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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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het auf einem waltzenden Rade / vermittelst dessen man mit vollen Freuden empor/ und mit Jammer und Weheklagen wieder hinab steiget. Niemand kan ohne die Tugend glückselig seyn/ auch das schienbareste Glücke bestehet Augustinus nicht ohne dieselbige. Virtus enimin hac vita non est, nisi diligere, quod diligendum est; id diligere Prudentia est; nullis inde averti Molestiis, Fortitudo est; nullis illecebris, Temperantia; nulla, Superbia, Justitia est. Der weise Pythagoras sagte: Wenn der Mensch wüste/ was er wissen sollte/ würde er in allen Dingen glückselig seyn/ das ist/ Er würde allem Unglücke entgehen/ und alleine nur dem guten Glücke begegnen/ alleine die weise Vorsehung GOTTES hat solches also für den Augen der Menschen verborgen/ damit er der Klugheit nachleben/ und sich Der König Baesa in Israel stirbt/ Ella kommt an seine Statt. A. M. 3013. 1. Reg. 16. in die Enade seines Schöpffers befehlen möge. In dem sechsten Jahre des Ophrataei Regierung starb Baesa der König in Israel/ und ward an seine Stelle König daselbst sein Sohn Ella. Und weil derselbe ein ungeschickter gottloser Mensch und Trunckenbold/ so wurde er bald bey solchem seinem Wohlleben/ und Trunckenheit wenig Monate darauf von seinem Stallmeister dem Simri getödtet. Simri masste sich hernach des Königreichs Israel an/ und tilgete das gantze Haus oder Geschlechte des Baesoe aus; Nachdem aber das Volck Israel/ so damahls für Eibethon lag/ und die Ella und Simri Tod. Philister belägerte/ vernahm/ daß Simri sich des Königlichen Standes angemasset/ einen Bund gemachet/ und seinen natürlichen König den Ella erschlagen/ warff es seinen Feld-Haupt-Mann den Amri zum Könige auf. Dieser verließ alsobald Eibethon/ zog für die Königliche Statt Thirtza/ und beschloß den Simri darinne. Da dieses Simri sahe/ daß die Stadt bald möchte eingenommen werden/ gieng er in seinen Königlichen Palast/ und verbrannte sich mit seinem gantzen Hause. So unbeständig ist der Weg der Aufwieglerung. Und ob zwar auf allem Abfall/ Empörung/ und Ausstand/ das gröste Erlend und Unglück erfolget/ so wird doch derselbe durch die Boßheit der Menschen bis auf diese Zeit geheget. Niemahls kan ein Ausstand des gemeinen Volckes ohne Blut-vergiessen gestillet werden/ und weil derselbe für nicht als ein gemeiner Todtschlag/ und offenbahrer Raub/ da weder das Alter/ die Jugend / noch eintziges Geschlechte verschonet wird/ zu achten/ so wird er auch desto hefftiger von GOTT gestrafft.

36. Ophraganeus. A. M. 3028. Calvis. Ophraganeus, von welchem so wenig/ als von denen vorgehenden Monarchen etwas Ruhmwürdiges zu melden/ trug die Babylonische Crone 22. Jahr. Bey welchem Stande man siehet / daß nicht gewaltige Herrschafften/ nicht der Uberfluß des Reichthums/ nicht die Stärcke des Leibes/ nicht die Menge der besten Speisen/ nicht die kostbarste Tracht/ Wer der glückseligste in der Welt. noch andere weltliche Dinge/ sondern allein die Tugend und Aufrichtigkeit des Gewissens ein geruhsames Gemüthe machen. Generalis est humano Generi Miseria triplex, si diligenter advertimus. Nam & faciles sumus ad seducendum, & debiles ad operandum; & fragiles ad resistendum. Si discernere volumus inter bonum & malum, decipimur: Si tentamus facere bonum, deficimus: Si conamur resistere malo, dejicimur. & superamur.

Josaphat König in Juda. A. M. 3030. Nach des vorgedachten Assa Tode/ ward sein Sohn Josaphat König in Juda an seine Statt / welcher von neuen Propheten/ und Leviten/ durch alle Städte verordnete/ die die wahre Religion unverfälscht lehren musten/ kam bey ausländischen Potentaten in groß Ansehen/ daß sie ihm/ insonderheit die Philister und Araber / Geschencke brachten/ schaffte dem Lande gnug-

het auf einem waltzenden Rade / vermittelst dessen man mit vollen Freuden empor/ und mit Jammer und Weheklagen wieder hinab steiget. Niemand kan ohne die Tugend glückselig seyn/ auch das schienbareste Glücke bestehet Augustinus nicht ohne dieselbige. Virtus enimin hac vitâ non est, nisi diligere, quod diligendum est; id diligere Prudentia est; nullis indè averti Molestiis, Fortitudo est; nullis illecebris, Temperantia; nullâ, Superbiâ, Justitia est. Der weise Pythagoras sagte: Wenn der Mensch wüste/ was er wissen sollte/ würde er in allen Dingen glückselig seyn/ das ist/ Er würde allem Unglücke entgehen/ und alleine nur dem guten Glücke begegnen/ alleine die weise Vorsehung GOTTES hat solches also für den Augen der Menschen verborgen/ damit er der Klugheit nachleben/ und sich Der König Baësa in Israel stirbt/ Ella kommt an seine Statt. A. M. 3013. 1. Reg. 16. in die Enade seines Schöpffers befehlen möge. In dem sechsten Jahre des Ophrataei Regierung starb Baësa der König in Israel/ und ward an seine Stelle König daselbst sein Sohn Ella. Und weil derselbe ein ungeschickter gottloser Mensch und Trunckenbold/ so wurde er bald bey solchem seinem Wohlleben/ und Trunckenheit wenig Monate darauf von seinem Stallmeister dem Simri getödtet. Simri masste sich hernach des Königreichs Israel an/ und tilgete das gantze Haus oder Geschlechte des Baesoe aus; Nachdem aber das Volck Israel/ so damahls für Eibethon lag/ und die Ella und Simri Tod. Philister belägerte/ vernahm/ daß Simri sich des Königlichen Standes angemasset/ einen Bund gemachet/ und seinen natürlichen König den Ella erschlagen/ warff es seinen Feld-Haupt-Mann den Amri zum Könige auf. Dieser verließ alsobald Eibethon/ zog für die Königliche Statt Thirtza/ und beschloß den Simri darinne. Da dieses Simri sahe/ daß die Stadt bald möchte eingenommen werden/ gieng er in seinen Königlichen Palast/ und verbrannte sich mit seinem gantzen Hause. So unbeständig ist der Weg der Aufwieglerung. Und ob zwar auf allem Abfall/ Empörung/ und Ausstand/ das gröste Erlend und Unglück erfolget/ so wird doch derselbe durch die Boßheit der Menschen bis auf diese Zeit geheget. Niemahls kan ein Ausstand des gemeinen Volckes ohne Blut-vergiessen gestillet werden/ und weil derselbe für nicht als ein gemeiner Todtschlag/ und offenbahrer Raub/ da weder das Alter/ die Jugend / noch eintziges Geschlechte verschonet wird/ zu achten/ so wird er auch desto hefftiger von GOTT gestrafft.

36. Ophraganeus. A. M. 3028. Calvis. Ophraganeus, von welchem so wenig/ als von denen vorgehenden Monarchen etwas Ruhmwürdiges zu melden/ trug die Babylonische Crone 22. Jahr. Bey welchem Stande man siehet / daß nicht gewaltige Herrschafften/ nicht der Uberfluß des Reichthums/ nicht die Stärcke des Leibes/ nicht die Menge der besten Speisen/ nicht die kostbarste Tracht/ Wer der glückseligste in der Welt. noch andere weltliche Dinge/ sondern allein die Tugend und Aufrichtigkeit des Gewissens ein geruhsames Gemüthe machen. Generalis est humano Generi Miseria triplex, si diligenter advertimus. Nam & faciles sumus ad seducendum, & debiles ad operandum; & fragiles ad resistendum. Si discernere volumus inter bonum & malum, decipimur: Si tentamus facere bonum, deficimus: Si conamur resistere malo, dejicimur. & superamur.

Josaphat König in Juda. A. M. 3030. Nach des vorgedachten Assa Tode/ ward sein Sohn Josaphat König in Juda an seine Statt / welcher von neuen Propheten/ und Leviten/ durch alle Städte verordnete/ die die wahre Religion unverfälscht lehren musten/ kam bey ausländischen Potentaten in groß Ansehen/ daß sie ihm/ insonderheit die Philister und Araber / Geschencke brachten/ schaffte dem Lande gnug-

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[116/0128] het auf einem waltzenden Rade / vermittelst dessen man mit vollen Freuden empor/ und mit Jammer und Weheklagen wieder hinab steiget. Niemand kan ohne die Tugend glückselig seyn/ auch das schienbareste Glücke bestehet nicht ohne dieselbige. Virtus enimin hac vitâ non est, nisi diligere, quod diligendum est; id diligere Prudentia est; nullis indè averti Molestiis, Fortitudo est; nullis illecebris, Temperantia; nullâ, Superbiâ, Justitia est. Der weise Pythagoras sagte: Wenn der Mensch wüste/ was er wissen sollte/ würde er in allen Dingen glückselig seyn/ das ist/ Er würde allem Unglücke entgehen/ und alleine nur dem guten Glücke begegnen/ alleine die weise Vorsehung GOTTES hat solches also für den Augen der Menschen verborgen/ damit er der Klugheit nachleben/ und sich in die Enade seines Schöpffers befehlen möge. In dem sechsten Jahre des Ophrataei Regierung starb Baësa der König in Israel/ und ward an seine Stelle König daselbst sein Sohn Ella. Und weil derselbe ein ungeschickter gottloser Mensch und Trunckenbold/ so wurde er bald bey solchem seinem Wohlleben/ und Trunckenheit wenig Monate darauf von seinem Stallmeister dem Simri getödtet. Simri masste sich hernach des Königreichs Israel an/ und tilgete das gantze Haus oder Geschlechte des Baesoe aus; Nachdem aber das Volck Israel/ so damahls für Eibethon lag/ und die Philister belägerte/ vernahm/ daß Simri sich des Königlichen Standes angemasset/ einen Bund gemachet/ und seinen natürlichen König den Ella erschlagen/ warff es seinen Feld-Haupt-Mann den Amri zum Könige auf. Dieser verließ alsobald Eibethon/ zog für die Königliche Statt Thirtza/ und beschloß den Simri darinne. Da dieses Simri sahe/ daß die Stadt bald möchte eingenommen werden/ gieng er in seinen Königlichen Palast/ und verbrannte sich mit seinem gantzen Hause. So unbeständig ist der Weg der Aufwieglerung. Und ob zwar auf allem Abfall/ Empörung/ und Ausstand/ das gröste Erlend und Unglück erfolget/ so wird doch derselbe durch die Boßheit der Menschen bis auf diese Zeit geheget. Niemahls kan ein Ausstand des gemeinen Volckes ohne Blut-vergiessen gestillet werden/ und weil derselbe für nicht als ein gemeiner Todtschlag/ und offenbahrer Raub/ da weder das Alter/ die Jugend / noch eintziges Geschlechte verschonet wird/ zu achten/ so wird er auch desto hefftiger von GOTT gestrafft. Augustinus Der König Baësa in Israel stirbt/ Ella kommt an seine Statt. A. M. 3013. 1. Reg. 16. Ella und Simri Tod. Ophraganeus, von welchem so wenig/ als von denen vorgehenden Monarchen etwas Ruhmwürdiges zu melden/ trug die Babylonische Crone 22. Jahr. Bey welchem Stande man siehet / daß nicht gewaltige Herrschafften/ nicht der Uberfluß des Reichthums/ nicht die Stärcke des Leibes/ nicht die Menge der besten Speisen/ nicht die kostbarste Tracht/ noch andere weltliche Dinge/ sondern allein die Tugend und Aufrichtigkeit des Gewissens ein geruhsames Gemüthe machen. Generalis est humano Generi Miseria triplex, si diligenter advertimus. Nam & faciles sumus ad seducendum, & debiles ad operandum; & fragiles ad resistendum. Si discernere volumus inter bonum & malum, decipimur: Si tentamus facere bonum, deficimus: Si conamur resistere malo, dejicimur. & superamur. 36. Ophraganeus. A. M. 3028. Calvis. Wer der glückseligste in der Welt. Nach des vorgedachten Assa Tode/ ward sein Sohn Josaphat König in Juda an seine Statt / welcher von neuen Propheten/ und Leviten/ durch alle Städte verordnete/ die die wahre Religion unverfälscht lehren musten/ kam bey ausländischen Potentaten in groß Ansehen/ daß sie ihm/ insonderheit die Philister und Araber / Geschencke brachten/ schaffte dem Lande gnug- Josaphat König in Juda. A. M. 3030.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/128>, abgerufen am 24.11.2024.