Freude und der Ernst der ersten Liebe kämpf¬ ten in seinem Gemüth. Die reizende Vero¬ nika scherzte mit den Andern, und so ge¬ wann er Zeit, den ersten etwas zu dämpfen. Mathilde erzählte ihm, daß sie die Guitarre spiele. Ach! sagte Heinrich, von euch möchte ich sie lernen. Ich habe mich lange darnach gesehnt. -- Mein Vater hat mich unterrichtet, Er spielt sie unvergleichlich, sagte sie errö¬ thend. -- Ich glaube doch, erwiederte Hein¬ rich, daß ich sie schneller bey euch lerne. Wie freue ich mich euren Gesang zu hören. -- Stellt euch nur nicht zu viel vor. -- O! sagte Heinrich, was sollte ich nicht erwarten können, da eure bloße Rede schon Gesang ist, und eure Gestalt eine himmlische Musik ver¬ kündigt.
Mathilde schwieg. Ihr Vater fing ein Gespräch mit ihm an, in welchem Heinrich mit der lebhaftesten Begeisterung sprach.
Freude und der Ernſt der erſten Liebe kämpf¬ ten in ſeinem Gemüth. Die reizende Vero¬ nika ſcherzte mit den Andern, und ſo ge¬ wann er Zeit, den erſten etwas zu dämpfen. Mathilde erzählte ihm, daß ſie die Guitarre ſpiele. Ach! ſagte Heinrich, von euch möchte ich ſie lernen. Ich habe mich lange darnach geſehnt. — Mein Vater hat mich unterrichtet, Er ſpielt ſie unvergleichlich, ſagte ſie errö¬ thend. — Ich glaube doch, erwiederte Hein¬ rich, daß ich ſie ſchneller bey euch lerne. Wie freue ich mich euren Geſang zu hören. — Stellt euch nur nicht zu viel vor. — O! ſagte Heinrich, was ſollte ich nicht erwarten können, da eure bloße Rede ſchon Geſang iſt, und eure Geſtalt eine himmliſche Muſik ver¬ kündigt.
Mathilde ſchwieg. Ihr Vater fing ein Geſpräch mit ihm an, in welchem Heinrich mit der lebhafteſten Begeiſterung ſprach.
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Freude und der Ernſt der erſten Liebe kämpf¬
ten in ſeinem Gemüth. Die reizende Vero¬
nika ſcherzte mit den Andern, und ſo ge¬
wann er Zeit, den erſten etwas zu dämpfen.
Mathilde erzählte ihm, daß ſie die Guitarre
ſpiele. Ach! ſagte Heinrich, von euch möchte
ich ſie lernen. Ich habe mich lange darnach
geſehnt. — Mein Vater hat mich unterrichtet,
Er ſpielt ſie unvergleichlich, ſagte ſie errö¬
thend. — Ich glaube doch, erwiederte Hein¬
rich, daß ich ſie ſchneller bey euch lerne.
Wie freue ich mich euren Geſang zu hören.
— Stellt euch nur nicht zu viel vor. — O!
ſagte Heinrich, was ſollte ich nicht erwarten
können, da eure bloße Rede ſchon Geſang iſt,
und eure Geſtalt eine himmliſche Muſik ver¬
kündigt.
Mathilde ſchwieg. Ihr Vater fing ein
Geſpräch mit ihm an, in welchem Heinrich
mit der lebhafteſten Begeiſterung ſprach.
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/234>, abgerufen am 24.11.2024.
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