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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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allein die Wanderungen der Völker aufgehalten werden, sondern
auch an beiden Ufern des Flusses ganz verschiedene Produk-
zionen sich finden. Manche Flüsse in Amerika haben 200-
300 Meilen von ihrem Ausflusse eine Breite von 12-18000
Fus, und an ihrer Mündung Süswassergolfe von 40 Meilen
Öfnung. Schon Franklin machte die scharfsinnige Bemerkung,
dass der gröste Theil dieser Golfe nicht in das Meer ausflies-
se, weil dieses durch seine Fluten das Wasser zurükdrängt,
sondern in die Luft verdunstet werde.

Wir müssen das Wasser, welches 4 mal so viel Sauerstof
enthält, als die Luft, und die Luft selbst, als die beiden
Hauptbedingungen des organischen Lebens auf der Erde ansehn;
(daher kann auf dem Monde das, was wir organisches Leben
nennen, nicht statt findetn; es giebt daselbst keine Flüssig-
keit, wie das Wasser: denn, so weit man ihn untersucht hat,
ist das Niveau von jeden 2 Punkten seiner Oberfläche unter
sich verschieden.) Früher hielt man das Licht als unumgäng-
lich nothwendig dafür: allein man hat diese Meinung auf-
gegeben, seitdem man unterirdische Pflanzen und Thiere ken-

allein die Wanderungen der Völker aufgehalten werden, sondern
auch an beiden Ufern des Flusses ganz verschiedene Produk-
zionen sich finden. Manche Flüsse in Amerika haben 200–
300 Meilen von ihrem Ausflusse eine Breite von 12–18000
Fus, und an ihrer Mündung Süswassergolfe von 40 Meilen
Öfnung. Schon Franklin machte die scharfsinnige Bemerkung,
dass der gröste Theil dieser Golfe nicht in das Meer ausflies-
se, weil dieses durch seine Fluten das Wasser zurükdrängt,
sondern in die Luft verdunstet werde.

Wir müssen das Wasser, welches 4 mal so viel Sauerstof
enthält, als die Luft, und die Luft selbst, als die beiden
Hauptbedingungen des organischen Lebens auf der Erde ansehn;
(daher kann auf dem Monde das, was wir organisches Leben
nennen, nicht statt findetn; es giebt daselbst keine Flüssig-
keit, wie das Wasser: denn, so weit man ihn untersucht hat,
ist das Niveau von jeden 2 Punkten seiner Oberfläche unter
sich verschieden.) Früher hielt man das Licht als unumgäng-
lich nothwendig dafür: allein man hat diese Meinung auf-
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[222v/0448] allein die Wanderungen der Völker aufgehalten werden, sondern auch an beiden Ufern des Flusses ganz verschiedene Produk- zionen sich finden. Manche Flüsse in Amerika haben 200– 300 Meilen von ihrem Ausflusse eine Breite von 12–18000 Fus, und an ihrer Mündung Süswassergolfe von 40 Meilen Öfnung. Schon Franklin machte die scharfsinnige Bemerkung, dass der gröste Theil dieser Golfe nicht in das Meer ausflies- se, weil dieses durch seine Fluten das Wasser zurükdrängt, sondern in die Luft verdunstet werde. Wir müssen das Wasser, welches 4 mal so viel Sauerstof enthält, als die Luft, und die Luft selbst, als die beiden Hauptbedingungen des organischen Lebens auf der Erde ansehn; (daher kann auf dem Monde das, was wir organisches Leben nennen, nicht statt finden; es giebt daselbst keine Flüssig- keit, wie das Wasser: denn, so weit man ihn untersucht hat, ist das Niveau von jeden 2 Punkten seiner Oberfläche unter sich verschieden.) Früher hielt man das Licht als unumgäng- lich nothwendig dafür: allein man hat diese Meinung auf- gegeben, seitdem man unterirdische Pflanzen und Thiere ken-

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 222v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/448>, abgerufen am 24.11.2024.