[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].wecket/ daß sie nicht allein bey 40. Pallancken und veste Schlösser urplötzlich verlassen/ sondern auch von Temeswar / Gyula/ und Griechischweissenburg weiter in die Türckey ihre beste Sachen zu salviren angefangen/ und Die Türcken verlassen 40. Pallancken und veste Schlösser. bey erhaltener Nachricht/ daß die Ungarn bey selbiger Action grosse Tapfferkeit erwiesen/ hätten sie den Teckeli in eine schärpffere Gefängnuß auff dem Castell zu Griechischweissenburg geworffen. Die Chur-Sächsische Tractaten wegen der Türckenhülffe werden in kurtzem auch zu einem würcklichen 4. biß 5000. Mann werden umb die Bezahlung von denen Reichs-Fürsten übernommen. Schluß gebracht werden/ und werden über dieses 4. biß 5000. Mann von andern Reichs-Fürsten gegen baarer Bezahlung übernommen werden/ umb auff all Fäll das jenige/ was von der Armee abgehet/ jedesmal gleich wieder ersetzen zu können. Seine Durchl der Ertz-Hertzog delectiren sich offtermalen mit unterschiedlichen Cavalliern in dem Käyserl. Lustgarten/ unter dem Pratter mit Der Churfürß in Bayern lässet 2. grosse Magazinbänser nächst der Donau zu Wien und zu Preßburg auffrichten. jungen wilden Schwein- und Hasen-hetzen. Ih. Churfürstl. Durchl. in Bayern haben dahier bey der Donau ein groß Magazinhauß auffgerichtet/ und viel 1000. Faß Meel und Habern darein gelegt/ und wollen noch eins darzu verfertigen lassen/ ingleichem wird auch zu Preßburg vor hochgedacht Ih. Churfl. Durchl. ein stattlich Magazinhauß proeparirt. Sonsten hat man dieser Tagen ein kostbar Forniment von Pferd-Gezeng wie auch Säbel und Pusican/ welche An. 1682. der Groß-Sultan dem Teckeli/ als dieser jenem das Juramentum Fidelitatis geschworen/ und das Königreich Ungarn in Türckischen Gewalt zu lieffern versprochen/ durch den Vezier zu Ofen überreichen lassen/ und jüngst bey Eroberung Regetz überkommen worden / allhier bey Hof offentlich gezeiget. Den 26. dito waren Ih. Käyserl Majest. sammt beeden Hannoverischen Pringtzen und andern Cavalliern zu Laxenburg auff einer Vögel- und Reiherpaitz / haben sich aber zu Nachts wieder dahier eingefunden. Mit denen Siebenbürgischen Gesandten werden geheime Commissionen abgehandelt/ darzu einige Commissarien von der Ungarischen Cantzeley denominirt seynd. Vorgestern ist Herr General von Scherpffenberg nebst Herrn Baron de Asly Segetin wird von den unfrigeneingenommen/ alles darinn niedergemacht/ und eingeäschert. aus Ober-Ungarn auff der Post arrivirt, der letztere berichtet/ daß die unsrige die Stadt Segetin überstiegen/ alles was sie darinn gefunden/ niedergemacht/ und ausgeplündert/ es hat sich aber dasige Türckische Guarnison in das Schloß reterirt/ und darinn dergestalt defendirt, daß man solches zu erobern gezweiffelt/ dahero man die Stadt in Brand gesteckt / und verlassen müssen/ und mit etlichen Pferden/ Cameelen/ Proviant und Victualien sich wieder zuruck nach Zollnock begeben. So ist auch der Petnehast zu Caschau beym Herrn Feld-Marschall Caprara ankommen/ welchem ein wecket/ daß sie nicht allein bey 40. Pallancken und veste Schlösser urplötzlich verlassen/ sondern auch von Temeswar / Gyula/ und Griechischweissenburg weiter in die Türckey ihre beste Sachen zu salviren angefangen/ und Die Türcken verlassen 40. Pallancken und veste Schlösser. bey erhaltener Nachricht/ daß die Ungarn bey selbiger Action grosse Tapfferkeit erwiesen/ hätten sie den Teckeli in eine schärpffere Gefängnuß auff dem Castell zu Griechischweissenburg geworffen. Die Chur-Sächsische Tractaten wegen der Türckenhülffe werden in kurtzem auch zu einem würcklichen 4. biß 5000. Mann werden umb die Bezahlung von denen Reichs-Fürsten übernommen. Schluß gebracht werden/ und werden über dieses 4. biß 5000. Mann von andern Reichs-Fürsten gegen baarer Bezahlung übernommen werden/ umb auff all Fäll das jenige/ was von der Armee abgehet/ jedesmal gleich wieder ersetzen zu können. Seine Durchl der Ertz-Hertzog delectiren sich offtermalen mit unterschiedlichen Cavalliern in dem Käyserl. Lustgarten/ unter dem Pratter mit Der Churfürß in Bayern lässet 2. grosse Magazinbänser nächst der Donau zu Wien und zu Preßburg auffrichten. jungen wilden Schwein- und Hasen-hetzen. Ih. Churfürstl. Durchl. in Bayern haben dahier bey der Donau ein groß Magazinhauß auffgerichtet/ und viel 1000. Faß Meel und Habern darein gelegt/ und wollen noch eins darzu verfertigen lassen/ ingleichem wird auch zu Preßburg vor hochgedacht Ih. Churfl. Durchl. ein stattlich Magazinhauß proeparirt. Sonsten hat man dieser Tagen ein kostbar Forniment von Pferd-Gezeng wie auch Säbel und Pusican/ welche An. 1682. der Groß-Sultan dem Teckeli/ als dieser jenem das Juramentum Fidelitatis geschworen/ und das Königreich Ungarn in Türckischen Gewalt zu lieffern versprochen/ durch den Vezier zu Ofen überreichen lassen/ und jüngst bey Eroberung Regetz überkom̃en worden / allhier bey Hof offentlich gezeiget. Den 26. dito waren Ih. Käyserl Majest. sam̃t beeden Hañoverischen Pringtzen und andern Cavalliern zu Laxenburg auff einer Vögel- und Reiherpaitz / haben sich aber zu Nachts wieder dahier eingefunden. Mit denen Siebenbürgischen Gesandten werden geheime Commissionen abgehandelt/ darzu einige Commissarien von der Ungarischen Cantzeley denominirt seynd. Vorgestern ist Herr General von Scherpffenberg nebst Herrn Baron de Asly Segetin wird von den unfrigeneingenommen/ alles darinn niedergemacht/ und eingeäschert. aus Ober-Ungarn auff der Post arrivirt, der letztere berichtet/ daß die unsrige die Stadt Segetin überstiegen/ alles was sie darinn gefunden/ niedergemacht/ und ausgeplündert/ es hat sich aber dasige Türckische Guarnison in das Schloß reterirt/ und darinn dergestalt defendirt, daß man solches zu erobern gezweiffelt/ dahero man die Stadt in Brand gesteckt / und verlassen müssen/ und mit etlichen Pferden/ Cameelen/ Proviant und Victualien sich wieder zuruck nach Zollnock begeben. So ist auch der Petnehast zu Caschau beym Herrn Feld-Marschall Caprara ankommen/ welchem ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021" n="9"/> wecket/ daß sie nicht allein bey 40. Pallancken und veste Schlösser urplötzlich verlassen/ sondern auch von Temeswar / Gyula/ und Griechischweissenburg weiter in die Türckey ihre beste Sachen zu salviren angefangen/ und <note place="right">Die Türcken verlassen 40. Pallancken und veste Schlösser.</note> bey erhaltener Nachricht/ daß die Ungarn bey selbiger Action grosse Tapfferkeit erwiesen/ hätten sie den Teckeli in eine schärpffere Gefängnuß auff dem Castell zu Griechischweissenburg geworffen. Die Chur-Sächsische Tractaten wegen der Türckenhülffe werden in kurtzem auch zu einem würcklichen <note place="right">4. biß 5000. Mann werden umb die Bezahlung von denen Reichs-Fürsten übernommen.</note> Schluß gebracht werden/ und werden über dieses 4. biß 5000. Mann von andern Reichs-Fürsten gegen baarer Bezahlung übernommen werden/ umb auff all Fäll das jenige/ was von der Armee abgehet/ jedesmal gleich wieder ersetzen zu können.</p> <p>Seine Durchl der Ertz-Hertzog delectiren sich offtermalen mit unterschiedlichen Cavalliern in dem Käyserl. Lustgarten/ unter dem Pratter mit <note place="right">Der Churfürß in Bayern lässet 2. grosse Magazinbänser nächst der Donau zu Wien und zu Preßburg auffrichten.</note> jungen wilden Schwein- und Hasen-hetzen. Ih. Churfürstl. Durchl. in Bayern haben dahier bey der Donau ein groß Magazinhauß auffgerichtet/ und viel 1000. Faß Meel und Habern darein gelegt/ und wollen noch eins darzu verfertigen lassen/ ingleichem wird auch zu Preßburg vor hochgedacht Ih. Churfl. Durchl. ein stattlich Magazinhauß proeparirt. Sonsten hat man dieser Tagen ein kostbar Forniment von Pferd-Gezeng wie auch Säbel und Pusican/ welche An. 1682. der Groß-Sultan dem Teckeli/ als dieser jenem das Juramentum Fidelitatis geschworen/ und das Königreich Ungarn in Türckischen Gewalt zu lieffern versprochen/ durch den Vezier zu Ofen überreichen lassen/ und jüngst bey Eroberung Regetz überkom̃en worden / allhier bey Hof offentlich gezeiget.</p> <p>Den 26. dito waren Ih. Käyserl Majest. sam̃t beeden Hañoverischen Pringtzen und andern Cavalliern zu Laxenburg auff einer Vögel- und Reiherpaitz / haben sich aber zu Nachts wieder dahier eingefunden. Mit denen Siebenbürgischen Gesandten werden geheime Commissionen abgehandelt/ darzu einige Commissarien von der Ungarischen Cantzeley denominirt seynd. 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wecket/ daß sie nicht allein bey 40. Pallancken und veste Schlösser urplötzlich verlassen/ sondern auch von Temeswar / Gyula/ und Griechischweissenburg weiter in die Türckey ihre beste Sachen zu salviren angefangen/ und bey erhaltener Nachricht/ daß die Ungarn bey selbiger Action grosse Tapfferkeit erwiesen/ hätten sie den Teckeli in eine schärpffere Gefängnuß auff dem Castell zu Griechischweissenburg geworffen. Die Chur-Sächsische Tractaten wegen der Türckenhülffe werden in kurtzem auch zu einem würcklichen Schluß gebracht werden/ und werden über dieses 4. biß 5000. Mann von andern Reichs-Fürsten gegen baarer Bezahlung übernommen werden/ umb auff all Fäll das jenige/ was von der Armee abgehet/ jedesmal gleich wieder ersetzen zu können.
Die Türcken verlassen 40. Pallancken und veste Schlösser.
4. biß 5000. Mann werden umb die Bezahlung von denen Reichs-Fürsten übernommen. Seine Durchl der Ertz-Hertzog delectiren sich offtermalen mit unterschiedlichen Cavalliern in dem Käyserl. Lustgarten/ unter dem Pratter mit jungen wilden Schwein- und Hasen-hetzen. Ih. Churfürstl. Durchl. in Bayern haben dahier bey der Donau ein groß Magazinhauß auffgerichtet/ und viel 1000. Faß Meel und Habern darein gelegt/ und wollen noch eins darzu verfertigen lassen/ ingleichem wird auch zu Preßburg vor hochgedacht Ih. Churfl. Durchl. ein stattlich Magazinhauß proeparirt. Sonsten hat man dieser Tagen ein kostbar Forniment von Pferd-Gezeng wie auch Säbel und Pusican/ welche An. 1682. der Groß-Sultan dem Teckeli/ als dieser jenem das Juramentum Fidelitatis geschworen/ und das Königreich Ungarn in Türckischen Gewalt zu lieffern versprochen/ durch den Vezier zu Ofen überreichen lassen/ und jüngst bey Eroberung Regetz überkom̃en worden / allhier bey Hof offentlich gezeiget.
Der Churfürß in Bayern lässet 2. grosse Magazinbänser nächst der Donau zu Wien und zu Preßburg auffrichten. Den 26. dito waren Ih. Käyserl Majest. sam̃t beeden Hañoverischen Pringtzen und andern Cavalliern zu Laxenburg auff einer Vögel- und Reiherpaitz / haben sich aber zu Nachts wieder dahier eingefunden. Mit denen Siebenbürgischen Gesandten werden geheime Commissionen abgehandelt/ darzu einige Commissarien von der Ungarischen Cantzeley denominirt seynd. Vorgestern ist Herr General von Scherpffenberg nebst Herrn Baron de Asly aus Ober-Ungarn auff der Post arrivirt, der letztere berichtet/ daß die unsrige die Stadt Segetin überstiegen/ alles was sie darinn gefunden/ niedergemacht/ und ausgeplündert/ es hat sich aber dasige Türckische Guarnison in das Schloß reterirt/ und darinn dergestalt defendirt, daß man solches zu erobern gezweiffelt/ dahero man die Stadt in Brand gesteckt / und verlassen müssen/ und mit etlichen Pferden/ Cameelen/ Proviant und Victualien sich wieder zuruck nach Zollnock begeben. So ist auch der Petnehast zu Caschau beym Herrn Feld-Marschall Caprara ankommen/ welchem ein
Segetin wird von den unfrigeneingenommen/ alles darinn niedergemacht/ und eingeäschert.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/21>, abgerufen am 16.02.2025. |