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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

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Von der Hüfte hieng herab der Säbel,
Der der Griffe drei, von Golde, hatte,
Und drei Edelsteine an den Griffen. 25
Wohl drei Kaiserstädte wog das Schwerdt auf!
Und es sprach der Held zur jungen Türkin:
"Liebe Schwester, junges Türkenmädchen!
Sag', wer ist bei Dir im weißen Hause?"
Ihm entgegnete die junge Türkin: 30
"Eine greise Mutter, fremder Krieger,
Und ein Bruder, Namens Mustaph-Aga."
Und der wackre wunde Held versetzte:
"Gehe, liebe Schwester, junge Türkin,
Sage Deinem Bruder, Mustaph-Aga, 35
Daß er nach dem weißen Hof' mich trage.
Sieh', ich hab' drei Beutel Geldes bei mir,
Und in jedem sind dreihundert Goldstück.
Einen, Jungfrau, will ich Dir verehren,
Deinem Bruder Mustapha den Andern, 40
Und den Dritten für mich selbst behalten
Zu der Heilung meiner schlimmen Wunden.
Aber gönnt mir Gott, daß ich genese:
Ewig will ich Dich in Ehren halten,
Dich und Deinen Bruder, Mustaph-Aga." 45
Nach dem weißen Hofe gieng die Jungfrau,
Sprach zu ihrem Bruder, Mustaph-Aga:
"O mein Bruder, Aga Mustaph-Aga!
Aus dem kalten Wasser der Maritza
Zog ich einen todeswunden Helden. 50
Von der Hüfte hieng herab der Säbel,
Der der Griffe drei, von Golde, hatte,
Und drei Edelsteine an den Griffen. 25
Wohl drei Kaiserstädte wog das Schwerdt auf!
Und es sprach der Held zur jungen Türkin:
„Liebe Schwester, junges Türkenmädchen!
Sag', wer ist bei Dir im weißen Hause?“
Ihm entgegnete die junge Türkin: 30
„Eine greise Mutter, fremder Krieger,
Und ein Bruder, Namens Mustaph-Aga.“
Und der wackre wunde Held versetzte:
„Gehe, liebe Schwester, junge Türkin,
Sage Deinem Bruder, Mustaph-Aga, 35
Daß er nach dem weißen Hof' mich trage.
Sieh', ich hab' drei Beutel Geldes bei mir,
Und in jedem sind dreihundert Goldstück.
Einen, Jungfrau, will ich Dir verehren,
Deinem Bruder Mustapha den Andern, 40
Und den Dritten für mich selbst behalten
Zu der Heilung meiner schlimmen Wunden.
Aber gönnt mir Gott, daß ich genese:
Ewig will ich Dich in Ehren halten,
Dich und Deinen Bruder, Mustaph-Aga.“ 45
Nach dem weißen Hofe gieng die Jungfrau,
Sprach zu ihrem Bruder, Mustaph-Aga:
„O mein Bruder, Aga Mustaph-Aga!
Aus dem kalten Wasser der Maritza
Zog ich einen todeswunden Helden. 50
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[219/0285] Von der Hüfte hieng herab der Säbel, Der der Griffe drei, von Golde, hatte, Und drei Edelsteine an den Griffen. Wohl drei Kaiserstädte wog das Schwerdt auf! Und es sprach der Held zur jungen Türkin: „Liebe Schwester, junges Türkenmädchen! Sag', wer ist bei Dir im weißen Hause?“ Ihm entgegnete die junge Türkin: „Eine greise Mutter, fremder Krieger, Und ein Bruder, Namens Mustaph-Aga.“ Und der wackre wunde Held versetzte: „Gehe, liebe Schwester, junge Türkin, Sage Deinem Bruder, Mustaph-Aga, Daß er nach dem weißen Hof' mich trage. Sieh', ich hab' drei Beutel Geldes bei mir, Und in jedem sind dreihundert Goldstück. Einen, Jungfrau, will ich Dir verehren, Deinem Bruder Mustapha den Andern, Und den Dritten für mich selbst behalten Zu der Heilung meiner schlimmen Wunden. Aber gönnt mir Gott, daß ich genese: Ewig will ich Dich in Ehren halten, Dich und Deinen Bruder, Mustaph-Aga.“ Nach dem weißen Hofe gieng die Jungfrau, Sprach zu ihrem Bruder, Mustaph-Aga: „O mein Bruder, Aga Mustaph-Aga! Aus dem kalten Wasser der Maritza Zog ich einen todeswunden Helden.

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Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/285>, abgerufen am 09.11.2024.