[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].güldene Ketten und Gnaden-Pfenning / weilen er sich zu Arrath so tapffer gehalten/ im Namen Ihro Käyserl. Majestät verehrt worden/ berichtet eben dieses/ und daß der Herr General Heußler gar nicht blessirt seye. Man ist bey hiesigem Hof beschäfftigt/ dem Herrn Feld-Marschal Caprara eine ansehnliche Summa Gelds zu übermachen/ dessen Militz damit zu contentiren/ und erwartet man nun bey eingefallener Kälte stündlich die Formal-Attaque Mongatsch vorzunehmen. Petnehast wird von Ih. Käpserl. Majest. herrlich beschencket. Zu Bezeugung der von dem Petnehast/ seither derselbe von dem Teckeli abgefallen/ und in den Gehorsam seines natürlichen Herrns und Landfürsten getretten/ erwiesenen ersprießlichen Kriegsdiensten/ haben Ih. Käys. Majest. eine kostbare Diamantene Rosen/ sammt einem Reyerbuschen von 2000. Rhlr. werth/ demselben verehren lassen: Nicht weniger auch der hiesige Päbstliche Nuntins Cardinal Bonvisius mit einer ansehnlichen güldenen Ketten vor 200. Ducaten werth in Ansehung dieser von ihme bißher praestirten hoch-preißlichen Kriegsdiensten denselben beschencket/ mit angefügter-Versicherung/ daß alle andere nachgehende von ihme zum besten der Christenheit leistende Diensten durch stattliche Verehrungen und Promissiones erkennet werden solten: Es wird nun allerdings confirmirt, daß deß Teckeli Hofmeister/ welcher seinem Herrn in die Gefängnuß auch freywillig folgen wollen / zu Großwaradein mit verschiedenen/ von ihme Teckeli an seine vorige Kriegs-Befelchshaber gegebenen Schreiben von Griechifchweissenburg ankommen / und von dem daselbstigen Bassa wohl tractirt/ und alle Assistentz auff Befehl der Ottomanischen Porta versprochen worden: Deß Teckeli Hofmeister laboriret die abgefallene Ungarn wieder zu sich zu locken. Ermeldter Hofmeister seye darobl die vorige Teckelische Adhaerenten zu persuaditen, und in den Glauben zu setzen/ daß der Teckeli wol ehist mit einer ansehnlichen Türckischen und Tartarischen Kriegsmacht/ die Vestung Mongatsch von der jetzigen Blocquirung befreyen/ und das ihme von der Ottomanischen Porta verliehene Fürstenthum Siebenbürgen antretten werde; Der Groß-Vezier wäre gantz rasend erkräncket/ weilen sowol die Werbungen so schlecht von statten gehen / als auch weilen immerfort die consternationes und Auffruhr deß Volcks allenthalben anmachsen. Mit den Siebenbürgischen Abgesandten stehet man in Tractaten/ und hoffet man/ Die Päbftl. Pro Commissarii haben 100000. fl. Recronten-Gelder geschossen. die Sach zu einer Alliantz mit ihnen zu richten; Die Päbstlichen Hrn. Hrn. Commissarii haben mehrmalen 100000. Gulden zu Beschleunigung der Recrouten heraus gegeben/ und weilen für nothwendig befunden worden/ einen Abgesandten nach dem Moscowittischen Hof abzufertigen/ als haben Ihro Käyserl. Majest. den Herrn Grafen von Nostitz/ als jetzigen an dem Königlichen Schwedischen Hof subsistirenden Käyserlichen Envoye hier zu güldene Ketten und Gnaden-Pfenning / weilen er sich zu Arrath so tapffer gehalten/ im Namen Ihro Käyserl. Majestät verehrt worden/ berichtet eben dieses/ und daß der Herr General Heußler gar nicht blessirt seye. Man ist bey hiesigem Hof beschäfftigt/ dem Herrn Feld-Marschal Caprara eine ansehnliche Summa Gelds zu übermachen/ dessen Militz damit zu contentiren/ und erwartet man nun bey eingefallener Kälte stündlich die Formal-Attaque Mongatsch vorzunehmen. Petnehast wird von Ih. Käpserl. Majest. herrlich beschencket. Zu Bezeugung der von dem Petnehast/ seither derselbe von dem Teckeli abgefallen/ und in den Gehorsam seines natürlichen Herrns und Landfürsten getretten/ erwiesenen ersprießlichen Kriegsdiensten/ haben Ih. Käys. Majest. eine kostbare Diamantene Rosen/ sam̃t einem Reyerbuschen von 2000. Rhlr. werth/ demselben verehren lassen: Nicht weniger auch der hiesige Päbstliche Nuntins Cardinal Bonvisius mit einer ansehnlichen güldenen Ketten vor 200. Ducaten werth in Ansehung dieser von ihme bißher praestirten hoch-preißlichen Kriegsdiensten denselben beschencket/ mit angefügter-Versicherung/ daß alle andere nachgehende von ihme zum besten der Christenheit leistende Diensten durch stattliche Verehrungen und Promissiones erkennet werden solten: Es wird nun allerdings confirmirt, daß deß Teckeli Hofmeister/ welcher seinem Herrn in die Gefängnuß auch freywillig folgen wollen / zu Großwaradein mit verschiedenen/ von ihme Teckeli an seine vorige Kriegs-Befelchshaber gegebenen Schreiben von Griechifchweissenburg ankommen / und von dem daselbstigen Bassa wohl tractirt/ und alle Assistentz auff Befehl der Ottomanischen Porta versprochen worden: Deß Teckeli Hofmeister laboriret die abgefallene Ungarn wieder zu sich zu locken. Ermeldter Hofmeister seye darobl die vorige Teckelische Adhaerenten zu persuaditen, und in den Glauben zu setzen/ daß der Teckeli wol ehist mit einer ansehnlichen Türckischen und Tartarischen Kriegsmacht/ die Vestung Mongatsch von der jetzigen Blocquirung befreyen/ und das ihme von der Ottomanischen Porta verliehene Fürstenthum Siebenbürgen antretten werde; Der Groß-Vezier wäre gantz rasend erkräncket/ weilen sowol die Werbungen so schlecht von statten gehen / als auch weilen immerfort die consternationes und Auffruhr deß Volcks allenthalben anmachsen. Mit den Siebenbürgischen Abgesandten stehet man in Tractaten/ und hoffet man/ Die Päbftl. Pro Commissarii haben 100000. fl. Recronten-Gelder geschossen. die Sach zu einer Alliantz mit ihnen zu richten; Die Päbstlichen Hrn. Hrn. Commissarii haben mehrmalen 100000. Gulden zu Beschleunigung der Recrouten heraus gegeben/ und weilen für nothwendig befunden worden/ einen Abgesandten nach dem Moscowittischen Hof abzufertigen/ als haben Ihro Käyserl. Majest. den Herrn Grafen von Nostitz/ als jetzigen an dem Königlichen Schwedischen Hof subsistirenden Käyserlichen Envoye hier zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022" n="10"/> güldene Ketten und Gnaden-Pfenning / weilen er sich zu Arrath so tapffer gehalten/ im Namen Ihro Käyserl. Majestät verehrt worden/ berichtet eben dieses/ und daß der Herr General Heußler gar nicht blessirt seye. Man ist bey hiesigem Hof beschäfftigt/ dem Herrn Feld-Marschal Caprara eine ansehnliche Summa Gelds zu übermachen/ dessen Militz damit zu contentiren/ und erwartet man nun bey eingefallener Kälte stündlich die Formal-Attaque Mongatsch vorzunehmen.</p> <p><note place="left">Petnehast wird von Ih. Käpserl. Majest. herrlich beschencket.</note> Zu Bezeugung der von dem Petnehast/ seither derselbe von dem Teckeli abgefallen/ und in den Gehorsam seines natürlichen Herrns und Landfürsten getretten/ erwiesenen ersprießlichen Kriegsdiensten/ haben Ih. Käys. Majest. eine kostbare Diamantene Rosen/ sam̃t einem Reyerbuschen von 2000. Rhlr. werth/ demselben verehren lassen: Nicht weniger auch der hiesige Päbstliche Nuntins Cardinal Bonvisius mit einer ansehnlichen güldenen Ketten vor 200. Ducaten werth in Ansehung dieser von ihme bißher praestirten hoch-preißlichen Kriegsdiensten denselben beschencket/ mit angefügter-Versicherung/ daß alle andere nachgehende von ihme zum besten der Christenheit leistende Diensten durch stattliche Verehrungen und Promissiones erkennet werden solten: Es wird nun allerdings confirmirt, daß deß Teckeli Hofmeister/ welcher seinem Herrn in die Gefängnuß auch freywillig folgen wollen / zu Großwaradein mit verschiedenen/ von ihme Teckeli an seine vorige Kriegs-Befelchshaber gegebenen Schreiben von Griechifchweissenburg ankommen / und von dem daselbstigen Bassa wohl tractirt/ und alle Assistentz auff Befehl der Ottomanischen Porta versprochen worden: <note place="left">Deß Teckeli Hofmeister laboriret die abgefallene Ungarn wieder zu sich zu locken.</note> Ermeldter Hofmeister seye darobl die vorige Teckelische Adhaerenten zu persuaditen, und in den Glauben zu setzen/ daß der Teckeli wol ehist mit einer ansehnlichen Türckischen und Tartarischen Kriegsmacht/ die Vestung Mongatsch von der jetzigen Blocquirung befreyen/ und das ihme von der Ottomanischen Porta verliehene Fürstenthum Siebenbürgen antretten werde; Der Groß-Vezier wäre gantz rasend erkräncket/ weilen sowol die Werbungen so schlecht von statten gehen / als auch weilen immerfort die consternationes und Auffruhr deß Volcks allenthalben anmachsen. Mit den Siebenbürgischen Abgesandten stehet man in Tractaten/ und hoffet man/ <note place="left">Die Päbftl. Pro Commissarii haben 100000. fl. Recronten-Gelder geschossen.</note> die Sach zu einer Alliantz mit ihnen zu richten; Die Päbstlichen Hrn. Hrn. Commissarii haben mehrmalen 100000. Gulden zu Beschleunigung der Recrouten heraus gegeben/ und weilen für nothwendig befunden worden/ einen Abgesandten nach dem Moscowittischen Hof abzufertigen/ als haben Ihro Käyserl. Majest. den Herrn Grafen von Nostitz/ als jetzigen an dem Königlichen Schwedischen Hof subsistirenden Käyserlichen Envoye hier zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0022]
güldene Ketten und Gnaden-Pfenning / weilen er sich zu Arrath so tapffer gehalten/ im Namen Ihro Käyserl. Majestät verehrt worden/ berichtet eben dieses/ und daß der Herr General Heußler gar nicht blessirt seye. Man ist bey hiesigem Hof beschäfftigt/ dem Herrn Feld-Marschal Caprara eine ansehnliche Summa Gelds zu übermachen/ dessen Militz damit zu contentiren/ und erwartet man nun bey eingefallener Kälte stündlich die Formal-Attaque Mongatsch vorzunehmen.
Zu Bezeugung der von dem Petnehast/ seither derselbe von dem Teckeli abgefallen/ und in den Gehorsam seines natürlichen Herrns und Landfürsten getretten/ erwiesenen ersprießlichen Kriegsdiensten/ haben Ih. Käys. Majest. eine kostbare Diamantene Rosen/ sam̃t einem Reyerbuschen von 2000. Rhlr. werth/ demselben verehren lassen: Nicht weniger auch der hiesige Päbstliche Nuntins Cardinal Bonvisius mit einer ansehnlichen güldenen Ketten vor 200. Ducaten werth in Ansehung dieser von ihme bißher praestirten hoch-preißlichen Kriegsdiensten denselben beschencket/ mit angefügter-Versicherung/ daß alle andere nachgehende von ihme zum besten der Christenheit leistende Diensten durch stattliche Verehrungen und Promissiones erkennet werden solten: Es wird nun allerdings confirmirt, daß deß Teckeli Hofmeister/ welcher seinem Herrn in die Gefängnuß auch freywillig folgen wollen / zu Großwaradein mit verschiedenen/ von ihme Teckeli an seine vorige Kriegs-Befelchshaber gegebenen Schreiben von Griechifchweissenburg ankommen / und von dem daselbstigen Bassa wohl tractirt/ und alle Assistentz auff Befehl der Ottomanischen Porta versprochen worden: Ermeldter Hofmeister seye darobl die vorige Teckelische Adhaerenten zu persuaditen, und in den Glauben zu setzen/ daß der Teckeli wol ehist mit einer ansehnlichen Türckischen und Tartarischen Kriegsmacht/ die Vestung Mongatsch von der jetzigen Blocquirung befreyen/ und das ihme von der Ottomanischen Porta verliehene Fürstenthum Siebenbürgen antretten werde; Der Groß-Vezier wäre gantz rasend erkräncket/ weilen sowol die Werbungen so schlecht von statten gehen / als auch weilen immerfort die consternationes und Auffruhr deß Volcks allenthalben anmachsen. Mit den Siebenbürgischen Abgesandten stehet man in Tractaten/ und hoffet man/ die Sach zu einer Alliantz mit ihnen zu richten; Die Päbstlichen Hrn. Hrn. Commissarii haben mehrmalen 100000. Gulden zu Beschleunigung der Recrouten heraus gegeben/ und weilen für nothwendig befunden worden/ einen Abgesandten nach dem Moscowittischen Hof abzufertigen/ als haben Ihro Käyserl. Majest. den Herrn Grafen von Nostitz/ als jetzigen an dem Königlichen Schwedischen Hof subsistirenden Käyserlichen Envoye hier zu
Petnehast wird von Ih. Käpserl. Majest. herrlich beschencket.
Deß Teckeli Hofmeister laboriret die abgefallene Ungarn wieder zu sich zu locken.
Die Päbftl. Pro Commissarii haben 100000. fl. Recronten-Gelder geschossen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |