in jener Gegend vorkommen. Noch ist hiebei die auffallende Erscheinung zu bemerken, dass diese numerischen Verhältnisse sich keinesweges nach der Zahl der einzelnen Pflanzenindivi- duen richten, sondern nach den Formen im allgemeinen.
Zur Karakteristik der Pflanzen gehört es ferner, dass sie nicht alle über den Erdball gleichmässig vertheilt sind, sondern dass jeder Form ihr bestimter Wohnplaz angewiesen ist: gewisse Familien könte man nordische, andre wieder tropische nennen, wobei jedoch nicht zu verkennen ist, dass die Gränzen nichtnirgend scharf gezogen, sondern sehr in einander übergehend sind. Die Euphorbiaceen und Malvaceen nehmen nach dem Norden zu ab, - die Ericeen und andre werden nach dem Süden zu seltener. Auch in Hinsicht auf die BreitenLängengrade herscht eine grosse Verschiedenheit in den verschiedenen Welttheilen: die Vegetazion von Nordamerika ist von der europäischen ganz verschieden; man hat versucht, in dieser Hinsicht gewisse Formenlinien zu ziehn, welche diesen Unterschied angeben sollen. Zu den seltnern For-
in jener Gegend vorkommen. Noch ist hiebei die auffallende Erscheinung zu bemerken, dass diese numerischen Verhältnisse sich keinesweges nach der Zahl der einzelnen Pflanzenindivi- duen richten, sondern nach den Formen im allgemeinen.
Zur Karakteristik der Pflanzen gehört es ferner, dass sie nicht alle über den Erdball gleichmässig vertheilt sind, sondern dass jeder Form ihr bestimter Wohnplaz angewiesen ist: gewisse Familien könte man nordische, andre wieder tropische nennen, wobei jedoch nicht zu verkennen ist, dass die Gränzen nichtnirgend scharf gezogen, sondern sehr in einander übergehend sind. Die Euphorbiaceen und Malvaceen nehmen nach dem Norden zu ab, – die Ericeen und andre werden nach dem Süden zu seltener. Auch in Hinsicht auf die BreitenLängengrade herscht eine grosse Verschiedenheit in den verschiedenen Welttheilen: die Vegetazion von Nordamerika ist von der europäischen ganz verschieden; man hat versucht, in dieser Hinsicht gewisse Formenlinien zu ziehn, welche diesen Unterschied angeben sollen. Zu den seltnern For-
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[19v/0042]
in jener Gegend vorkommen. Noch ist hiebei die auffallende
Erscheinung zu bemerken, dass diese numerischen Verhältnisse
sich keinesweges nach der Zahl der einzelnen Pflanzenindivi-
duen richten, sondern nach den Formen im allgemeinen.
Zur Karakteristik der Pflanzen gehört es ferner, dass
sie nicht alle über den Erdball gleichmässig vertheilt
sind, sondern dass jeder Form ihr bestimter Wohnplaz
angewiesen ist: gewisse Familien könte man nordische,
andre wieder tropische nennen, wobei jedoch nicht zu
verkennen ist, dass die Gränzen nirgend scharf
gezogen, sondern sehr in einander übergehend sind. Die
Euphorbiaceen und Malvaceen nehmen nach dem Norden
zu ab, – die Ericeen und andre werden nach dem Süden
zu seltener. Auch in Hinsicht auf die Längengrade
herscht eine grosse Verschiedenheit in den verschiedenen
Welttheilen: die Vegetazion von Nordamerika ist von
der europäischen ganz verschieden; man hat versucht,
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 19v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/42>, abgerufen am 24.11.2024.
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