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Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].

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Dach überragten. Nun hatte er Ruhe, er ward von der Kette befreit, bildete eine mächtige Krone, und trägt noch immer die reichlichsten Früchte.

In der Niederlage der Buchhandlung fanden wir Papierballen bis fast an die Decke aufgeschichtet. Fritz schlug vor, sie als Festung zu benutzen, zu belagern und zu vertheidigen. Dies ward mehrere Male mit Eifer ausgeführt, bis zuletzt ein Papierballen von oben herabfiel und auseinander stäubte. Ich war halbtodt vor Angst: denn wir konnten nicht daran denken, ihn in seine frühere Form zurückzubringen, und verborgen konnte die Sache unmöglich bleiben. Aber Fritz wußte Rath; er ging ganz unbefangen in das vordere Komtoir, und erzählte als eine interessante Neuigkeit, wie wir hinten in der Niederlage gespielt, und wie da ganz von selbst ein Ballen herabgefallen und aufgegangen sei. Ich hatte mich unterdessen schon aus dem Staube gemacht: denn ich war viel zu verlegen und zu beschämt, um bei einer solchen Umgehung der Wahrheit die Hand zu bieten. Der gütige Geschäftsführer, Herr Ritter, ein älterer Bruder des großen Geographen, versuchte zwar ein strenges Gesicht zu machen, ließ aber bald die Sache durch den Markthelfer in Ordnung bringen. Seitdem war es mit den Festungsbauten vorbei.

Ich stöberte nun in den gebundenen Büchern, die der Grosvater aus seiner Privatbibliothek, weil ihm oben der Platz fehlte, in die Niederlage gebracht. Es waren meist ältere bändereiche Zeitschriften, die für Kinder wenig Interesse hatten; allein die Folioausgabe von Wielands Musarion wurde wegen der zierlichen Kupfer oft betrachtet Das meiste Entzücken erregte ein großes Blatt in: Denon, Voyage en Egypte, die Schlacht bei den Pyramiden. Das

Dach überragten. Nun hatte er Ruhe, er ward von der Kette befreit, bildete eine mächtige Krone, und trägt noch immer die reichlichsten Früchte.

In der Niederlage der Buchhandlung fanden wir Papierballen bis fast an die Decke aufgeschichtet. Fritz schlug vor, sie als Festung zu benutzen, zu belagern und zu vertheidigen. Dies ward mehrere Male mit Eifer ausgeführt, bis zuletzt ein Papierballen von oben herabfiel und auseinander stäubte. Ich war halbtodt vor Angst: denn wir konnten nicht daran denken, ihn in seine frühere Form zurückzubringen, und verborgen konnte die Sache unmöglich bleiben. Aber Fritz wußte Rath; er ging ganz unbefangen in das vordere Komtoir, und erzählte als eine interessante Neuigkeit, wie wir hinten in der Niederlage gespielt, und wie da ganz von selbst ein Ballen herabgefallen und aufgegangen sei. Ich hatte mich unterdessen schon aus dem Staube gemacht: denn ich war viel zu verlegen und zu beschämt, um bei einer solchen Umgehung der Wahrheit die Hand zu bieten. Der gütige Geschäftsführer, Herr Ritter, ein älterer Bruder des großen Geographen, versuchte zwar ein strenges Gesicht zu machen, ließ aber bald die Sache durch den Markthelfer in Ordnung bringen. Seitdem war es mit den Festungsbauten vorbei.

Ich stöberte nun in den gebundenen Büchern, die der Grosvater aus seiner Privatbibliothek, weil ihm oben der Platz fehlte, in die Niederlage gebracht. Es waren meist ältere bändereiche Zeitschriften, die für Kinder wenig Interesse hatten; allein die Folioausgabe von Wielands Musarion wurde wegen der zierlichen Kupfer oft betrachtet Das meiste Entzücken erregte ein großes Blatt in: Denon, Voyage en Egypte, die Schlacht bei den Pyramiden. Das

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[130/0142] Dach überragten. Nun hatte er Ruhe, er ward von der Kette befreit, bildete eine mächtige Krone, und trägt noch immer die reichlichsten Früchte. In der Niederlage der Buchhandlung fanden wir Papierballen bis fast an die Decke aufgeschichtet. Fritz schlug vor, sie als Festung zu benutzen, zu belagern und zu vertheidigen. Dies ward mehrere Male mit Eifer ausgeführt, bis zuletzt ein Papierballen von oben herabfiel und auseinander stäubte. Ich war halbtodt vor Angst: denn wir konnten nicht daran denken, ihn in seine frühere Form zurückzubringen, und verborgen konnte die Sache unmöglich bleiben. Aber Fritz wußte Rath; er ging ganz unbefangen in das vordere Komtoir, und erzählte als eine interessante Neuigkeit, wie wir hinten in der Niederlage gespielt, und wie da ganz von selbst ein Ballen herabgefallen und aufgegangen sei. Ich hatte mich unterdessen schon aus dem Staube gemacht: denn ich war viel zu verlegen und zu beschämt, um bei einer solchen Umgehung der Wahrheit die Hand zu bieten. Der gütige Geschäftsführer, Herr Ritter, ein älterer Bruder des großen Geographen, versuchte zwar ein strenges Gesicht zu machen, ließ aber bald die Sache durch den Markthelfer in Ordnung bringen. Seitdem war es mit den Festungsbauten vorbei. Ich stöberte nun in den gebundenen Büchern, die der Grosvater aus seiner Privatbibliothek, weil ihm oben der Platz fehlte, in die Niederlage gebracht. Es waren meist ältere bändereiche Zeitschriften, die für Kinder wenig Interesse hatten; allein die Folioausgabe von Wielands Musarion wurde wegen der zierlichen Kupfer oft betrachtet Das meiste Entzücken erregte ein großes Blatt in: Denon, Voyage en Egypte, die Schlacht bei den Pyramiden. Das

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871], S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871/142>, abgerufen am 24.11.2024.