[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Söhne bey der Succession der Fürstenthümber erhalten werde; und hat ihnen darnebst bedeutet/ sich mit ihren Völckern ehistens parat zu halten/ und an Platz der 900. Mann/ so sie in vergangenen Jahren zu Diensten der Porta gesandt/ anjetzo 1200. senden solten. Innerhalb 14. Tagen solle Viele grosse und kleine Schiff werden zugerichtet. obgemeldter Graff Cziacky nach dem Käyserl. Hoff abreisen. Es werden viele Schiffe/ und unter diesen neue und grössere / gemacht- und außgerüstet/ umb darmit Lebens-Mittel zur Armee zu führen/ und hernach solcher Schiffe/ zu einer Brücken auff dem Dniester/ sich bedienen zu können: Andere kleinere Schiff/ welche zu Zeiten deß Königs Casimiri gebauet worden/ hat man wieder außgebessert/ und aus denen Zeughäusern zu Lemberg und Warschau geführet/ welche zu Anordnung der Brücken auff dem Brut dienen sollen / weiln man selbige gar bequemblich auff Wägen von einem Fluß zum andern überführen kan. Ihr. Königliche Maj. haben resolvirt/ gleich zu anfang der Fasten von Zolkiew auff Reusch-Lemberg sich zu begeben/ indeme zu Zolkiew gefährliche Kranckheiten sehr einreissen/ daß bereits Ihr. Majest. die alldortige Judicia Curialia limitiret haben. Herr Marq. de Bethune negotijrt hin und her sehr eyfferig/ ohne daß man dessen Zweck ergründen könne/ doch weiß man soviel/ daß er aus Dantzig wiederumb einen Wechsel bekommen. Moscowit. Geschichten. Brieff aus der Großfürstlichen Residentz-Stadt Moscau berichten/ daß von denen Pohlnisch. Ambassadeurs bereits einige zu Smolensko arrivirt/ und die andere annoch erwartet werden/ auch wird noch von einer andern Käyserl. Ambassade geredet/ umb Ihro Czaarische Majestäten zum Krieg mit den Crimmischen Tartarn zu engagiren/ wormit aber schwerlich wird können durchgetrungen werden/ weiln der König von China die durch Ihr. Czaarische Majestäten in Iberien auffgeworffene Fortresse belägert/ und eingenommen haben solle/ die Besatzung/ welche sich nicht defendirt/ habe er abziehen lassen/ und einen Brieff in Lateinischer Sprache durch die Jesuiten concipirt (welche wie man sagt/ ihn zum Christlichen Glauben sollen bekehrt haben) anhero gesandt/ worauff erfolget ist/ daß einen gewissen Jesuiten (so allhier offentlich die Messe gelesen) solches verbotten/ und die Stadt zu meyden angesagt ist/ man vernimbt indessen daß Ihr. Czaarische Majest. eine Gesandschafft nach China abschicken werden. Söhne bey der Succession der Fürstenthümber erhalten werde; und hat ihnen darnebst bedeutet/ sich mit ihren Völckern ehistens parat zu halten/ und an Platz der 900. Mann/ so sie in vergangenen Jahren zu Diensten der Porta gesandt/ anjetzo 1200. senden solten. Innerhalb 14. Tagen solle Viele grosse und kleine Schiff werden zugerichtet. obgemeldter Graff Cziacky nach dem Käyserl. Hoff abreisen. Es werden viele Schiffe/ und unter diesen neue und grössere / gemacht- und außgerüstet/ umb darmit Lebens-Mittel zur Armee zu führen/ und hernach solcher Schiffe/ zu einer Brücken auff dem Dniester/ sich bedienen zu können: Andere kleinere Schiff/ welche zu Zeiten deß Königs Casimiri gebauet worden/ hat man wieder außgebessert/ und aus denen Zeughäusern zu Lemberg und Warschau geführet/ welche zu Anordnung der Brücken auff dem Brut dienen sollen / weiln man selbige gar bequemblich auff Wägen von einem Fluß zum andern überführen kan. Ihr. Königliche Maj. haben resolvirt/ gleich zu anfang der Fasten von Zolkiew auff Reusch-Lemberg sich zu begeben/ indeme zu Zolkiew gefährliche Kranckheiten sehr einreissen/ daß bereits Ihr. Majest. die alldortige Judicia Curialia limitiret haben. Herr Marq. de Bethune negotijrt hin und her sehr eyfferig/ ohne daß man dessen Zweck ergründen könne/ doch weiß man soviel/ daß er aus Dantzig wiederumb einen Wechsel bekommen. Moscowit. Geschichten. Brieff aus der Großfürstlichen Residentz-Stadt Moscau berichten/ daß von denen Pohlnisch. Ambassadeurs bereits einige zu Smolensko arrivirt/ und die andere annoch erwartet werden/ auch wird noch von einer andern Käyserl. Ambassade geredet/ umb Ihro Czaarische Majestäten zum Krieg mit den Crim̃ischen Tartarn zu engagiren/ wormit aber schwerlich wird können durchgetrungen werden/ weiln der König von China die durch Ihr. Czaarische Majestäten in Iberien auffgeworffene Fortresse belägert/ und eingenommen haben solle/ die Besatzung/ welche sich nicht defendirt/ habe er abziehen lassen/ und einen Brieff in Lateinischer Sprache durch die Jesuiten concipirt (welche wie man sagt/ ihn zum Christlichen Glauben sollen bekehrt haben) anhero gesandt/ worauff erfolget ist/ daß einen gewissen Jesuiten (so allhier offentlich die Messe gelesen) solches verbotten/ und die Stadt zu meyden angesagt ist/ man vernimbt indessen daß Ihr. Czaarische Majest. eine Gesandschafft nach China abschicken werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0175" n="163"/> Söhne bey der Succession der Fürstenthümber erhalten werde; und hat ihnen darnebst bedeutet/ sich mit ihren Völckern ehistens parat zu halten/ und an Platz der 900. Mann/ so sie in vergangenen Jahren zu Diensten der Porta gesandt/ anjetzo 1200. senden solten. Innerhalb 14. Tagen solle <note place="right">Viele grosse und kleine Schiff werden zugerichtet.</note> obgemeldter Graff Cziacky nach dem Käyserl. Hoff abreisen. Es werden viele Schiffe/ und unter diesen neue und grössere / gemacht- und außgerüstet/ umb darmit Lebens-Mittel zur Armee zu führen/ und hernach solcher Schiffe/ zu einer Brücken auff dem Dniester/ sich bedienen zu können: Andere kleinere Schiff/ welche zu Zeiten deß Königs Casimiri gebauet worden/ hat man wieder außgebessert/ und aus denen Zeughäusern zu Lemberg und Warschau geführet/ welche zu Anordnung der Brücken auff dem Brut dienen sollen / weiln man selbige gar bequemblich auff Wägen von einem Fluß zum andern überführen kan. Ihr. Königliche Maj. haben resolvirt/ gleich zu anfang der Fasten von Zolkiew auff Reusch-Lemberg sich zu begeben/ indeme zu Zolkiew gefährliche Kranckheiten sehr einreissen/ daß bereits Ihr. Majest. die alldortige Judicia Curialia limitiret haben. Herr Marq. de Bethune negotijrt hin und her sehr eyfferig/ ohne daß man dessen Zweck ergründen könne/ doch weiß man soviel/ daß er aus Dantzig wiederumb einen Wechsel bekommen.</p> <p><note place="right">Moscowit. Geschichten.</note> Brieff aus der Großfürstlichen Residentz-Stadt Moscau berichten/ daß von denen Pohlnisch. Ambassadeurs bereits einige zu Smolensko arrivirt/ und die andere annoch erwartet werden/ auch wird noch von einer andern Käyserl. Ambassade geredet/ umb Ihro Czaarische Majestäten zum Krieg mit den Crim̃ischen Tartarn zu engagiren/ wormit aber schwerlich wird können durchgetrungen werden/ weiln der König von China die durch Ihr. Czaarische Majestäten in Iberien auffgeworffene Fortresse belägert/ und eingenommen haben solle/ die Besatzung/ welche sich nicht defendirt/ habe er abziehen lassen/ und einen Brieff in Lateinischer Sprache durch die Jesuiten concipirt (welche wie man sagt/ ihn zum Christlichen Glauben sollen bekehrt haben) anhero gesandt/ worauff erfolget ist/ daß einen gewissen Jesuiten (so allhier offentlich die Messe gelesen) solches verbotten/ und die Stadt zu meyden angesagt ist/ man vernimbt indessen daß Ihr. Czaarische Majest. eine Gesandschafft nach China abschicken werden.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [163/0175]
Söhne bey der Succession der Fürstenthümber erhalten werde; und hat ihnen darnebst bedeutet/ sich mit ihren Völckern ehistens parat zu halten/ und an Platz der 900. Mann/ so sie in vergangenen Jahren zu Diensten der Porta gesandt/ anjetzo 1200. senden solten. Innerhalb 14. Tagen solle obgemeldter Graff Cziacky nach dem Käyserl. Hoff abreisen. Es werden viele Schiffe/ und unter diesen neue und grössere / gemacht- und außgerüstet/ umb darmit Lebens-Mittel zur Armee zu führen/ und hernach solcher Schiffe/ zu einer Brücken auff dem Dniester/ sich bedienen zu können: Andere kleinere Schiff/ welche zu Zeiten deß Königs Casimiri gebauet worden/ hat man wieder außgebessert/ und aus denen Zeughäusern zu Lemberg und Warschau geführet/ welche zu Anordnung der Brücken auff dem Brut dienen sollen / weiln man selbige gar bequemblich auff Wägen von einem Fluß zum andern überführen kan. Ihr. Königliche Maj. haben resolvirt/ gleich zu anfang der Fasten von Zolkiew auff Reusch-Lemberg sich zu begeben/ indeme zu Zolkiew gefährliche Kranckheiten sehr einreissen/ daß bereits Ihr. Majest. die alldortige Judicia Curialia limitiret haben. Herr Marq. de Bethune negotijrt hin und her sehr eyfferig/ ohne daß man dessen Zweck ergründen könne/ doch weiß man soviel/ daß er aus Dantzig wiederumb einen Wechsel bekommen.
Viele grosse und kleine Schiff werden zugerichtet. Brieff aus der Großfürstlichen Residentz-Stadt Moscau berichten/ daß von denen Pohlnisch. Ambassadeurs bereits einige zu Smolensko arrivirt/ und die andere annoch erwartet werden/ auch wird noch von einer andern Käyserl. Ambassade geredet/ umb Ihro Czaarische Majestäten zum Krieg mit den Crim̃ischen Tartarn zu engagiren/ wormit aber schwerlich wird können durchgetrungen werden/ weiln der König von China die durch Ihr. Czaarische Majestäten in Iberien auffgeworffene Fortresse belägert/ und eingenommen haben solle/ die Besatzung/ welche sich nicht defendirt/ habe er abziehen lassen/ und einen Brieff in Lateinischer Sprache durch die Jesuiten concipirt (welche wie man sagt/ ihn zum Christlichen Glauben sollen bekehrt haben) anhero gesandt/ worauff erfolget ist/ daß einen gewissen Jesuiten (so allhier offentlich die Messe gelesen) solches verbotten/ und die Stadt zu meyden angesagt ist/ man vernimbt indessen daß Ihr. Czaarische Majest. eine Gesandschafft nach China abschicken werden.
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