Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. Zeiget diewahre In- gredientia des Carls- bades durch angestellte Proben an: Als daß solches ent- hält 1. Das aller- reinste Lau- gen-Saltz. Jm Gegentheil zeiget belobter Herr Plumptre die wahre und durch-
Beſchreibung des Fichtelbergs. Zeiget diewahre In- gredientia des Carls- bades durch angeſtellte Proben an: Als daß ſolches ent- haͤlt 1. Das aller- reinſte Lau- gen-Saltz. Jm Gegentheil zeiget belobter Herr Plumptre die wahre und durch-
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
Jm Gegentheil zeiget belobter Herr Plumptre die wahre und
eigentliche Ingredientia beſagten Bades an. Nehmlich/ daß ſolches
in ſich enthalte 1) ein allerreineſtes Sal alcali oder Laugen-Saltz.
Welches er durch folgende Proben beweiſet: indem α) dieſes
warme Bade-Waſſer mit einer jeden Saͤure/ ſie ſey gleich gelin-
de/ als der Eßig/ oder ſtarck/ als der Saltz-Geiſt/ Salpeter-Geiſt/
Victriol-Geiſt/ in eine Jehrung und Erhebung tritt mit einer
groſſen Menge Blaſen/ und Ausdaͤmpffung. Die groͤßte Saͤu-
re/ als das zerfreſſende Victriol-Oehl/ wird dadurch gemildert/
gelindert/ und verliert die Saͤure. Dann mit 10. Tropffen be-
ſagten Victriol-Oehls wurden zwey Uncien Bade-Waſſers oder
das darinnen enthaltene Laugen-Saltz geſaͤttiget/ und in eine dritte
Natur gebracht; indem man nehmlich das Waſſer abdaͤmpffen
laſſen/ ſo entſtunde daraus ein Saltz/ ſo weder ſauer/ noch laugen-
hafft war/ ſondern kam dem Doͤpel-Saltz/ arcanun duplicatum ge-
nannt/ oder dem Tartaro Victriolato gantz gleich. β) Gieſſet man dann
blauen Veilen-Safft auf dieſe Waſſer/ ſo erlangen ſie eine gruͤne
Farbe/ eben als wann man Weinſtein-Saltz in Waſſer aufloͤſet/
und beſagten Safft darein gieſſet/ ſo geſchichts es auch. γ) Wann
man in dieſes Waſſer gepuͤlverte Rhabarbara ſchuͤttet/ ſo faͤrbt ſich das
Waſſer roth/ eben dergleichen Farben ziehen nun auch die alcali-
ſche oder laugenhaffte aufloͤſe Waſſer aus dieſer Wurtzel. δ) Loͤ-
ſet man einen Mercurium ſublimatum auf/ und gieſſet ſolchen in die-
ſes Waſſer/ ſo entſtehet daraus ein Gemiſch von Pommrantzen-
Farbe/ welche Dinge ſaͤmbtlich dann das Laugen-Saltz uͤberfluͤſ-
ſig an den Tag legen. ε) Uber dieſes/ ſo man theils das Waſ-
ſer deſtillirt, theils nur ſchlechterdings abrauchen laͤſſet/ ſo bekommt
man von einem Pfund Waſſer drey und ein halb Qvintlein ſal-
tzig irrdiſcher Materien/ ſolvirt man dieſes Saltz wider in Waſ-
ſer/ filtrirt und coagulirt es wieder/ ſo bekommet man zwey Qvint-
lein: Nun zeiget der Geſchmack deutlich/ daß es auf der Zungen
einem Sali tartari oder beſtaͤndigen Laugen-Saltz/ und der geblaͤt-
terten ſehr ſtarck laugenhafft gemachten Erden des Weinſteins
gantz gleich kommet. ζ) Es ſtreitet und tumultuirt mit einem je-
dem Sauer-Saltz. η) mit dem Salmiac vermiſcht/ giebt es den aller-
durch-
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Zitationshilfe: | Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/279>, abgerufen am 07.07.2024. |