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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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mit groben Sünden/ sondern mit dem Unglauben an/ so bald er nun den Glauben umgestossen/ so hat er alsdann erst gewonnen Spiel/ und erlanget/ was er zu haben begehret.

Ihre Jägerey und übrige Verrichtungen. Letzlich so dichten auch die Poeten/ daß die Diana sich eintzig der Jägerey befleissige. Wodurch man lehrete/ daß insonderheit die/ welche ein keusch und reines Hertz führen/ und ihre Ehre wohl bewahren wollten/ sich für der Trägheit fürsehen sollten. Denn wie Seneca saget:

Amor juventae gignitur Luxu; atio

nutritur inter laeta fortunae bona.

Von Ihr sagt man/ daß die Jungfrau Arethusa deroselben im Jagen stets mit ihren Pfeilen Gesellschafft geleistet/ und daß ihr Jupiter 60. Meer-Jungfrauen/ und 20. Andere zugesellet/ welche ihr Bogen und Pfeile/ Kleider und Schuh zugetragen/ sie gewartet/ und ihre Hunde gefüttert. Sie ward zu einer Regentin der Jägerey verordnet/ und zugleich über Felder und Wälder/ über Fluren und Seen gesetzet. Warum sie aber für eine Vorsteherin Confer. Natal. Com. der Jägerey gehalten/ erzehlet man von ihr dieses: Es hätte sich einesmahls die Nympha Britomartis/ oder Britimartys unter dem Jagen in ein Netze verwickelt/ und weil sie darüber wegen der wilden Thiere in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ der Dianae ein Gelübde gethan/ daß wann sie dieselbe von solcher Gefahr errettete/ sie ihr zu Ehren einen Tempel erbauen wollte/ welches sie auch hernacher werckstellig gemacht hätte. Andere wollen / daß weil sich die Diana in dem Jagen stets belustiget/ so sey sie dahero eine Vorsteherin der Jägerey genennet worden/ und habe in ihrem Schilde Callimachus. und Wapen einen Bogen geführet. Etliche aber geben vor/ daß nachdem die Diana das Meer verlassen/ und gesehen/ was ihre Mutter bey ihrem Hebammen-Ambte ausstehen müste/ sie ihren Vater den Jupiter um folgendes angeflehet:

Da mihi, perpetuo ut sim virgo, da, Pater alme!

Liebster Vater/ daß ich worden

eine Jungfrau/ danck ich dir /

Daß ich auch in solchem Orden

möge leben für und für /

So erhalt durch deine Krafft

mich bey meiner Jungferschafft.

Der Dianae Geschäffte und Verrichtungen waren/ wie man vorgiebt/ auch diese / daß sie mit den Jungfrauen/ welche nunmehro ihrer Jungfrauen ihrer Göttinnen / unter deren Schutz sie bishero gelebet/ dadurch verursachten Zorn entgehen möchten/ brachten sie ihre Opffer der Göttin in dem Tempel in Körben/ und begehrten dißfalls zu heyrathen Erlaubnis/ es wurde aber keiner Jungfrau dergleichen Opfer dahin zu tragen erlaubet/ es sey dann/ daß sie ihre männliche Jahre erlanget/ von welcher Gewonheit unter andern auch Theocritus in Pharmaceutria also schreibet: Wann eine Jungfrau geschwängert/ und nunmehro ihren gewöhnlichen Gürtel/ den sie damahls truge/ nicht welches bey den Atheniensern so viel heisse/ als Zonam solvere, den Gürtel ablegen/ und die begangene Schmach öffentlich bekennen. Der Dianae ward auch die Herrschafft über die Fischerey zugeeignet /

mit groben Sünden/ sondern mit dem Unglauben an/ so bald er nun den Glauben umgestossen/ so hat er alsdann erst gewonnen Spiel/ und erlanget/ was er zu haben begehret.

Ihre Jägerey und übrige Verrichtungen. Letzlich so dichten auch die Poeten/ daß die Diana sich eintzig der Jägerey befleissige. Wodurch man lehrete/ daß insonderheit die/ welche ein keusch und reines Hertz führen/ und ihre Ehre wohl bewahren wollten/ sich für der Trägheit fürsehen sollten. Denn wie Seneca saget:

Amor juventae gignitur Luxu; atiô

nutritur inter laeta fortunae bona.

Von Ihr sagt man/ daß die Jungfrau Arethusa deroselben im Jagen stets mit ihren Pfeilen Gesellschafft geleistet/ und daß ihr Jupiter 60. Meer-Jungfrauen/ und 20. Andere zugesellet/ welche ihr Bogen und Pfeile/ Kleider und Schuh zugetragen/ sie gewartet/ und ihre Hunde gefüttert. Sie ward zu einer Regentin der Jägerey verordnet/ und zugleich über Felder und Wälder/ über Fluren und Seen gesetzet. Warum sie aber für eine Vorsteherin Confer. Natal. Com. der Jägerey gehalten/ erzehlet man von ihr dieses: Es hätte sich einesmahls die Nympha Britomartis/ oder Britimartys unter dem Jagen in ein Netze verwickelt/ und weil sie darüber wegen der wilden Thiere in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ der Dianae ein Gelübde gethan/ daß wann sie dieselbe von solcher Gefahr errettete/ sie ihr zu Ehren einen Tempel erbauen wollte/ welches sie auch hernacher werckstellig gemacht hätte. Andere wollen / daß weil sich die Diana in dem Jagen stets belustiget/ so sey sie dahero eine Vorsteherin der Jägerey genennet worden/ und habe in ihrem Schilde Callimachus. und Wapen einen Bogen geführet. Etliche aber geben vor/ daß nachdem die Diana das Meer verlassen/ und gesehen/ was ihre Mutter bey ihrem Hebammen-Ambte ausstehen müste/ sie ihren Vater den Jupiter um folgendes angeflehet:

Da mihi, perpetuò ut sim virgo, da, Pater alme!

Liebster Vater/ daß ich worden

eine Jungfrau/ danck ich dir /

Daß ich auch in solchem Orden

möge leben für und für /

So erhalt durch deine Krafft

mich bey meiner Jungferschafft.

Der Dianae Geschäffte und Verrichtungen waren/ wie man vorgiebt/ auch diese / daß sie mit den Jungfrauen/ welche nunmehro ihrer Jungfrauen ihrer Göttinnen / unter deren Schutz sie bishero gelebet/ dadurch verursachten Zorn entgehen möchten/ brachten sie ihre Opffer der Göttin in dem Tempel in Körben/ und begehrten dißfalls zu heyrathen Erlaubnis/ es wurde aber keiner Jungfrau dergleichen Opfer dahin zu tragen erlaubet/ es sey dann/ daß sie ihre männliche Jahre erlanget/ von welcher Gewonheit unter andern auch Theocritus in Pharmaceutriâ also schreibet: Wann eine Jungfrau geschwängert/ und nunmehro ihren gewöhnlichen Gürtel/ den sie damahls truge/ nicht welches bey den Atheniensern so viel heisse/ als Zonam solvere, den Gürtel ablegen/ und die begangene Schmach öffentlich bekennen. Der Dianae ward auch die Herrschafft über die Fischerey zugeeignet /

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        <p>Liebster Vater/ daß ich worden</p>
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        <p>Daß ich auch in solchem Orden</p>
        <p>möge leben für und für /</p>
        <p>So erhalt durch deine Krafft</p>
        <p>mich bey meiner Jungferschafft.</p>
        <p>Der Dianae Geschäffte und Verrichtungen waren/ wie man vorgiebt/ auch diese /                      daß sie mit den Jungfrauen/ welche nunmehro ihrer Jungfrauen ihrer Göttinnen /                      unter deren Schutz sie bishero gelebet/ dadurch verursachten Zorn entgehen                      möchten/ brachten sie ihre Opffer der Göttin in dem Tempel in Körben/ und                      begehrten dißfalls zu heyrathen Erlaubnis/ es wurde aber keiner Jungfrau                      dergleichen Opfer dahin zu tragen erlaubet/ es sey dann/ daß sie ihre                      männliche Jahre erlanget/ von welcher Gewonheit unter andern auch Theocritus in                      Pharmaceutriâ also schreibet: Wann eine Jungfrau geschwängert/ und nunmehro                      ihren gewöhnlichen Gürtel/ den sie damahls truge/ nicht welches bey den                      Atheniensern so viel heisse/ als Zonam solvere, den Gürtel ablegen/ und die                      begangene Schmach öffentlich bekennen. Der Dianae ward auch die Herrschafft über                      die Fischerey zugeeignet /
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[211/0239] mit groben Sünden/ sondern mit dem Unglauben an/ so bald er nun den Glauben umgestossen/ so hat er alsdann erst gewonnen Spiel/ und erlanget/ was er zu haben begehret. Letzlich so dichten auch die Poeten/ daß die Diana sich eintzig der Jägerey befleissige. Wodurch man lehrete/ daß insonderheit die/ welche ein keusch und reines Hertz führen/ und ihre Ehre wohl bewahren wollten/ sich für der Trägheit fürsehen sollten. Denn wie Seneca saget: Ihre Jägerey und übrige Verrichtungen. Amor juventae gignitur Luxu; atiô nutritur inter laeta fortunae bona. Von Ihr sagt man/ daß die Jungfrau Arethusa deroselben im Jagen stets mit ihren Pfeilen Gesellschafft geleistet/ und daß ihr Jupiter 60. Meer-Jungfrauen/ und 20. Andere zugesellet/ welche ihr Bogen und Pfeile/ Kleider und Schuh zugetragen/ sie gewartet/ und ihre Hunde gefüttert. Sie ward zu einer Regentin der Jägerey verordnet/ und zugleich über Felder und Wälder/ über Fluren und Seen gesetzet. Warum sie aber für eine Vorsteherin der Jägerey gehalten/ erzehlet man von ihr dieses: Es hätte sich einesmahls die Nympha Britomartis/ oder Britimartys unter dem Jagen in ein Netze verwickelt/ und weil sie darüber wegen der wilden Thiere in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ der Dianae ein Gelübde gethan/ daß wann sie dieselbe von solcher Gefahr errettete/ sie ihr zu Ehren einen Tempel erbauen wollte/ welches sie auch hernacher werckstellig gemacht hätte. Andere wollen / daß weil sich die Diana in dem Jagen stets belustiget/ so sey sie dahero eine Vorsteherin der Jägerey genennet worden/ und habe in ihrem Schilde und Wapen einen Bogen geführet. Etliche aber geben vor/ daß nachdem die Diana das Meer verlassen/ und gesehen/ was ihre Mutter bey ihrem Hebammen-Ambte ausstehen müste/ sie ihren Vater den Jupiter um folgendes angeflehet: Confer. Natal. Com. Callimachus. Da mihi, perpetuò ut sim virgo, da, Pater alme! Liebster Vater/ daß ich worden eine Jungfrau/ danck ich dir / Daß ich auch in solchem Orden möge leben für und für / So erhalt durch deine Krafft mich bey meiner Jungferschafft. Der Dianae Geschäffte und Verrichtungen waren/ wie man vorgiebt/ auch diese / daß sie mit den Jungfrauen/ welche nunmehro ihrer Jungfrauen ihrer Göttinnen / unter deren Schutz sie bishero gelebet/ dadurch verursachten Zorn entgehen möchten/ brachten sie ihre Opffer der Göttin in dem Tempel in Körben/ und begehrten dißfalls zu heyrathen Erlaubnis/ es wurde aber keiner Jungfrau dergleichen Opfer dahin zu tragen erlaubet/ es sey dann/ daß sie ihre männliche Jahre erlanget/ von welcher Gewonheit unter andern auch Theocritus in Pharmaceutriâ also schreibet: Wann eine Jungfrau geschwängert/ und nunmehro ihren gewöhnlichen Gürtel/ den sie damahls truge/ nicht welches bey den Atheniensern so viel heisse/ als Zonam solvere, den Gürtel ablegen/ und die begangene Schmach öffentlich bekennen. Der Dianae ward auch die Herrschafft über die Fischerey zugeeignet /

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/239>, abgerufen am 24.11.2024.