Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.4. Fürs vierde / Lehret die Augsp. Confession in diesem Articul / das Menschliche natur viel zu schwach sey / dieweil sie ohn den H Geist vnter des Teuffeis gewalt ist / ehrlich vnstrefflich vnd Gottselig zu leben. Denn obgleich die Philosophi sich vnterstanden / solches zu thun / haben sie dennoch solchs nicht ausgericht / sondern sind in viel grosse vnd öffentliche Sünde gefallen. Haec Auguft Confess. Rodolphus Gualtherus aber in seiner Postill am newlich angezogenen ort / machts der natur alles ehnlich vnd leicht / in massen der Christlich leser wol mehr örter wird finden. Denn in der Vorred oder Apologia der bücher Cinglij Tom 1 fol. vnterstehet er sich mit vielen Sophistereyen zu verteidigen die Heuptketzerey Zwinglij das er in Anamnemate de Prouidentia, in Epist. 1 vnnd sonsten offt lehret / das auch die Heiden / rechtschaffene Gottes diener sind gewesen in jrer blindheit vnd vnwissenheit des heiligen Euangelij / dardurch nicht allein etliche wenig / sondern wol alle Articul Christlichs Glaubens vnnütz ja auch schedlich gemacht werden. Denn was könte doch für eine ergere / schedlichere lehre sein / denn der Christen / so man ohn dieselbige könte selig werden? vnd gleichwol so viel tausent heiliger Merterer jr Blut vmb derselbigen willen hetten vergossen / vnd von vns solchs noch zum hefftigsten wird gestritten? were es nicht viel erger mit allen Rcligions streiten / als ein rixa de lana Caprina? 5. Zum fünfften / lehret die Augsp. Confession in diesem 20. Artic. das die gute werck nötig sind / vnd notwendig folgen müssen / wenn der Mensch gleubig worden ist / sonft verliere man durch Sünd vnd laster wider das gewissen / Gottes gnad / den Glauben / vnd H. Geist. Dawider lehret Rodo. Gualther vnd alle Caluinisten / wie obgemeld Articul. 7 das wenn gleich einer Todtsünde begehet wider das gewissen / als 4. Fürs vierde / Lehret die Augsp. Confession in diesem Articul / das Menschliche natur viel zu schwach sey / dieweil sie ohn den H Geist vnter des Teuffeis gewalt ist / ehrlich vnstrefflich vnd Gottselig zu leben. Denn obgleich die Philosophi sich vnterstanden / solches zu thun / haben sie dennoch solchs nicht ausgericht / sondern sind in viel grosse vnd öffentliche Sünde gefallen. Haec Auguft Confess. Rodolphus Gualtherus aber in seiner Postill am newlich angezogenen ort / machts der natur alles ehnlich vnd leicht / in massen der Christlich leser wol mehr örter wird finden. Denn in der Vorred oder Apologia der bücher Cinglij Tom 1 fol. vnterstehet er sich mit vielen Sophistereyen zu verteidigen die Heuptketzerey Zwinglij das er in Anamnemate de Prouidentia, in Epist. 1 vnnd sonsten offt lehret / das auch die Heiden / rechtschaffene Gottes diener sind gewesen in jrer blindheit vnd vnwissenheit des heiligen Euangelij / dardurch nicht allein etliche wenig / sondern wol alle Articul Christlichs Glaubens vnnütz ja auch schedlich gemacht werden. Denn was könte doch für eine ergere / schedlichere lehre sein / denn der Christen / so man ohn dieselbige könte selig werden? vnd gleichwol so viel tausent heiliger Merterer jr Blut vmb derselbigen willen hetten vergossen / vnd von vns solchs noch zum hefftigsten wird gestritten? were es nicht viel erger mit allen Rcligions streiten / als ein rixa de lana Caprina? 5. Zum fünfften / lehret die Augsp. Confession in diesem 20. Artic. das die gute werck nötig sind / vnd notwendig folgen müssen / wenn der Mensch gleubig worden ist / sonft verliere man durch Sünd vnd laster wider das gewissen / Gottes gnad / den Glauben / vnd H. Geist. Dawider lehret Rodo. Gualther vnd alle Caluinisten / wie obgemeld Articul. 7 das wenn gleich einer Todtsünde begehet wider das gewissen / als <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0238"/> <p>4. Fürs vierde / Lehret die Augsp. Confession in diesem Articul / das Menschliche natur viel zu schwach sey / dieweil sie ohn den H Geist vnter des Teuffeis gewalt ist / ehrlich vnstrefflich vnd Gottselig zu leben. Denn obgleich die Philosophi sich vnterstanden / solches zu thun / haben sie dennoch solchs nicht ausgericht / sondern sind in viel grosse vnd öffentliche Sünde gefallen. Haec Auguft Confess. Rodolphus Gualtherus aber in seiner Postill am newlich angezogenen ort / machts der natur alles ehnlich vnd leicht / in massen der Christlich leser wol mehr örter wird finden. Denn in der Vorred oder Apologia der bücher Cinglij Tom 1 fol. vnterstehet er sich mit vielen Sophistereyen zu verteidigen die Heuptketzerey Zwinglij das er in Anamnemate de Prouidentia, in Epist. 1 vnnd sonsten offt lehret / das auch die Heiden / rechtschaffene Gottes diener sind gewesen in jrer blindheit vnd vnwissenheit des heiligen Euangelij / dardurch nicht allein etliche wenig / sondern wol alle Articul Christlichs Glaubens vnnütz ja auch schedlich gemacht werden. Denn was könte doch für eine ergere / schedlichere lehre sein / denn der Christen / so man ohn dieselbige könte selig werden? vnd gleichwol so viel tausent heiliger Merterer jr Blut vmb derselbigen willen hetten vergossen / vnd von vns solchs noch zum hefftigsten wird gestritten? were es nicht viel erger mit allen Rcligions streiten / als ein rixa de lana Caprina?</p> <p>5. Zum fünfften / lehret die Augsp. Confession in diesem 20. Artic. das die gute werck nötig sind / vnd notwendig folgen müssen / wenn der Mensch gleubig worden ist / sonft verliere man durch Sünd vnd laster wider das gewissen / Gottes gnad / den Glauben / vnd H. Geist. Dawider lehret Rodo. Gualther vnd alle Caluinisten / wie obgemeld Articul. 7 das wenn gleich einer Todtsünde begehet wider das gewissen / als </p> </div> </body> </text> </TEI> [0238]
4. Fürs vierde / Lehret die Augsp. Confession in diesem Articul / das Menschliche natur viel zu schwach sey / dieweil sie ohn den H Geist vnter des Teuffeis gewalt ist / ehrlich vnstrefflich vnd Gottselig zu leben. Denn obgleich die Philosophi sich vnterstanden / solches zu thun / haben sie dennoch solchs nicht ausgericht / sondern sind in viel grosse vnd öffentliche Sünde gefallen. Haec Auguft Confess. Rodolphus Gualtherus aber in seiner Postill am newlich angezogenen ort / machts der natur alles ehnlich vnd leicht / in massen der Christlich leser wol mehr örter wird finden. Denn in der Vorred oder Apologia der bücher Cinglij Tom 1 fol. vnterstehet er sich mit vielen Sophistereyen zu verteidigen die Heuptketzerey Zwinglij das er in Anamnemate de Prouidentia, in Epist. 1 vnnd sonsten offt lehret / das auch die Heiden / rechtschaffene Gottes diener sind gewesen in jrer blindheit vnd vnwissenheit des heiligen Euangelij / dardurch nicht allein etliche wenig / sondern wol alle Articul Christlichs Glaubens vnnütz ja auch schedlich gemacht werden. Denn was könte doch für eine ergere / schedlichere lehre sein / denn der Christen / so man ohn dieselbige könte selig werden? vnd gleichwol so viel tausent heiliger Merterer jr Blut vmb derselbigen willen hetten vergossen / vnd von vns solchs noch zum hefftigsten wird gestritten? were es nicht viel erger mit allen Rcligions streiten / als ein rixa de lana Caprina?
5. Zum fünfften / lehret die Augsp. Confession in diesem 20. Artic. das die gute werck nötig sind / vnd notwendig folgen müssen / wenn der Mensch gleubig worden ist / sonft verliere man durch Sünd vnd laster wider das gewissen / Gottes gnad / den Glauben / vnd H. Geist. Dawider lehret Rodo. Gualther vnd alle Caluinisten / wie obgemeld Articul. 7 das wenn gleich einer Todtsünde begehet wider das gewissen / als
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