[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.Freude daran gehabt, man bewunderte sie allent- halben, mich aber auch. v. Kohlstengel. Jch habe anietzo einen En- gelländer der geht über alles. Wie ich neulich mit einem Kuppel Hunde auf die Jagd ging, kon- te er es so gar mit meinem alten Schnellauf aus- halten. Das Herz lachet mir im Leibe, wenn er ansetzet. Treulieb. Frau Amtmannin, haben sie noch die Hofnung die Jhrigen bald bei sich zu sehen; als ich neulich im N. war versicherte mir solches son- derlich die Frau Schwester und der Herr Schwa- ger. Duldeviel. Ja, mein Herr Pastor, ich empfing gestern eine schriftliche Bestätigung und Erneue- rung derselben: und will ich nicht hoffen, daß es mir gehe wie im vorigen Jahre, da mein Ver- langen, wie es auf das Grösseste gestiegen war, auf einmal zernichtet wurde. Horcher. Dafür wolte ich wohl Bürge seyn, denn der Diener, der gestern daher kam, versi- cherte, es hätte verlauten wollen, als ob die Reise noch in dieser Woche solte angetreten wer- den. Haferstroh. So eilig wird es ia nicht seyn: im Briefe stehet davon nichts, sie werden uns ia so unvermuthet nicht [ü]berfallen? das Gesinde redet leichte was. Tugendhold. Viele[i]cht soll dadurch die Hof- nung des Vergnügens befordert werden: denn eine
Freude daran gehabt, man bewunderte ſie allent- halben, mich aber auch. v. Kohlſtengel. Jch habe anietzo einen En- gellaͤnder der geht uͤber alles. Wie ich neulich mit einem Kuppel Hunde auf die Jagd ging, kon- te er es ſo gar mit meinem alten Schnellauf aus- halten. Das Herz lachet mir im Leibe, wenn er anſetzet. Treulieb. Frau Amtmannin, haben ſie noch die Hofnung die Jhrigen bald bei ſich zu ſehen; als ich neulich im N. war verſicherte mir ſolches ſon- derlich die Frau Schweſter und der Herr Schwa- ger. Duldeviel. Ja, mein Herr Paſtor, ich empfing geſtern eine ſchriftliche Beſtaͤtigung und Erneue- rung derſelben: und will ich nicht hoffen, daß es mir gehe wie im vorigen Jahre, da mein Ver- langen, wie es auf das Groͤſſeſte geſtiegen war, auf einmal zernichtet wurde. Horcher. Dafuͤr wolte ich wohl Buͤrge ſeyn, denn der Diener, der geſtern daher kam, verſi- cherte, es haͤtte verlauten wollen, als ob die Reiſe noch in dieſer Woche ſolte angetreten wer- den. Haferſtroh. So eilig wird es ia nicht ſeyn: im Briefe ſtehet davon nichts, ſie werden uns ia ſo unvermuthet nicht [uͤ]berfallen? das Geſinde redet leichte was. Tugendhold. Viele[i]cht ſoll dadurch die Hof- nung des Vergnuͤgens befordert werden: denn eine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#HAF"> <p><pb facs="#f0049" n="45"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Freude daran gehabt, man bewunderte ſie allent-<lb/> halben, mich aber auch.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOH"> <speaker>v. Kohlſtengel.</speaker> <p>Jch habe anietzo einen En-<lb/> gellaͤnder der geht uͤber alles. Wie ich neulich<lb/> mit einem Kuppel Hunde auf die Jagd ging, kon-<lb/> te er es ſo gar mit meinem alten Schnellauf aus-<lb/> halten. Das Herz lachet mir im Leibe, wenn<lb/> er anſetzet.</p> </sp><lb/> <sp who="#TRE"> <speaker>Treulieb.</speaker> <p>Frau Amtmannin, haben ſie noch<lb/> die Hofnung die Jhrigen bald bei ſich zu ſehen; als<lb/> ich neulich im N. war verſicherte mir ſolches ſon-<lb/> derlich die Frau Schweſter und der Herr Schwa-<lb/> ger.</p> </sp><lb/> <sp who="#DUL"> <speaker>Duldeviel.</speaker> <p>Ja, mein Herr Paſtor, ich empfing<lb/> geſtern eine ſchriftliche Beſtaͤtigung und Erneue-<lb/> rung derſelben: und will ich nicht hoffen, daß es<lb/> mir gehe wie im vorigen Jahre, da mein Ver-<lb/> langen, wie es auf das Groͤſſeſte geſtiegen war,<lb/> auf einmal zernichtet wurde.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOR"> <speaker>Horcher.</speaker> <p>Dafuͤr wolte ich wohl Buͤrge ſeyn,<lb/> denn der Diener, der geſtern daher kam, verſi-<lb/> cherte, es haͤtte verlauten wollen, als ob die<lb/> Reiſe noch in dieſer Woche ſolte angetreten wer-<lb/> den.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAF"> <speaker>Haferſtroh.</speaker> <p>So eilig wird es ia nicht ſeyn:<lb/> im Briefe ſtehet davon nichts, ſie werden uns<lb/> ia ſo unvermuthet nicht <supplied>uͤ</supplied>berfallen? das Geſinde<lb/> redet leichte was.</p> </sp><lb/> <sp who="#TUG"> <speaker>Tugendhold.</speaker> <p>Viele<supplied>i</supplied>cht ſoll dadurch die Hof-<lb/> nung des Vergnuͤgens befordert werden: denn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0049]
Freude daran gehabt, man bewunderte ſie allent-
halben, mich aber auch.
v. Kohlſtengel. Jch habe anietzo einen En-
gellaͤnder der geht uͤber alles. Wie ich neulich
mit einem Kuppel Hunde auf die Jagd ging, kon-
te er es ſo gar mit meinem alten Schnellauf aus-
halten. Das Herz lachet mir im Leibe, wenn
er anſetzet.
Treulieb. Frau Amtmannin, haben ſie noch
die Hofnung die Jhrigen bald bei ſich zu ſehen; als
ich neulich im N. war verſicherte mir ſolches ſon-
derlich die Frau Schweſter und der Herr Schwa-
ger.
Duldeviel. Ja, mein Herr Paſtor, ich empfing
geſtern eine ſchriftliche Beſtaͤtigung und Erneue-
rung derſelben: und will ich nicht hoffen, daß es
mir gehe wie im vorigen Jahre, da mein Ver-
langen, wie es auf das Groͤſſeſte geſtiegen war,
auf einmal zernichtet wurde.
Horcher. Dafuͤr wolte ich wohl Buͤrge ſeyn,
denn der Diener, der geſtern daher kam, verſi-
cherte, es haͤtte verlauten wollen, als ob die
Reiſe noch in dieſer Woche ſolte angetreten wer-
den.
Haferſtroh. So eilig wird es ia nicht ſeyn:
im Briefe ſtehet davon nichts, ſie werden uns
ia ſo unvermuthet nicht uͤberfallen? das Geſinde
redet leichte was.
Tugendhold. Vieleicht ſoll dadurch die Hof-
nung des Vergnuͤgens befordert werden: denn
eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |