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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Denkmalen der Fall ist, man hatte den wichtigern Stein an der
Dekke zurükgelassen, auf welchem Champollion der jüngere
eine Cartouche entdekte, die den Namen Autokratos ent-
hielt, den man auf einigen Münzen des Nero und Claudius
eben so absolute gebraucht findet. Dies führt uns daher auf
eine Vermuthung des grossen Antiquares Visconti zurük,
der das Somersolstizium blos aus dem beweglichen Jahre
der Aegypter erklärte. Ausserdem fand man auf dem äus-
seren Pronaos (der zwar aus neuerer Zeit sein kann als der
hintere Tempel) eine Inschrift aus den Zeiten des Tiberius.
Der Thierkreis in Latopolis (Esneh) fängt mit dem Zeichen
der Jungfrau an, und hier zeigt sich schon die Unwahrscheinlich-
keit, dass dieser also um 2000 Jahre von dem von Denderah
verschieden sein müste, während man beiden Monumenten
kaum einen Unterschied von einigen 100 Jahren zugestehn
kann. Man warf es dem Monumente vor, dass das Zeichen
der Waage darauf fehle: allein diese ist erst zu Caesar's
Zeit an den Himmel gekommen, während vorher bekantlich

Denkmalen der Fall ist, man hatte den wichtigern Stein an der
Dekke zurükgelassen, auf welchem Champollion der jüngere
eine Cartouche entdekte, die den Namen Αὐτοκράτως ent-
hielt, den man auf einigen Münzen des Nero und Claudius
eben so absolute gebraucht findet. Dies führt uns daher auf
eine Vermuthung des grossen Antiquares Visconti zurük,
der das Somersolstizium blos aus dem beweglichen Jahre
der Aegypter erklärte. Ausserdem fand man auf dem äus-
seren Pronaos (der zwar aus neuerer Zeit sein kann als der
hintere Tempel) eine Inschrift aus den Zeiten des Tiberius.
Der Thierkreis in Latopolis (Esneh) fängt mit dem Zeichen
der Jungfrau an, und hier zeigt sich schon die Unwahrscheinlich-
keit, dass dieser also um 2000 Jahre von dem von Denderah
verschieden sein müste, während man beiden Monumenten
kaum einen Unterschied von einigen 100 Jahren zugestehn
kann. Man warf es dem Monumente vor, dass das Zeichen
der Waage darauf fehle: allein diese ist erst zu Caesar’s
Zeit an den Himmel gekommen, während vorher bekantlich

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[112v/0228] Denkmalen der Fall ist, man hatte den wichtigern Stein an der Dekke zurükgelassen, auf welchem Champollion der jüngere eine Cartouche entdekte, die den Namen Αὐτοκράτως ent- hielt, den man auf einigen Münzen des Nero und Claudius eben so absolute gebraucht findet. Dies führt uns daher auf eine Vermuthung des grossen Antiquares Visconti zurük, der das Somersolstizium blos aus dem beweglichen Jahre der Aegypter erklärte. Ausserdem fand man auf dem äus- seren Pronaos (der zwar aus neuerer Zeit sein kann als der hintere Tempel) eine Inschrift aus den Zeiten des Tiberius. Der Thierkreis in Latopolis (Esneh) fängt mit dem Zeichen der Jungfrau an, und hier zeigt sich schon die Unwahrscheinlich- keit, dass dieser also um 2000 Jahre von dem von Denderah verschieden sein müste, während man beiden Monumenten kaum einen Unterschied von einigen 100 Jahren zugestehn kann. Man warf es dem Monumente vor, dass das Zeichen der Waage darauf fehle: allein diese ist erst zu Caesar’s Zeit an den Himmel gekommen, während vorher bekantlich

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 112v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/228>, abgerufen am 24.11.2024.