Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

men in Nordamerika gehören die Labiaten und Cruciferen,
die sich wieder bei uns in grosser Menge finden.

Es läst sich berechnen, dass die Masse der beschriebenen
und bekanten Pflanzen sich auf 60,000 Spezies beläuft.
Von der grösseren Menge, welche auf dem ganzen Erdboden
sich befindet, läst sich nicht einmal eine Schäzung
machen. Das gröste Herbarium auf der Welt hat Herr
Lambert in England zusammengebracht, und in diesem
finden sich [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]allein 30,000 Phanerogamen. Das ganze Reich
der Vegetabilien läst sich nicht in einzelne grosse Klas-
sen theilen: denn die Natur kent dieselben nicht, und
hat die feinsten Übergänge von einer in die andre: man
hat daher in neuer Zeit mit grossem Rechte angefan-
gen, diese gewaltige Masse von Gewächsen in kleinere
Gruppen, in natürliche Familien zu theilen, bei denen es
zwar auch schwer, aber doch eher möglich ist, die gemein-
schaftlichen Kennzeichen zu bestimmen und festzuhalten.

Bei dem Pflanzenleben im grossen drängen sich uns

men in Nordamerika gehören die Labiaten und Cruciferen,
die sich wieder bei uns in grosser Menge finden.

Es läst sich berechnen, dass die Masse der beschriebenen
und bekanten Pflanzen sich auf 60,000 Spezies beläuft.
Von der grösseren Menge, welche auf dem ganzen Erdboden
sich befindet, läst sich nicht einmal eine Schäzung
machen. Das gröste Herbarium auf der Welt hat Herr
Lambert in England zusammengebracht, und in diesem
finden sich [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]allein 30,000 Phanerogamen. Das ganze Reich
der Vegetabilien läst sich nicht in einzelne grosse Klas-
sen theilen: denn die Natur kent dieselben nicht, und
hat die feinsten Übergänge von einer in die andre: man
hat daher in neuer Zeit mit grossem Rechte angefan-
gen, diese gewaltige Masse von Gewächsen in kleinere
Gruppen, in natürliche Familien zu theilen, bei denen es
zwar auch schwer, aber doch eher möglich ist, die gemein-
schaftlichen Kennzeichen zu bestimmen und festzuhalten.

Bei dem Pflanzenleben im grossen drängen sich uns

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="4">
          <p><pb facs="#f0043" n="20r"/>
men in Nordamerika gehören die Labiaten und Cruciferen,<lb/>
die sich wieder bei uns in grosser Menge finden.</p><lb/>
          <p>Es läst sich berechnen, dass die Masse der beschriebenen<lb/>
und bekanten Pflanzen sich auf 60,000 Spezies beläuft.<lb/><choice><sic>von</sic><corr resp="#CT">Von</corr></choice> der grösseren Menge, welche auf dem ganzen Erdboden<lb/>
sich befindet, läst sich nicht einmal eine Schäzung<lb/>
machen. Das gröste Herbarium auf der Welt hat <choice><abbr>Hr.</abbr><expan resp="#CT">Herr</expan></choice><lb/><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116652292 http://d-nb.info/gnd/116652292">Lambert</persName> in England zusammengebracht, und in diesem<lb/>
finden sich <subst><del rendition="#s"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/></del><add place="superlinear">allein</add></subst> 30,000 Phanerogamen. Das ganze Reich<lb/>
der Vegetabilien läst sich nicht in einzelne grosse Klas-<lb/>
sen theilen: denn die Natur kent dieselben nicht, und<lb/>
hat die feinsten Übergänge von einer in die andre: man<lb/>
hat daher in neuer Zeit mit grossem Rechte angefan-<lb/>
gen, diese gewaltige Masse von Gewächsen in kleinere<lb/>
Gruppen, in natürliche Familien zu theilen, bei denen es<lb/>
zwar auch schwer, aber doch eher möglich ist, die gemein-<lb/>
schaftlichen Kennzeichen zu bestimmen und festzuhalten.</p><lb/>
          <p>Bei dem Pflanzenleben im grossen drängen sich uns<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20r/0043] men in Nordamerika gehören die Labiaten und Cruciferen, die sich wieder bei uns in grosser Menge finden. Es läst sich berechnen, dass die Masse der beschriebenen und bekanten Pflanzen sich auf 60,000 Spezies beläuft. Von der grösseren Menge, welche auf dem ganzen Erdboden sich befindet, läst sich nicht einmal eine Schäzung machen. Das gröste Herbarium auf der Welt hat Hr. Lambert in England zusammengebracht, und in diesem finden sich allein 30,000 Phanerogamen. Das ganze Reich der Vegetabilien läst sich nicht in einzelne grosse Klas- sen theilen: denn die Natur kent dieselben nicht, und hat die feinsten Übergänge von einer in die andre: man hat daher in neuer Zeit mit grossem Rechte angefan- gen, diese gewaltige Masse von Gewächsen in kleinere Gruppen, in natürliche Familien zu theilen, bei denen es zwar auch schwer, aber doch eher möglich ist, die gemein- schaftlichen Kennzeichen zu bestimmen und festzuhalten. Bei dem Pflanzenleben im grossen drängen sich uns

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/43
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 20r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/43>, abgerufen am 24.11.2024.