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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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goldgelben Sprenckeln; die Füsse dem Schnepffen gleich/ der Schwantz rothlich/ wie an der Nachtigall/ welchen er / so bald er auß dem Neste genommen wird/ verändert. Sie nisten auff einsamen Klippen/ und werden selten im flachen Felde gesehen. Er hält sich auf gewisse Jahrszeiten unter Tach auff: singet bey Nacht so wol als bey Tag/ und absonderlich bey Liecht.

Der König Franciscus in Franckreich hielte dieses Vogels Gesang so hoch/ daß er keinen andren wolte singen hören/ oder auch unterhalten/ als diesen allein.

Diesem vergleichet sich am nächsten /

[Abbildung]

derjenige Vogel/ welcher bey unß Steinrotel/ oder Blau-Vogel genennet wird: Er ist auß dem Geschlecht der Älster/ hat auch einen Stein-harten Schnabel; Niemand hat jemals eine gantz blaue Amsel gesehen; Dieser ist so groß / als eine Spröwe/ an der Brust/ Bauch und Lenden blau. Der Schnabel ist anderthalb Fingerlang/ unter den Naselöchern dunckel-farb/ unten mit einen Häcklein/ obenher gekrümmet/ und wird das Untere vom Obertheil mehrentheils bedecket; Er wohnet in den höchsten und rauhesten Schnee-Klippen/ in Creta, Cytarea, Coreyra, Zante, Cubea, und umb den Fluß Athesis. Er nistet an abgelegnen einsamen Ohrten/ und leget seine Jungen/ damit sie vor

goldgelben Sprenckeln; die Füsse dem Schnepffen gleich/ der Schwantz rothlich/ wie an der Nachtigall/ welchen er / so bald er auß dem Neste genommen wird/ verändert. Sie nisten auff einsamen Klippen/ und werden selten im flachen Felde gesehen. Er hält sich auf gewisse Jahrszeiten unter Tach auff: singet bey Nacht so wol als bey Tag/ und absonderlich bey Liecht.

Der König Franciscus in Franckreich hielte dieses Vogels Gesang so hoch/ daß er keinen andren wolte singen hören/ oder auch unterhalten/ als diesen allein.

Diesem vergleichet sich am nächsten /

[Abbildung]

derjenige Vogel/ welcher bey unß Steinrotel/ oder Blau-Vogel geneñet wird: Er ist auß dem Geschlecht der Älster/ hat auch einen Stein-harten Schnabel; Niemand hat jemals eine gantz blaue Amsel gesehen; Dieser ist so groß / als eine Spröwe/ an der Brust/ Bauch und Lenden blau. Der Schnabel ist anderthalb Fingerlang/ unter den Naselöchern dunckel-farb/ unten mit einen Häcklein/ obenher gekrümmet/ und wird das Untere vom Obertheil mehrentheils bedecket; Er wohnet in den höchsten und rauhesten Schnee-Klippen/ in Creta, Cytarea, Coreyra, Zante, Cubea, und umb den Fluß Athesis. Er nistet an abgelegnen einsamen Ohrten/ uñ leget seine Jungen/ damit sie vor

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[181/0045] goldgelben Sprenckeln; die Füsse dem Schnepffen gleich/ der Schwantz rothlich/ wie an der Nachtigall/ welchen er / so bald er auß dem Neste genommen wird/ verändert. Sie nisten auff einsamen Klippen/ und werden selten im flachen Felde gesehen. Er hält sich auf gewisse Jahrszeiten unter Tach auff: singet bey Nacht so wol als bey Tag/ und absonderlich bey Liecht. Der König Franciscus in Franckreich hielte dieses Vogels Gesang so hoch/ daß er keinen andren wolte singen hören/ oder auch unterhalten/ als diesen allein. Diesem vergleichet sich am nächsten / [Abbildung] derjenige Vogel/ welcher bey unß Steinrotel/ oder Blau-Vogel geneñet wird: Er ist auß dem Geschlecht der Älster/ hat auch einen Stein-harten Schnabel; Niemand hat jemals eine gantz blaue Amsel gesehen; Dieser ist so groß / als eine Spröwe/ an der Brust/ Bauch und Lenden blau. Der Schnabel ist anderthalb Fingerlang/ unter den Naselöchern dunckel-farb/ unten mit einen Häcklein/ obenher gekrümmet/ und wird das Untere vom Obertheil mehrentheils bedecket; Er wohnet in den höchsten und rauhesten Schnee-Klippen/ in Creta, Cytarea, Coreyra, Zante, Cubea, und umb den Fluß Athesis. Er nistet an abgelegnen einsamen Ohrten/ uñ leget seine Jungen/ damit sie vor

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/45>, abgerufen am 24.04.2024.