[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].streiffen an vielen Orten grossen Schaden thun/ und nur ungefehr zwölff Meilen von Reusch-Lemberg unter Ostrog viele Christen und Viehe weggeführt hätten. Aus dem Holsteinischen hat man/ daß allda grosse Anstalt Schlechte Zeitung aus Polen. auff den bevorstehenden Tournier gemacht/ und der Herr Estats-Nath Leute als Königl. Dähnischer Envoye nach Berlin gehen werde. Es will von Coppenhagen annoch verlauten/ daß Printz Georg von Dennemarck nebst dessen Gemahlin aus Engelland heraus kommt/ wiewol es nicht geglaubet wird/ daß selbige Princessin / weil sie sich schwanger befindet/ solche Tour Der Königl. Dähnische Ober-Marschall Bühlau flüchtet nach Schonen. auff sich nehmen werde. Es ist gewiß/ daß der Ober-Marschall Bühlau nacher Schonen nach Mallmöe überkommen ist/ es wird eine Rechnung über 3. Tonnen Goldes am Königlichen Hof für ihne gemachet/ dessen Diener sitzt noch im Castell/ und weiß man nicht/ was er/ sowol als sein Herr für einen Sententz bekommen werde. Wegen der neuen Einführung eines allgemeinen Calenders/ wovon ich unlängst Meldung gethan/ ist bereits ein Wechsel von 5000. Rhlr. eingekommen/ wovon die Hrn. Hrn. von Bosteln allhier gestern 2000. haben bezahlen wollen; wann Ih. Maj. die Königin Christina solches Werck auszuführen nicht angefangen/ hat sich ein anderer grosser Potentat angegeben/ solche Gelder so fort paar zu erlegen / weilen aber der Herr Doct. Wasmuth es einmal unter Ihro Maj. Titul solches Werck heraus zu geben resolviret/ so soll es auch dabey sein verbleiben haben. Lüneburgische Geschichten. Aus dem Lüneburgischen von der Fürstlichen Residentzstatt Zell wird vom 6. dito geschrieben/ daß die neulich angestellte Zusammenkunfft der hohen Officirer der Rede nach zu keinem andern Ende geschehen sey/ als nur in denen Regimentern eine reduction vorzunehmen/ wie doch einige ein anders wollen/ und ob man wohl vermeynet / daß die reduction gar groß hätte Es werden einige Tronppen reducirt. werden sollen/ seynd doch nicht mehr als 5. Compagnien zu Pferd und 1. Compagnie Dragoner abgedanckt worden/ jedannoch behalten die Officirer ihr völliges Tractament/ als wann sie würcklich in Diensten stünden / und vertröstet man sie auff einen frischen Krieg/ man redet aber gar starck / doch ohne Gewißheit/ daß bey denen übrigen Trouppen bey der Cavallerie die Compagnien auff 72. die Infanterie auff 82. Köpffe mit prima plana reformiret werden sollen. Gleiche Beschaffenheit soll es auch haben zu Hannover/ und ebenmässig die Cavallerie betreffen. Unsere gnädigste Herrschafft befinden sich noch beständig in dero Residentz/ und haben resolvirt/ ein neue Frantzös. Kirche vor die Reformirte Flüchtling aus Franckreich für das Westerthov bauen zu lassen/ weilen sich dergleichen Leut hier viel einfinden. streiffen an vielen Orten grossen Schaden thun/ und nur ungefehr zwölff Meilen von Reusch-Lemberg unter Ostrog viele Christen und Viehe weggeführt hätten. Aus dem Holsteinischen hat man/ daß allda grosse Anstalt Schlechte Zeitung aus Polen. auff den bevorstehenden Tournier gemacht/ und der Herr Estats-Nath Leute als Königl. Dähnischer Envoye nach Berlin gehen werde. Es will von Coppenhagen annoch verlauten/ daß Printz Georg von Dennemarck nebst dessen Gemahlin aus Engelland heraus kom̃t/ wiewol es nicht geglaubet wird/ daß selbige Princessin / weil sie sich schwanger befindet/ solche Tour Der Königl. Dähnische Ober-Marschall Bühlau flüchtet nach Schonen. auff sich nehmen werde. Es ist gewiß/ daß der Ober-Marschall Bühlau nacher Schonen nach Mallmöe überkommen ist/ es wird eine Rechnung über 3. Tonnen Goldes am Königlichen Hof für ihne gemachet/ dessen Diener sitzt noch im Castell/ und weiß man nicht/ was er/ sowol als sein Herr für einen Sententz bekommen werde. Wegen der neuen Einführung eines allgemeinen Calenders/ wovon ich unlängst Meldung gethan/ ist bereits ein Wechsel von 5000. Rhlr. eingekommen/ wovon die Hrn. Hrn. von Bosteln allhier gestern 2000. haben bezahlen wollen; wann Ih. Maj. die Königin Christina solches Werck auszuführen nicht angefangen/ hat sich ein anderer grosser Potentat angegeben/ solche Gelder so fort paar zu erlegen / weilen aber der Herr Doct. Wasmuth es einmal unter Ihro Maj. Titul solches Werck heraus zu geben resolviret/ so soll es auch dabey sein verbleiben haben. Lüneburgische Geschichten. Aus dem Lüneburgischen von der Fürstlichen Residentzstatt Zell wird vom 6. dito geschrieben/ daß die neulich angestellte Zusammenkunfft der hohen Officirer der Rede nach zu keinem andern Ende geschehen sey/ als nur in denen Regimentern eine reduction vorzunehmen/ wie doch einige ein anders wollen/ und ob man wohl vermeynet / daß die reduction gar groß hätte Es werden einige Tronppen reducirt. werden sollen/ seynd doch nicht mehr als 5. Compagnien zu Pferd und 1. Compagnie Dragoner abgedanckt worden/ jedannoch behalten die Officirer ihr völliges Tractament/ als wann sie würcklich in Diensten stünden / und vertröstet man sie auff einen frischen Krieg/ man redet aber gar starck / doch ohne Gewißheit/ daß bey denen übrigen Trouppen bey der Cavallerie die Compagnien auff 72. die Infanterie auff 82. Köpffe mit prima plana reformiret werden sollen. Gleiche Beschaffenheit soll es auch haben zu Hannover/ und ebenmässig die Cavallerie betreffen. Unsere gnädigste Herrschafft befinden sich noch beständig in dero Residentz/ und haben resolvirt/ ein neue Frantzös. Kirche vor die Reformirte Flüchtling aus Franckreich für das Westerthov bauen zu lassen/ weilen sich dergleichen Leut hier viel einfinden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0160" n="148"/> streiffen an vielen Orten grossen Schaden thun/ und nur ungefehr zwölff Meilen von Reusch-Lemberg unter Ostrog viele Christen und Viehe weggeführt hätten. Aus dem Holsteinischen hat man/ daß allda grosse Anstalt <note place="left">Schlechte Zeitung aus Polen.</note> auff den bevorstehenden Tournier gemacht/ und der Herr Estats-Nath Leute als Königl. Dähnischer Envoye nach Berlin gehen werde. Es will von Coppenhagen annoch verlauten/ daß Printz Georg von Dennemarck nebst dessen Gemahlin aus Engelland heraus kom̃t/ wiewol es nicht geglaubet wird/ daß selbige Princessin / weil sie sich schwanger befindet/ solche Tour <note place="left">Der Königl. Dähnische Ober-Marschall Bühlau flüchtet nach Schonen.</note> auff sich nehmen werde. Es ist gewiß/ daß der Ober-Marschall Bühlau nacher Schonen nach Mallmöe überkommen ist/ es wird eine Rechnung über 3. Tonnen Goldes am Königlichen Hof für ihne gemachet/ dessen Diener sitzt noch im Castell/ und weiß man nicht/ was er/ sowol als sein Herr für einen Sententz bekommen werde. Wegen der neuen Einführung eines allgemeinen Calenders/ wovon ich unlängst Meldung gethan/ ist bereits ein Wechsel von 5000. Rhlr. eingekommen/ wovon die Hrn. Hrn. von Bosteln allhier gestern 2000. haben bezahlen wollen; wann Ih. Maj. die Königin Christina solches Werck auszuführen nicht angefangen/ hat sich ein anderer grosser Potentat angegeben/ solche Gelder so fort paar zu erlegen / weilen aber der Herr Doct. Wasmuth es einmal unter Ihro Maj. Titul solches Werck heraus zu geben resolviret/ so soll es auch dabey sein verbleiben haben.</p> <p><note place="left">Lüneburgische Geschichten.</note> Aus dem Lüneburgischen von der Fürstlichen Residentzstatt Zell wird vom 6. dito geschrieben/ daß die neulich angestellte Zusammenkunfft der hohen Officirer der Rede nach zu keinem andern Ende geschehen sey/ als nur in denen Regimentern eine reduction vorzunehmen/ wie doch einige ein anders wollen/ und ob man wohl vermeynet / daß die reduction gar groß hätte <note place="left">Es werden einige Tronppen reducirt.</note> werden sollen/ seynd doch nicht mehr als 5. Compagnien zu Pferd und 1. Compagnie Dragoner abgedanckt worden/ jedannoch behalten die Officirer ihr völliges Tractament/ als wann sie würcklich in Diensten stünden / und vertröstet man sie auff einen frischen Krieg/ man redet aber gar starck / doch ohne Gewißheit/ daß bey denen übrigen Trouppen bey der Cavallerie die Compagnien auff 72. die Infanterie auff 82. Köpffe mit prima plana reformiret werden sollen. Gleiche Beschaffenheit soll es auch haben zu Hannover/ und ebenmässig die Cavallerie betreffen. Unsere gnädigste Herrschafft befinden sich noch beständig in dero Residentz/ und haben resolvirt/ ein neue Frantzös. Kirche vor die Reformirte Flüchtling aus Franckreich für das Westerthov bauen zu lassen/ weilen sich dergleichen Leut hier viel einfinden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0160]
streiffen an vielen Orten grossen Schaden thun/ und nur ungefehr zwölff Meilen von Reusch-Lemberg unter Ostrog viele Christen und Viehe weggeführt hätten. Aus dem Holsteinischen hat man/ daß allda grosse Anstalt auff den bevorstehenden Tournier gemacht/ und der Herr Estats-Nath Leute als Königl. Dähnischer Envoye nach Berlin gehen werde. Es will von Coppenhagen annoch verlauten/ daß Printz Georg von Dennemarck nebst dessen Gemahlin aus Engelland heraus kom̃t/ wiewol es nicht geglaubet wird/ daß selbige Princessin / weil sie sich schwanger befindet/ solche Tour auff sich nehmen werde. Es ist gewiß/ daß der Ober-Marschall Bühlau nacher Schonen nach Mallmöe überkommen ist/ es wird eine Rechnung über 3. Tonnen Goldes am Königlichen Hof für ihne gemachet/ dessen Diener sitzt noch im Castell/ und weiß man nicht/ was er/ sowol als sein Herr für einen Sententz bekommen werde. Wegen der neuen Einführung eines allgemeinen Calenders/ wovon ich unlängst Meldung gethan/ ist bereits ein Wechsel von 5000. Rhlr. eingekommen/ wovon die Hrn. Hrn. von Bosteln allhier gestern 2000. haben bezahlen wollen; wann Ih. Maj. die Königin Christina solches Werck auszuführen nicht angefangen/ hat sich ein anderer grosser Potentat angegeben/ solche Gelder so fort paar zu erlegen / weilen aber der Herr Doct. Wasmuth es einmal unter Ihro Maj. Titul solches Werck heraus zu geben resolviret/ so soll es auch dabey sein verbleiben haben.
Schlechte Zeitung aus Polen.
Der Königl. Dähnische Ober-Marschall Bühlau flüchtet nach Schonen. Aus dem Lüneburgischen von der Fürstlichen Residentzstatt Zell wird vom 6. dito geschrieben/ daß die neulich angestellte Zusammenkunfft der hohen Officirer der Rede nach zu keinem andern Ende geschehen sey/ als nur in denen Regimentern eine reduction vorzunehmen/ wie doch einige ein anders wollen/ und ob man wohl vermeynet / daß die reduction gar groß hätte werden sollen/ seynd doch nicht mehr als 5. Compagnien zu Pferd und 1. Compagnie Dragoner abgedanckt worden/ jedannoch behalten die Officirer ihr völliges Tractament/ als wann sie würcklich in Diensten stünden / und vertröstet man sie auff einen frischen Krieg/ man redet aber gar starck / doch ohne Gewißheit/ daß bey denen übrigen Trouppen bey der Cavallerie die Compagnien auff 72. die Infanterie auff 82. Köpffe mit prima plana reformiret werden sollen. Gleiche Beschaffenheit soll es auch haben zu Hannover/ und ebenmässig die Cavallerie betreffen. Unsere gnädigste Herrschafft befinden sich noch beständig in dero Residentz/ und haben resolvirt/ ein neue Frantzös. Kirche vor die Reformirte Flüchtling aus Franckreich für das Westerthov bauen zu lassen/ weilen sich dergleichen Leut hier viel einfinden.
Lüneburgische Geschichten.
Es werden einige Tronppen reducirt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |