Japan, und den andern, dieser Ostküste paral-
lel laufenden Inseln, Spuren einer uralten, ja der ältesten
Kultur finden, so liesse es sich wohl denken, dass durch d
jene Inselreihe, welche hier von Ost nach West sich hinzieht,
eine Verbindung von Asien und Amerika statt gefunden
habe, und auf diese Weise die Kultur nach Amerika ver-
pflanzt sei: wenigstens ist dies wahrscheinlicher, als die An-
nahme, dass dieser Kulturgang über das feste Land stattgehabt
habe, wo die asiatischen Einwanderer bis auf 60° Nordbreite, in
ein abscheuliches Klima hätten hinaufwandernsteigen müssen.

In Asien sehn wir, dass die Kultur von Osten nach Westen

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[234v/0472] ten machen, im Gegentheil das Reinigen der Schleusen pp noch erleichtern. Der gröste Theil aller Inseln auf der Erde befindet sich in den südlichen Meeren, und zwar entweder sporadisch in selbständige Gruppen vertheilt, oder den Kontinenten parallel laufend. So ist es der Fall zwischen Amerika und Asien, und da wir in Asien, zum Theil auf seiner Ostküste, zum Theil auf Japan, und den andern, dieser Ostküste paral- lel laufenden Inseln, Spuren einer uralten, ja der ältesten Kultur finden, so liesse es sich wohl denken, dass durch d jene Inselreihe, welche hier von O. nach W. sich hinzieht, eine Verbindung von Asien und Amerika statt gefunden habe, und auf diese Weise die Kultur nach Amerika ver- pflanzt sei: wenigstens ist dies wahrscheinlicher, als die An- nahme, dass dieser Kulturgang über das feste Land stattgehabt habe, wo die asiatischen Einwanderer bis auf 60° Ndbreite, in ein abscheuliches Klima hätten hinaufwandernsteigen müssen. In Asien sehn wir, dass die Kultur von Osten nach Westen

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 234v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/472>, abgerufen am 04.06.2024.