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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Reise Beschreibung.
Vnd wenn sie nur dem Könige bißweilen/ sonderlich im Naurus stat-
liche Geschencke schicken/ hat keine Klage wider sie sonderliche Krafft.

Sie nehmen alle gerne Geschencke vnd lassen sich bestechen/ son-Nehmen Ge-
schenck.

derlich der Eahtemad döwlet. Dann weil Er gleich als Vice-Rex,
durch dessen Hand alle/ nicht alleine Reichs vnd Land- sondern auch
wichtige Civil vnd particular Sachen zugehen pflegen/ muß man/ wer
gehöret vnd befordert sein wil/ mit schwerer Hand kommen/ Er pfleget/
wenn man sich darzu nicht verstehen wil (ja auch von frembden Ge-
sandten) fordern zulassen. Solches geschiehet mit gutem Vorbewust
des Königes. Dann Sarü Tagge hatte nicht allein den König zum
Erben seiner Güter gemachet/ sondern auch im Gebrauch/ des Jahrs
1. vnd mehr mahl sehr köstliche Geschencke in ordentlicher Procession
darzubringen. Hiedurch musten andere Herrn die volle Hand gegen
dem König auffzuthun mit angefrischet werden. Der König hatte also
an diesem Reichs Canceler einen Canal oder fette Küche/ durch welche
Er das gantze Land vnvermuhteter Vnbilligkeit außsaugen oder mel-
cken kunte. Sarü Tagge hatte darbey sich desto weniger zubefürchten/
daß der König etwa auß Begierde zur Erbschafft jhn bald hette vmb-
bringen lassen. Er wolte dann mit jenem/ welcher die Henne/ so jhm
täglich ein gulden Ey legete/ schlachtete/ gleiche Thorheit begehen.
Weil dann die Chanen vnd Beambten die Vnterthanen mit vnbilli-Klage übers
Recht.

gen Aufflagen beschweren/ sich im Gerichte mit Geschencke bestechen
lassen/ vnd der König durch die Finger sihet. Klagen die Vntertha-
nen sehr/ das die Justitz Noth vnd sie Armuth leiden. Man findet auch
vnter den gemeinen Mann wenig/ die wol begütert seynd.

Es wird wegen beforderter Justitz Schach Abas noch höchlich ge-Schach Abas
ein Beforde-
rer des Rech-
tes.

rühmet. Er hat die Richter/ wenn sie von den Partheyen Ruswet oder
heimliche Geschencke genommen/ sehr beschimpffet/ vnd hart gestraffet.
Dann als einsmals der König erfahren/ das der Kasi oder Richter in
Jspahan in einer wichtigen Sache von beyden Partheyen/ nemblich
von jeglichem 15. Tumain Ruswet genommen/ vnd hernach die Par-
theyen beredet/ daß sie sich in güte mit einander vertrügen/ hat Er dem
Kasi diß zur Straffe aufferleget: Derselbe hat müssen Rücklings auff
einem Esel sitzen/ vnd ein frisch Eingeweyde vom Schaff durchlöchert
vmb den Halß über sein schönes Kleid hangen/ des Esels Schwantz in
der Hand nehmen/ vnd sich auff den gantzen Maidan herumb führen
lassen. Da dann der Tzartzi oder Außruffer vorhergehen vnd ruffen
müssen/ daß der König mit allen/ die vmb das Recht zubeugen Ge-
schenck nehmen/ also spielen wolte. Nach solcher Procession/ muste der
Kasi auß der Stadt verwiesen werden.

Die fürnehmen Königlichen Officirer vnd Hoffleute/ so zu vnser
Zeit waren/ seynd bey Regierung Schach Abas geringe Leute gewesen.
Von Schach Sefi aber/ nach dem die Fürnembsten vnd weisesten
Häupter vmbgebracht/ hervor gezogen vnd groß gemachet worden.
Selbige haben wir in folgenden Emptern befunden.


Hoff-

Reiſe Beſchreibung.
Vnd wenn ſie nur dem Koͤnige bißweilen/ ſonderlich im Naurus ſtat-
liche Geſchencke ſchicken/ hat keine Klage wider ſie ſonderliche Krafft.

Sie nehmen alle gerne Geſchencke vnd laſſen ſich beſtechen/ ſon-Nehmen Ge-
ſchenck.

derlich der Eahtemad döwlet. Dann weil Er gleich als Vice-Rex,
durch deſſen Hand alle/ nicht alleine Reichs vnd Land- ſondern auch
wichtige Civil vnd particular Sachen zugehen pflegen/ muß man/ wer
gehoͤret vnd befordert ſein wil/ mit ſchwerer Hand kommen/ Er pfleget/
wenn man ſich darzu nicht verſtehen wil (ja auch von frembden Ge-
ſandten) fordern zulaſſen. Solches geſchiehet mit gutem Vorbewuſt
des Koͤniges. Dann Sarü Tagge hatte nicht allein den Koͤnig zum
Erben ſeiner Guͤter gemachet/ ſondern auch im Gebrauch/ des Jahrs
1. vnd mehr mahl ſehr koͤſtliche Geſchencke in ordentlicher Proceſſion
darzubringen. Hiedurch muſten andere Herꝛn die volle Hand gegen
dem Koͤnig auffzuthun mit angefriſchet werden. Der Koͤnig hatte alſo
an dieſem Reichs Canceler einen Canal oder fette Kuͤche/ durch welche
Er das gantze Land vnvermuhteter Vnbilligkeit außſaugen oder mel-
cken kunte. Sarü Tagge hatte darbey ſich deſto weniger zubefuͤrchten/
daß der Koͤnig etwa auß Begierde zur Erbſchafft jhn bald hette vmb-
bringen laſſen. Er wolte dann mit jenem/ welcher die Henne/ ſo jhm
taͤglich ein gulden Ey legete/ ſchlachtete/ gleiche Thorheit begehen.
Weil dann die Chanen vnd Beambten die Vnterthanen mit vnbilli-Klage uͤbers
Recht.

gen Aufflagen beſchweren/ ſich im Gerichte mit Geſchencke beſtechen
laſſen/ vnd der Koͤnig durch die Finger ſihet. Klagen die Vntertha-
nen ſehr/ das die Juſtitz Noth vnd ſie Armuth leiden. Man findet auch
vnter den gemeinen Mann wenig/ die wol beguͤtert ſeynd.

Es wird wegen beforderter Juſtitz Schach Abas noch hoͤchlich ge-Schach Abas
ein Beforde-
rer des Rech-
tes.

ruͤhmet. Er hat die Richter/ wenn ſie von den Partheyen Ruswet oder
heimliche Geſchencke genommen/ ſehr beſchimpffet/ vnd hart geſtraffet.
Dann als einsmals der Koͤnig erfahren/ das der Kaſi oder Richter in
Jſpahan in einer wichtigen Sache von beyden Partheyen/ nemblich
von jeglichem 15. Tumain Ruswet genommen/ vnd hernach die Par-
theyen beredet/ daß ſie ſich in guͤte mit einander vertruͤgen/ hat Er dem
Kaſi diß zur Straffe aufferleget: Derſelbe hat muͤſſen Ruͤcklings auff
einem Eſel ſitzen/ vnd ein friſch Eingeweyde vom Schaff durchloͤchert
vmb den Halß uͤber ſein ſchoͤnes Kleid hangen/ des Eſels Schwantz in
der Hand nehmen/ vnd ſich auff den gantzen Maidan herumb fuͤhren
laſſen. Da dann der Tzartzi oder Außruffer vorhergehen vnd ruffen
muͤſſen/ daß der Koͤnig mit allen/ die vmb das Recht zubeugen Ge-
ſchenck nehmen/ alſo ſpielen wolte. Nach ſolcher Proceſſion/ muſte der
Kaſi auß der Stadt verwieſen werden.

Die fuͤrnehmen Koͤniglichen Officirer vnd Hoffleute/ ſo zu vnſer
Zeit waren/ ſeynd bey Regierung Schach Abas geringe Leute geweſen.
Von Schach Sefi aber/ nach dem die Fuͤrnembſten vnd weiſeſten
Haͤupter vmbgebracht/ hervor gezogen vnd groß gemachet worden.
Selbige haben wir in folgenden Emptern befunden.


Hoff-
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[447/0495] Reiſe Beſchreibung. Vnd wenn ſie nur dem Koͤnige bißweilen/ ſonderlich im Naurus ſtat- liche Geſchencke ſchicken/ hat keine Klage wider ſie ſonderliche Krafft. Sie nehmen alle gerne Geſchencke vnd laſſen ſich beſtechen/ ſon- derlich der Eahtemad döwlet. Dann weil Er gleich als Vice-Rex, durch deſſen Hand alle/ nicht alleine Reichs vnd Land- ſondern auch wichtige Civil vnd particular Sachen zugehen pflegen/ muß man/ wer gehoͤret vnd befordert ſein wil/ mit ſchwerer Hand kommen/ Er pfleget/ wenn man ſich darzu nicht verſtehen wil (ja auch von frembden Ge- ſandten) fordern zulaſſen. Solches geſchiehet mit gutem Vorbewuſt des Koͤniges. Dann Sarü Tagge hatte nicht allein den Koͤnig zum Erben ſeiner Guͤter gemachet/ ſondern auch im Gebrauch/ des Jahrs 1. vnd mehr mahl ſehr koͤſtliche Geſchencke in ordentlicher Proceſſion darzubringen. Hiedurch muſten andere Herꝛn die volle Hand gegen dem Koͤnig auffzuthun mit angefriſchet werden. Der Koͤnig hatte alſo an dieſem Reichs Canceler einen Canal oder fette Kuͤche/ durch welche Er das gantze Land vnvermuhteter Vnbilligkeit außſaugen oder mel- cken kunte. Sarü Tagge hatte darbey ſich deſto weniger zubefuͤrchten/ daß der Koͤnig etwa auß Begierde zur Erbſchafft jhn bald hette vmb- bringen laſſen. Er wolte dann mit jenem/ welcher die Henne/ ſo jhm taͤglich ein gulden Ey legete/ ſchlachtete/ gleiche Thorheit begehen. Weil dann die Chanen vnd Beambten die Vnterthanen mit vnbilli- gen Aufflagen beſchweren/ ſich im Gerichte mit Geſchencke beſtechen laſſen/ vnd der Koͤnig durch die Finger ſihet. Klagen die Vntertha- nen ſehr/ das die Juſtitz Noth vnd ſie Armuth leiden. Man findet auch vnter den gemeinen Mann wenig/ die wol beguͤtert ſeynd. Nehmen Ge- ſchenck. Klage uͤbers Recht. Es wird wegen beforderter Juſtitz Schach Abas noch hoͤchlich ge- ruͤhmet. Er hat die Richter/ wenn ſie von den Partheyen Ruswet oder heimliche Geſchencke genommen/ ſehr beſchimpffet/ vnd hart geſtraffet. Dann als einsmals der Koͤnig erfahren/ das der Kaſi oder Richter in Jſpahan in einer wichtigen Sache von beyden Partheyen/ nemblich von jeglichem 15. Tumain Ruswet genommen/ vnd hernach die Par- theyen beredet/ daß ſie ſich in guͤte mit einander vertruͤgen/ hat Er dem Kaſi diß zur Straffe aufferleget: Derſelbe hat muͤſſen Ruͤcklings auff einem Eſel ſitzen/ vnd ein friſch Eingeweyde vom Schaff durchloͤchert vmb den Halß uͤber ſein ſchoͤnes Kleid hangen/ des Eſels Schwantz in der Hand nehmen/ vnd ſich auff den gantzen Maidan herumb fuͤhren laſſen. Da dann der Tzartzi oder Außruffer vorhergehen vnd ruffen muͤſſen/ daß der Koͤnig mit allen/ die vmb das Recht zubeugen Ge- ſchenck nehmen/ alſo ſpielen wolte. Nach ſolcher Proceſſion/ muſte der Kaſi auß der Stadt verwieſen werden. Schach Abas ein Beforde- rer des Rech- tes. Die fuͤrnehmen Koͤniglichen Officirer vnd Hoffleute/ ſo zu vnſer Zeit waren/ ſeynd bey Regierung Schach Abas geringe Leute geweſen. Von Schach Sefi aber/ nach dem die Fuͤrnembſten vnd weiſeſten Haͤupter vmbgebracht/ hervor gezogen vnd groß gemachet worden. Selbige haben wir in folgenden Emptern befunden. Hoff-

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/495>, abgerufen am 26.05.2024.