[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Das achte Capittel Redet von Italiänischen/ meistens aber Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs - Affairen. Benetianis. EIn Frantzös. Schiff/ so von Constantinopel gekommen/ und den Geschichten. 3. dito zu Venedig angelangt/ hat mitgebracht/ daß die Forcht deß Kriegs / Unwilligkeit der Soldaten/ Pest/ Theurung und Uneinigkeit unter den Häuptern / so das Gouverno führen/ daselbst noch immer continuiren. So vernimbt man auch von Alexandrette/ daß in selbiger Gegend der Schrecken unter dem Volck nicht außzusprechen seye/ welches das Das Türckische Reich G[unleserliches Material]ebet in schlechten Stand. Türckische Joch von sich zu werffen willens/ zu welchem Ende dasselbe bereits 2. Chiausen/ so sich allzueyffrig in Auffbringung Kriegs-Volck bezeuget/ umbgebracht/ jetzund aber die Städte verlassen/ und sich in Wüsteneyen auffhalten/ woraus zu schliessen/ daß die Türcken diese Campagne sehr schwach ins Feld kommen werden/ zumahln/ weil confirmirt werden wil/ daß der König von Persien ein sehr formidabel Kriegs - Heer außrüste/ und damit auff die Türcken loß zu gehen/ und den letzten Stoß zu geben willens seye. Vor etlichen Tagen hat man allhier zu Venedig 800. neugeworbene Soldaten nebst 200. auff die Galleen condemnirte Persohnen eingeschifft/ so alle nach unserer Armee geschickt werden sollen/ welche noch mehr zu verstärcken/ man an vielen Orthen werben läst/ und immerhin allerhand Vivres und Kriegs - Munition derselben zuschicket. Der Der Tractat zwischen Dennemarck und Benebig wegen Uberlassung 3000. Man wird vor geschlossen gehalten. Tractat zwischen dem König von Dennemarck und hiesiger Republic wegen Uberlassung 3000. Mann wird vor geschlossen gehalten / und sollen die Völcker zu dero anhero Marsch die Paßporten bereits empfangen haben/ die Lüneburgische Völcker aber haben dero Marsch anhero bereits würcklich angetreiten. Mit einer Saicken/ so den 6. allhier angelangt/ hat man Brieffe vom 15. Januarii in Zara geschrieben/ empfangen/ welche melden/ daß ohneracht deß Regens und Schnees/ wordurch das Gebürg und die Wege sehr unbequem zum marchiren gemacht worden/ sich dannoch eine Parthey Morlacken zusammen gethan/ welchen der Herr General Michiel alle Nothwendigkeit zu ihrem Vorhaben gegeben/ darauff jene/ biß nach Lapatz/ einem Orth jenseit deß Gebürges von Corbavia avancirt/ und daselbst 3. grosse Oerther außgeplündert hätten / Das achte Capittel Redet von Italiänischen/ meistens aber Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs - Affairen. Benetianis. EIn Frantzös. Schiff/ so von Constantinopel gekommen/ und den Geschichten. 3. dito zu Venedig angelangt/ hat mitgebracht/ daß die Forcht deß Kriegs / Unwilligkeit der Soldaten/ Pest/ Theurung und Uneinigkeit unter den Häuptern / so das Gouverno führen/ daselbst noch immer continuiren. So vernimbt man auch von Alexandrette/ daß in selbiger Gegend der Schrecken unter dem Volck nicht außzusprechen seye/ welches das Das Türckische Reich G[unleserliches Material]ebet in schlechten Stand. Türckische Joch von sich zu werffen willens/ zu welchem Ende dasselbe bereits 2. Chiausen/ so sich allzueyffrig in Auffbringung Kriegs-Volck bezeuget/ umbgebracht/ jetzund aber die Städte verlassen/ und sich in Wüsteneyen auffhalten/ woraus zu schliessen/ daß die Türcken diese Campagne sehr schwach ins Feld kommen werden/ zumahln/ weil confirmirt werden wil/ daß der König von Persien ein sehr formidabel Kriegs - Heer außrüste/ und damit auff die Türcken loß zu gehen/ und den letzten Stoß zu geben willens seye. Vor etlichen Tagen hat man allhier zu Venedig 800. neugeworbene Soldaten nebst 200. auff die Galleen condemnirte Persohnen eingeschifft/ so alle nach unserer Armee geschickt werden sollen/ welche noch mehr zu verstärcken/ man an vielen Orthen werben läst/ und immerhin allerhand Vivres und Kriegs - Munition derselben zuschicket. Der Der Tractat zwischen Dennemarck und Benebig wegen Uberlassung 3000. Man wird vor geschlossen gehalten. Tractat zwischen dem König von Dennemarck und hiesiger Republic wegen Uberlassung 3000. Mann wird vor geschlossen gehalten / und sollen die Völcker zu dero anhero Marsch die Paßporten bereits empfangen haben/ die Lüneburgische Völcker aber haben dero Marsch anhero bereits würcklich angetreiten. Mit einer Saicken/ so den 6. allhier angelangt/ hat man Brieffe vom 15. Januarii in Zara geschrieben/ empfangen/ welche melden/ daß ohneracht deß Regens und Schnees/ wordurch das Gebürg und die Wege sehr unbequem zum marchiren gemacht worden/ sich dannoch eine Parthey Morlacken zusammen gethan/ welchen der Herr General Michiel alle Nothwendigkeit zu ihrem Vorhaben gegeben/ darauff jene/ biß nach Lapatz/ einem Orth jenseit deß Gebürges von Corbavia avancirt/ und daselbst 3. grosse Oerther außgeplündert hätten / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0176" n="164"/> <head>Das achte Capittel</head> <p>Redet von Italiänischen/ meistens aber Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs - Affairen.</p> <p><note place="left">Benetianis.</note> EIn Frantzös. Schiff/ so von Constantinopel gekommen/ und den <note place="left">Geschichten.</note> 3. dito zu Venedig angelangt/ hat mitgebracht/ daß die Forcht deß Kriegs / Unwilligkeit der Soldaten/ Pest/ Theurung und Uneinigkeit unter den Häuptern / so das Gouverno führen/ daselbst noch immer continuiren. So vernimbt man auch von Alexandrette/ daß in selbiger Gegend der Schrecken unter dem Volck nicht außzusprechen seye/ welches das <note place="left">Das Türckische Reich G<gap reason="illegible"/>ebet in schlechten Stand.</note> Türckische Joch von sich zu werffen willens/ zu welchem Ende dasselbe bereits 2. Chiausen/ so sich allzueyffrig in Auffbringung Kriegs-Volck bezeuget/ umbgebracht/ jetzund aber die Städte verlassen/ und sich in Wüsteneyen auffhalten/ woraus zu schliessen/ daß die Türcken diese Campagne sehr schwach ins Feld kommen werden/ zumahln/ weil confirmirt werden wil/ daß der König von Persien ein sehr formidabel Kriegs - Heer außrüste/ und damit auff die Türcken loß zu gehen/ und den letzten Stoß zu geben willens seye. Vor etlichen Tagen hat man allhier zu Venedig 800. neugeworbene Soldaten nebst 200. auff die Galleen condemnirte Persohnen eingeschifft/ so alle nach unserer Armee geschickt werden sollen/ welche noch mehr zu verstärcken/ man an vielen Orthen werben läst/ und immerhin allerhand Vivres und Kriegs - Munition derselben zuschicket. Der <note place="left">Der Tractat zwischen Dennemarck und Benebig wegen Uberlassung 3000. Man wird vor geschlossen gehalten.</note> Tractat zwischen dem König von Dennemarck und hiesiger Republic wegen Uberlassung 3000. Mann wird vor geschlossen gehalten / und sollen die Völcker zu dero anhero Marsch die Paßporten bereits empfangen haben/ die Lüneburgische Völcker aber haben dero Marsch anhero bereits würcklich angetreiten. Mit einer Saicken/ so den 6. allhier angelangt/ hat man Brieffe vom 15. Januarii in Zara geschrieben/ empfangen/ welche melden/ daß ohneracht deß Regens und Schnees/ wordurch das Gebürg und die Wege sehr unbequem zum marchiren gemacht worden/ sich dannoch eine Parthey Morlacken zusammen gethan/ welchen der Herr General Michiel alle Nothwendigkeit zu ihrem Vorhaben gegeben/ darauff jene/ biß nach Lapatz/ einem Orth jenseit deß Gebürges von Corbavia avancirt/ und daselbst 3. grosse Oerther außgeplündert hätten / </p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0176]
Das achte Capittel Redet von Italiänischen/ meistens aber Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs - Affairen.
EIn Frantzös. Schiff/ so von Constantinopel gekommen/ und den 3. dito zu Venedig angelangt/ hat mitgebracht/ daß die Forcht deß Kriegs / Unwilligkeit der Soldaten/ Pest/ Theurung und Uneinigkeit unter den Häuptern / so das Gouverno führen/ daselbst noch immer continuiren. So vernimbt man auch von Alexandrette/ daß in selbiger Gegend der Schrecken unter dem Volck nicht außzusprechen seye/ welches das Türckische Joch von sich zu werffen willens/ zu welchem Ende dasselbe bereits 2. Chiausen/ so sich allzueyffrig in Auffbringung Kriegs-Volck bezeuget/ umbgebracht/ jetzund aber die Städte verlassen/ und sich in Wüsteneyen auffhalten/ woraus zu schliessen/ daß die Türcken diese Campagne sehr schwach ins Feld kommen werden/ zumahln/ weil confirmirt werden wil/ daß der König von Persien ein sehr formidabel Kriegs - Heer außrüste/ und damit auff die Türcken loß zu gehen/ und den letzten Stoß zu geben willens seye. Vor etlichen Tagen hat man allhier zu Venedig 800. neugeworbene Soldaten nebst 200. auff die Galleen condemnirte Persohnen eingeschifft/ so alle nach unserer Armee geschickt werden sollen/ welche noch mehr zu verstärcken/ man an vielen Orthen werben läst/ und immerhin allerhand Vivres und Kriegs - Munition derselben zuschicket. Der Tractat zwischen dem König von Dennemarck und hiesiger Republic wegen Uberlassung 3000. Mann wird vor geschlossen gehalten / und sollen die Völcker zu dero anhero Marsch die Paßporten bereits empfangen haben/ die Lüneburgische Völcker aber haben dero Marsch anhero bereits würcklich angetreiten. Mit einer Saicken/ so den 6. allhier angelangt/ hat man Brieffe vom 15. Januarii in Zara geschrieben/ empfangen/ welche melden/ daß ohneracht deß Regens und Schnees/ wordurch das Gebürg und die Wege sehr unbequem zum marchiren gemacht worden/ sich dannoch eine Parthey Morlacken zusammen gethan/ welchen der Herr General Michiel alle Nothwendigkeit zu ihrem Vorhaben gegeben/ darauff jene/ biß nach Lapatz/ einem Orth jenseit deß Gebürges von Corbavia avancirt/ und daselbst 3. grosse Oerther außgeplündert hätten /
Benetianis.
Geschichten.
Das Türckische Reich G_ ebet in schlechten Stand.
Der Tractat zwischen Dennemarck und Benebig wegen Uberlassung 3000. Man wird vor geschlossen gehalten.
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