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Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434

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nennt, einkehrt. Er wird seines Geldes, seiner Gesundheit, ja endlich seines Lebens durch ein verzehrendes Gift beraubt, daß diese Personen als eine natürliche Folge ihrer Ausschweifungen in ihrem Körper tragen, und das sich auf jeden fortpflanzt, der unzüchtigen Umgang mit ihnen hat. Aerzte nennen dieses Gift das venerische Uebel, das alle Theile des Körpers anfrißt, und die Säfte desselben durch und durch verdirbt, auch äußerlich durch ekelhafte Geschwüre, sogar im Gesichte selbst, sich verräth.

Wollt ihr den Greuel der Verwüstung sehen, den dieses schreckliche Gift, das Kind der Unzucht, in dem geschändeten Körper der Unzüchtigen anrichtet: so besucht, wenn ihr Gelegenheit dazu habt, diejenigen Krankenhäuser in großen Städten, in welchen dergleichen elende Menschen die Folgen ihres schändlichen Lebens unter dem Messer der Wundärzte bejammern müssen. Aber da nicht jeder von euch dies selbst zu sehen Gelegenheit haben wird: so will ich euch die kurze, eben so wahre als schauderhafte Beschreibung mittheilen, die ein würdiger Geistlicher, Herr Ulrich, Prediger an der Charite' in Berlin, vor einigen Jahren davon bekannt gemacht hat.

"Jch kann es Jhnen, schreibt dieser würdige

nennt, einkehrt. Er wird seines Geldes, seiner Gesundheit, ja endlich seines Lebens durch ein verzehrendes Gift beraubt, daß diese Personen als eine natürliche Folge ihrer Ausschweifungen in ihrem Körper tragen, und das sich auf jeden fortpflanzt, der unzüchtigen Umgang mit ihnen hat. Aerzte nennen dieses Gift das venerische Uebel, das alle Theile des Körpers anfrißt, und die Säfte desselben durch und durch verdirbt, auch äußerlich durch ekelhafte Geschwüre, sogar im Gesichte selbst, sich verräth.

Wollt ihr den Greuel der Verwüstung sehen, den dieses schreckliche Gift, das Kind der Unzucht, in dem geschändeten Körper der Unzüchtigen anrichtet: so besucht, wenn ihr Gelegenheit dazu habt, diejenigen Krankenhäuser in großen Städten, in welchen dergleichen elende Menschen die Folgen ihres schändlichen Lebens unter dem Messer der Wundärzte bejammern müssen. Aber da nicht jeder von euch dies selbst zu sehen Gelegenheit haben wird: so will ich euch die kurze, eben so wahre als schauderhafte Beschreibung mittheilen, die ein würdiger Geistlicher, Herr Ulrich, Prediger an der Charite’ in Berlin, vor einigen Jahren davon bekannt gemacht hat.

„Jch kann es Jhnen, schreibt dieser würdige

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[421/0129] nennt, einkehrt. Er wird seines Geldes, seiner Gesundheit, ja endlich seines Lebens durch ein verzehrendes Gift beraubt, daß diese Personen als eine natürliche Folge ihrer Ausschweifungen in ihrem Körper tragen, und das sich auf jeden fortpflanzt, der unzüchtigen Umgang mit ihnen hat. Aerzte nennen dieses Gift das venerische Uebel, das alle Theile des Körpers anfrißt, und die Säfte desselben durch und durch verdirbt, auch äußerlich durch ekelhafte Geschwüre, sogar im Gesichte selbst, sich verräth. Wollt ihr den Greuel der Verwüstung sehen, den dieses schreckliche Gift, das Kind der Unzucht, in dem geschändeten Körper der Unzüchtigen anrichtet: so besucht, wenn ihr Gelegenheit dazu habt, diejenigen Krankenhäuser in großen Städten, in welchen dergleichen elende Menschen die Folgen ihres schändlichen Lebens unter dem Messer der Wundärzte bejammern müssen. Aber da nicht jeder von euch dies selbst zu sehen Gelegenheit haben wird: so will ich euch die kurze, eben so wahre als schauderhafte Beschreibung mittheilen, die ein würdiger Geistlicher, Herr Ulrich, Prediger an der Charite’ in Berlin, vor einigen Jahren davon bekannt gemacht hat. „Jch kann es Jhnen, schreibt dieser würdige

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Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/129>, abgerufen am 29.03.2024.