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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Rthlr. Renthen/ zu ihrem Unterhalt. Den 15. dieses ist der Hr. Lillerod Königl. Schwedischer Envoye von hier nacher Brüssel abgereist. Der ältiste von denen zweyen natürlichen Söhnen deß Königs von Engelland/ so in Ungarn gehet / hat den 16. dieses/ von Sr. Allerchristl. Majest. Abschied genommen/ welchen Se. Maj. mit einem Bildnuß von Diamanten 3000. Rthlr. werth regalirt hat. Wie die letzte Brieff von Cadix melden/ seynd 4. Königl. Schiff im selbigen Hafen gelauffen/ denen etliche Tag hernach noch 7. andere gefolget/ so einen solchen Schrecken in der Stadt verursachet/ daß alle Kauffleuthe mit ihren Gütern von dannen weg flüchteten. Man hat in jede Generalität Commissarien gesetzet/ umb der flüchtigen Protestanten Güter sich zu versichern/ und solche zu verpfachten.

Unsers Königs Ambassadeur in Portugall Hn. Amelots Secretarius ist in 11. Tagen Zeit von Lissabonn allhier angelangt/ und andern Tags nach seiner Ankunfft wieder dahin in wichtigen Geschäfften abgeschickt worden. Man hat 52. neue Catholische von Roschelle/ welche sich in einem Engellischen 52. neue Catholische/ so sich in Engelland salviren wollen / werden angehalten und gefangen eingesetzt. Schiff salviren wollen / ertappet/ und mit dem Capitain theils nacher Rhe, und theils nacher Oleron gefangen geführt. Man sagt/ daß ein Englisch Schiff/ als es vor Diepe vorbey gesegelt/ einige Canon-Schüsse gethan/ und dardurch einige Häuser beschädiget / und etliche Perfohnen getödtet habe. Man armiret eine dritte Escadre zu Rochefort; deß Mons. de Pruilly zu Brest; auch wird an etlichen neuen Schiffen zu Toulon gearbeitet. Der Hertzogin von Portsmuth Ställe seynd mit 8. schönen grauen Pferden/ dergleichen nicht in diesem Königreich gewesen/ verbrannt. Der Herr Antonius von Barillon Herr von Merangis ist am Schlag gestorben.

Unsers Königs Escadre unter dem Marschall d'Estree und dem Hertzog Dergleichen wird mit 170. andern aus dem Delphinat procediret. von Mortemar haben sich auff der Höhe von Cadix conjungiret. Hundert und siebenzig neue Catholischen aus dem Delphinat, so der Gegend von Savoyen sich retiriren wollen/ seynd ertappet/ und nacher Grenoble geführt worden. Von Bordeaux hat man/ daß durch den Hagel und Frost der Ends an denen Früchten und Weinbergen grosser Schaden geschehen.

Von Rouen hat man/ daß alldorten ein grosse Feuersbrunst entstanden/ wordurch 28. Wohn- und Back-Häuser verbrandt; Einige Backhäuser seyen mit Früchten angefüllet gewesen.

Der Hertzog von Savoyen hat mit Hülffe der Frantzös. Völcker die Protestanten in denen Thälern/ gantz zum Gehorsam gebracht/ die Frantzosen unter Commando deß Hn. Catinat haben sie auff 3. Seithen bezwungen; der Commendant hat sie im Thal St. Mortin angegriffen; der Sr. de Melac durch das von St. Germain/ dieser hatte 2. Detachement gemacht /

Rthlr. Renthen/ zu ihrem Unterhalt. Den 15. dieses ist der Hr. Lillerod Königl. Schwedischer Envoyé von hier nacher Brüssel abgereist. Der ältiste von denen zweyen natürlichen Söhnen deß Königs von Engelland/ so in Ungarn gehet / hat den 16. dieses/ von Sr. Allerchristl. Majest. Abschied genommen/ welchen Se. Maj. mit einem Bildnuß von Diamanten 3000. Rthlr. werth regalirt hat. Wie die letzte Brieff von Cadix melden/ seynd 4. Königl. Schiff im selbigen Hafen gelauffen/ denen etliche Tag hernach noch 7. andere gefolget/ so einen solchen Schrecken in der Stadt verursachet/ daß alle Kauffleuthe mit ihren Gütern von dannen weg flüchteten. Man hat in jede Generalität Commissarien gesetzet/ umb der flüchtigen Protestanten Güter sich zu versichern/ und solche zu verpfachten.

Unsers Königs Ambassadeur in Portugall Hn. Amelots Secretarius ist in 11. Tagen Zeit von Lissabonn allhier angelangt/ und andern Tags nach seiner Ankunfft wieder dahin in wichtigen Geschäfften abgeschickt worden. Man hat 52. neue Catholische von Roschelle/ welche sich in einem Engellischen 52. neue Catholische/ so sich in Engelland salviren wollen / werden angehalten und gefangen eingesetzt. Schiff salviren wollen / ertappet/ und mit dem Capitain theils nacher Rhé, und theils nacher Oleron gefangen geführt. Man sagt/ daß ein Englisch Schiff/ als es vor Diepè vorbey gesegelt/ einige Canon-Schüsse gethan/ und dardurch einige Häuser beschädiget / und etliche Perfohnen getödtet habe. Man armiret eine dritte Escadre zu Rochefort; deß Mons. de Pruilly zu Brest; auch wird an etlichen neuen Schiffen zu Toulon gearbeitet. Der Hertzogin von Portsmuth Ställe seynd mit 8. schönen grauen Pferden/ dergleichen nicht in diesem Königreich gewesen/ verbrannt. Der Herr Antonius von Barillon Herr von Merangis ist am Schlag gestorben.

Unsers Königs Escadre unter dem Marschall d'Estrée und dem Hertzog Dergleichen wird mit 170. andern aus dem Delphinat procediret. von Mortemar haben sich auff der Höhe von Cadix conjungiret. Hundert und siebenzig neue Catholischen aus dem Delphinat, so der Gegend von Savoyen sich retiriren wollen/ seynd ertappet/ und nacher Grenoble geführt worden. Von Bordeaux hat man/ daß durch den Hagel und Frost der Ends an denen Früchten und Weinbergen grosser Schaden geschehen.

Von Rouen hat man/ daß alldorten ein grosse Feuersbrunst entstanden/ wordurch 28. Wohn- und Back-Häuser verbrandt; Einige Backhäuser seyen mit Früchten angefüllet gewesen.

Der Hertzog von Savoyen hat mit Hülffe der Frantzös. Völcker die Protestanten in denen Thälern/ gantz zum Gehorsam gebracht/ die Frantzosen unter Commando deß Hn. Catinat haben sie auff 3. Seithen bezwungen; der Commendant hat sie im Thal St. Mortin angegriffen; der Sr. de Melac durch das von St. Germain/ dieser hatte 2. Detachement gemacht /

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Rthlr. Renthen/ zu ihrem Unterhalt. Den 15. dieses ist der Hr. Lillerod                      Königl. Schwedischer Envoyé von hier nacher Brüssel abgereist. Der ältiste von                      denen zweyen natürlichen Söhnen deß Königs von Engelland/ so in Ungarn gehet /                      hat den 16. dieses/ von Sr. Allerchristl. Majest. Abschied genommen/ welchen                      Se. Maj. mit einem Bildnuß von Diamanten 3000. Rthlr. werth regalirt hat. Wie                      die letzte Brieff von Cadix melden/ seynd 4. Königl. Schiff im selbigen Hafen                      gelauffen/ denen etliche Tag hernach noch 7. andere gefolget/ so einen solchen                      Schrecken in der Stadt verursachet/ daß alle Kauffleuthe mit ihren Gütern von                      dannen weg flüchteten. Man hat in jede Generalität Commissarien gesetzet/ umb                      der flüchtigen Protestanten Güter sich zu versichern/ und solche zu                      verpfachten.</p>
        <p>Unsers Königs Ambassadeur in Portugall Hn. Amelots Secretarius ist in 11. Tagen                      Zeit von Lissabonn allhier angelangt/ und andern Tags nach seiner Ankunfft                      wieder dahin in wichtigen Geschäfften abgeschickt worden. Man hat 52. neue                      Catholische von Roschelle/ welche sich in einem Engellischen <note place="right">52. neue Catholische/ so sich in Engelland salviren wollen /                          werden angehalten und gefangen eingesetzt.</note> Schiff salviren wollen /                      ertappet/ und mit dem Capitain theils nacher Rhé, und theils nacher Oleron                      gefangen geführt. Man sagt/ daß ein Englisch Schiff/ als es vor Diepè vorbey                      gesegelt/ einige Canon-Schüsse gethan/ und dardurch einige Häuser beschädiget                     / und etliche Perfohnen getödtet habe. Man armiret eine dritte Escadre zu                      Rochefort; deß Mons. de Pruilly zu Brest; auch wird an etlichen neuen Schiffen                      zu Toulon gearbeitet. Der Hertzogin von Portsmuth Ställe seynd mit 8. schönen                      grauen Pferden/ dergleichen nicht in diesem Königreich gewesen/ verbrannt. Der                      Herr Antonius von Barillon Herr von Merangis ist am Schlag gestorben.</p>
        <p>Unsers Königs Escadre unter dem Marschall d'Estrée und dem Hertzog <note place="right">Dergleichen wird mit 170. andern aus dem Delphinat                          procediret.</note> von Mortemar haben sich auff der Höhe von Cadix                      conjungiret. Hundert und siebenzig neue Catholischen aus dem Delphinat, so der                      Gegend von Savoyen sich retiriren wollen/ seynd ertappet/ und nacher Grenoble                      geführt worden. Von Bordeaux hat man/ daß durch den Hagel und Frost der Ends an                      denen Früchten und Weinbergen grosser Schaden geschehen.</p>
        <p>Von Rouen hat man/ daß alldorten ein grosse Feuersbrunst entstanden/ wordurch                      28. Wohn- und Back-Häuser verbrandt; Einige Backhäuser seyen mit Früchten                      angefüllet gewesen.</p>
        <p>Der Hertzog von Savoyen hat mit Hülffe der Frantzös. Völcker die Protestanten in                      denen Thälern/ gantz zum Gehorsam gebracht/ die Frantzosen unter Commando deß                      Hn. Catinat haben sie auff 3. Seithen bezwungen; der Commendant hat sie im Thal                      St. Mortin angegriffen; der Sr. de Melac durch das von St. Germain/ dieser                      hatte 2. Detachement gemacht /
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[287/0299] Rthlr. Renthen/ zu ihrem Unterhalt. Den 15. dieses ist der Hr. Lillerod Königl. Schwedischer Envoyé von hier nacher Brüssel abgereist. Der ältiste von denen zweyen natürlichen Söhnen deß Königs von Engelland/ so in Ungarn gehet / hat den 16. dieses/ von Sr. Allerchristl. Majest. Abschied genommen/ welchen Se. Maj. mit einem Bildnuß von Diamanten 3000. Rthlr. werth regalirt hat. Wie die letzte Brieff von Cadix melden/ seynd 4. Königl. Schiff im selbigen Hafen gelauffen/ denen etliche Tag hernach noch 7. andere gefolget/ so einen solchen Schrecken in der Stadt verursachet/ daß alle Kauffleuthe mit ihren Gütern von dannen weg flüchteten. Man hat in jede Generalität Commissarien gesetzet/ umb der flüchtigen Protestanten Güter sich zu versichern/ und solche zu verpfachten. Unsers Königs Ambassadeur in Portugall Hn. Amelots Secretarius ist in 11. Tagen Zeit von Lissabonn allhier angelangt/ und andern Tags nach seiner Ankunfft wieder dahin in wichtigen Geschäfften abgeschickt worden. Man hat 52. neue Catholische von Roschelle/ welche sich in einem Engellischen Schiff salviren wollen / ertappet/ und mit dem Capitain theils nacher Rhé, und theils nacher Oleron gefangen geführt. Man sagt/ daß ein Englisch Schiff/ als es vor Diepè vorbey gesegelt/ einige Canon-Schüsse gethan/ und dardurch einige Häuser beschädiget / und etliche Perfohnen getödtet habe. Man armiret eine dritte Escadre zu Rochefort; deß Mons. de Pruilly zu Brest; auch wird an etlichen neuen Schiffen zu Toulon gearbeitet. Der Hertzogin von Portsmuth Ställe seynd mit 8. schönen grauen Pferden/ dergleichen nicht in diesem Königreich gewesen/ verbrannt. Der Herr Antonius von Barillon Herr von Merangis ist am Schlag gestorben. 52. neue Catholische/ so sich in Engelland salviren wollen / werden angehalten und gefangen eingesetzt. Unsers Königs Escadre unter dem Marschall d'Estrée und dem Hertzog von Mortemar haben sich auff der Höhe von Cadix conjungiret. Hundert und siebenzig neue Catholischen aus dem Delphinat, so der Gegend von Savoyen sich retiriren wollen/ seynd ertappet/ und nacher Grenoble geführt worden. Von Bordeaux hat man/ daß durch den Hagel und Frost der Ends an denen Früchten und Weinbergen grosser Schaden geschehen. Dergleichen wird mit 170. andern aus dem Delphinat procediret. Von Rouen hat man/ daß alldorten ein grosse Feuersbrunst entstanden/ wordurch 28. Wohn- und Back-Häuser verbrandt; Einige Backhäuser seyen mit Früchten angefüllet gewesen. Der Hertzog von Savoyen hat mit Hülffe der Frantzös. Völcker die Protestanten in denen Thälern/ gantz zum Gehorsam gebracht/ die Frantzosen unter Commando deß Hn. Catinat haben sie auff 3. Seithen bezwungen; der Commendant hat sie im Thal St. Mortin angegriffen; der Sr. de Melac durch das von St. Germain/ dieser hatte 2. Detachement gemacht /

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/299>, abgerufen am 23.11.2024.