[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].von Persien/ auch ein Schreiben voller Affections-Bezeugung an Ihr. Königl. Majest. von Pohlen gesandt/ darinn enthalten/ daß selbiger jetzige Gelegenheit ergreiffen wolle/ umb die Türcken zu untertrucken/ und die jenige Länder/ so ihme von den der Ottomann. Porten gewaltthätiger Weise abgenommen worden/ wieder an sich zu bringen/ und zu erobern. Auch referiren die Brieff deß Königl. Pohlnisch. Residenten in Persien/ daß obiger Resolution, der Primo Visir sich zwar widersetzt hätte/ aber nichts desteweniger die Kriegs-Declaration und Ankündigung decretirt und geschlossen worden seye. Auff den Jahrmarckt zu Lemberg seynd verschiedene Käys. Officiers aus Ober-Ungarn angekommen umb Pferde/ Tücher/ und andere nöthige Sachen einzukauffen. Der Herr Bischoff von Chelma, wird in Königl. Commission nacher Rom verreisen. Die Commissarii Deputati haben auff letztem Landtag zu Crackau dieser Republic Schatz-Kammer Ein hoch schätzbarer Diamant zu Krackan in der schatzkammer besichtiget/ und unter andern auch den considerablen Diamant/ so 22500. Ducaten werth ist/ wie auch die Moscowittische Cron / welche von Ladislao IV. durch ein Testament dieser Republic überlassen worden / mit Perlein und allerley kostbahren Edelgesteinen/ und insonderheit oben am Gipffel mit einem runden Saphir einer Welschen-Nuß groß/ so auff einem Creutz von Diamanten ruhet/ besetzet/ besichtiget; Es seynd auch noch 7. andere Cronen alldorten/ eine von selbigen ist vom Königreich Schweden/ und die andere von Hungarn gewesen. Den 6. ist ein Courrier aus Franckreich bey Ihr. Königl. Majest. angelangt/ bey welchem man gäntzlich verhoffet hätte/ einen ergebigen Wechsel zu bevorstehender Campagne wider den Erbfeind zu überkommen / so spühret man aber in effectu, daß man uns Pohlen nur mit lähren Hoffnungen auffhält/ Kaminieck Podolsky aus Herr Weywoda von Posen kan aus Mangel genugsamer Instruction mit den Tractaten in Moscan nit fertkommen. der Türcken Hände zu erobern. Der Herr Weywoda von Posen als Groß-Abgesandter in Moscau beklagt sich/ daß wegen einer und andern abgängichten Resolution/ welche ihme von der Republic zugeschickt werden solten / er mit den Moscowittern nur in langwürige Verzögerung gerathe/ dahero dann / wann seine Legation zu keinem effect gebracht werden solte/ er sich hierwider protestando angeben. Der Hr. Graff Cziacky/ welcher vor 2. Monathen von Ihro Käyserl. Majest. in die Wallachey zum Printzen Serbano Contacuzeno, Hospodat von selbiger Landschafft geschickt worden/ ist von dannen allhier wieder bey Hoff zurück gelangt. Der neue Groß-Vezier hat an den Abaffy Fürsten von Siebenbürgen / an obbesagtem Printzen Grosse offerta deß ninen Groß. Veziers. Contacuzeno, und an den Woywoda von Moldau geschrieben/ und sie aller guten Verständnusse und Schutz von der Ottomann. Porta versicherl / auch denen beyden ersten versprochen/ daß der Groß-Sultan ihre von Persien/ auch ein Schreiben voller Affections-Bezeugung an Ihr. Königl. Majest. von Pohlen gesandt/ darinn enthalten/ daß selbiger jetzige Gelegenheit ergreiffen wolle/ umb die Türcken zu untertrucken/ und die jenige Länder/ so ihme von den der Ottomann. Porten gewaltthätiger Weise abgenommen worden/ wieder an sich zu bringen/ und zu erobern. Auch referiren die Brieff deß Königl. Pohlnisch. Residenten in Persien/ daß obiger Resolution, der Primo Visir sich zwar widersetzt hätte/ aber nichts desteweniger die Kriegs-Declaration und Ankündigung decretirt und geschlossen worden seye. Auff den Jahrmarckt zu Lemberg seynd verschiedene Käys. Officiers aus Ober-Ungarn angekommen umb Pferde/ Tücher/ und andere nöthige Sachen einzukauffen. Der Herr Bischoff von Chelma, wird in Königl. Commission nacher Rom verreisen. Die Commissarii Deputati haben auff letztem Landtag zu Crackau dieser Republic Schatz-Kammer Ein hoch schätzbarer Diamant zu Krackan in der schatzkammer besichtiget/ und unter andern auch den considerablen Diamant/ so 22500. Ducaten werth ist/ wie auch die Moscowittische Cron / welche von Ladislao IV. durch ein Testament dieser Republic überlassen worden / mit Perlein und allerley kostbahren Edelgesteinen/ und insonderheit oben am Gipffel mit einem runden Saphir einer Welschen-Nuß groß/ so auff einem Creutz von Diamanten ruhet/ besetzet/ besichtiget; Es seynd auch noch 7. andere Cronen alldorten/ eine von selbigen ist vom Königreich Schweden/ und die andere von Hungarn gewesen. Den 6. ist ein Courrier aus Franckreich bey Ihr. Königl. Majest. angelangt/ bey welchem man gäntzlich verhoffet hätte/ einen ergebigen Wechsel zu bevorstehender Campagne wider den Erbfeind zu überkommen / so spühret man aber in effectu, daß man uns Pohlen nur mit lähren Hoffnungen auffhält/ Kaminieck Podolsky aus Herr Weywoda von Posen kan aus Mangel genugsamer Instruction mit den Tractaten in Moscan nit fertkommen. der Türcken Hände zu erobern. Der Herr Weywoda von Posen als Groß-Abgesandter in Moscau beklagt sich/ daß wegen einer und andern abgängichten Resolution/ welche ihme von der Republic zugeschickt werden solten / er mit den Moscowittern nur in langwürige Verzögerung gerathe/ dahero dann / wann seine Legation zu keinem effect gebracht werden solte/ er sich hierwider protestando angeben. Der Hr. Graff Cziacky/ welcher vor 2. Monathen von Ihro Käyserl. Majest. in die Wallachey zum Printzen Serbano Contacuzeno, Hospodat von selbiger Landschafft geschickt worden/ ist von dannen allhier wieder bey Hoff zurück gelangt. Der neue Groß-Vezier hat an den Abaffy Fürsten von Siebenbürgen / an obbesagtem Printzen Grosse offerta deß ninen Groß. Veziers. Contacuzeno, und an den Woywoda von Moldau geschrieben/ und sie aller guten Verständnusse und Schutz von der Ottomann. Porta versicherl / auch denen beyden ersten versprochen/ daß der Groß-Sultan ihre <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0174" n="162"/> von Persien/ auch ein Schreiben voller Affections-Bezeugung an Ihr. Königl. Majest. von Pohlen gesandt/ darinn enthalten/ daß selbiger jetzige Gelegenheit ergreiffen wolle/ umb die Türcken zu untertrucken/ und die jenige Länder/ so ihme von den der Ottomann. Porten gewaltthätiger Weise abgenommen worden/ wieder an sich zu bringen/ und zu erobern. Auch referiren die Brieff deß Königl. Pohlnisch. Residenten in Persien/ daß obiger Resolution, der Primo Visir sich zwar widersetzt hätte/ aber nichts desteweniger die Kriegs-Declaration und Ankündigung decretirt und geschlossen worden seye. Auff den Jahrmarckt zu Lemberg seynd verschiedene Käys. Officiers aus Ober-Ungarn angekommen umb Pferde/ Tücher/ und andere nöthige Sachen einzukauffen. Der Herr Bischoff von Chelma, wird in Königl. Commission nacher Rom verreisen. Die Commissarii Deputati haben auff letztem Landtag zu Crackau dieser Republic Schatz-Kammer <note place="left">Ein hoch schätzbarer Diamant zu Krackan in der schatzkammer</note> besichtiget/ und unter andern auch den considerablen Diamant/ so 22500. Ducaten werth ist/ wie auch die Moscowittische Cron / welche von Ladislao IV. durch ein Testament dieser Republic überlassen worden / mit Perlein und allerley kostbahren Edelgesteinen/ und insonderheit oben am Gipffel mit einem runden Saphir einer Welschen-Nuß groß/ so auff einem Creutz von Diamanten ruhet/ besetzet/ besichtiget; Es seynd auch noch 7. andere Cronen alldorten/ eine von selbigen ist vom Königreich Schweden/ und die andere von Hungarn gewesen. Den 6. ist ein Courrier aus Franckreich bey Ihr. Königl. Majest. angelangt/ bey welchem man gäntzlich verhoffet hätte/ einen ergebigen Wechsel zu bevorstehender Campagne wider den Erbfeind zu überkommen / so spühret man aber in effectu, daß man uns Pohlen nur mit lähren Hoffnungen auffhält/ Kaminieck Podolsky aus <note place="left">Herr Weywoda von Posen kan aus Mangel genugsamer Instruction mit den Tractaten in Moscan nit fertkommen.</note> der Türcken Hände zu erobern. Der Herr Weywoda von Posen als Groß-Abgesandter in Moscau beklagt sich/ daß wegen einer und andern abgängichten Resolution/ welche ihme von der Republic zugeschickt werden solten / er mit den Moscowittern nur in langwürige Verzögerung gerathe/ dahero dann / wann seine Legation zu keinem effect gebracht werden solte/ er sich hierwider protestando angeben. Der Hr. Graff Cziacky/ welcher vor 2. Monathen von Ihro Käyserl. Majest. in die Wallachey zum Printzen Serbano Contacuzeno, Hospodat von selbiger Landschafft geschickt worden/ ist von dannen allhier wieder bey Hoff zurück gelangt. Der neue Groß-Vezier hat an den Abaffy Fürsten von Siebenbürgen / an obbesagtem Printzen <note place="left">Grosse offerta deß ninen Groß. Veziers.</note> Contacuzeno, und an den Woywoda von Moldau geschrieben/ und sie aller guten Verständnusse und Schutz von der Ottomann. Porta versicherl / auch denen beyden ersten versprochen/ daß der Groß-Sultan ihre </p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0174]
von Persien/ auch ein Schreiben voller Affections-Bezeugung an Ihr. Königl. Majest. von Pohlen gesandt/ darinn enthalten/ daß selbiger jetzige Gelegenheit ergreiffen wolle/ umb die Türcken zu untertrucken/ und die jenige Länder/ so ihme von den der Ottomann. Porten gewaltthätiger Weise abgenommen worden/ wieder an sich zu bringen/ und zu erobern. Auch referiren die Brieff deß Königl. Pohlnisch. Residenten in Persien/ daß obiger Resolution, der Primo Visir sich zwar widersetzt hätte/ aber nichts desteweniger die Kriegs-Declaration und Ankündigung decretirt und geschlossen worden seye. Auff den Jahrmarckt zu Lemberg seynd verschiedene Käys. Officiers aus Ober-Ungarn angekommen umb Pferde/ Tücher/ und andere nöthige Sachen einzukauffen. Der Herr Bischoff von Chelma, wird in Königl. Commission nacher Rom verreisen. Die Commissarii Deputati haben auff letztem Landtag zu Crackau dieser Republic Schatz-Kammer besichtiget/ und unter andern auch den considerablen Diamant/ so 22500. Ducaten werth ist/ wie auch die Moscowittische Cron / welche von Ladislao IV. durch ein Testament dieser Republic überlassen worden / mit Perlein und allerley kostbahren Edelgesteinen/ und insonderheit oben am Gipffel mit einem runden Saphir einer Welschen-Nuß groß/ so auff einem Creutz von Diamanten ruhet/ besetzet/ besichtiget; Es seynd auch noch 7. andere Cronen alldorten/ eine von selbigen ist vom Königreich Schweden/ und die andere von Hungarn gewesen. Den 6. ist ein Courrier aus Franckreich bey Ihr. Königl. Majest. angelangt/ bey welchem man gäntzlich verhoffet hätte/ einen ergebigen Wechsel zu bevorstehender Campagne wider den Erbfeind zu überkommen / so spühret man aber in effectu, daß man uns Pohlen nur mit lähren Hoffnungen auffhält/ Kaminieck Podolsky aus der Türcken Hände zu erobern. Der Herr Weywoda von Posen als Groß-Abgesandter in Moscau beklagt sich/ daß wegen einer und andern abgängichten Resolution/ welche ihme von der Republic zugeschickt werden solten / er mit den Moscowittern nur in langwürige Verzögerung gerathe/ dahero dann / wann seine Legation zu keinem effect gebracht werden solte/ er sich hierwider protestando angeben. Der Hr. Graff Cziacky/ welcher vor 2. Monathen von Ihro Käyserl. Majest. in die Wallachey zum Printzen Serbano Contacuzeno, Hospodat von selbiger Landschafft geschickt worden/ ist von dannen allhier wieder bey Hoff zurück gelangt. Der neue Groß-Vezier hat an den Abaffy Fürsten von Siebenbürgen / an obbesagtem Printzen Contacuzeno, und an den Woywoda von Moldau geschrieben/ und sie aller guten Verständnusse und Schutz von der Ottomann. Porta versicherl / auch denen beyden ersten versprochen/ daß der Groß-Sultan ihre
Ein hoch schätzbarer Diamant zu Krackan in der schatzkammer
Herr Weywoda von Posen kan aus Mangel genugsamer Instruction mit den Tractaten in Moscan nit fertkommen.
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