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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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seines commandirte er selber/ und das andere Sr. de Villeville, allwo es scharff hergienge/ und wurden viele Leuthe getödtet und verwundet; der Sr. de Villeville ward gezwungen/ sich in eine Kirche zu retiriren/ allwo er Eine scharffe Rencontre zwischen den Frantzösis. Völckern und Lucerner Thälern worbey diese letzte dem kürtzern zieben. sich über 5. Stunden lang gegen mehr als 600. Mann defendirte/ und hatte nur 32. Officiers bey sich/ davon 14. getödtet und 7. verwundet wurden. Alle diese Attaquen geschahen zu Nachts zwischen dem 21. und 22. passato.

Den 23. dito mit anbrechendem Tage/ stiegen deß Hertzogs Völcker auff den Berg von Angrogne mit einigen kleinen Stücken Geschützes und Doppel-Hacken/ und trieben in kurtzer Zeit die Protestanten aus ihren Posten/ so sie ohne Verlust eines Manns eroberten.

Die Savoys. Soldaten haben daselbsten viele Männer/ Weiber und Kinder niedergemacht/ und überall gebrandt. Auff deß Mons. de Villeville Seithen aber / seynd 50. Mann todt geblieben/ und 200. verwundet worden/ worunter der Marquis de Beron von einer Mußqueten Kugel mitten durch den Leib/ sein Vetter Gautant in Arm/ und Mons. de Villeville an zwey Orthen/ aber nicht gefährlich geschossen und verwundet seynd.

Die Reubekehrte zu Diepe erklären sich vor selbigen Intendanten zur reformirten Religion. Man sagt/ daß alle die Protestanten zu Diepe/ welche solcher Religion abgeschworen gehabt/ in einem Corpus, alle zugleich/ vor dem Herrn Intendanten erschienen seynd/ und ihme gesagt haben/ daß weilen sie das Laster/ welches sie vor ihme wider Gott begangen/ erkandt/ indeme sie aus Forcht und Zwang/ die Reinigkeit seines Dienstes verlassen hätten/ sie nun auch wieder in seine Gegenwart kämen/ umb ihme eine weitläufftige Bekanntnus ihres Fehlers zu thun/ und zu erklären/ daß sie doch allezeit reformirt in ihren Hertzen gewesen wären/ und möchte ihnen gleich begegnen und wiederfahren/ was es wolle/ sie doch in der Meynung ihrer Religion/ leben und sterben wolten.

Man fügt hinzu/ daß nachdeme der Herr Intendant ihnen viele Bedrohung gethan / er sie gefragt hat/ ob sie das jenige/ was sie sageten/ unterschreiben wolten / damit er es nacher Hoff schicken könte/ umb ihnen ihren Proceß zu machen / haben sie einhellig mit Ja geantwortet/ und auch würcklich unterschrieben/ was nun hierauff erfolgen werde/ lehret die Zeit.

Die Savoysche Sachen seynd noch nicht gantz zu Ende/ und seynd noch einige Protestanten in dem Gebürge/ so sich biß in den Tod wehren wollen. Der jenigen Protestanten so in der ersten Furi/ an Männern/ Weibern und Kindern umbkommen seynd/ wild die Zahl über 13000. Menschen vergrössert/ auff Savoyscher Seithen aber 300. und von

seines commandirte er selber/ und das andere Sr. de Villeville, allwo es scharff hergienge/ und wurden viele Leuthe getödtet und verwundet; der Sr. de Villeville ward gezwungen/ sich in eine Kirche zu retiriren/ allwo er Eine scharffe Rencontre zwischen den Frantzösis. Völckern und Lucerner Thälern worbey diese letzte dem kürtzern zieben. sich über 5. Stunden lang gegen mehr als 600. Mann defendirte/ und hatte nur 32. Officiers bey sich/ davon 14. getödtet und 7. verwundet wurden. Alle diese Attaquen geschahen zu Nachts zwischen dem 21. und 22. passato.

Den 23. dito mit anbrechendem Tage/ stiegen deß Hertzogs Völcker auff den Berg von Angrogne mit einigen kleinen Stücken Geschützes und Doppel-Hacken/ und trieben in kurtzer Zeit die Protestanten aus ihren Posten/ so sie ohne Verlust eines Manns eroberten.

Die Savoys. Soldaten haben daselbsten viele Männer/ Weiber und Kinder niedergemacht/ und überall gebrandt. Auff deß Mons. de Villeville Seithen aber / seynd 50. Mann todt geblieben/ und 200. verwundet worden/ worunter der Marquis de Beron von einer Mußqueten Kugel mitten durch den Leib/ sein Vetter Gautant in Arm/ und Mons. de Villeville an zwey Orthen/ aber nicht gefährlich geschossen und verwundet seynd.

Die Reubekehrte zu Diepe erklären sich vor selbigen Intendanten zur reformirten Religion. Man sagt/ daß alle die Protestanten zu Diepe/ welche solcher Religion abgeschworen gehabt/ in einem Corpus, alle zugleich/ vor dem Herrn Intendanten erschienen seynd/ und ihme gesagt haben/ daß weilen sie das Laster/ welches sie vor ihme wider Gott begangen/ erkandt/ indeme sie aus Forcht und Zwang/ die Reinigkeit seines Dienstes verlassen hätten/ sie nun auch wieder in seine Gegenwart kämen/ umb ihme eine weitläufftige Bekanntnus ihres Fehlers zu thun/ und zu erklären/ daß sie doch allezeit reformirt in ihren Hertzen gewesen wären/ und möchte ihnen gleich begegnen und wiederfahren/ was es wolle/ sie doch in der Meynung ihrer Religion/ leben und sterben wolten.

Man fügt hinzu/ daß nachdeme der Herr Intendant ihnen viele Bedrohung gethan / er sie gefragt hat/ ob sie das jenige/ was sie sageten/ unterschreiben wolten / damit er es nacher Hoff schicken könte/ umb ihnen ihren Proceß zu machen / haben sie einhellig mit Ja geantwortet/ und auch würcklich unterschrieben/ was nun hierauff erfolgen werde/ lehret die Zeit.

Die Savoysche Sachen seynd noch nicht gantz zu Ende/ und seynd noch einige Protestanten in dem Gebürge/ so sich biß in den Tod wehren wollen. Der jenigen Protestanten so in der ersten Furi/ an Männern/ Weibern und Kindern umbkommen seynd/ wild die Zahl über 13000. Menschen vergrössert/ auff Savoyscher Seithen aber 300. und von

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[288/0300] seines commandirte er selber/ und das andere Sr. de Villeville, allwo es scharff hergienge/ und wurden viele Leuthe getödtet und verwundet; der Sr. de Villeville ward gezwungen/ sich in eine Kirche zu retiriren/ allwo er sich über 5. Stunden lang gegen mehr als 600. Mann defendirte/ und hatte nur 32. Officiers bey sich/ davon 14. getödtet und 7. verwundet wurden. Alle diese Attaquen geschahen zu Nachts zwischen dem 21. und 22. passato. Eine scharffe Rencontre zwischen den Frantzösis. Völckern und Lucerner Thälern worbey diese letzte dem kürtzern zieben. Den 23. dito mit anbrechendem Tage/ stiegen deß Hertzogs Völcker auff den Berg von Angrogne mit einigen kleinen Stücken Geschützes und Doppel-Hacken/ und trieben in kurtzer Zeit die Protestanten aus ihren Posten/ so sie ohne Verlust eines Manns eroberten. Die Savoys. Soldaten haben daselbsten viele Männer/ Weiber und Kinder niedergemacht/ und überall gebrandt. Auff deß Mons. de Villeville Seithen aber / seynd 50. Mann todt geblieben/ und 200. verwundet worden/ worunter der Marquis de Beron von einer Mußqueten Kugel mitten durch den Leib/ sein Vetter Gautant in Arm/ und Mons. de Villeville an zwey Orthen/ aber nicht gefährlich geschossen und verwundet seynd. Man sagt/ daß alle die Protestanten zu Diepe/ welche solcher Religion abgeschworen gehabt/ in einem Corpus, alle zugleich/ vor dem Herrn Intendanten erschienen seynd/ und ihme gesagt haben/ daß weilen sie das Laster/ welches sie vor ihme wider Gott begangen/ erkandt/ indeme sie aus Forcht und Zwang/ die Reinigkeit seines Dienstes verlassen hätten/ sie nun auch wieder in seine Gegenwart kämen/ umb ihme eine weitläufftige Bekanntnus ihres Fehlers zu thun/ und zu erklären/ daß sie doch allezeit reformirt in ihren Hertzen gewesen wären/ und möchte ihnen gleich begegnen und wiederfahren/ was es wolle/ sie doch in der Meynung ihrer Religion/ leben und sterben wolten. Die Reubekehrte zu Diepe erklären sich vor selbigen Intendanten zur reformirten Religion. Man fügt hinzu/ daß nachdeme der Herr Intendant ihnen viele Bedrohung gethan / er sie gefragt hat/ ob sie das jenige/ was sie sageten/ unterschreiben wolten / damit er es nacher Hoff schicken könte/ umb ihnen ihren Proceß zu machen / haben sie einhellig mit Ja geantwortet/ und auch würcklich unterschrieben/ was nun hierauff erfolgen werde/ lehret die Zeit. Die Savoysche Sachen seynd noch nicht gantz zu Ende/ und seynd noch einige Protestanten in dem Gebürge/ so sich biß in den Tod wehren wollen. Der jenigen Protestanten so in der ersten Furi/ an Männern/ Weibern und Kindern umbkommen seynd/ wild die Zahl über 13000. Menschen vergrössert/ auff Savoyscher Seithen aber 300. und von

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/300>, abgerufen am 23.11.2024.