Reichspost. Nr. 370, Wien, 12.08.1912.Wien, Montag Reichspost 12. August 1912 Nr. 370 [Spaltenumbruch] jedoch unversehrt. Zwei Beamte wurden leicht verletzt. Der österreichisch-ungarische Generalkonsul Kral Saloniki, 11. August. In Anbetracht der durch die Explosion im öster- Die Explosion der Höllenmaschine erfolgte im Vrhaftungen von Verdächtigen. Saloniki, 11. August. Von der Polizei wurde ein Individuum verhaftet, Eine Höllenmaschine mit Uhrwerk. Saloniki, 12. August. Durch die gestern hier erfolgten Explosionen wurde Da man weitere Attentate befürchtet, ist eine Die Krise in der Türkei. Bevorstehende Veränderungen im Kabinett. -- Kiamil Pascha Großvezier. Konstantinopel, 11. August. Wie eingeweihte Kreise versichern, sind in einigen Die Forderungen der Arnauten. Bewilligung der Mehrzahl. -- Ablehnung der Verfolgung der Kabinette Said und Hak[k]i. Saloniki, 11. August. Ibrahim Pascha teilte den Arnautenführern Der türkisch-montenegrinische Konflikt. Pessimistische Beurteilung der Lage in Cetinje. Cetinje, 11. August. (Aus amtlicher montenegrinischer Quelle.) In einem Communique stellt das offizielle Blatt Demission des türkischen Gesandten in Cetinje. Konstantinopel, 11. August. Der türkische Gesandte in Cetinje Der Krieg. Beiderseitige Dementis der angeblichen Friedens- unterhandlungen. Rom, 11. August. Die offiziöse "Tribuna" dementiert nach- Konstantinopel, 11. August. Hussein Dschahid dementiert die Telegramme. Jukie zum Tode verurteilt. Agram, 12. August. Der Angeklagte Jukie wurde zum Tode Hinrichtung von Eingebornen in Mazagan. Mazagan, 11. August. Fünf Eingeborne, welche Vom Warenmarkte. Börse für landwirtschaftliche Produkte vom 12. August. (Eigenbericht.) Die transatlantischen Märkte ver- Budapest. (Kurse um 1/212 Uhr.) Weizen ver Öktober Wiener Effektenbörse. (Eigenbericht.) Ausgehend von Eisenaktien, bekundete Es notierten: Kreditaktien 655.75 bis 656.50, Ungarische Staatsbahn 716.50 bis 717.55, Lombarden 103.40 bis Alpine 1037-- bis 1040--, Rima-Mu[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]an[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]er 791.75 bis Um 11 Uhr blieben: Oesterreichische Kredit 656.25, Zentralviehmarkt z[u] St. Marx. Wien, 12. August Tagesbericht. * Kalender für Dienstag, 13. August. Katholiken: Kassian. -- Griechen (31. Juli): Eudozimus. -- Son- [Spaltenumbruch] -- Kirchlicher Kalender. 13. August. Der heilig[e] Der hl. Landolf, Bischof im Frankenreich, starb um 620. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiser hat * Hofnachrichten. Aus Bad Ischl, 11. d., * Abgängig. Aus Karlsbach in der Wachau * Todesfall. Am 10. d. ist in Leibnitz in Steier- * Selbstmord auf der Hohen Brücke. Einen ab- * Einsturz eines Brückenbogens. Aus Wien, Montag Reichspoſt 12. Auguſt 1912 Nr. 370 [Spaltenumbruch] jedoch unverſehrt. Zwei Beamte wurden leicht verletzt. Der öſterreichiſch-ungariſche Generalkonſul Kral Saloniki, 11. Auguſt. In Anbetracht der durch die Exploſion im öſter- Die Exploſion der Höllenmaſchine erfolgte im Vrhaftungen von Verdächtigen. Saloniki, 11. Auguſt. Von der Polizei wurde ein Individuum verhaftet, Eine Höllenmaſchine mit Uhrwerk. Saloniki, 12. Auguſt. Durch die geſtern hier erfolgten Exploſionen wurde Da man weitere Attentate befürchtet, iſt eine Die Kriſe in der Türkei. Bevorſtehende Veränderungen im Kabinett. — Kiamil Paſcha Großvezier. Konſtantinopel, 11. Auguſt. Wie eingeweihte Kreiſe verſichern, ſind in einigen Die Forderungen der Arnauten. Bewilligung der Mehrzahl. — Ablehnung der Verfolgung der Kabinette Said und Hak[k]i. Saloniki, 11. Auguſt. Ibrahim Paſcha teilte den Arnautenführern Der türkiſch-montenegriniſche Konflikt. Peſſimiſtiſche Beurteilung der Lage in Cetinje. Cetinje, 11. Auguſt. (Aus amtlicher montenegriniſcher Quelle.) In einem Communiqué ſtellt das offizielle Blatt Demiſſion des türkiſchen Geſandten in Cetinje. Konſtantinopel, 11. Auguſt. Der türkiſche Geſandte in Cetinje Der Krieg. Beiderſeitige Dementis der angeblichen Friedens- unterhandlungen. Rom, 11. Auguſt. Die offiziöſe „Tribuna“ dementiert nach- Konſtantinopel, 11. Auguſt. Huſſein Dſchahid dementiert die Telegramme. Jukie zum Tode verurteilt. Agram, 12. Auguſt. Der Angeklagte Jukie wurde zum Tode Hinrichtung von Eingebornen in Mazagan. Mazagan, 11. Auguſt. Fünf Eingeborne, welche Vom Warenmarkte. Börſe für landwirtſchaftliche Produkte vom 12. Auguſt. (Eigenbericht.) Die transatlantiſchen Märkte ver- Budapeſt. (Kurſe um ½12 Uhr.) Weizen ver Öktober Wiener Effektenbörſe. (Eigenbericht.) Ausgehend von Eiſenaktien, bekundete Es notierten: Kreditaktien 655.75 bis 656.50, Ungariſche Staatsbahn 716.50 bis 717.55, Lombarden 103.40 bis Alpine 1037— bis 1040—, Rima-Mu[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]an[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]er 791.75 bis Um 11 Uhr blieben: Oeſterreichiſche Kredit 656.25, Zentralviehmarkt z[u] St. Marx. Wien, 12. Auguſt Tagesbericht. * Kalender für Dienstag, 13. Auguſt. Katholiken: Kaſſian. — Griechen (31. Juli): Eudozimus. — Son- [Spaltenumbruch] — Kirchlicher Kalender. 13. Auguſt. Der heilig[e] Der hl. Landolf, Biſchof im Frankenreich, ſtarb um 620. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiſer hat * Hofnachrichten. Aus Bad Iſchl, 11. d., * Abgängig. Aus Karlsbach in der Wachau * Todesfall. Am 10. d. iſt in Leibnitz in Steier- * Selbſtmord auf der Hohen Brücke. Einen ab- * Einſturz eines Brückenbogens. Aus <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0002" n="2"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wien, Montag <hi rendition="#g">Reichspoſt</hi> 12. Auguſt 1912 Nr. 370</hi></fw><lb/><cb/> jedoch <hi rendition="#g">unverſehrt. Zwei Beamte</hi> wurden<lb/><hi rendition="#g">leicht verletzt.</hi> </p><lb/> <p>Der öſterreichiſch-ungariſche Generalkonſul <hi rendition="#g">Kral</hi><lb/> erſchien ſofort im Poſtamte, überwachte die Auf-<lb/> räumungsarbeiten und veranlaßte das Weiter-<lb/> funktionieren des Amtes. Die Behörden trafen ſofort<lb/> Schutzmaßnahmen. Die Straßen wurden militäriſch<lb/> beſetzt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. Der<lb/> Leiter des Poſtamtes, Poſtverwalter R. v. <hi rendition="#g">Vuce tie<lb/> Bieliz,</hi> der im Augenblicke der Exploſion im Amt<lb/> anweſend war, ließ die dienſtfreien Beamten holen,<lb/> damit in der Expedition der Poſtſachen keine Unter-<lb/> brechung eintrete.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Saloniki,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p>In Anbetracht der durch die Exploſion im öſter-<lb/> reichiſchen Poſtamt angerichteten Verwüſtung erſcheint<lb/> die Tatſache, daß das Perſonal faſt unverſehrt ge-<lb/> blieben iſt, geradezu wunderbar. Es wurden nur<lb/> die Beamten <hi rendition="#g">Brazzafoli</hi> und <hi rendition="#g">Sullam</hi><lb/> leicht verletzt, und zwar der erſtere an der<lb/> Hand, der letztere im Geſicht. Sämtliche<lb/> Beamten erfüllten trotz der ſchwierigen Umſtände wacker<lb/> ihre Pflicht, ſo daß der Dienſt zur allgemeinen An-<lb/> erkennung vollkommen aufrecht erhalten werden konnte.<lb/> Die türkiſchen Behörden taten ihr möglichſtes, um<lb/> helfend beizuſtehen.</p><lb/> <p>Die Exploſion der Höllenmaſchine erfolgte im<lb/> Parteienraume in der Nähe der Eingangstüre. An<lb/> dieſer Stelle wurde alles in Stücke geriſſen. Der Luft-<lb/> druck war ſo ſtark, daß ſogar die verſchloſſenen<lb/><hi rendition="#g">eiſernen Türen</hi> der Poſtboxes <hi rendition="#g">aufge-<lb/> ſprengt</hi> wurden. In dem gegenüberliegenden<lb/> Gebäude der franzöſiſchen Kongregation wurden die<lb/> Fenſter zertrümmert. Von den Tätern hat man noch<lb/> keine Spur.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vrhaftungen von Verdächtigen.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Saloniki,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Von der Polizei wurde ein Individuum verhaftet,<lb/> angeblich ein Bulgare, der mit jener Perſon identiſch<lb/> ſein ſoll, welche die Höllenmaſchine in dem Tramway-<lb/> waggon niederlegte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Eine Höllenmaſchine mit Uhrwerk.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Saloniki,</hi> 12. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Durch die geſtern hier erfolgten Exploſionen wurde<lb/> die Stadt in <hi rendition="#g">größte Aufregung</hi> verſetzt. <hi rendition="#g">Von</hi><lb/> den Tätern, welche ſich mit <hi rendition="#g">einem Uhrwerk<lb/> verſehener Höllenmaſchinen</hi> bedient<lb/> hatten, fehlt bisher jede Spur. Die Poſtbeamten er-<lb/> innern ſich, einen Mann geſehen zu haben, welcher<lb/> durch die offene Hintertüre ins Lokal kam, jedoch gleich<lb/> wieder verſchwand.</p><lb/> <p>Da man weitere Attentate befürchtet, iſt eine<lb/><hi rendition="#g">Verſchärfung des Belagerungszu-<lb/> ſtandes</hi> zu erwarten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Kriſe in der Türkei.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Bevorſtehende Veränderungen im Kabinett. —<lb/> Kiamil Paſcha Großvezier.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Wie eingeweihte Kreiſe verſichern, ſind in einigen<lb/> Tagen Veränderungen im Kabinett zu gewärtigen. Der<lb/> Präſident des Staatsrates <hi rendition="#g">Kiamil</hi> Paſcha ſoll Groß-<lb/> vezier, <hi rendition="#g">Ferid</hi> Paſcha Miniſter des Innern werden,<lb/> Juſtizminiſter <hi rendition="#g">Huſſein Hilmi</hi> Paſcha würde<lb/> zurücktreten.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Forderungen der Arnauten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Bewilligung der Mehrzahl. — Ablehnung der<lb/> Verfolgung der Kabinette Said und Hak<supplied>k</supplied>i.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Saloniki,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Ibrahim</hi> Paſcha teilte den Arnautenführern<lb/> mit, die Regierung könne die Mitglieder der früheren<lb/> Kabinette <hi rendition="#g">Hakki</hi> und <hi rendition="#g">Said nicht verfolgen;</hi><lb/> ſobald aber die Kammer wieder zuſammentreten werde,<lb/> ſtehe es ihr frei, die Anklage gegen ſie zu erheben. Be-<lb/> treffs der <hi rendition="#g">Rückgabe</hi> der <hi rendition="#g">Waffen</hi> ſei die Regierung<lb/> bereit, jenen Arnauten die Waſſen zurückzuerſtatten,<lb/> welche die an der Grenze liegenden Ortſchaften be-<lb/> wohnen, ſowie im allgemeinen allen jenen, welche einem<lb/> Erwerb als Hirten oder Wächter nachgehen oder in<lb/> Wäldern beſchäftigt ſeien. Eine <hi rendition="#g">allgemeine<lb/> Wiederbewaffnung</hi> der Arnauten ſei <hi rendition="#g">un-<lb/> möglich.</hi> Die Arnautenführer ſind mit dieſer Löſung<lb/><hi rendition="#g">teilweiſe zu frieden,</hi> teilweiſe behielten ſie<lb/> ſich Bedenkzeit vor. Die übrigen zehn Forderungen<lb/> wurden ſeitens der Regierung mit geringen Modifika-<lb/> tionen <hi rendition="#g">genehmigt.</hi> Die Arnauten ließen dem<lb/> Kabinett nochmals <hi rendition="#g">ihren Dank</hi> und <hi rendition="#g">die Ver-<lb/> ſicherung ihrer Ergebenheit</hi> aus-<lb/> drücken und zogen ſich inzwiſchen zurück. Nur ihre<lb/> Führer verblieben behufs Unterfertigung des Abkommens<lb/> mit Ibrahim Paſcha in <hi rendition="#g">Priſchtina.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der türkiſch-montenegriniſche<lb/> Konflikt.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Peſſimiſtiſche Beurteilung der Lage in Cetinje.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Cetinje,</hi> 11. Auguſt.</dateline> <p>(Aus amtlicher montenegriniſcher Quelle.)</p><lb/> <p>In einem Communiqu<hi rendition="#aq">é</hi> ſtellt das offizielle Blatt<lb/><hi rendition="#g">„Glas Crnogorca.“</hi> in ausführlicher Weiſe<lb/> die neueſten türkiſch-montenegriniſchen Grenzzwiſchen-<lb/> fälle und den darauffolgenden diplomatiſchen Konflikt<lb/> dar. Es iſt ſchwer vorauszuſehen, ſchließt das Blatt<lb/> ſeine Ausführungen, <hi rendition="#g">welches Ende all das<lb/> haben</hi> wird; doch wird ſich die königliche Regierung<lb/> obwohl ſie von friedlichen Abſichten durchdrungen iſt,<lb/><cb/> nicht enthalten, alles, was zum Schutze ihrer Rechte,<lb/> der Ehre und Würde Montenegros als notwendig<lb/> erachtet wird, zu unternehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Demiſſion des türkiſchen Geſandten in Cetinje.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">türkiſche Geſandte</hi> in <hi rendition="#g">Cetinje</hi><lb/> iſt nach Konſtantinopel berufen worden, um Auf-<lb/> klärungen zu erteilen. Es heißt, daß er ſeine<lb/> Demiſſion gegeben habe.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Krieg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Beiderſeitige Dementis der angeblichen Friedens-<lb/> unterhandlungen.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Die offiziöſe „Tribuna“ <hi rendition="#g">dementiert</hi> nach-<lb/> drücklich die in letzter Zeit von verſchiedenen Seiten<lb/> behauptete Einleitung von Friedensunterhandlungen.<lb/> Bisher hätten zwiſchen der Türkei und Italien überhaupt<lb/><hi rendition="#g">keine wie immer gearteten Friedens-<lb/> verhandlungen ſtattgefunden.</hi> Außer-<lb/> dem würde im gegenwärtigen Augenblicke Italien ſich<lb/> in Friedensverhandlungen nicht einlaſſen, da die Er-<lb/> gebniſſe auf dem Kriegsſchauplatze nach wie vor für<lb/> Italien günſtig ſind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 11. Auguſt.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Huſſein Dſchahid dementiert</hi> die<lb/> Nachricht, daß er zuſammen mit dem geweſenen<lb/> Miniſter <hi rendition="#g">Said Halim</hi> Paſcha in der <hi rendition="#g">Schweiz</hi><lb/> mit italieniſchen Delegierten über den Frieden ver-<lb/> handelt hätte.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jukie zum Tode verurteilt.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Agram,</hi> 12. Auguſt.</dateline><lb/> <p> <hi rendition="#b">Der Angeklagte Jukie wurde zum Tode<lb/> durch den Strang verurteilt.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hinrichtung von Eingebornen in<lb/> Mazagan.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Mazagan,</hi> 11. Auguſt.</dateline> <p>Fünf Eingeborne, welche<lb/> beſchuldigt waren, die Flucht des <hi rendition="#g">Triahi</hi> begünſtigt<lb/> zu haben, wurden <hi rendition="#g">zum Tode,</hi> zwei andere zu<lb/> Gefängnisſtrafen verurteilt. Die Hinrichtung wurde<lb/> heute morgen durch eine marotkaniſche Truppen-<lb/> abteilung in Gegenwart einer zahlreichen Menſchenmenge<lb/> vollzogen, auf welche die Exekution <hi rendition="#g">großen Ein-<lb/> druck</hi> machte.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom Warenmarkte.<lb/> Börſe für landwirtſchaftliche Produkte<lb/> vom 12. Auguſt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">(Eigenbericht.)</hi> Die transatlantiſchen Märkte ver-<lb/> kehrten am Schluſſe der Vorwoche in ſchwacher Haltung, da<lb/> der Regierungsbericht Abgaben veranlaßte. Auch hier iſt die<lb/> Tendenz ruhiger, zumal Budapeſt in Wei<supplied>z</supplied>en niedrigere Kurſe<lb/> meldet, der Preisſtand der einzelnen Artikel iſt jedoch, infolge<lb/> totaler Geſchäftsſtille, ein unveränderter.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Budapeſt.</hi> (Kurſe um ½12 Uhr.) Weizen ver Öktober<lb/> 11.47, per April 11.84, Roggen ver Oktober 9.40, Hafer per<lb/> Oktober 9.60, Mais per Auguſt 9.36, per Mai 1913 7.51.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wiener Effektenbörſe.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">(Eigenbericht.)</hi> Ausgehend von Eiſenaktien, bekundete<lb/> die heutige Vorbörſe ein feſtes Gepräge, ohne daß neue Momente<lb/> hinzugetreten wären. Alpine Montanaktien ſtiegen bei recht<lb/> lebhaften Umſätzen um Kronen 8.—, ohne jedoch den Höchſt-<lb/> kurs voll behaupten zu können, da mit Rückſicht auf die<lb/> morgen ſtattfindende Wochenverſorgung einige Realiſationen<lb/> zur Ausführung gelangten Prager Eiſen avancierten nur<lb/> Kronen 47.— im Kurs in Berg und Hütten wieſen eine<lb/> Steigerung von Kronen 31.— auf. Die Aktien der Galiziſchen<lb/> Montan, welche bereits am Schluſſe der Vorwoche favoriſiert<lb/> waren, wieſen neuerdings eine Erhöhung von Kronen 21.—<lb/> auf. Die übrigen Verkehrsgebiete lagen gut behauptet, doch<lb/> war das Geſchäft hierin geringfügiger.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Es notierten:</hi> Kreditaktien 655.75 bis 656.50, Ungariſche<lb/> Kreditbank 86<supplied>0</supplied>.25 bis 862.—. Bodenkredit 1315.— bis 1316 80,<lb/> Unionbank 618.— bis —.—, Länderbank <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>30.— bis 539.50,<lb/> Anglobank 335.50 bis —.—, Bankverein 539 25 bis —.—,<lb/> Ung. Hypothekenbank —.— bis —.—, Ung. Eskomptebank<lb/> —.— bis —.—.</p><lb/> <p>Staatsbahn 716.50 bis 717.55, Lombarden 103.40 bis<lb/> 102.50, Dampfſchiff 1337.— bis 1333.—, Tabakaktien 343.—<lb/> bis 343.10, Türkenloſe 241.50 bis —.—, Kahlenbergbahn<lb/> 87.40 bis 87.—.</p><lb/> <p>Alpine 1037— bis 1040—, Rima-Mu<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>an<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>er 791.75 bis<lb/> 794.25, Waffenfabrik 1115½ bis 1116½, Prager Eiſen 3312—<lb/> bis 3319.—, Galiziſche Karpathen 827.— bis —.—, Mairente<lb/> 87.15 bis —.—, Oeſterreichiſche Kronenreate 87.15 bis<lb/> —.—, Ungariſche Goldrente 107.90, Ungariſche Kronenrente<lb/> 87.15 bis —.—, Ruſſen 105.—. Südbahnprioritäten 250.75<lb/> bis 250.50, Skodaaktien 759 75 bis 761.50.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Um 11 Uhr blieben:</hi> Oeſterreichiſche Kredit 656.25,<lb/> Ungariſche Kredit 861.—, Anglobank 335.50, Bankverein<lb/> 539.25, Unionbank 618.—, Länderbank 539.—, Staatsbahn<lb/> 177.59, Lombarden 102.75, Alpine 102.38¼, Skoda 761.—,<lb/> Türkenloſe 241.50, Reichsmark 117.80.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Zentralviehmarkt z<supplied>u</supplied> St. Marx.</hi> Wien, 12. Auguſt<lb/><hi rendition="#g">(Schweinemarkt-Auftriebsanzeige.)</hi> Für<lb/> den morgigen dieswöchentlichen Hauptmarkt ſind bis nun<lb/> angemeldet ungefähr 7000 Stück Fleiſchſchweine und bei-<lb/> läufig 8000 Stück Fettſchweine.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Tagesbericht.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">* Kalender für Dienstag, 13. Auguſt.</hi> Katholiken:</head><lb/> <p>Kaſſian. — Griechen (31. Juli): Eudozimus. — Son-<lb/> nenaufgang 4 Uhr 53 Minuten morgens. — Sonnen-<lb/> untergang 7 Uhr 16 Minuten abends. — Mondesaufgang<lb/> 5 Uhr 13 Minuten morgens. — Mondesuntergang 7 Uhr<lb/> 59 Minuten abends.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">— Kirchlicher Kalender.</hi> 13. <hi rendition="#g">Auguſt.</hi> </head> <p>Der heilig<supplied>e</supplied><lb/><hi rendition="#g">Caſſianus,</hi> Schullehrer und Martyrer, war Lehrer in<lb/> der Stadt Imola, Italien und wurde unter Kaiſer Diokletian<lb/> ſeinen eigenen Schülern zur Peinigung übergeben; ſie ſtachen<lb/> ihn mit ihren Metallgriffeln tot. — Die hl. <hi rendition="#g">Radegund,</hi><lb/> Königin im Frankenreich, Töchter eines heidniſchen Thüringer<lb/> Fürſten, ging ins Kloſter und ſtarb am 13. Auguſt 587.</p><lb/> <p>Der hl. <hi rendition="#g">Landolf,</hi> Biſchof im Frankenreich, ſtarb um 620.<lb/> — Der hl. <hi rendition="#g">Eberhard,</hi> Benediktinerabt zu Eberheim-<lb/> Münſter im Elſaß, Stifter des Kloſters Murbach, ſtarb 690.<lb/> — Der hl. <hi rendition="#g">Wigbert,</hi> Benediktinerabt zu Fritzlar in Nord-<lb/> deutſchland, Mitarbeiter des hl. Bonifazius; ſtarb 747. —<lb/> Der hl. <hi rendition="#g">Zwentibold,</hi> König in Lothringen, Sohn Arnu<supplied>l</supplied>fs<lb/> des Deutſchen, ſtarb um 900. — Die hl. <hi rendition="#g">Ludolf</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Drutmar,</hi> Aebte des Benediktinerkloſters Corbei in Weſt-<lb/> falen, ſtarben 983 und 1046. — Die ſel. <hi rendition="#g">Gertruo,</hi><lb/> Prämonſtratenſer-Aebtiſſin zu Altenburg, die jüngſte Tochter<lb/> der hl. Gliſabeth v. Th.; ſtarb 1297. — Der ſel. <hi rendition="#g">Angelo<lb/> da Mazzinghi,</hi> Karmeliter-Provinzial in Toskana.<lb/> ſtarb 1438.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Auszeichnungen und Ernennungen.</hi> </head> <p>Der <hi rendition="#g">Kaiſer</hi> hat<lb/> dem emeritierten Pfarrer von Klenowitz Thomas <hi rendition="#g">Wieder-<lb/> mann</hi> das Ritterkreuz des Franz Joſefordens verliehen, die<lb/> Oberlandesgerichtsräte des Oberlandesgerichtes in Lemberg<lb/> Adolf <hi rendition="#g">Sommer</hi> und Ladislaus <hi rendition="#g">Wyspianski</hi> zu Hof-<lb/> räten des Oberlandesgerichtes in Lemberg ernannt, dem Ober-<lb/> landesgerichtsrate Hermann <hi rendition="#g">Garfein</hi> des Oberlandes-<lb/> gerichtes in Lemberg taxfrei den Titel und Charakter eines<lb/> Hofrates verliehen, den Landesgerichtsrat bei dem Landes-<lb/> gerichte in Trieſt Johann <hi rendition="#g">Clarici</hi> zum Vizevräſidenten<lb/> dieſes Landesgerichtes eruannt, dem Landesgerichtsrate bei<lb/> dem Handes- und Seegerichte in Trieſt Dr. Anton <hi rendition="#g">Povsic</hi><lb/> taxfrei den Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrates<lb/> verliehen, dem mit der Leitung der Bezirkhauptmannſchaft in<lb/> Monfalcone betrauten Statthaltereiſekretär Joſef <hi rendition="#g">Gaſſer</hi><lb/> den Titel und Charakter eines Bezirkshauptmannes verliehen,<lb/> die Chriſtiane Marie Freiin de <hi rendition="#g">T’Serclaes</hi> de<lb/><hi rendition="#g">Wommerſon</hi> zur Ehrendame des freiweltlich adeligen<lb/> Damenſtiftes zu den heiligen Engeln in Prag ernannt. — Der<lb/> Miniſter des Aeußern hat den Kanzleihilfsarbeiter, Ober-<lb/> leutnant Johann <hi rendition="#g">Broſch</hi> des La<supplied>n</supplied>dwehr-Ulanenregiments<lb/> Nr. 4 zum Geſandſchaftsoffizial ernannt. — Der Miniſter für<lb/> Kultus und Unterricht hat den Profeſſor an der Staatsreal-<lb/> ſchule im 6. Wiener Gemeindebezirke Ferdinand <hi rendition="#g">Ginzel</hi><lb/> zum Direktor der Staatsrealſchule im 3. Wiener Gemeinde-<lb/> bezirke ernannt, den Profeſſor an der Lehrerbildungsanſtalt in<lb/> Sobeslau Franz <hi rendition="#g">Ruffer</hi> zum Direktor der Lehrerbildungs-<lb/> anſtalt in Kuttenberg ernannt, dem Profeſſor an der<lb/> Lehrerinnenbildungsanſtalt mit deutſcher Unterrichtsſprache in<lb/> Prag Wenzel <hi rendition="#g">Stibitz</hi> und dem Profeſſor an der Lehrer-<lb/> bildungsanſtalt in Mies Joſef <hi rendition="#g">Kratochwil</hi> den erbete<supplied>nen</supplied><lb/> Dienſttauſch geſtattet. — Der Miniſter für öffentliche Arbeiten<lb/> hat den mit den Funktionen eines Eichinſpektors betranten<lb/> Eichmeiſter erſter Klaſſe Martin <hi rendition="#g">Moſer</hi> in Linz unter Gin-<lb/> reihung in die achte Rangsklaſſe der Staatsbeamten zum Eich-<lb/> inſpektor für den zweiten Eichaufſichtsbezirk (Oeſterreich ob der<lb/> Enns und Salzburg) und den mit den Funktionen eines Eich-<lb/> inſpektors betrauten Eichmeiſter erſter Klaſſe Rudolf<lb/><hi rendition="#g">Fleiſſig</hi> in Innsbruck unter Einreihung in die achte<lb/> Rangsklaſſe der Staatsbeamten zum Eichinſpe<supplied>k</supplied>tor für den<lb/> ſechſten Eichaufſichtsbezirk (Tirol und Vorarlberg) ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Hofnachrichten.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Bad Iſchl,</hi> 11. d.,<lb/> wird uns telegraphiert: Erzherzog <hi rendition="#g">Joſef</hi> und<lb/> Erzherzogin <hi rendition="#g">Auguſte</hi> ſowie deren Sohn Erzherzog<lb/><hi rendition="#g">Joſef Franz</hi> ſind heute um ¾8 Uhr früh mittels<lb/> Automobil nach Wien abgereiſt. — Don <hi rendition="#g">Alfonſo</hi><lb/> von <hi rendition="#g">Bourbon</hi> und ſeine Gemahlin Donna Nieves<lb/> trafen heute vormittag mittels Automobils aus Eben-<lb/> zweier hier ein und ſtiegen im Hotel „Kaiſerin<lb/> Eliſabeth“ ab.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Abgängig.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Karlsbach</hi> in der Wachau<lb/> wird uns geſchrieben: Der Wirtſchaftsbeſitzer Karl<lb/><hi rendition="#g">Luger</hi> in Karlsbach bei <hi rendition="#g">Ybbs</hi> an der Donau<lb/> wollte in der Umgebung von Aggsbach ein Paar<lb/> Ochſen beſichtigen. Er ging deshalb Montag den<lb/> 5. d. M. früh nach Ybbs, um das Schiff nach Aggs-<lb/> bach zu beſteigen. Bis Ybbs läßt ſich die Spur ver-<lb/> folgen, alles weitere iſt in Dunkel gehüllt. Alle Ver-<lb/> ſuche, Licht in dieſe Sache zu bringen, blieben bis jetzt<lb/> erfolglos, obgleich die Polizei eine eifrige Tätigkeit<lb/> entfaltet. Der Verſchollene iſt 50 Jahre alt, ziemlich<lb/> groß, hager und hat ſchwarzen Schnurrbart; der ver-<lb/> krüppelte kleine Finger an der linken Hand dürfte<lb/> ſein beſtes Kennzeichen ſein. Er trug ſchwarze Hoſe<lb/> und Weſte, grauen Rock, braunen Hut und Stiefletten,<lb/> ferner ſchwarzgeſtreiftes Oxfordhemd mit K. L. gemerkt.<lb/> Der Verſchollene, auf deſſen Auffindung 200 Kronen<lb/> ausgeſetzt ſind, dürfte entweder in der Donau ertrunken<lb/> oder aber in der Umgebung beiderſeits der Donau<lb/> zwiſchen Ybbs und Spitz zu finden ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Todesfall.</hi> </head> <p>Am 10. d. iſt in Leibnitz in Steier-<lb/> mark Herr Anton <hi rendition="#g">Vogelweider,</hi> geweſener Werk-<lb/> führerſubſtitut der Südbahn, der Vater des nieder-<lb/> öſterreichiſchen Landesſekretärs Dr. Anton Vogelweider,<lb/> im 74. Lebensjahre geſtorben. Das Leichenbegängnis<lb/> findet heute Montag um 4 Uhr nachmittags vom<lb/> Sterbehauſe in Leibnitz, Kloſtergaſſe 11, aus ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Selbſtmord auf der Hohen Brücke.</hi> </head> <p>Einen ab-<lb/> ſonderlichen Selbſtmord hat geſtern früh in der Innern<lb/> Stadt ein Beamter ausgeführt. Der Mann ſtürzte ſich<lb/> von der Wipplingerſtraße aus über die Brüſtung der<lb/> Hohen Brücke auf das Straßenpflaſter des Tiefen Gra-<lb/> bens und blieb mit zerſchmettertem Schädel tot liegen.<lb/> Der Selbſtmörder iſt der 38jährige Beamte des Erſten<lb/> allgemeinen Beamtenvereines Hans <hi rendition="#g">Staadt,</hi> 9. Bez.,<lb/> Liechtenſteinſtraße 90 wohnhaft. Er ſcheint die Tat im<lb/> Zuſtande geiſtiger Störung begangen zu haben. Staadt<lb/> hat in glücklicher Ehe gelebt, war aber melancholiſch.<lb/> Eine Schweſter hat ſich auch durch Sturz vom Fenſter<lb/> getötet. Sein Bruder, der 28jährige Privatbeamte Fritz<lb/> Staadt, hat ſich am Abend des 7. Juni <hi rendition="#aq">I.</hi> J. beim Aus-<lb/> ſichtsturm des Türkenſchanzparkes aus einer Piſtole eine<lb/> Kugel in die rechte Schläfe gejagt und war im Allge-<lb/> meinen Krankenhauſe geſtorben. Seit dem Tode des<lb/> Bruders war Hans Staadt ganz wie verloren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Einſturz eines Brückenbogens.</hi> </head> <p>Aus<lb/><hi rendition="#g">Jaroslaſow,</hi> 10. d. M., wird uns telegraphiert:<lb/> Infolge eines heftigen Sturmes iſt ein Bogen der im<lb/> Bau befindlichen Wolgabrücke eingeſtürzt. Hiebei<lb/> wurden zwei Perſonen getötet und zwei verletzt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Wien, Montag Reichspoſt 12. Auguſt 1912 Nr. 370
jedoch unverſehrt. Zwei Beamte wurden
leicht verletzt.
Der öſterreichiſch-ungariſche Generalkonſul Kral
erſchien ſofort im Poſtamte, überwachte die Auf-
räumungsarbeiten und veranlaßte das Weiter-
funktionieren des Amtes. Die Behörden trafen ſofort
Schutzmaßnahmen. Die Straßen wurden militäriſch
beſetzt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. Der
Leiter des Poſtamtes, Poſtverwalter R. v. Vuce tie
Bieliz, der im Augenblicke der Exploſion im Amt
anweſend war, ließ die dienſtfreien Beamten holen,
damit in der Expedition der Poſtſachen keine Unter-
brechung eintrete.
Saloniki, 11. Auguſt.
In Anbetracht der durch die Exploſion im öſter-
reichiſchen Poſtamt angerichteten Verwüſtung erſcheint
die Tatſache, daß das Perſonal faſt unverſehrt ge-
blieben iſt, geradezu wunderbar. Es wurden nur
die Beamten Brazzafoli und Sullam
leicht verletzt, und zwar der erſtere an der
Hand, der letztere im Geſicht. Sämtliche
Beamten erfüllten trotz der ſchwierigen Umſtände wacker
ihre Pflicht, ſo daß der Dienſt zur allgemeinen An-
erkennung vollkommen aufrecht erhalten werden konnte.
Die türkiſchen Behörden taten ihr möglichſtes, um
helfend beizuſtehen.
Die Exploſion der Höllenmaſchine erfolgte im
Parteienraume in der Nähe der Eingangstüre. An
dieſer Stelle wurde alles in Stücke geriſſen. Der Luft-
druck war ſo ſtark, daß ſogar die verſchloſſenen
eiſernen Türen der Poſtboxes aufge-
ſprengt wurden. In dem gegenüberliegenden
Gebäude der franzöſiſchen Kongregation wurden die
Fenſter zertrümmert. Von den Tätern hat man noch
keine Spur.
Vrhaftungen von Verdächtigen.
Saloniki, 11. Auguſt.
Von der Polizei wurde ein Individuum verhaftet,
angeblich ein Bulgare, der mit jener Perſon identiſch
ſein ſoll, welche die Höllenmaſchine in dem Tramway-
waggon niederlegte.
Eine Höllenmaſchine mit Uhrwerk.
Saloniki, 12. Auguſt.
Durch die geſtern hier erfolgten Exploſionen wurde
die Stadt in größte Aufregung verſetzt. Von
den Tätern, welche ſich mit einem Uhrwerk
verſehener Höllenmaſchinen bedient
hatten, fehlt bisher jede Spur. Die Poſtbeamten er-
innern ſich, einen Mann geſehen zu haben, welcher
durch die offene Hintertüre ins Lokal kam, jedoch gleich
wieder verſchwand.
Da man weitere Attentate befürchtet, iſt eine
Verſchärfung des Belagerungszu-
ſtandes zu erwarten.
Die Kriſe in der Türkei.
Bevorſtehende Veränderungen im Kabinett. —
Kiamil Paſcha Großvezier.
Konſtantinopel, 11. Auguſt.
Wie eingeweihte Kreiſe verſichern, ſind in einigen
Tagen Veränderungen im Kabinett zu gewärtigen. Der
Präſident des Staatsrates Kiamil Paſcha ſoll Groß-
vezier, Ferid Paſcha Miniſter des Innern werden,
Juſtizminiſter Huſſein Hilmi Paſcha würde
zurücktreten.
Die Forderungen der Arnauten.
Bewilligung der Mehrzahl. — Ablehnung der
Verfolgung der Kabinette Said und Hakki.
Saloniki, 11. Auguſt.
Ibrahim Paſcha teilte den Arnautenführern
mit, die Regierung könne die Mitglieder der früheren
Kabinette Hakki und Said nicht verfolgen;
ſobald aber die Kammer wieder zuſammentreten werde,
ſtehe es ihr frei, die Anklage gegen ſie zu erheben. Be-
treffs der Rückgabe der Waffen ſei die Regierung
bereit, jenen Arnauten die Waſſen zurückzuerſtatten,
welche die an der Grenze liegenden Ortſchaften be-
wohnen, ſowie im allgemeinen allen jenen, welche einem
Erwerb als Hirten oder Wächter nachgehen oder in
Wäldern beſchäftigt ſeien. Eine allgemeine
Wiederbewaffnung der Arnauten ſei un-
möglich. Die Arnautenführer ſind mit dieſer Löſung
teilweiſe zu frieden, teilweiſe behielten ſie
ſich Bedenkzeit vor. Die übrigen zehn Forderungen
wurden ſeitens der Regierung mit geringen Modifika-
tionen genehmigt. Die Arnauten ließen dem
Kabinett nochmals ihren Dank und die Ver-
ſicherung ihrer Ergebenheit aus-
drücken und zogen ſich inzwiſchen zurück. Nur ihre
Führer verblieben behufs Unterfertigung des Abkommens
mit Ibrahim Paſcha in Priſchtina.
Der türkiſch-montenegriniſche
Konflikt.
Peſſimiſtiſche Beurteilung der Lage in Cetinje.
Cetinje, 11. Auguſt. (Aus amtlicher montenegriniſcher Quelle.)
In einem Communiqué ſtellt das offizielle Blatt
„Glas Crnogorca.“ in ausführlicher Weiſe
die neueſten türkiſch-montenegriniſchen Grenzzwiſchen-
fälle und den darauffolgenden diplomatiſchen Konflikt
dar. Es iſt ſchwer vorauszuſehen, ſchließt das Blatt
ſeine Ausführungen, welches Ende all das
haben wird; doch wird ſich die königliche Regierung
obwohl ſie von friedlichen Abſichten durchdrungen iſt,
nicht enthalten, alles, was zum Schutze ihrer Rechte,
der Ehre und Würde Montenegros als notwendig
erachtet wird, zu unternehmen.
Demiſſion des türkiſchen Geſandten in Cetinje.
Konſtantinopel, 11. Auguſt.
Der türkiſche Geſandte in Cetinje
iſt nach Konſtantinopel berufen worden, um Auf-
klärungen zu erteilen. Es heißt, daß er ſeine
Demiſſion gegeben habe.
Der Krieg.
Beiderſeitige Dementis der angeblichen Friedens-
unterhandlungen.
Rom, 11. Auguſt.
Die offiziöſe „Tribuna“ dementiert nach-
drücklich die in letzter Zeit von verſchiedenen Seiten
behauptete Einleitung von Friedensunterhandlungen.
Bisher hätten zwiſchen der Türkei und Italien überhaupt
keine wie immer gearteten Friedens-
verhandlungen ſtattgefunden. Außer-
dem würde im gegenwärtigen Augenblicke Italien ſich
in Friedensverhandlungen nicht einlaſſen, da die Er-
gebniſſe auf dem Kriegsſchauplatze nach wie vor für
Italien günſtig ſind.
Konſtantinopel, 11. Auguſt.
Huſſein Dſchahid dementiert die
Nachricht, daß er zuſammen mit dem geweſenen
Miniſter Said Halim Paſcha in der Schweiz
mit italieniſchen Delegierten über den Frieden ver-
handelt hätte.
Telegramme.
Jukie zum Tode verurteilt.
Agram, 12. Auguſt.
Der Angeklagte Jukie wurde zum Tode
durch den Strang verurteilt.
Hinrichtung von Eingebornen in
Mazagan.
Mazagan, 11. Auguſt. Fünf Eingeborne, welche
beſchuldigt waren, die Flucht des Triahi begünſtigt
zu haben, wurden zum Tode, zwei andere zu
Gefängnisſtrafen verurteilt. Die Hinrichtung wurde
heute morgen durch eine marotkaniſche Truppen-
abteilung in Gegenwart einer zahlreichen Menſchenmenge
vollzogen, auf welche die Exekution großen Ein-
druck machte.
Vom Warenmarkte.
Börſe für landwirtſchaftliche Produkte
vom 12. Auguſt.
(Eigenbericht.) Die transatlantiſchen Märkte ver-
kehrten am Schluſſe der Vorwoche in ſchwacher Haltung, da
der Regierungsbericht Abgaben veranlaßte. Auch hier iſt die
Tendenz ruhiger, zumal Budapeſt in Weizen niedrigere Kurſe
meldet, der Preisſtand der einzelnen Artikel iſt jedoch, infolge
totaler Geſchäftsſtille, ein unveränderter.
Budapeſt. (Kurſe um ½12 Uhr.) Weizen ver Öktober
11.47, per April 11.84, Roggen ver Oktober 9.40, Hafer per
Oktober 9.60, Mais per Auguſt 9.36, per Mai 1913 7.51.
Wiener Effektenbörſe.
(Eigenbericht.) Ausgehend von Eiſenaktien, bekundete
die heutige Vorbörſe ein feſtes Gepräge, ohne daß neue Momente
hinzugetreten wären. Alpine Montanaktien ſtiegen bei recht
lebhaften Umſätzen um Kronen 8.—, ohne jedoch den Höchſt-
kurs voll behaupten zu können, da mit Rückſicht auf die
morgen ſtattfindende Wochenverſorgung einige Realiſationen
zur Ausführung gelangten Prager Eiſen avancierten nur
Kronen 47.— im Kurs in Berg und Hütten wieſen eine
Steigerung von Kronen 31.— auf. Die Aktien der Galiziſchen
Montan, welche bereits am Schluſſe der Vorwoche favoriſiert
waren, wieſen neuerdings eine Erhöhung von Kronen 21.—
auf. Die übrigen Verkehrsgebiete lagen gut behauptet, doch
war das Geſchäft hierin geringfügiger.
Es notierten: Kreditaktien 655.75 bis 656.50, Ungariſche
Kreditbank 860.25 bis 862.—. Bodenkredit 1315.— bis 1316 80,
Unionbank 618.— bis —.—, Länderbank _30.— bis 539.50,
Anglobank 335.50 bis —.—, Bankverein 539 25 bis —.—,
Ung. Hypothekenbank —.— bis —.—, Ung. Eskomptebank
—.— bis —.—.
Staatsbahn 716.50 bis 717.55, Lombarden 103.40 bis
102.50, Dampfſchiff 1337.— bis 1333.—, Tabakaktien 343.—
bis 343.10, Türkenloſe 241.50 bis —.—, Kahlenbergbahn
87.40 bis 87.—.
Alpine 1037— bis 1040—, Rima-Mu_an_er 791.75 bis
794.25, Waffenfabrik 1115½ bis 1116½, Prager Eiſen 3312—
bis 3319.—, Galiziſche Karpathen 827.— bis —.—, Mairente
87.15 bis —.—, Oeſterreichiſche Kronenreate 87.15 bis
—.—, Ungariſche Goldrente 107.90, Ungariſche Kronenrente
87.15 bis —.—, Ruſſen 105.—. Südbahnprioritäten 250.75
bis 250.50, Skodaaktien 759 75 bis 761.50.
Um 11 Uhr blieben: Oeſterreichiſche Kredit 656.25,
Ungariſche Kredit 861.—, Anglobank 335.50, Bankverein
539.25, Unionbank 618.—, Länderbank 539.—, Staatsbahn
177.59, Lombarden 102.75, Alpine 102.38¼, Skoda 761.—,
Türkenloſe 241.50, Reichsmark 117.80.
Zentralviehmarkt zu St. Marx. Wien, 12. Auguſt
(Schweinemarkt-Auftriebsanzeige.) Für
den morgigen dieswöchentlichen Hauptmarkt ſind bis nun
angemeldet ungefähr 7000 Stück Fleiſchſchweine und bei-
läufig 8000 Stück Fettſchweine.
Tagesbericht.
* Kalender für Dienstag, 13. Auguſt. Katholiken:
Kaſſian. — Griechen (31. Juli): Eudozimus. — Son-
nenaufgang 4 Uhr 53 Minuten morgens. — Sonnen-
untergang 7 Uhr 16 Minuten abends. — Mondesaufgang
5 Uhr 13 Minuten morgens. — Mondesuntergang 7 Uhr
59 Minuten abends.
— Kirchlicher Kalender. 13. Auguſt. Der heilige
Caſſianus, Schullehrer und Martyrer, war Lehrer in
der Stadt Imola, Italien und wurde unter Kaiſer Diokletian
ſeinen eigenen Schülern zur Peinigung übergeben; ſie ſtachen
ihn mit ihren Metallgriffeln tot. — Die hl. Radegund,
Königin im Frankenreich, Töchter eines heidniſchen Thüringer
Fürſten, ging ins Kloſter und ſtarb am 13. Auguſt 587.
Der hl. Landolf, Biſchof im Frankenreich, ſtarb um 620.
— Der hl. Eberhard, Benediktinerabt zu Eberheim-
Münſter im Elſaß, Stifter des Kloſters Murbach, ſtarb 690.
— Der hl. Wigbert, Benediktinerabt zu Fritzlar in Nord-
deutſchland, Mitarbeiter des hl. Bonifazius; ſtarb 747. —
Der hl. Zwentibold, König in Lothringen, Sohn Arnulfs
des Deutſchen, ſtarb um 900. — Die hl. Ludolf und
Drutmar, Aebte des Benediktinerkloſters Corbei in Weſt-
falen, ſtarben 983 und 1046. — Die ſel. Gertruo,
Prämonſtratenſer-Aebtiſſin zu Altenburg, die jüngſte Tochter
der hl. Gliſabeth v. Th.; ſtarb 1297. — Der ſel. Angelo
da Mazzinghi, Karmeliter-Provinzial in Toskana.
ſtarb 1438.
* Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiſer hat
dem emeritierten Pfarrer von Klenowitz Thomas Wieder-
mann das Ritterkreuz des Franz Joſefordens verliehen, die
Oberlandesgerichtsräte des Oberlandesgerichtes in Lemberg
Adolf Sommer und Ladislaus Wyspianski zu Hof-
räten des Oberlandesgerichtes in Lemberg ernannt, dem Ober-
landesgerichtsrate Hermann Garfein des Oberlandes-
gerichtes in Lemberg taxfrei den Titel und Charakter eines
Hofrates verliehen, den Landesgerichtsrat bei dem Landes-
gerichte in Trieſt Johann Clarici zum Vizevräſidenten
dieſes Landesgerichtes eruannt, dem Landesgerichtsrate bei
dem Handes- und Seegerichte in Trieſt Dr. Anton Povsic
taxfrei den Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrates
verliehen, dem mit der Leitung der Bezirkhauptmannſchaft in
Monfalcone betrauten Statthaltereiſekretär Joſef Gaſſer
den Titel und Charakter eines Bezirkshauptmannes verliehen,
die Chriſtiane Marie Freiin de T’Serclaes de
Wommerſon zur Ehrendame des freiweltlich adeligen
Damenſtiftes zu den heiligen Engeln in Prag ernannt. — Der
Miniſter des Aeußern hat den Kanzleihilfsarbeiter, Ober-
leutnant Johann Broſch des Landwehr-Ulanenregiments
Nr. 4 zum Geſandſchaftsoffizial ernannt. — Der Miniſter für
Kultus und Unterricht hat den Profeſſor an der Staatsreal-
ſchule im 6. Wiener Gemeindebezirke Ferdinand Ginzel
zum Direktor der Staatsrealſchule im 3. Wiener Gemeinde-
bezirke ernannt, den Profeſſor an der Lehrerbildungsanſtalt in
Sobeslau Franz Ruffer zum Direktor der Lehrerbildungs-
anſtalt in Kuttenberg ernannt, dem Profeſſor an der
Lehrerinnenbildungsanſtalt mit deutſcher Unterrichtsſprache in
Prag Wenzel Stibitz und dem Profeſſor an der Lehrer-
bildungsanſtalt in Mies Joſef Kratochwil den erbetenen
Dienſttauſch geſtattet. — Der Miniſter für öffentliche Arbeiten
hat den mit den Funktionen eines Eichinſpektors betranten
Eichmeiſter erſter Klaſſe Martin Moſer in Linz unter Gin-
reihung in die achte Rangsklaſſe der Staatsbeamten zum Eich-
inſpektor für den zweiten Eichaufſichtsbezirk (Oeſterreich ob der
Enns und Salzburg) und den mit den Funktionen eines Eich-
inſpektors betrauten Eichmeiſter erſter Klaſſe Rudolf
Fleiſſig in Innsbruck unter Einreihung in die achte
Rangsklaſſe der Staatsbeamten zum Eichinſpektor für den
ſechſten Eichaufſichtsbezirk (Tirol und Vorarlberg) ernannt.
* Hofnachrichten. Aus Bad Iſchl, 11. d.,
wird uns telegraphiert: Erzherzog Joſef und
Erzherzogin Auguſte ſowie deren Sohn Erzherzog
Joſef Franz ſind heute um ¾8 Uhr früh mittels
Automobil nach Wien abgereiſt. — Don Alfonſo
von Bourbon und ſeine Gemahlin Donna Nieves
trafen heute vormittag mittels Automobils aus Eben-
zweier hier ein und ſtiegen im Hotel „Kaiſerin
Eliſabeth“ ab.
* Abgängig. Aus Karlsbach in der Wachau
wird uns geſchrieben: Der Wirtſchaftsbeſitzer Karl
Luger in Karlsbach bei Ybbs an der Donau
wollte in der Umgebung von Aggsbach ein Paar
Ochſen beſichtigen. Er ging deshalb Montag den
5. d. M. früh nach Ybbs, um das Schiff nach Aggs-
bach zu beſteigen. Bis Ybbs läßt ſich die Spur ver-
folgen, alles weitere iſt in Dunkel gehüllt. Alle Ver-
ſuche, Licht in dieſe Sache zu bringen, blieben bis jetzt
erfolglos, obgleich die Polizei eine eifrige Tätigkeit
entfaltet. Der Verſchollene iſt 50 Jahre alt, ziemlich
groß, hager und hat ſchwarzen Schnurrbart; der ver-
krüppelte kleine Finger an der linken Hand dürfte
ſein beſtes Kennzeichen ſein. Er trug ſchwarze Hoſe
und Weſte, grauen Rock, braunen Hut und Stiefletten,
ferner ſchwarzgeſtreiftes Oxfordhemd mit K. L. gemerkt.
Der Verſchollene, auf deſſen Auffindung 200 Kronen
ausgeſetzt ſind, dürfte entweder in der Donau ertrunken
oder aber in der Umgebung beiderſeits der Donau
zwiſchen Ybbs und Spitz zu finden ſein.
* Todesfall. Am 10. d. iſt in Leibnitz in Steier-
mark Herr Anton Vogelweider, geweſener Werk-
führerſubſtitut der Südbahn, der Vater des nieder-
öſterreichiſchen Landesſekretärs Dr. Anton Vogelweider,
im 74. Lebensjahre geſtorben. Das Leichenbegängnis
findet heute Montag um 4 Uhr nachmittags vom
Sterbehauſe in Leibnitz, Kloſtergaſſe 11, aus ſtatt.
* Selbſtmord auf der Hohen Brücke. Einen ab-
ſonderlichen Selbſtmord hat geſtern früh in der Innern
Stadt ein Beamter ausgeführt. Der Mann ſtürzte ſich
von der Wipplingerſtraße aus über die Brüſtung der
Hohen Brücke auf das Straßenpflaſter des Tiefen Gra-
bens und blieb mit zerſchmettertem Schädel tot liegen.
Der Selbſtmörder iſt der 38jährige Beamte des Erſten
allgemeinen Beamtenvereines Hans Staadt, 9. Bez.,
Liechtenſteinſtraße 90 wohnhaft. Er ſcheint die Tat im
Zuſtande geiſtiger Störung begangen zu haben. Staadt
hat in glücklicher Ehe gelebt, war aber melancholiſch.
Eine Schweſter hat ſich auch durch Sturz vom Fenſter
getötet. Sein Bruder, der 28jährige Privatbeamte Fritz
Staadt, hat ſich am Abend des 7. Juni I. J. beim Aus-
ſichtsturm des Türkenſchanzparkes aus einer Piſtole eine
Kugel in die rechte Schläfe gejagt und war im Allge-
meinen Krankenhauſe geſtorben. Seit dem Tode des
Bruders war Hans Staadt ganz wie verloren.
* Einſturz eines Brückenbogens. Aus
Jaroslaſow, 10. d. M., wird uns telegraphiert:
Infolge eines heftigen Sturmes iſt ein Bogen der im
Bau befindlichen Wolgabrücke eingeſtürzt. Hiebei
wurden zwei Perſonen getötet und zwei verletzt.
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