Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil der Persianischen
lag fast mitten in der Wolga ein klein schön rund/ vnd mit zierlichen
Bäumen vnd Büschen bewachsenes Eyland Namens Katarinski.

Nach diesem ersahen wir von ferne auff einem Sandhügel eine
grosse ertrunckene Struse/ vnd weil sie vnser etlichen als eine auffge-
worffene Schantze der Cosaken vorkam/ auch auß dem Busche etliche
Cosaken sich solten haben sehen lassen/ musten die Völcker ins Ge-
wehr/ vnd wurde befohlen/ das etliche Schüsse in den Busch gethan
Rüchen-
knecht kömpt
zu schaden.
wurden. Da dann vnserm Küchenknecht Jacob Hansen die Muß-
quete/ weil sie doppelt geladen/ zerspranck/ vnd jhm den lincken Dau-
men/ welchen Er über den Lauff gehalten/ tieff auß der Hand schlug/
vnd jhm sonst an der Stirn/ Brust vnd Armen mit vielen Wunden
beschädigte.

Als wir diesen Tag 100. W. zurücke geleget/ brachten wir hinter dem
Eylande Piruski, so 80. W. von Astrachan das Ancker in den Grund.

Den 13. Septemb. frühe/ als eben in vnser Betstunde die Ord-
nung das 13. Cap. des 4. Buchs Mosis traff/ in welchem von erkün-
Die ersten
vnd köstlichen
Früchte dieses
Landes em-
pfangen.
digung des Landes Canaan/ dessen reichen Früchten/ vnd grossen
Weintrauben/ gedacht/ bekamen wir auch die ersten Früchte dieses
Landes zusehen. Dann es kamen 2. Böte von Astrachan/ verkaufften
vns schöne grosse Weintrauben/ deren Beer als die ziemlichen Wall-
nüsse groß/ wie auch grosse sehr wolgeschmacksame Psirsichen vnd
Melonen.

Mituske der
5. Außgang.

Die namhafften örter/ zu denen wir heute gelangeten/ wahren;
Mituske l. ein außtretendes Wasser/ so theils in den gestrigen Bach/
theils nach ethchen W. wieder in die Wolga sich begibt; sol auch ein
recht Raub-Nest seyn. Weil zwischen zweyen vor demselben gelege-
nen Eyländern sich etliche Cosaken sehen liessen/ ließ der Gesandte mit
Kabanga-
meel
eine
Drögte.
einem groben Stücke auff Sie spielen. Nach 5. W. kam die letzte
Drögte vor Astrachan Kabangameel 70. W. von der Stadt/ vnd
über 5. W. der Huck oder Ecke Kabangengar; vnd aber 5. W. ein Ey-
land Itziburski 50. W. von Astrachan/ hinter welches wir zum Nacht-
lager anckerten.

Babba grosse
Kropffganse.

Vmb diese Gegend/ gleich auch besser droben/ vnd an der Caspi-
schen See sahen wir die grossen Kropffgänse/ welche die Russen
Babben nennen/ etliche 100. Stück bey einander am Strande sitzen.
Diese seynd weiß vnd vom Leibe gestalt als andere gemeine Gänse/ an
grösse aber übertreffen sie einen Schwan/ haben einen bey drey viertel
Elen langen Schnabel/ woran forn ein krummer Hacken; Vnten
am Schnabel hänget ein grosser Beutel von Dunner zusammen ge-
schrumpener Haut/ welche/ wenn sie Fische darein fassen/ sich so weit
außdehnet/ das es einen raum zu 5. Kannen Wasser geben kan. Die
Enden der Flügel/ wenn sie außgespannet werden/ stehen bey 5. Elen
von einander. Der Gesandte Crusius schosse einsmals einen am Ca-
spischen gestadt/ dessen Kopff ich mit herauß genommen.

Den

Ander Theil der Perſianiſchen
lag faſt mitten in der Wolga ein klein ſchoͤn rund/ vnd mit zierlichen
Baͤumen vnd Buͤſchen bewachſenes Eyland Namens Katarinski.

Nach dieſem erſahen wir von ferne auff einem Sandhuͤgel eine
groſſe ertrunckene Struſe/ vnd weil ſie vnſer etlichen als eine auffge-
worffene Schantze der Coſaken vorkam/ auch auß dem Buſche etliche
Coſaken ſich ſolten haben ſehen laſſen/ muſten die Voͤlcker ins Ge-
wehr/ vnd wurde befohlen/ das etliche Schuͤſſe in den Buſch gethan
Ruͤchen-
knecht koͤmpt
zu ſchaden.
wurden. Da dann vnſerm Kuͤchenknecht Jacob Hanſen die Muß-
quete/ weil ſie doppelt geladen/ zerſpranck/ vnd jhm den lincken Dau-
men/ welchen Er uͤber den Lauff gehalten/ tieff auß der Hand ſchlug/
vnd jhm ſonſt an der Stirn/ Bruſt vnd Armen mit vielen Wunden
beſchaͤdigte.

Als wir dieſen Tag 100. W. zuruͤcke geleget/ brachten wir hinter dem
Eylande Piruski, ſo 80. W. von Aſtrachan das Ancker in den Grund.

Den 13. Septemb. fruͤhe/ als eben in vnſer Betſtunde die Ord-
nung das 13. Cap. des 4. Buchs Moſis traff/ in welchem von erkuͤn-
Die erſten
vnd koͤſtlichen
Fꝛuͤchte dieſes
Landes em-
pfangen.
digung des Landes Canaan/ deſſen reichen Fruͤchten/ vnd groſſen
Weintrauben/ gedacht/ bekamen wir auch die erſten Fruͤchte dieſes
Landes zuſehen. Dann es kamen 2. Boͤte von Aſtrachan/ verkaufften
vns ſchoͤne groſſe Weintrauben/ deren Beer als die ziemlichen Wall-
nuͤſſe groß/ wie auch groſſe ſehr wolgeſchmackſame Pſirſichen vnd
Melonen.

Mituske der
5. Außgang.

Die namhafften oͤrter/ zu denen wir heute gelangeten/ wahren;
Mituske l. ein außtretendes Waſſer/ ſo theils in den geſtrigen Bach/
theils nach ethchen W. wieder in die Wolga ſich begibt; ſol auch ein
recht Raub-Neſt ſeyn. Weil zwiſchen zweyen vor demſelben gelege-
nen Eylaͤndern ſich etliche Coſaken ſehen lieſſen/ ließ der Geſandte mit
Kabanga-
meel
eine
Droͤgte.
einem groben Stuͤcke auff Sie ſpielen. Nach 5. W. kam die letzte
Droͤgte vor Aſtrachan Kabangameel 70. W. von der Stadt/ vnd
uͤber 5. W. der Huck oder Ecke Kabangengar; vnd aber 5. W. ein Ey-
land Itziburski 50. W. von Aſtrachan/ hinter welches wir zum Nacht-
lager anckerten.

Babba groſſe
Kropffganſe.

Vmb dieſe Gegend/ gleich auch beſſer droben/ vnd an der Caſpi-
ſchen See ſahen wir die groſſen Kropffgaͤnſe/ welche die Ruſſen
Babben nennẽ/ etliche 100. Stuͤck bey einander am Strande ſitzen.
Dieſe ſeynd weiß vnd vom Leibe geſtalt als andere gemeine Gaͤnſe/ an
groͤſſe aber uͤbertreffen ſie einen Schwan/ haben einen bey drey viertel
Elen langen Schnabel/ woran forn ein krummer Hacken; Vnten
am Schnabel haͤnget ein groſſer Beutel von Dunner zuſammen ge-
ſchrumpener Haut/ welche/ wenn ſie Fiſche darein faſſen/ ſich ſo weit
außdehnet/ das es einen raum zu 5. Kannen Waſſer geben kan. Die
Enden der Fluͤgel/ wenn ſie außgeſpannet werden/ ſtehen bey 5. Elen
von einander. Der Geſandte Cruſius ſchoſſe einsmals einen am Ca-
ſpiſchen geſtadt/ deſſen Kopff ich mit herauß genommen.

Den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <p><pb facs="#f0284" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil der Per&#x017F;iani&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
lag fa&#x017F;t mitten in der <hi rendition="#aq">Wolga</hi> ein klein &#x017F;cho&#x0364;n rund/ vnd mit zierlichen<lb/>
Ba&#x0364;umen vnd Bu&#x0364;&#x017F;chen bewach&#x017F;enes Eyland Namens <hi rendition="#aq">Katarinski.</hi></p><lb/>
          <p>Nach die&#x017F;em er&#x017F;ahen wir von ferne auff einem Sandhu&#x0364;gel eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e ertrunckene Stru&#x017F;e/ vnd weil &#x017F;ie vn&#x017F;er etlichen als eine auffge-<lb/>
worffene Schantze der Co&#x017F;aken vorkam/ auch auß dem Bu&#x017F;che etliche<lb/>
Co&#x017F;aken &#x017F;ich &#x017F;olten haben &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en/ mu&#x017F;ten die Vo&#x0364;lcker ins Ge-<lb/>
wehr/ vnd wurde befohlen/ das etliche Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in den Bu&#x017F;ch gethan<lb/><note place="left">Ru&#x0364;chen-<lb/>
knecht ko&#x0364;mpt<lb/>
zu &#x017F;chaden.</note>wurden. Da dann vn&#x017F;erm Ku&#x0364;chenknecht <hi rendition="#fr">Jacob Han&#x017F;en</hi> die Muß-<lb/>
quete/ weil &#x017F;ie doppelt geladen/ zer&#x017F;pranck/ vnd jhm den lincken Dau-<lb/>
men/ welchen Er u&#x0364;ber den Lauff gehalten/ tieff auß der Hand &#x017F;chlug/<lb/>
vnd jhm &#x017F;on&#x017F;t an der Stirn/ Bru&#x017F;t vnd Armen mit vielen Wunden<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;digte.</p><lb/>
          <p>Als wir die&#x017F;en Tag 100. <hi rendition="#aq">W.</hi> zuru&#x0364;cke geleget/ brachten wir hinter dem<lb/>
Eylande <hi rendition="#aq">Piruski,</hi> &#x017F;o 80. <hi rendition="#aq">W.</hi> von A&#x017F;trachan das Ancker in den Grund.</p><lb/>
          <p>Den 13. <hi rendition="#aq">Septemb.</hi> fru&#x0364;he/ als eben in vn&#x017F;er Bet&#x017F;tunde die Ord-<lb/>
nung das 13. Cap. des 4. Buchs Mo&#x017F;is traff/ in welchem von erku&#x0364;n-<lb/><note place="left">Die er&#x017F;ten<lb/>
vnd ko&#x0364;&#x017F;tlichen<lb/>
F&#xA75B;u&#x0364;chte die&#x017F;es<lb/>
Landes em-<lb/>
pfangen.</note>digung des Landes Canaan/ de&#x017F;&#x017F;en reichen Fru&#x0364;chten/ vnd gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Weintrauben/ gedacht/ bekamen wir auch die er&#x017F;ten Fru&#x0364;chte die&#x017F;es<lb/>
Landes zu&#x017F;ehen. Dann es kamen 2. Bo&#x0364;te von A&#x017F;trachan/ verkaufften<lb/>
vns &#x017F;cho&#x0364;ne gro&#x017F;&#x017F;e Weintrauben/ deren Beer als die ziemlichen Wall-<lb/>
nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e groß/ wie auch gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ehr wolge&#x017F;chmack&#x017F;ame P&#x017F;ir&#x017F;ichen vnd<lb/>
Melonen.</p><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Mituske</hi> der<lb/>
5. Außgang.</note>
          <p>Die namhafften o&#x0364;rter/ zu denen wir heute gelangeten/ wahren;<lb/><hi rendition="#aq">Mituske</hi> l. ein außtretendes Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o theils in den ge&#x017F;trigen Bach/<lb/>
theils nach ethchen <hi rendition="#aq">W.</hi> wieder in die <hi rendition="#aq">Wolga</hi> &#x017F;ich begibt; &#x017F;ol auch ein<lb/>
recht Raub-Ne&#x017F;t &#x017F;eyn. Weil zwi&#x017F;chen zweyen vor dem&#x017F;elben gelege-<lb/>
nen Eyla&#x0364;ndern &#x017F;ich etliche Co&#x017F;aken &#x017F;ehen lie&#x017F;&#x017F;en/ ließ der Ge&#x017F;andte mit<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Kabanga-<lb/>
meel</hi> eine<lb/>
Dro&#x0364;gte.</note>einem groben Stu&#x0364;cke auff Sie &#x017F;pielen. Nach 5. <hi rendition="#aq">W.</hi> kam die letzte<lb/>
Dro&#x0364;gte vor A&#x017F;trachan <hi rendition="#aq">Kabangameel</hi> 70. <hi rendition="#aq">W.</hi> von der Stadt/ vnd<lb/>
u&#x0364;ber 5. <hi rendition="#aq">W.</hi> der Huck oder Ecke <hi rendition="#aq">Kabangengar;</hi> vnd aber 5. <hi rendition="#aq">W.</hi> ein Ey-<lb/>
land <hi rendition="#aq">Itziburski</hi> 50. <hi rendition="#aq">W.</hi> von A&#x017F;trachan/ hinter welches wir zum Nacht-<lb/>
lager anckerten.</p><lb/>
          <note place="left">Babba gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Kropffgan&#x017F;e.</note>
          <p>Vmb die&#x017F;e Gegend/ gleich auch be&#x017F;&#x017F;er droben/ vnd an der Ca&#x017F;pi-<lb/>
&#x017F;chen See &#x017F;ahen wir die gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Kropffga&#x0364;n&#x017F;e/</hi> welche die Ru&#x017F;&#x017F;en<lb/><hi rendition="#fr">Babben</hi> nenne&#x0303;/ etliche 100. Stu&#x0364;ck bey einander am Strande &#x017F;itzen.<lb/>
Die&#x017F;e &#x017F;eynd weiß vnd vom Leibe ge&#x017F;talt als andere gemeine Ga&#x0364;n&#x017F;e/ an<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e aber u&#x0364;bertreffen &#x017F;ie einen Schwan/ haben einen bey drey viertel<lb/>
Elen langen Schnabel/ woran forn ein krummer Hacken; Vnten<lb/>
am Schnabel ha&#x0364;nget ein gro&#x017F;&#x017F;er Beutel von Dunner zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
&#x017F;chrumpener Haut/ welche/ wenn &#x017F;ie Fi&#x017F;che darein fa&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ich &#x017F;o weit<lb/>
außdehnet/ das es einen raum zu 5. Kannen Wa&#x017F;&#x017F;er geben kan. Die<lb/>
Enden der Flu&#x0364;gel/ wenn &#x017F;ie außge&#x017F;pannet werden/ &#x017F;tehen bey 5. Elen<lb/>
von einander. Der Ge&#x017F;andte <hi rendition="#aq">Cru&#x017F;ius</hi> &#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e einsmals einen am Ca-<lb/>
&#x017F;pi&#x017F;chen ge&#x017F;tadt/ de&#x017F;&#x017F;en Kopff ich mit herauß genommen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0284] Ander Theil der Perſianiſchen lag faſt mitten in der Wolga ein klein ſchoͤn rund/ vnd mit zierlichen Baͤumen vnd Buͤſchen bewachſenes Eyland Namens Katarinski. Nach dieſem erſahen wir von ferne auff einem Sandhuͤgel eine groſſe ertrunckene Struſe/ vnd weil ſie vnſer etlichen als eine auffge- worffene Schantze der Coſaken vorkam/ auch auß dem Buſche etliche Coſaken ſich ſolten haben ſehen laſſen/ muſten die Voͤlcker ins Ge- wehr/ vnd wurde befohlen/ das etliche Schuͤſſe in den Buſch gethan wurden. Da dann vnſerm Kuͤchenknecht Jacob Hanſen die Muß- quete/ weil ſie doppelt geladen/ zerſpranck/ vnd jhm den lincken Dau- men/ welchen Er uͤber den Lauff gehalten/ tieff auß der Hand ſchlug/ vnd jhm ſonſt an der Stirn/ Bruſt vnd Armen mit vielen Wunden beſchaͤdigte. Ruͤchen- knecht koͤmpt zu ſchaden. Als wir dieſen Tag 100. W. zuruͤcke geleget/ brachten wir hinter dem Eylande Piruski, ſo 80. W. von Aſtrachan das Ancker in den Grund. Den 13. Septemb. fruͤhe/ als eben in vnſer Betſtunde die Ord- nung das 13. Cap. des 4. Buchs Moſis traff/ in welchem von erkuͤn- digung des Landes Canaan/ deſſen reichen Fruͤchten/ vnd groſſen Weintrauben/ gedacht/ bekamen wir auch die erſten Fruͤchte dieſes Landes zuſehen. Dann es kamen 2. Boͤte von Aſtrachan/ verkaufften vns ſchoͤne groſſe Weintrauben/ deren Beer als die ziemlichen Wall- nuͤſſe groß/ wie auch groſſe ſehr wolgeſchmackſame Pſirſichen vnd Melonen. Die erſten vnd koͤſtlichen Fꝛuͤchte dieſes Landes em- pfangen. Die namhafften oͤrter/ zu denen wir heute gelangeten/ wahren; Mituske l. ein außtretendes Waſſer/ ſo theils in den geſtrigen Bach/ theils nach ethchen W. wieder in die Wolga ſich begibt; ſol auch ein recht Raub-Neſt ſeyn. Weil zwiſchen zweyen vor demſelben gelege- nen Eylaͤndern ſich etliche Coſaken ſehen lieſſen/ ließ der Geſandte mit einem groben Stuͤcke auff Sie ſpielen. Nach 5. W. kam die letzte Droͤgte vor Aſtrachan Kabangameel 70. W. von der Stadt/ vnd uͤber 5. W. der Huck oder Ecke Kabangengar; vnd aber 5. W. ein Ey- land Itziburski 50. W. von Aſtrachan/ hinter welches wir zum Nacht- lager anckerten. Kabanga- meel eine Droͤgte. Vmb dieſe Gegend/ gleich auch beſſer droben/ vnd an der Caſpi- ſchen See ſahen wir die groſſen Kropffgaͤnſe/ welche die Ruſſen Babben nennẽ/ etliche 100. Stuͤck bey einander am Strande ſitzen. Dieſe ſeynd weiß vnd vom Leibe geſtalt als andere gemeine Gaͤnſe/ an groͤſſe aber uͤbertreffen ſie einen Schwan/ haben einen bey drey viertel Elen langen Schnabel/ woran forn ein krummer Hacken; Vnten am Schnabel haͤnget ein groſſer Beutel von Dunner zuſammen ge- ſchrumpener Haut/ welche/ wenn ſie Fiſche darein faſſen/ ſich ſo weit außdehnet/ das es einen raum zu 5. Kannen Waſſer geben kan. Die Enden der Fluͤgel/ wenn ſie außgeſpannet werden/ ſtehen bey 5. Elen von einander. Der Geſandte Cruſius ſchoſſe einsmals einen am Ca- ſpiſchen geſtadt/ deſſen Kopff ich mit herauß genommen. Den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/284
Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/284>, abgerufen am 22.11.2024.