[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].kommen/ ist es gar schlecht hergangen. Die Schantzen in den Billwerder seynd dißseits übern hauffen geworffen/ damit man von Bergedorff allemahl hinein kommen/ und die Contribution daraus hohlen kan. Fortsetzung der Hamb. Geschichten. Was im übrigen in der Stadt Hamburg sonsten passirt/ oder neues diesen Monath daselbsten eingekommen/ wird hernach zu vernehmen seyn/ wie dann den 2. dito die 2. Weibs-Persohnen/ so dem Taxadeur zu Hamburg die Gurgel abgeschnitten/ von den Nachsetzern beede/ nebst einem Frantzosen zu Oldenburg ertappet/ und daselbst biß auff weitere Ordre eingesetzt worden. Uber Marsilien hat man/ daß die revoltirten Barbarn zu Thunis, selbige Haupt-Stadt sehr incommodirten/ worinnen ihnen von den Arabern und denen Mohren/ auff dem platten Lande hülffliche Hand geleistet werde. Der jüngstgemeldte Brand-Schaden an dem Schloß Das Schloß Wrangels. Burg leidet Schaden durch einen Brand. Wrangels-Burg bey Grieffswalde ist zwar groß/ jedennoch aber so gar gefährlich nicht/ als es zu anfang gemachet worden/ indem noch 3. Seithen vom Schloß stehen/ die principalste Seithen aber/ da der feine Thurn und Altar gestanden/ ist biß auff den Grund weggebrandt. Die Frantzös. Flüchtlinge beginnen sich auch häuffig in dem Lüneburgischen einzufinden/ und wird ihnen zu ihrem nöthigen Unterhalt/ aller möglicher Vorschub gethan. Der Königin Christinä Sur Intendant im Brehmischen Herr Silber-Cron ist zum General-Zoll-Verwalter gemachet. Der ohnlängst in Altona gestorbene Dähnische General-Major Duncam, soll in wenig Tagen allhie zu Hamburg in Dohm beygesetzet werden. Den 15. Abends wurde dem vormahls in Dähnischen nun aber in Venetianischen Diensten begriffenen Major Kurtz von einem Dähnischen Officirer der Kopff mitten von einander gespalten. Von Zell hat man/ daß an statt der befürchtenden Abdanckung man wiederumb gute Soldaten anfange zu werben; Sonsten thut sich Ihro Durchl. der Hertzog von Zell in dero Residentz auffhalten/ umb denen Conferentzien mit den Land-Ständen beyzuwohnen. Ihr Durchl. von Hannover werden gegen Ostern aus Italien wieder erwartet. Aus Schweden wird geschrieben / daß man daselbst vorhabens sey/ künfftiges Jahr einen Reichstag außzuschreiben / auch redt man von einem Moscowittischen Krieg/ jedoch ohne Grund. Ihr. Hochfürstl. Durchl von Hollstein/ welche sich jüngst von hinnen/ zu dero Fraw Schwester nacher Gustrau ins Mechlenburgische erhoben/ seynd/ wie man vernimbt / resolviret/ von dannen sich nacher Lübeck zu begeben/ alldort eine Zeitlang bey gegenwärtigen Conjuncturen zu verbleiben/ weßwegen der Bischoffs-Hof am Thurn daselbst praeparirt wird/ zu logiren. Aus Pohlen kombt/ daß unter Caminieck 30000. Tartarn stehen/ welche mit ihren kommen/ ist es gar schlecht hergangen. Die Schantzen in den Billwerder seynd dißseits übern hauffen geworffen/ damit man von Bergedorff allemahl hinein kommen/ und die Contribution daraus hohlen kan. Fortsetzung der Hamb. Geschichten. Was im übrigen in der Stadt Hamburg sonsten passirt/ oder neues diesen Monath daselbsten eingekommen/ wird hernach zu vernehmen seyn/ wie dann den 2. dito die 2. Weibs-Persohnen/ so dem Taxadeur zu Hamburg die Gurgel abgeschnitten/ von den Nachsetzern beede/ nebst einem Frantzosen zu Oldenburg ertappet/ und daselbst biß auff weitere Ordre eingesetzt worden. Uber Marsilien hat man/ daß die revoltirten Barbarn zu Thunis, selbige Haupt-Stadt sehr incommodirten/ worinnen ihnen von den Arabern und denen Mohren/ auff dem platten Lande hülffliche Hand geleistet werde. Der jüngstgemeldte Brand-Schaden an dem Schloß Das Schloß Wrangels. Burg leidet Schaden durch einen Brand. Wrangels-Burg bey Grieffswalde ist zwar groß/ jedennoch aber so gar gefährlich nicht/ als es zu anfang gemachet worden/ indem noch 3. Seithen vom Schloß stehen/ die principalste Seithen aber/ da der feine Thurn und Altar gestanden/ ist biß auff den Grund weggebrandt. Die Frantzös. Flüchtlinge beginnen sich auch häuffig in dem Lüneburgischen einzufinden/ und wird ihnen zu ihrem nöthigen Unterhalt/ aller möglicher Vorschub gethan. Der Königin Christinä Sur Intendant im Brehmischen Herr Silber-Cron ist zum General-Zoll-Verwalter gemachet. Der ohnlängst in Altona gestorbene Dähnische General-Major Duncam, soll in wenig Tagen allhie zu Hamburg in Dohm beygesetzet werden. Den 15. Abends wurde dem vormahls in Dähnischen nun aber in Venetianischen Diensten begriffenen Major Kurtz von einem Dähnischen Officirer der Kopff mitten von einander gespalten. Von Zell hat man/ daß an statt der befürchtenden Abdanckung man wiederumb gute Soldaten anfange zu werben; Sonsten thut sich Ihro Durchl. der Hertzog von Zell in dero Residentz auffhalten/ umb denen Conferentzien mit den Land-Ständen beyzuwohnen. Ihr Durchl. von Hannover werden gegen Ostern aus Italien wieder erwartet. Aus Schweden wird geschrieben / daß man daselbst vorhabens sey/ künfftiges Jahr einen Reichstag außzuschreiben / auch redt man von einem Moscowittischen Krieg/ jedoch ohne Grund. Ihr. Hochfürstl. Durchl von Hollstein/ welche sich jüngst von hinnen/ zu dero Fraw Schwester nacher Gustrau ins Mechlenburgische erhoben/ seynd/ wie man vernimbt / resolviret/ von dannen sich nacher Lübeck zu begeben/ alldort eine Zeitlang bey gegenwärtigen Conjuncturen zu verbleiben/ weßwegen der Bischoffs-Hof am Thurn daselbst praeparirt wird/ zu logiren. Aus Pohlen kombt/ daß unter Caminieck 30000. Tartarn stehen/ welche mit ihren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0159" n="147"/> kommen/ ist es gar schlecht hergangen. Die Schantzen in den Billwerder seynd dißseits übern hauffen geworffen/ damit man von Bergedorff allemahl hinein kommen/ und die Contribution daraus hohlen kan.</p> <p><note place="right">Fortsetzung der Hamb. Geschichten.</note> Was im übrigen in der Stadt Hamburg sonsten passirt/ oder neues diesen Monath daselbsten eingekommen/ wird hernach zu vernehmen seyn/ wie dann den 2. dito die 2. Weibs-Persohnen/ so dem Taxadeur zu Hamburg die Gurgel abgeschnitten/ von den Nachsetzern beede/ nebst einem Frantzosen zu Oldenburg ertappet/ und daselbst biß auff weitere Ordre eingesetzt worden. Uber Marsilien hat man/ daß die revoltirten Barbarn zu Thunis, selbige Haupt-Stadt sehr incommodirten/ worinnen ihnen von den Arabern und denen Mohren/ auff dem platten Lande hülffliche Hand geleistet werde. Der jüngstgemeldte Brand-Schaden an dem Schloß <note place="right">Das Schloß Wrangels. Burg leidet Schaden durch einen Brand.</note> Wrangels-Burg bey Grieffswalde ist zwar groß/ jedennoch aber so gar gefährlich nicht/ als es zu anfang gemachet worden/ indem noch 3. Seithen vom Schloß stehen/ die principalste Seithen aber/ da der feine Thurn und Altar gestanden/ ist biß auff den Grund weggebrandt. Die Frantzös. Flüchtlinge beginnen sich auch häuffig in dem Lüneburgischen einzufinden/ und wird ihnen zu ihrem nöthigen Unterhalt/ aller möglicher Vorschub gethan. Der Königin Christinä Sur Intendant im Brehmischen Herr Silber-Cron ist zum General-Zoll-Verwalter gemachet. Der ohnlängst in Altona gestorbene Dähnische General-Major Duncam, soll in wenig Tagen allhie zu Hamburg in Dohm beygesetzet werden. Den 15. Abends wurde dem vormahls in Dähnischen nun aber in Venetianischen Diensten begriffenen Major Kurtz von einem Dähnischen Officirer der Kopff mitten von einander gespalten. Von Zell hat man/ daß an statt der befürchtenden Abdanckung man wiederumb gute Soldaten anfange zu werben; Sonsten thut sich Ihro Durchl. der Hertzog von Zell in dero Residentz auffhalten/ umb denen Conferentzien mit den Land-Ständen beyzuwohnen. Ihr Durchl. von Hannover werden gegen Ostern aus Italien wieder erwartet. Aus Schweden wird geschrieben / daß man daselbst vorhabens sey/ künfftiges Jahr einen Reichstag außzuschreiben / auch redt man von einem Moscowittischen Krieg/ jedoch ohne Grund. Ihr. Hochfürstl. Durchl von Hollstein/ welche sich jüngst von hinnen/ zu dero Fraw Schwester nacher Gustrau ins Mechlenburgische erhoben/ seynd/ wie man vernimbt / resolviret/ von dannen sich nacher Lübeck zu begeben/ alldort eine Zeitlang bey gegenwärtigen Conjuncturen zu verbleiben/ weßwegen der Bischoffs-Hof am Thurn daselbst praeparirt wird/ zu logiren. Aus Pohlen kombt/ daß unter Caminieck 30000. Tartarn stehen/ welche mit ihren </p> </div> </body> </text> </TEI> [147/0159]
kommen/ ist es gar schlecht hergangen. Die Schantzen in den Billwerder seynd dißseits übern hauffen geworffen/ damit man von Bergedorff allemahl hinein kommen/ und die Contribution daraus hohlen kan.
Was im übrigen in der Stadt Hamburg sonsten passirt/ oder neues diesen Monath daselbsten eingekommen/ wird hernach zu vernehmen seyn/ wie dann den 2. dito die 2. Weibs-Persohnen/ so dem Taxadeur zu Hamburg die Gurgel abgeschnitten/ von den Nachsetzern beede/ nebst einem Frantzosen zu Oldenburg ertappet/ und daselbst biß auff weitere Ordre eingesetzt worden. Uber Marsilien hat man/ daß die revoltirten Barbarn zu Thunis, selbige Haupt-Stadt sehr incommodirten/ worinnen ihnen von den Arabern und denen Mohren/ auff dem platten Lande hülffliche Hand geleistet werde. Der jüngstgemeldte Brand-Schaden an dem Schloß Wrangels-Burg bey Grieffswalde ist zwar groß/ jedennoch aber so gar gefährlich nicht/ als es zu anfang gemachet worden/ indem noch 3. Seithen vom Schloß stehen/ die principalste Seithen aber/ da der feine Thurn und Altar gestanden/ ist biß auff den Grund weggebrandt. Die Frantzös. Flüchtlinge beginnen sich auch häuffig in dem Lüneburgischen einzufinden/ und wird ihnen zu ihrem nöthigen Unterhalt/ aller möglicher Vorschub gethan. Der Königin Christinä Sur Intendant im Brehmischen Herr Silber-Cron ist zum General-Zoll-Verwalter gemachet. Der ohnlängst in Altona gestorbene Dähnische General-Major Duncam, soll in wenig Tagen allhie zu Hamburg in Dohm beygesetzet werden. Den 15. Abends wurde dem vormahls in Dähnischen nun aber in Venetianischen Diensten begriffenen Major Kurtz von einem Dähnischen Officirer der Kopff mitten von einander gespalten. Von Zell hat man/ daß an statt der befürchtenden Abdanckung man wiederumb gute Soldaten anfange zu werben; Sonsten thut sich Ihro Durchl. der Hertzog von Zell in dero Residentz auffhalten/ umb denen Conferentzien mit den Land-Ständen beyzuwohnen. Ihr Durchl. von Hannover werden gegen Ostern aus Italien wieder erwartet. Aus Schweden wird geschrieben / daß man daselbst vorhabens sey/ künfftiges Jahr einen Reichstag außzuschreiben / auch redt man von einem Moscowittischen Krieg/ jedoch ohne Grund. Ihr. Hochfürstl. Durchl von Hollstein/ welche sich jüngst von hinnen/ zu dero Fraw Schwester nacher Gustrau ins Mechlenburgische erhoben/ seynd/ wie man vernimbt / resolviret/ von dannen sich nacher Lübeck zu begeben/ alldort eine Zeitlang bey gegenwärtigen Conjuncturen zu verbleiben/ weßwegen der Bischoffs-Hof am Thurn daselbst praeparirt wird/ zu logiren. Aus Pohlen kombt/ daß unter Caminieck 30000. Tartarn stehen/ welche mit ihren
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