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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Land erhoben/ daselbst einen Ort Ottocho genant/ dahin sich viele Türcken mit ihrer Haab salvirt gehabt/ bey Nacht überfallen/ erobert/ und viele Türcken niedergemacht/ die andern aber / so sich über besagten Fluß salviren wollen/ seynd ersoffen; besagte Morlacken kehrten wieder zuruck mit reicher Beute und 30. Pferden/ und einigen Christen / so sie aus der Türckischen Sclaverey erlöset haben/ und als sie mit besagter Beute in der Gegend Scin anlangeten/ kamen 150. Türcken zu Pferd heraus/ sie anzugreiffen/ wurden aber mit einigen Verlust zuruck getrieben.

Päbstliche Geschichten. Von Rom kommt/ daß man daselbst Sonntags den 28. passato in S. Peters Kirchen/ weilen die Protestanten in Franckreich zur Röm. Kirch gebracht worden/ das Te Deum laudamus gesungen / in der Stadt die Glocken Die Toscanische und Päbftliche wider den Erbfeind destinirte Squadra Gelleren baltet Randezvous. geläutet/ und vom Castello mit Stücken Salve gegeben. Montags den 29. hat die Toscanische Squadra Galleren/ wie auch die Päbstliche/ so mit Bootsleuten und Soldaten wohl besetzet seynd/ im Gesicht von Civita Vecchia Rendezvous gehalten / und darauff ihre Reise gegen Levante fortgesetzet. Endlich haben die Carmeliter ihren General erwählet/ welche Würde der P. Martiale von Avignone, ein Mann von grossem Verstand und Erfahrenheit überkommen hat/ wordurch nun die Strittigkeiten/ die biß in drey Jahr lang die Provintzien von Franckreich / Teutschland und Italien getheilet hatten/ auffhören.

Sicilianische Geschichten. Aus dem Königreich Sicilien wird geschrieben/ daß nachdeme der Königl. Rath Don Pietro Cortes eine seiner Töchter an den Marq. di Pontidatalo vom Hauß Alberti verheyrathet/ er selbige nach vollzogener Hochzeit nacher Pontidatalo auffs Schloß begleitet/ und weilen besagter Rath einige Commissiones zu verrichten gehabt/ hat er seine gantze Familie dorten gelassen: da dann inzwischen deß Herrn Cortes Sohn sich in deß Marq. di Pontidatalo Schwester verliebet/ und diese heyrathen wollen/ welches aber deß Marquis Schwester abgeschlagen/ indeme sie sich schon mit dem Baron Der Baron di Monte bello begebet 9. grausame Todschläg / und gebet flüchtig. di Monte bello versprochen gehabt; als nun besagter Baron von solchem allem Nachricht bekommen/ und dem Matq. von einiger Zeit hero sehr feind gewesen/ hat er in seiner Jurisdiction über 200. seiner Vasallen zusammen gebracht/ ist damit in aller Stille bey Nacht in die Herrschafft di Pontidatalo und in deß Marquis Hauß gefallen/ und hat gedachten Marquis ermordet/ dessen Hertz der Mutter geschickt/ und die Mutter hernach auch nebst deß Marquis seiner Frauen umbgebracht/ nach diesem deß Marq. Schwester in Gegenwart deß Verliebten/ nemlich deß Raths Cortes Sohn / beschlaffen/ und folglich den Buhler Cortes, auch nebst mehr andern/ in allem bey 9. Personen ermordet/ deß Marquis Schwester aber mit sich hinweg ge-

Land erhoben/ daselbst einen Ort Ottocho genant/ dahin sich viele Türcken mit ihrer Haab salvirt gehabt/ bey Nacht überfallen/ erobert/ und viele Türcken niedergemacht/ die andern aber / so sich über besagten Fluß salviren wollen/ seynd ersoffen; besagte Morlacken kehrten wieder zuruck mit reicher Beute und 30. Pferden/ und einigen Christen / so sie aus der Türckischen Sclaverey erlöset haben/ und als sie mit besagter Beute in der Gegend Scin anlangeten/ kamen 150. Türcken zu Pferd heraus/ sie anzugreiffen/ wurden aber mit einigen Verlust zuruck getrieben.

Päbstliche Geschichten. Von Rom kom̃t/ daß man daselbst Sonntags den 28. passato in S. Peters Kirchen/ weilen die Protestanten in Franckreich zur Röm. Kirch gebracht worden/ das Te Deum laudamus gesungen / in der Stadt die Glocken Die Toscanische und Päbftliche wider den Erbfeind destinirte Squadra Gelleren baltet Randezvous. geläutet/ und vom Castello mit Stücken Salve gegeben. Montags den 29. hat die Toscanische Squadra Galleren/ wie auch die Päbstliche/ so mit Bootsleuten und Soldaten wohl besetzet seynd/ im Gesicht von Civita Vecchia Rendezvous gehalten / und darauff ihre Reise gegen Levante fortgesetzet. Endlich haben die Carmeliter ihren General erwählet/ welche Würde der P. Martiale von Avignone, ein Mann von grossem Verstand und Erfahrenheit überkommen hat/ wordurch nun die Strittigkeiten/ die biß in drey Jahr lang die Provintzien von Franckreich / Teutschland und Italien getheilet hatten/ auffhören.

Sicilianische Geschichten. Aus dem Königreich Sicilien wird geschrieben/ daß nachdeme der Königl. Rath Don Pietro Cortes eine seiner Töchter an den Marq. di Pontidatalo vom Hauß Alberti verheyrathet/ er selbige nach vollzogener Hochzeit nacher Pontidatalo auffs Schloß begleitet/ und weilen besagter Rath einige Commissiones zu verrichten gehabt/ hat er seine gantze Familie dorten gelassen: da dann inzwischen deß Herrn Cortes Sohn sich in deß Marq. di Pontidatalo Schwester verliebet/ und diese heyrathen wollen/ welches aber deß Marquis Schwester abgeschlagen/ indeme sie sich schon mit dem Baron Der Baron di Monte bello begebet 9. grausame Todschläg / und gebet flüchtig. di Monte bello versprochen gehabt; als nun besagter Baron von solchem allem Nachricht bekommen/ und dem Matq. von einiger Zeit hero sehr feind gewesen/ hat er in seiner Jurisdiction über 200. seiner Vasallen zusammen gebracht/ ist damit in aller Stille bey Nacht in die Herrschafft di Pontidatalo und in deß Marquis Hauß gefallen/ und hat gedachten Marquis ermordet/ dessen Hertz der Mutter geschickt/ und die Mutter hernach auch nebst deß Marquis seiner Frauen umbgebracht/ nach diesem deß Marq. Schwester in Gegenwart deß Verliebten/ nemlich deß Raths Cortes Sohn / beschlaffen/ und folglich den Buhler Cortes, auch nebst mehr andern/ in allem bey 9. Personen ermordet/ deß Marquis Schwester aber mit sich hinweg ge-

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Land erhoben/ daselbst einen Ort                      Ottocho genant/ dahin sich viele Türcken mit ihrer Haab salvirt gehabt/ bey                      Nacht überfallen/ erobert/ und viele Türcken niedergemacht/ die andern aber /                      so sich über besagten Fluß salviren wollen/ seynd ersoffen; besagte Morlacken                      kehrten wieder zuruck mit reicher Beute und 30. Pferden/ und einigen Christen /                      so sie aus der Türckischen Sclaverey erlöset haben/ und als sie mit besagter                      Beute in der Gegend Scin anlangeten/ kamen 150. Türcken zu Pferd heraus/ sie                      anzugreiffen/ wurden aber mit einigen Verlust zuruck getrieben.</p>
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[311/0323] Land erhoben/ daselbst einen Ort Ottocho genant/ dahin sich viele Türcken mit ihrer Haab salvirt gehabt/ bey Nacht überfallen/ erobert/ und viele Türcken niedergemacht/ die andern aber / so sich über besagten Fluß salviren wollen/ seynd ersoffen; besagte Morlacken kehrten wieder zuruck mit reicher Beute und 30. Pferden/ und einigen Christen / so sie aus der Türckischen Sclaverey erlöset haben/ und als sie mit besagter Beute in der Gegend Scin anlangeten/ kamen 150. Türcken zu Pferd heraus/ sie anzugreiffen/ wurden aber mit einigen Verlust zuruck getrieben. Von Rom kom̃t/ daß man daselbst Sonntags den 28. passato in S. Peters Kirchen/ weilen die Protestanten in Franckreich zur Röm. Kirch gebracht worden/ das Te Deum laudamus gesungen / in der Stadt die Glocken geläutet/ und vom Castello mit Stücken Salve gegeben. Montags den 29. hat die Toscanische Squadra Galleren/ wie auch die Päbstliche/ so mit Bootsleuten und Soldaten wohl besetzet seynd/ im Gesicht von Civita Vecchia Rendezvous gehalten / und darauff ihre Reise gegen Levante fortgesetzet. Endlich haben die Carmeliter ihren General erwählet/ welche Würde der P. Martiale von Avignone, ein Mann von grossem Verstand und Erfahrenheit überkommen hat/ wordurch nun die Strittigkeiten/ die biß in drey Jahr lang die Provintzien von Franckreich / Teutschland und Italien getheilet hatten/ auffhören. Päbstliche Geschichten. Die Toscanische und Päbftliche wider den Erbfeind destinirte Squadra Gelleren baltet Randezvous. Aus dem Königreich Sicilien wird geschrieben/ daß nachdeme der Königl. Rath Don Pietro Cortes eine seiner Töchter an den Marq. di Pontidatalo vom Hauß Alberti verheyrathet/ er selbige nach vollzogener Hochzeit nacher Pontidatalo auffs Schloß begleitet/ und weilen besagter Rath einige Commissiones zu verrichten gehabt/ hat er seine gantze Familie dorten gelassen: da dann inzwischen deß Herrn Cortes Sohn sich in deß Marq. di Pontidatalo Schwester verliebet/ und diese heyrathen wollen/ welches aber deß Marquis Schwester abgeschlagen/ indeme sie sich schon mit dem Baron di Monte bello versprochen gehabt; als nun besagter Baron von solchem allem Nachricht bekommen/ und dem Matq. von einiger Zeit hero sehr feind gewesen/ hat er in seiner Jurisdiction über 200. seiner Vasallen zusammen gebracht/ ist damit in aller Stille bey Nacht in die Herrschafft di Pontidatalo und in deß Marquis Hauß gefallen/ und hat gedachten Marquis ermordet/ dessen Hertz der Mutter geschickt/ und die Mutter hernach auch nebst deß Marquis seiner Frauen umbgebracht/ nach diesem deß Marq. Schwester in Gegenwart deß Verliebten/ nemlich deß Raths Cortes Sohn / beschlaffen/ und folglich den Buhler Cortes, auch nebst mehr andern/ in allem bey 9. Personen ermordet/ deß Marquis Schwester aber mit sich hinweg ge- Sicilianische Geschichten. Der Baron di Monte bello begebet 9. grausame Todschläg / und gebet flüchtig.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/323>, abgerufen am 25.11.2024.