[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].waren/ und kehrte der Hoff erst 3. Stund nach Mitternacht wieder nach Versailles. Das Castell deß Grafens von Montgomery in Normandien/ sambt den Waldungen/ so darzu gehören/ ist gäntzlich ruinirt/ weil er bey der Reformirten Religion standhafftig verbleibet. Alle Malltheser Ritter/ so sich hier zu Land auffgehalten/ machen sich fertig/ künfftiges Früh-Jahr mit den Maltheser Galleren nach der Venetianischen Flotta zu gehen. Zu Zu Rochelle 3. Schiff mit Castor-Hüten angelangt. Rochelle seynd 3. Schiff mit Castor-Hüten beladen ankommen/ auff Rechnung vor die neue Compagnie/ sie haben mehr als eine Million derselben eingeladen/ welche mehr als 5. Millionen an Geld werth seyn. Der Käys. Resident hat etwas schrifftliches wegen Holtzhauung durch die Unserige gegen Freyburg remonstriret/ hat aber zur Antwort bekommen/ daß dessen vor beyde Partheyen genug wäre. Die Strittigkeiten zwischen den Unsrigen von Andaye und den Spanniern von Fontarabien wegen der Fischerey seynd auffs neu beygelegt/ und der Strohm oder Fluß gemein gelassen worden. Deß Königs Reiß bleibt fest gestellt/ und dörfften/ wie man glaubt/ wohl 6. Monaten damit zugebracht werden; Monsieur solle Se. Majest. vergesellschafften / aber Monseigneur le Dauphin dörffte bey dessen Frau Gemahlin/ so schwanger ist / verbleiben. Von Turin wird geschrieben daß Der Fürst von Masseran beurathet deß Hertzogs von Savoyen natürliche Schwester. der Hertzog von Savoyen seine natürliche Schwester an den Herrn Ferrari, Fürsten von Masseran außgeheurath habe/ umb das Fürstenthumb an seinen Staat zu befestigen; aber daß der Pabst/ weiln solches unter die Kirchen-Güter gehöret/ sich dargegen opponirt/ wie ingleichen auch das Hauß von Fhiesque; unterm Vorwand / daß es bey männlichen descendenten allzeit bey ihnen gewesen ist/ biß daß ein Printz von Hauß Ferrari eine Dame aus ihrem Geschlecht/ zur Zeit ihres Unglücks / so ihro im Jahr 1547. zugestossen/ solches Fürstenthumb usurpirt/ und an sich gezogen habe. Brieff von Genua melden/ daß die Herren Saoli und Catania an Mons. d'Oppevile, unsern Envoye eine nähere Resolution von dem Rath auff die neue Instantien/ die er ordre hatte/ umb wegen der Restitution der Mobilien deß Mons. Der Gennesische Rath gibt dem Frantzös. Envoye eine näbere Resolution wegen praedendirender Modilien seines Antecessoris. de St. Olon, seinem Praedecessore, zu thun bekant gemacht: dieses Inhalts/ daß man krafft deß sechsten Articuls/ deß zu Versailles gemachten Tractats/ nichts mehr von dem jenigen/ so Zeitwährender Einwerffung der Bomben geraubet worden / wieder fordern könne/ als sie durch genaue und scharffe Untersuchung befunden / und daß wann Mons. de St. Olon seine kostbahre Kutsche und einige andere Gütter / so zerbrochen seyn/ in dem Stand/ darinnen sie sich jetzo befinden/ wieder zu haben beliebte/ er solche jederzeit/ aber nicht mehrers/ bekommen solte. waren/ und kehrte der Hoff erst 3. Stund nach Mitternacht wieder nach Versailles. Das Castell deß Grafens von Montgomery in Normandien/ sambt den Waldungen/ so darzu gehören/ ist gäntzlich ruinirt/ weil er bey der Reformirten Religion standhafftig verbleibet. Alle Malltheser Ritter/ so sich hier zu Land auffgehalten/ machen sich fertig/ künfftiges Früh-Jahr mit den Maltheser Galleren nach der Venetianischen Flotta zu gehen. Zu Zu Rochelle 3. Schiff mit Castor-Hüten angelangt. Rochelle seynd 3. Schiff mit Castor-Hüten beladen ankommen/ auff Rechnung vor die neue Compagnie/ sie haben mehr als eine Million derselben eingeladen/ welche mehr als 5. Millionen an Geld werth seyn. Der Käys. Resident hat etwas schrifftliches wegen Holtzhauung durch die Unserige gegen Freyburg remonstriret/ hat aber zur Antwort bekommen/ daß dessen vor beyde Partheyen genug wäre. Die Strittigkeiten zwischen den Unsrigen von Andaye und den Spanniern von Fontarabien wegen der Fischerey seynd auffs neu beygelegt/ und der Strohm oder Fluß gemein gelassen worden. Deß Königs Reiß bleibt fest gestellt/ und dörfften/ wie man glaubt/ wohl 6. Monaten damit zugebracht werden; Monsieur solle Se. Majest. vergesellschafften / aber Monseigneur le Dauphin dörffte bey dessen Frau Gemahlin/ so schwanger ist / verbleiben. Von Turin wird geschrieben daß Der Fürst von Masseran beurathet deß Hertzogs von Savoyen natürliche Schwester. der Hertzog von Savoyen seine natürliche Schwester an den Herrn Ferrari, Fürsten von Masseran außgeheurath habe/ umb das Fürstenthumb an seinen Staat zu befestigen; aber daß der Pabst/ weiln solches unter die Kirchen-Güter gehöret/ sich dargegen opponirt/ wie ingleichen auch das Hauß von Fhiesque; unterm Vorwand / daß es bey männlichen descendenten allzeit bey ihnen gewesen ist/ biß daß ein Printz von Hauß Ferrari eine Dame aus ihrem Geschlecht/ zur Zeit ihres Unglücks / so ihro im Jahr 1547. zugestossen/ solches Fürstenthumb usurpirt/ und an sich gezogen habe. Brieff von Genua melden/ daß die Herren Saoli und Catania an Mons. d'Oppevile, unsern Envoye eine nähere Resolution von dem Rath auff die neue Instantien/ die er ordre hatte/ umb wegen der Restitution der Mobilien deß Mons. Der Gennesische Rath gibt dem Frantzös. Envoye eine näbere Resolution wegen praedendirender Modilien seines Antecessoris. de St. Olon, seinem Praedecessore, zu thun bekant gemacht: dieses Inhalts/ daß man krafft deß sechsten Articuls/ deß zu Versailles gemachten Tractats/ nichts mehr von dem jenigen/ so Zeitwährender Einwerffung der Bomben geraubet worden / wieder fordern könne/ als sie durch genaue und scharffe Untersuchung befunden / und daß wann Mons. de St. Olon seine kostbahre Kutsche und einige andere Gütter / so zerbrochen seyn/ in dem Stand/ darinnen sie sich jetzo befinden/ wieder zu haben beliebte/ er solche jederzeit/ aber nicht mehrers/ bekommen solte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0092" n="80"/> waren/ und kehrte der Hoff erst 3. Stund nach Mitternacht wieder nach Versailles. Das Castell deß Grafens von Montgomery in Normandien/ sambt den Waldungen/ so darzu gehören/ ist gäntzlich ruinirt/ weil er bey der Reformirten Religion standhafftig verbleibet. Alle Malltheser Ritter/ so sich hier zu Land auffgehalten/ machen sich fertig/ künfftiges Früh-Jahr mit den Maltheser Galleren nach der Venetianischen Flotta zu gehen. Zu <note place="left">Zu Rochelle 3. Schiff mit Castor-Hüten angelangt.</note> Rochelle seynd 3. Schiff mit Castor-Hüten beladen ankommen/ auff Rechnung vor die neue Compagnie/ sie haben mehr als eine Million derselben eingeladen/ welche mehr als 5. Millionen an Geld werth seyn. Der Käys. Resident hat etwas schrifftliches wegen Holtzhauung durch die Unserige gegen Freyburg remonstriret/ hat aber zur Antwort bekommen/ daß dessen vor beyde Partheyen genug wäre. Die Strittigkeiten zwischen den Unsrigen von Andaye und den Spanniern von Fontarabien wegen der Fischerey seynd auffs neu beygelegt/ und der Strohm oder Fluß gemein gelassen worden.</p> <p>Deß Königs Reiß bleibt fest gestellt/ und dörfften/ wie man glaubt/ wohl 6. Monaten damit zugebracht werden; Monsieur solle Se. Majest. vergesellschafften / aber Monseigneur le Dauphin dörffte bey dessen Frau Gemahlin/ so schwanger ist / verbleiben. Von Turin wird geschrieben daß <note place="left">Der Fürst von Masseran beurathet deß Hertzogs von Savoyen natürliche Schwester.</note> der Hertzog von Savoyen seine natürliche Schwester an den Herrn Ferrari, Fürsten von Masseran außgeheurath habe/ umb das Fürstenthumb an seinen Staat zu befestigen; aber daß der Pabst/ weiln solches unter die Kirchen-Güter gehöret/ sich dargegen opponirt/ wie ingleichen auch das Hauß von Fhiesque; unterm Vorwand / daß es bey männlichen descendenten allzeit bey ihnen gewesen ist/ biß daß ein Printz von Hauß Ferrari eine Dame aus ihrem Geschlecht/ zur Zeit ihres Unglücks / so ihro im Jahr 1547. zugestossen/ solches Fürstenthumb usurpirt/ und an sich gezogen habe. Brieff von Genua melden/ daß die Herren Saoli und Catania an Mons. d'Oppevile, unsern Envoye eine nähere Resolution von dem Rath auff die neue Instantien/ die er ordre hatte/ umb wegen der Restitution der Mobilien deß Mons. <note place="left">Der Gennesische Rath gibt dem Frantzös. Envoye eine näbere Resolution wegen praedendirender Modilien seines Antecessoris.</note> de St. Olon, seinem Praedecessore, zu thun bekant gemacht: dieses Inhalts/ daß man krafft deß sechsten Articuls/ deß zu Versailles gemachten Tractats/ nichts mehr von dem jenigen/ so Zeitwährender Einwerffung der Bomben geraubet worden / wieder fordern könne/ als sie durch genaue und scharffe Untersuchung befunden / und daß wann Mons. de St. Olon seine kostbahre Kutsche und einige andere Gütter / so zerbrochen seyn/ in dem Stand/ darinnen sie sich jetzo befinden/ wieder zu haben beliebte/ er solche jederzeit/ aber nicht mehrers/ bekommen solte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0092]
waren/ und kehrte der Hoff erst 3. Stund nach Mitternacht wieder nach Versailles. Das Castell deß Grafens von Montgomery in Normandien/ sambt den Waldungen/ so darzu gehören/ ist gäntzlich ruinirt/ weil er bey der Reformirten Religion standhafftig verbleibet. Alle Malltheser Ritter/ so sich hier zu Land auffgehalten/ machen sich fertig/ künfftiges Früh-Jahr mit den Maltheser Galleren nach der Venetianischen Flotta zu gehen. Zu Rochelle seynd 3. Schiff mit Castor-Hüten beladen ankommen/ auff Rechnung vor die neue Compagnie/ sie haben mehr als eine Million derselben eingeladen/ welche mehr als 5. Millionen an Geld werth seyn. Der Käys. Resident hat etwas schrifftliches wegen Holtzhauung durch die Unserige gegen Freyburg remonstriret/ hat aber zur Antwort bekommen/ daß dessen vor beyde Partheyen genug wäre. Die Strittigkeiten zwischen den Unsrigen von Andaye und den Spanniern von Fontarabien wegen der Fischerey seynd auffs neu beygelegt/ und der Strohm oder Fluß gemein gelassen worden.
Zu Rochelle 3. Schiff mit Castor-Hüten angelangt. Deß Königs Reiß bleibt fest gestellt/ und dörfften/ wie man glaubt/ wohl 6. Monaten damit zugebracht werden; Monsieur solle Se. Majest. vergesellschafften / aber Monseigneur le Dauphin dörffte bey dessen Frau Gemahlin/ so schwanger ist / verbleiben. Von Turin wird geschrieben daß der Hertzog von Savoyen seine natürliche Schwester an den Herrn Ferrari, Fürsten von Masseran außgeheurath habe/ umb das Fürstenthumb an seinen Staat zu befestigen; aber daß der Pabst/ weiln solches unter die Kirchen-Güter gehöret/ sich dargegen opponirt/ wie ingleichen auch das Hauß von Fhiesque; unterm Vorwand / daß es bey männlichen descendenten allzeit bey ihnen gewesen ist/ biß daß ein Printz von Hauß Ferrari eine Dame aus ihrem Geschlecht/ zur Zeit ihres Unglücks / so ihro im Jahr 1547. zugestossen/ solches Fürstenthumb usurpirt/ und an sich gezogen habe. Brieff von Genua melden/ daß die Herren Saoli und Catania an Mons. d'Oppevile, unsern Envoye eine nähere Resolution von dem Rath auff die neue Instantien/ die er ordre hatte/ umb wegen der Restitution der Mobilien deß Mons. de St. Olon, seinem Praedecessore, zu thun bekant gemacht: dieses Inhalts/ daß man krafft deß sechsten Articuls/ deß zu Versailles gemachten Tractats/ nichts mehr von dem jenigen/ so Zeitwährender Einwerffung der Bomben geraubet worden / wieder fordern könne/ als sie durch genaue und scharffe Untersuchung befunden / und daß wann Mons. de St. Olon seine kostbahre Kutsche und einige andere Gütter / so zerbrochen seyn/ in dem Stand/ darinnen sie sich jetzo befinden/ wieder zu haben beliebte/ er solche jederzeit/ aber nicht mehrers/ bekommen solte.
Der Fürst von Masseran beurathet deß Hertzogs von Savoyen natürliche Schwester.
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