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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Ander Theil der Persianischen
weil Ardebil keine Gräntzstadt/ vnd daher eines geschwinden Vber-
falles vom Türcken sich so leicht nicht zubefürchten hat. Er hatte in
allen kaum 50. Personen/ durch welche Er seine Hoffstadt bestellen
liesse. Seine Hoffhaltung aber war bey weitem nicht so prächtig/ als
des Arebechans. Er führete auch ein eingezogenes nüchtern Leben/
gebrauchte in den Zusammenkunfften vnd Gastbothen/ derer Er vn-
sertwegen 3. anstellete/ viel Taback/ dessen Rauch Er nach der gemei-
nen Perser manier mit einer von 2. Elen lang höltzern Röhre durch
ein Glaß Wasser zoge/ worbey Er des heissen schwartzen Wassers Ca-
hawae
viel genosse/ Dieses sol sehr erkalten/ vnd die allzugeilen Begier-
de dempffen.

Was sonst vmb Ardebil denckwürdig sein mag/ seynd etliche an
Warme Ba-
de vnd gesund
Brunnen.
den Gebirgen gelegene warme Bäder/ lust vnd gesund Brunnen/ zu
welchen der Chan vns zuführen sich anerbotte/ wurde aber wegen
schwachheit des Ges: Brügm. vnterlassen. Der Perser Bericht von
denselben war dieser: Vnten vor dem Berge Sebelan ist ein Brun
Serdebe.Serdebe, so laulicht vnd klar Wasser führet/ in welchen man zubaden
Pag: 321.pfleget. Er ist von Sulfakarchan, dessen obgedacht/ vnter ein Gewöl-
be gebracht worden. Drey Meilen von diesem zur Rechten des Ber-
ges ist ein warmer Brun/ welcher einen schweffelichten Gestanck von
sich giebt/ vnd die Lufft der gantzen Gegend stinckend machet; Jst wie-
Abkotur.der den Grind vnd Reudigkeit sehr dienlich/ daher wird Er auch Ab-
kotur, h. e.
Schorffwasser tituliret. An einem andern Orte dieses
Berges sollen noch drey ander Brunnen/ Meul, Daudau vnd Randau
Meul.genant/ gefunden worden/ führen alle drey siedentheiß Wasser. Meul
entspringet auß einem kleinen Hügel/ welcher auff beyden seiten kalte
Daudau.tieffe Brunnen hat/ Daudau, so eine Viertelmeile von diesem/ spielet
mit 2. Quellen/ hat neben jhm auch einen kalten Brunnen. Vor bey-
den ist ein Teich gegraben/ in welche man sie zusammen leiten/ vnd zum
Randau.Bade temperiren kan. Randau aber soll bißweilen seine Wirckung
krefftig erzeigen/ bißweilen auch zurücke ziehen. Sie sagen/ daß/ wenn
der Krancke genesen sol/ sich Schlangen darinnen sehen lassen/ so an-
dere kleine weisse Schlenglein auff dem Kopffe in einen Ring gedre-
het/ als eine Crone liegen haben. Wo diese nicht gespüret werden/
wird das Bad vergebens gebrauchet. Eine halbe Meile jenseit der
Scherkol.Stadt lieget am Wege zur Rechten ein Teich oder Pfütze Scherköl
genant/ welcher von hartgeliefferten Salpeter vnd Saltz gleich als
mit Eißschollen zugeleget war; die Reudigen sollen sich auch hierauß zu-
waschen pflegen. Was sie vom Berge Bakru denckwürdiges berichte-
ten sol bey dem/ was sie vom Berge Elbend fabuliren/ gedacht werden.

Junius.

Nach dem wir als obgedacht zwey gantzer Monat in Ardebil ge-
Newer Me-
hemandar
Abasculi-
bek.
legen/ kam den 1. Junij ein newer Mehemandar vom Könige verord-
net/ Namens Abasculibek, mit Bericht/ daß er vns jnnerhalb 40.
Tagen zum Könige/ welcher groß Verlangen nach vns truge/ lieffern

sol-

Ander Theil der Perſianiſchen
weil Ardebil keine Graͤntzſtadt/ vnd daher eines geſchwinden Vber-
falles vom Tuͤrcken ſich ſo leicht nicht zubefuͤrchten hat. Er hatte in
allen kaum 50. Perſonen/ durch welche Er ſeine Hoffſtadt beſtellen
lieſſe. Seine Hoffhaltung aber war bey weitem nicht ſo praͤchtig/ als
des Arebechans. Er fuͤhrete auch ein eingezogenes nuͤchtern Leben/
gebrauchte in den Zuſammenkunfften vnd Gaſtbothen/ derer Er vn-
ſertwegen 3. anſtellete/ viel Taback/ deſſen Rauch Er nach der gemei-
nen Perſer manier mit einer von 2. Elen lang hoͤltzern Roͤhre durch
ein Glaß Waſſer zoge/ worbey Er des heiſſen ſchwartzen Waſſers Ca-
hawæ
viel genoſſe/ Dieſes ſol ſehr erkalten/ vnd die allzugeilen Begier-
de dempffen.

Was ſonſt vmb Ardebil denckwuͤrdig ſein mag/ ſeynd etliche an
Warme Ba-
de vnd geſund
Brunnen.
den Gebirgen gelegene warme Baͤder/ luſt vnd geſund Brunnen/ zu
welchen der Chan vns zufuͤhren ſich anerbotte/ wurde aber wegen
ſchwachheit des Geſ: Bruͤgm. vnterlaſſen. Der Perſer Bericht von
denſelben war dieſer: Vnten vor dem Berge Sebelan iſt ein Brun
Serdebe.Serdebe, ſo laulicht vnd klar Waſſer fuͤhret/ in welchen man zubaden
Pag: 321.pfleget. Er iſt von Sulfakarchan, deſſen obgedacht/ vnter ein Gewoͤl-
be gebracht worden. Drey Meilen von dieſem zur Rechten des Ber-
ges iſt ein warmer Brun/ welcher einen ſchweffelichten Geſtanck von
ſich giebt/ vnd die Lufft der gantzen Gegend ſtinckend machet; Jſt wie-
Abkotur.der den Grind vnd Reudigkeit ſehr dienlich/ daher wird Er auch Ab-
kotur, h. e.
Schorffwaſſer tituliret. An einem andern Orte dieſeſ
Berges ſollen noch drey ander Brunnen/ Meul, Daudau vnd Randau
Meul.genant/ gefunden worden/ fuͤhren alle drey ſiedentheiß Waſſer. Meul
entſpringet auß einem kleinen Huͤgel/ welcher auff beyden ſeiten kalte
Daudau.tieffe Brunnen hat/ Daudau, ſo eine Viertelmeile von dieſem/ ſpielet
mit 2. Quellen/ hat neben jhm auch einen kalten Brunnen. Vor bey-
den iſt ein Teich gegraben/ in welche man ſie zuſammen leiten/ vnd zum
Randau.Bade temperiren kan. Randau aber ſoll bißweilen ſeine Wirckung
krefftig erzeigen/ bißweilen auch zuruͤcke ziehen. Sie ſagen/ daß/ wenn
der Krancke geneſen ſol/ ſich Schlangen darinnen ſehen laſſen/ ſo an-
dere kleine weiſſe Schlenglein auff dem Kopffe in einen Ring gedre-
het/ als eine Crone liegen haben. Wo dieſe nicht geſpuͤret werden/
wird das Bad vergebens gebrauchet. Eine halbe Meile jenſeit der
Scherkôl.Stadt lieget am Wege zur Rechten ein Teich oder Pfuͤtze Scherköl
genant/ welcher von hartgeliefferten Salpeter vnd Saltz gleich als
mit Eißſchollen zugeleget war; die Reudigen ſollen ſich auch hierauß zu-
waſchen pflegen. Was ſie vom Berge Bakru denckwuͤrdiges berichte-
ten ſol bey dem/ was ſie vom Berge Elbend fabuliren/ gedacht werden.

Junius.

Nach dem wir als obgedacht zwey gantzer Monat in Ardebil ge-
Newer Me-
hemandar
Abasculi-
bek.
legen/ kam den 1. Junij ein newer Mehemandar vom Koͤnige verord-
net/ Namens Abasculibek, mit Bericht/ daß er vns jnnerhalb 40.
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[346/0392] Ander Theil der Perſianiſchen weil Ardebil keine Graͤntzſtadt/ vnd daher eines geſchwinden Vber- falles vom Tuͤrcken ſich ſo leicht nicht zubefuͤrchten hat. Er hatte in allen kaum 50. Perſonen/ durch welche Er ſeine Hoffſtadt beſtellen lieſſe. Seine Hoffhaltung aber war bey weitem nicht ſo praͤchtig/ als des Arebechans. Er fuͤhrete auch ein eingezogenes nuͤchtern Leben/ gebrauchte in den Zuſammenkunfften vnd Gaſtbothen/ derer Er vn- ſertwegen 3. anſtellete/ viel Taback/ deſſen Rauch Er nach der gemei- nen Perſer manier mit einer von 2. Elen lang hoͤltzern Roͤhre durch ein Glaß Waſſer zoge/ worbey Er des heiſſen ſchwartzen Waſſers Ca- hawæ viel genoſſe/ Dieſes ſol ſehr erkalten/ vnd die allzugeilen Begier- de dempffen. Was ſonſt vmb Ardebil denckwuͤrdig ſein mag/ ſeynd etliche an den Gebirgen gelegene warme Baͤder/ luſt vnd geſund Brunnen/ zu welchen der Chan vns zufuͤhren ſich anerbotte/ wurde aber wegen ſchwachheit des Geſ: Bruͤgm. vnterlaſſen. Der Perſer Bericht von denſelben war dieſer: Vnten vor dem Berge Sebelan iſt ein Brun Serdebe, ſo laulicht vnd klar Waſſer fuͤhret/ in welchen man zubaden pfleget. Er iſt von Sulfakarchan, deſſen obgedacht/ vnter ein Gewoͤl- be gebracht worden. Drey Meilen von dieſem zur Rechten des Ber- ges iſt ein warmer Brun/ welcher einen ſchweffelichten Geſtanck von ſich giebt/ vnd die Lufft der gantzen Gegend ſtinckend machet; Jſt wie- der den Grind vnd Reudigkeit ſehr dienlich/ daher wird Er auch Ab- kotur, h. e. Schorffwaſſer tituliret. An einem andern Orte dieſeſ Berges ſollen noch drey ander Brunnen/ Meul, Daudau vnd Randau genant/ gefunden worden/ fuͤhren alle drey ſiedentheiß Waſſer. Meul entſpringet auß einem kleinen Huͤgel/ welcher auff beyden ſeiten kalte tieffe Brunnen hat/ Daudau, ſo eine Viertelmeile von dieſem/ ſpielet mit 2. Quellen/ hat neben jhm auch einen kalten Brunnen. Vor bey- den iſt ein Teich gegraben/ in welche man ſie zuſammen leiten/ vnd zum Bade temperiren kan. Randau aber ſoll bißweilen ſeine Wirckung krefftig erzeigen/ bißweilen auch zuruͤcke ziehen. Sie ſagen/ daß/ wenn der Krancke geneſen ſol/ ſich Schlangen darinnen ſehen laſſen/ ſo an- dere kleine weiſſe Schlenglein auff dem Kopffe in einen Ring gedre- het/ als eine Crone liegen haben. Wo dieſe nicht geſpuͤret werden/ wird das Bad vergebens gebrauchet. Eine halbe Meile jenſeit der Stadt lieget am Wege zur Rechten ein Teich oder Pfuͤtze Scherköl genant/ welcher von hartgeliefferten Salpeter vnd Saltz gleich als mit Eißſchollen zugeleget war; die Reudigen ſollen ſich auch hierauß zu- waſchen pflegen. Was ſie vom Berge Bakru denckwuͤrdiges berichte- ten ſol bey dem/ was ſie vom Berge Elbend fabuliren/ gedacht werden. Warme Ba- de vnd geſund Brunnen. Serdebe. Pag: 321. Abkotur. Meul. Daudau. Randau. Scherkôl. Nach dem wir als obgedacht zwey gantzer Monat in Ardebil ge- legen/ kam den 1. Junij ein newer Mehemandar vom Koͤnige verord- net/ Namens Abasculibek, mit Bericht/ daß er vns jnnerhalb 40. Tagen zum Koͤnige/ welcher groß Verlangen nach vns truge/ lieffern ſol- Newer Me- hemandar Abasculi- bek.

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/392>, abgerufen am 27.07.2024.