Reichspost. Nr. 27, Wien, 28.01.1896.Wien, Dienstag Reichspost 28. Jänner 1896 27 [Spaltenumbruch] Schwarzenau, Kautzen, Geras, Al- tenburg, Wappoltenreith, Kirchberg am Wald und zahlreicher kleinerer Dörfer. Präcise um 1/22 Uhr eröffnete der Präsident des Hierauf ergriff Abg. Dr. Geßmann das Wort, Als Dr. Lueger das Wort ergriff, empfing ihn Am Schlusse seiner Rede wurde dem Dr. Lueger Die Abfahrt der Wiener Gäste zur Station Gerichtssaal. Schuster und Ordensgründer. (Fortsetzung aus Gemeindezeitung. Die elektrischen Bahnen in Wien. Die Man kann ja Opfer bringen, was möglicher Weise Die Gemeinderathswahlen werden nicht verschoben. Heute Nachmittags fand eine Sitzung des [Spaltenumbruch] Vereinsnachrichten. § Der katholische Lehrer-Bund für Oester- reich veranstaltet am 30. d. im Saale des "Reiterbundes" § Oesterreichischer Völker-Verein. Die "Kreuzer" § Der Brigittenauer Humanitätsverein hielt am § Katholischer Schulverein. Die Pfarrgruppe § Die St. Severinus-Vereins-Abtheilung "Wäh- Ballnachrichten. § Die Studentenverbindung "Tirolia" veran- § Das Kränzchen des Pensions-Vereines Tagesbericht. * Vom Hofe. Beim Erzherzog Rainer und * Vergiftung durch Leuchtgas. Der Fragner Josef * Selbstmord. Die 33 jährige Magazinsarbeitersgattin Drechslermeister-Versammlung. Dienstag den Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27 [Spaltenumbruch] Schwarzenau, Kautzen, Geras, Al- tenburg, Wappoltenreith, Kirchberg am Wald und zahlreicher kleinerer Dörfer. Präciſe um ½2 Uhr eröffnete der Präſident des Hierauf ergriff Abg. Dr. Geßmann das Wort, Als Dr. Lueger das Wort ergriff, empfing ihn Am Schluſſe ſeiner Rede wurde dem Dr. Lueger Die Abfahrt der Wiener Gäſte zur Station Gerichtsſaal. Schuſter und Ordensgründer. (Fortſetzung aus Gemeindezeitung. Die elektriſchen Bahnen in Wien. Die Man kann ja Opfer bringen, was möglicher Weiſe Die Gemeinderathswahlen werden nicht verſchoben. Heute Nachmittags fand eine Sitzung des [Spaltenumbruch] Vereinsnachrichten. § Der katholiſche Lehrer-Bund für Oeſter- reich veranſtaltet am 30. d. im Saale des „Reiterbundes“ § Oeſterreichiſcher Völker-Verein. Die „Kreuzer“ § Der Brigittenauer Humanitätsverein hielt am § Katholiſcher Schulverein. Die Pfarrgruppe § Die St. Severinus-Vereins-Abtheilung „Wäh- Ballnachrichten. § Die Studentenverbindung „Tirolia“ veran- § Das Kränzchen des Penſions-Vereines Tagesbericht. * Vom Hofe. Beim Erzherzog Rainer und * Vergiftung durch Leuchtgas. Der Fragner Joſef * Selbſtmord. Die 33 jährige Magazinsarbeitersgattin Drechslermeiſter-Verſammlung. Dienſtag den <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27</fw><lb/><cb/><hi rendition="#g">Schwarzenau, Kautzen, Geras, Al-<lb/> tenburg, Wappoltenreith, Kirchberg<lb/> am Wald</hi> und zahlreicher kleinerer Dörfer.</p><lb/> <p>Präciſe um ½2 Uhr eröffnete der Präſident des<lb/> Waldviertler Bauernvereins, Pfarrer <hi rendition="#b">Döller,</hi> die<lb/> Verſammlung mit einer Anſprache, in der er zunächſt<lb/> die erſchienenen Abgeordneten unter ſtürmiſchen Hoch-<lb/> rufen der Verſammlung begrüßte und dann die Zwecke<lb/> und Ziele des Bauernvereins erörterte, dem gewiß das<lb/> judenliberale Schreckgeſpenſt des Clericalismus fremd<lb/> ſei und der nicht nur die Intereſſen des Bauernſtandes,<lb/> ſondern auch die der Gewerbetreibenden und aller<lb/> anderen ehrlich arbeitenden Berufsſtände zu fördern ſich<lb/> zur Aufgabe mache. Die kernigen, echt volksthümlichen<lb/> Worte wurden mit ſtürmiſchem Beifalle aufgenommen.</p><lb/> <p>Hierauf ergriff Abg. Dr. <hi rendition="#b">Geßmann</hi> das Wort,<lb/> um eingehend die traurigen Erwerbsverhältniſſe des<lb/> Bauern- und Gewerbeſtandes zu ſchildern, und die<lb/> Nothwendigkeit einer feſten Organiſation derſelben und<lb/> eines feſten, gegenſeitigen Zuſammenhaltens beider mit<lb/> den anderen Berufsſtänden des Mittelſtandes beſonders<lb/> gegen die zerſtörenden Tendenzen der Umſturzparteien<lb/> zu betonen. Seine Ausführungen über die Bedeutung<lb/> der nationalen Idee und den Vorwurf der Judenpreſſe<lb/> über die angebliche Reaction der antiſemitiſchen Partei<lb/> fanden den einſtimmigen, frenetiſch ausgedrückten Bei-<lb/> fall der Verſammlung.</p><lb/> <p>Als Dr. <hi rendition="#b">Lueger</hi> das Wort ergriff, empfing ihn<lb/> ein minutenlanger Beifallsſturm. Er beſprach die trau-<lb/> rige Lage des deutſchen Volkes in Oeſterreich, das mehr<lb/> und mehr in den Hintergrund gedrängt werde, und<lb/> beleuchtete in ſeiner bekannten ſarkaſtiſchen Weiſe unter<lb/> zahlloſen Beifalls- und Lachſalven der Verſammelten<lb/> die politiſchen Vorgänge der letzten Zeit. Als er u. A.<lb/> die famoſe Affaire Richter mit den jüdiſchen Confectio-<lb/> nären, anläßlich der jüngſten Gemeinderathswahlen er-<lb/> zählte und den Ausſpruch des Gerichtshofes citirte,<lb/> daß die betreffende Handlung wohl verwerflich ſei, daß<lb/> aber im Geſetze eine Lücke beſtehe, und daran die Be-<lb/> merkung knüpfte, daß gewöhnlich die Chriſten ſich in<lb/> den Maſchen des Geſetzes verfangen, während die Juden-<lb/> liberalen dieſe Lücken prächtig zu benützen verſtänden,<lb/> erhob ſich plötzlich der anweſende Regierungsvertreter,<lb/> Herr Bezirkshauptmann <hi rendition="#g">Ritter v. Keller</hi> und<lb/> wollte aus ſeinem Stenogramme den Vorwurf einer<lb/> Parteilichkeit der Gerichte ſeitens des Dr. <hi rendition="#g">Lueger</hi><lb/> conſtruiren, indem er den Vorſitzenden aufforderte, den<lb/> Redner zu unterbrechen. Dr. Lueger bewies aus den<lb/> ganz mißverſtändlich aufgenommenen Worten des Herrn<lb/> Regierungsvertreters, das Unberechtigte des Eingreifens.<lb/> Auf die Verſammlung aber brachte der Zwiſchenfall<lb/> eine förmlich elektriſche Wirkung hervor, denn die Zu-<lb/> ſtimmung und die ſichtliche Erregung der Anweſenden<lb/> machte ſich nunmehr in <hi rendition="#g">noch</hi> ſtürmiſcheren Kund-<lb/> gebungen Luft.</p><lb/> <p>Am Schluſſe ſeiner Rede wurde dem Dr. <hi rendition="#g">Lueger</hi><lb/> vom Präſidenten des Vereines, dem hochw. Herrn<lb/> Pfarrer <hi rendition="#g">Döller,</hi> ein prachtvolles Bouquet aus<lb/> Roſen, Nelken und Orangeblüthen überreicht mit dem<lb/> Wunſche, er möge ſtets ſo blühen, wie dieſe Blumen.<lb/> Hierauf ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung,<lb/> nachdem er noch der ſo werkthätigen Theilnahme des<lb/> hochw. Biſchofs Rößler für die Intereſſen des chriſt-<lb/> lichen Volkes gedacht, mit einem Hoch auf Papſt<lb/> und Kaiſer.</p><lb/> <p>Die Abfahrt der Wiener Gäſte zur Station<lb/> Göpfritz geſtaltete ſich zu einem Triumphzuge durch die<lb/> Stadt. Viele Hunderte umdrängten die Schlitten und<lb/> endloſe Hochrufe und Tücherſchwenken begleiteten die<lb/> Führer der Wiener Bewegung durch die ganze Stadt.<lb/> Und die auf der Straße heimkehrenden Landleute<lb/> riefen ihnen bei jeder Begegnung ein herzliches <hi rendition="#g">„B’hüt<lb/> Gott!“</hi> und <hi rendition="#g">„Auf baldiges Wieder-<lb/> ſehen“</hi> zu. Der Waldviertler Bauernverein aber,<lb/> der bereits über 3000 Mitglieder zählt, hatte einen<lb/> Ehrentag zu verzeichnen, der ihn in ſeiner ferneren<lb/> Wirkſamkeit gewiß aufs kräftigſte fördern wird.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtsſaal.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schuſter und Ordensgründer.</hi> </head> <p>(Fortſetzung aus<lb/> dem Abendblatte.) Schuſter Heger iſt eine originelle Figur<lb/> mit bis über die Schultern reichenden langen Haaren. Er<lb/> bekannte ſich nichtſchuldig. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Was ſind Sie? —<lb/><hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Lehrer, da ich für das Gymnaſium vorbereite.<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> So, alſo Lehrer ſind Sie? Da müſſen Sie auch<lb/> Sprachen ſprechen. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Höchſt unvollkommen,<lb/> aber die lateiniſche Gottesſprache verſtehe ich. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi><lb/> Sie ſind aber doch eigentlich nur Schuhmacher, nicht? —<lb/><hi rendition="#g">Angekl.:</hi> O, nur zeitweiſe benützte ich die Gewerbe-<lb/> freiheit zur Ausübung dieſes Handwerkes. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Sie<lb/> haben Gymnaſialclaſſen hinter ſich, wie viele? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi><lb/> Ein Semeſter. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Und da ſind Sie durchgefallen?<lb/> — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Ich erinnere mich nicht. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Nun<lb/> wenn man nur ein Semeſter durchgemacht, kann<lb/> man das Durchfallen nicht ſo leicht vergeſſen. Sie<lb/> waren auch in Holland? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Und in Italien.<lb/><hi rendition="#g">Borſ.:</hi> In Italien? Das iſt uns ganz neu. — <hi rendition="#g">An-<lb/> gekl.;</hi> Ja, und von da ging ich nach Egypten, wo ich<lb/> übernachtete. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Sie werden uns doch nicht vor-<lb/> machen wollen, daß Sie, um zu übernachten, von Italien<lb/> nach Egypten gingen? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Später erſt ging ich<lb/> nach Holland in ein Miſſionshaus. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Was waren<lb/> Sie dort? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Zögling. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Das iſt<lb/> nicht wahr, denn aus der Note des dortigen Miſſionshaufes<lb/> waren Sie Commorant, und fanden Verwendung in der<lb/> Schuſterei. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Ja, ich habe aber auch einen<lb/> Schnitt für Miſſionsſchuhe erfunden. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Sehen<lb/> Sie, Sie ſind doch mehr Schuſter als Lehrer geweſen.<lb/> Warum ſind Sie denn von dort fort? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Weil<lb/><cb/> mir die Ordensregeln zu wenig ſtrenge waren. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi><lb/> Dann ſind Sie nach Wien und haben den großen Sprung<lb/> von der Schuſterei zum Lehrfach gemacht. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi><lb/> Ich habe ſieben Schüler gehabt und auch gut unterrichtet. —<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Sie können ja nicht einmal ordentlich ortho-<lb/> graphiſch ſchreiben. Sie haben auch Religion gelehrt? —<lb/><hi rendition="#g">Angekl.: Ja, denn ich bin von Gott zu<lb/> einer Miſſion auserleſen.</hi> Die Zukunft<lb/> wird lehren — — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Bleiben wir hübſch bei Ihrer<lb/> Vergangenheit. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Ich habe zu dieſem Zwecke einen<lb/> heiligen Orden gegründet, und das Weitere wird Gott thun.<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.</hi> Der Vater des von Ihnen unterrichteten Sohnes<lb/> hat Giovinetto geheißen, und den Namen des Sohnes kann<lb/> man faſt gar nicht ausſprechen Giuſeppo di Lombardo di<lb/> Redinetti, das iſt Ihre Erfindung nicht? <hi rendition="#g">Angekl.</hi> Nein<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.</hi> Sie haben auch Tramway-Actien gehabt und länger<lb/> bei ſich behalten. <hi rendition="#g">Angekl.</hi> Weil ich wußte, daß ſie ſteigen<lb/> würden. <hi rendition="#g">Vorſ.</hi> Alſo <hi rendition="#g">ſpeculirt?</hi> Das vereinigt ſich<lb/> mit Ihrer Religiöſität nicht. Wie ſind Sie mit der Loidl<lb/> bekannt geworden? <hi rendition="#g">Angekl.</hi> Sie iſt mir in einer<lb/><hi rendition="#g">Viſion</hi> erſchienen, nach dieſer Viſion hab’ ich ihr Bild<lb/> gemacht, welches ſehr ſchön geworden iſt, und die weinende<lb/> Muttergottes darſtellt: <hi rendition="#g">Vorſ.</hi> Alſo Maler ſind Sie auch<lb/> noch? <hi rendition="#g">Angekl.</hi> Ja wohl, dieſes gelungene Bild habe<lb/> ich in Druck legen laſſen, und eines der Loidl geſchickt.<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.</hi> Na, und der Loidl hat dieſe Viſion ſammt<lb/> dem Bilde natürlich über alle Maſſen gefallen. —<lb/><hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Natürlich, es <hi rendition="#g">mußte</hi> ihr ja gefallen. Sie<lb/> ging dann gleich auf meinen Antrag, den Orden zu gründen,<lb/> ein, hat mir Geld geſchenkt und die Zukunft, ſie wird lehren,<lb/> daß ſie überzeugt ſein wird, daß ich das Geld nicht für meine<lb/> Perſon, ſondern für jene heiligen Zwecke verwende, die das<lb/> Reich — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Machen Sie uns keine ſolchen Sachen<lb/> vor, <hi rendition="#g">uns kriegen Sie für Ihren Orden<lb/> doch nicht.</hi> (Heiterkeit.) Was iſt’s denn mit der <hi rendition="#g">Hob-<lb/> ler? — Angekl.:</hi> O, das iſt ein großartiges Weib! —<lb/><hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Seit wann beſchäftigen Sie ſich mit der Ordens-<lb/> gründung? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Seit meinem 24. Jahre. Die<lb/> Hauptſache des Ordens iſt Buße und Gebet ... — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi><lb/> Und <hi rendition="#g">Geld.</hi> Es wäre überhaupt beſſer geweſen, Sie wären<lb/> ein ehrlicher Schuſter geblieben, als ſich von Frauenzimmern<lb/> aushalten zu laſſen, denn das paßt für einen Ordensgründer<lb/> nicht. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Ich that Alles, was ich thun mußte.<lb/> — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Wer hat Ihnen denn die Macht verliehen, den<lb/> Ordensſchleier zu vergeben? — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Gott! Die<lb/> Schweſtern trugen Ordenskleidern, da die weltlichen das<lb/> fromme Gemüth nur zerſtreuen. — <hi rendition="#g">Vorſ.:</hi> Sie lebten zu<lb/> Dritt in Stangenberg; die dortige fromme Bevölkerung<lb/> jedoch nahm an dieſem Scandal Aergerniß und Sie mußten<lb/> fort. — <hi rendition="#g">Angekl.:</hi> Da war nur der <hi rendition="#g">Cooperator</hi><lb/> ſchuld, der gegen mich von der Kanzel predigte. — <hi rendition="#g">Vorſ.:<lb/> Das war höchſt nothwendig.</hi> — Darauf wird<lb/> die Verhandlung bis morgen Früh 9 Uhr unterbrochen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Gemeindezeitung.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die elektriſchen Bahnen in Wien.</hi> </head> <p>Die<lb/> Wiener Tramway-Geſellſchaft hat die zur Umwandlung<lb/> auf elektriſchen Betrieb conceſſionirte Transverſalſtrecke<lb/> nöthigen Maſchinen und Materialien bereits ausge-<lb/> ſchrieben. Ein Paſſus der Ausſchreibung, der theoretiſch<lb/> den <hi rendition="#g">„inländiſchen“</hi> Erzeugniſſen den Vorzug<lb/> einräumt, muthet uns ſympathiſch an. Nur möchten wir<lb/> rechtzeitig daran erinnern: daß Ungarn trotz gemein-<lb/> ſamen Zollgebietes unſere Reichshälfte bekanntermaßen<lb/> als Ausland zu behandeln pflegt. Reciprocität der<lb/> Handlungsweiſe ſcheint ſpeciell in vorliegendem Falle<lb/> am Platze. Man wiſſe und merke, gerade vor dem ab-<lb/> zuſchließenden Ausgleiche, daß wir auch hinüberzu-<lb/> ſchießen wiſſen. Es iſt uns bekannt, daß ſich, ganz im<lb/> Stillen, beſcheiden und indirect, wie es ſich für ein<lb/> Mädchen aus der Fremde ziemt, eine <hi rendition="#g">Peſter</hi> Fabrik<lb/> um die zu vergebenden Arbeiten bewirbt. An kräftiger<lb/> Unterſtützung fehlt es nicht. Da iſt eine mit<lb/> dieſem Fabriksunternehmen eng liirte ungariſche<lb/> Bank, deren in Wien domicilirende Mama, ein ſoge-<lb/> nanntes leitendes Inſtitut fördernd im Hintergrunde<lb/> ſteht.</p><lb/> <p>Man kann ja Opfer bringen, was möglicher Weiſe<lb/> ſpäter an den übernommenen Arbeiten verloren wird,<lb/> hat man, dank der froheren Anregung ſchon vielfach als<lb/> „wohl informirt“ an der inſcenirten Actienhauſſe ver-<lb/> dient. Von Bankesgnaden hat jene geſchäftlich rührige<lb/> und ſtrebſame Peſter-Fabrik — nominell deren cis-<lb/> leithaniſche Filiale — eine große elektriſche Anlage in<lb/> Böhmen übernommen, und deren Ausführung iſt gänz-<lb/> lich mißglückt. Ein ebenſo eclatantes techniſches Fiasco<lb/> hat dieſes Haus mit für Bulgarien übernommenen<lb/> Arbeiten hinter ſich. Es wird lange dauern, bevor<lb/> dieſes für unſern Export ſo aufnahmsfähige Land<lb/> wieder Vertrauen zu öſterreichiſchen Firmen dieſer<lb/> Branche faßt. Nun, im Süden iſt man ausgeſperrt,<lb/> — was ſchadet es — Cisleithanien iſt offen. <hi rendition="#aq">Caveant<lb/> consules, Hungaria ante portas.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Gemeinderathswahlen werden nicht<lb/> verſchoben.</hi> </head> <p>Heute Nachmittags fand eine Sitzung des<lb/> Bezirksausſchuſſes Wieden unter dem Vorſitze des Be-<lb/> zirksvorſtehers <hi rendition="#g">Baier</hi> ſtatt, in der ein auf die zu-<lb/> künftigen Gemeinderathswahlen bezughabendes Schrift-<lb/> ſtück des Bezirkshauptmannes <hi rendition="#g">Friebeis</hi> zur Ver-<lb/> leſung gelangte und aus dem hervorgeht, daß die<lb/> Ausſchreibung der Gemeinderathswahl für die aller-<lb/> nächſte Zeit zu erwarten iſt. Der Bezirkshauptmann<lb/> erſucht nämlich die Bezirksvertretung, ſchleunigſt die<lb/> Zuſammenſtellung der Wahlcommiſſionen, ſowie die<lb/> Nominirung der Vertrauensmänner vorzunehmen. Der<lb/> Bezirksausſchuß kam dieſem Verlangen ſofort nach und<lb/> conſtituirte die Wahlcommiſſionen. Nach dieſem, auch<lb/> an die übrigen Bezirksvertretungen gerichteten Circulare<lb/> des Chefs der Communalverwaltung iſt die Wahlaus-<lb/> ſchreibung ohne Zweifel bereits für den kommenden<lb/> Monat zu gewärtigen.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vereinsnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Der katholiſche Lehrer-Bund für Oeſter-<lb/> reich</hi> </head> <p>veranſtaltet am 30. d. im Saale des „Reiterbundes“<lb/> 3. Bez., Beatrixgaſſe, den erſten ſeiner diesjährigen Vor-<lb/> tragsabende, bei welcher Dialectdichtungen des Dialect-<lb/> forſchers Dr. Matoſch vorgetragen werden. Beginn ½8 Uhr.<lb/> Eintritt frei.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Oeſterreichiſcher Völker-Verein.</hi> </head> <p>Die <hi rendition="#g">„Kreuzer“</hi><lb/> der Maſſen ſind das <hi rendition="#g">unbeachtete offen zu<lb/> Tage</hi> liegende — „Geld“ menſchlicher Theilnahme und<lb/> könnten durch ein Syſtem, wie jenes, durch Wohlthätigkeits-<lb/> Poſtkarten leicht behoben und ſo die Thränen vieler Unglück-<lb/> licher getrocknet werden. Oeſterreich hat 28.000 Ortſchaften<lb/> und wenn in jedem Orte <hi rendition="#g">im Durchſchnitte</hi> nur<lb/> zehn Kreuzer durch den Pfarrer, oder wen immer über<lb/> Zeitungs-Aufrufe geſammelt werden, ſo laufen 2800 Gulden<lb/> binnen einem oder zwei Tagen ein, die als <hi rendition="#g">„erſte<lb/> raſche Hilfe“</hi> den Nothſtändlern gewiß willkommen<lb/> ſein könnten. In dem Proſpecte dieſes Vereines ſind auch<lb/> Getreideſammlungen in den Ortſchaften in praktiſcher Art<lb/> angedeutet und bliebe dieſes bei einem Inſaſſen aufbewahrt,<lb/> um bei Bedarf an die Nothſtätten verſendet zu werden. —<lb/> Zahlreiche Stadt- und Landgemeinden haben in öffentlichen<lb/> Sitzungen ſich amtlich für die Gründung des <hi rendition="#g">„öſter-<lb/> reichiſchen Völker-Vereines“</hi> erklärt, und<lb/> dem eben im Entſtehen begriffenen Gründungs-Comite ſind<lb/> bereits zwei Mitglieder des <hi rendition="#g">Herrenhauſes</hi> und vier<lb/><hi rendition="#g">Reichsrathsabgeordnete</hi> beigetreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>§ Der <hi rendition="#b">Brigittenauer Humanitätsverein</hi> hielt am<lb/> 24. d. ſeine neunte Jahres-Generalverſammlung ab. Ob-<lb/> mann-Stellvertreter Herr Georg <hi rendition="#g">Hütter</hi> hielt einen Rück-<lb/> blick auf das abgelaufene Vereinsjahr. Dem Rechenſchafts-<lb/> bericht des Caſſiers Herrn Franz <hi rendition="#g">Michtner</hi> wurde das<lb/> Abſolutorium ertheilt. Hierauf erfolgten die Ergänzungs-<lb/> wahlen in den Ausſchuß. Zum Obmann wurde der Lehrer<lb/> Otto <hi rendition="#g">Rippl</hi> und zum Obmann-Stellvertreter der Milch-<lb/> meier Carl <hi rendition="#g">Lang,</hi> zu Schriftführern Carl <hi rendition="#g">Hladik</hi> und<lb/> Franz <hi rendition="#g">Schrom,</hi> zu Ausſchüſſen Otto <hi rendition="#g">Poppek</hi> und<lb/> Robert <hi rendition="#g">Behnert</hi> gewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Katholiſcher Schulverein.</hi> </head> <p>Die Pfarrgruppe<lb/> „St. Andreas“ zu <hi rendition="#g">Hütteldorf</hi> veranſtaltet 9. Februar<lb/> um 5 Uhr Nachmittags im ſtädtiſchen Caſino zu <hi rendition="#g">Baum-<lb/> garten</hi> (13. Bez., Linzerſtraße 297, Reſtaurateur Georg<lb/> Raſchenberger ihre Jahresverſammlung, die einen beſonders<lb/> feſtlichen Charakter tragen wird. Spenden für den Glücks-<lb/> hafen nimmt entgegen der Obmann-Stellvertreter der Pfarr-<lb/> gruppe Hochw. <hi rendition="#g">Rudolf Graf Mels-Colloredo,</hi><lb/> Wien, <hi rendition="#aq">XIII</hi>/5, Hütteldorf (Pfarrhof).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>§ Die <hi rendition="#b">St. Severinus-Vereins-Abtheilung „Wäh-<lb/> ring“</hi> hält Sonntag, 2. Februar, 4 Uhr Nachmittags, im<lb/> Turnſaale des katholiſchen Lehrerſeminars, 18. Bez,, Semper-<lb/> ſtraße Nr. 45, eine Plenarverſammlung ab, bei welcher der<lb/> Miſſionsprieſter Joſef <hi rendition="#g">Berghold</hi> und Profeſſor Franz<lb/><hi rendition="#g">Müllner</hi> ſprechen werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Ballnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jAn" n="2"> <p>§ <hi rendition="#b">Die Studentenverbindung „Tirolia“</hi> veran-<lb/> ſtaltete 29. d., 8 Uhr, Abends ihren Stiftungscommers im<lb/> im Hotel „Goldner Stern“, 6. Bez., Mariahilferſtraße<lb/> Nr. 99.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <p>§ <hi rendition="#b">Das Kränzchen des Penſions-Vereines<lb/> „Exiſtenz“</hi> findet Dienſtag, den 28. d., in den Sälen<lb/> „zum grünen Thor“, Wien, 8. Bez., Lerchenfelderſtraße 14,<lb/> ſtatt. Das Reinerträgniß wird dem Witwen- und Waiſen-<lb/> fonde des unter dem Protectorate des Fürſt-Crzbiſchofs<lb/> Dr. Anton Joſef Gruſcha ſtehenden Vereines katholiſcher<lb/> Meſſner, Kirchendiener und Pfarrkanzliſten zugewendet.<lb/> Herren erſcheinen ſchwarz. Anfang 8 Uhr. Eintrittskarten<lb/> bei allen Vereinsmitgliedern, ſowie im Vereinslocale, Wien,<lb/> 1. Bez., Freiung 6. Früher gelöſte <hi rendition="#aq">à</hi> 50 kr., an der Caſſa<lb/><hi rendition="#aq">à</hi> 80 kr.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Tagesbericht.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Vom Hofe.</hi> </head> <p>Beim Erzherzog <hi rendition="#g">Rainer</hi> und<lb/> der Erzherzogin <hi rendition="#g">Marie</hi> fand Sonntag Abends um<lb/> 6 Uhr ein Familien-Diner ſtatt. An demſelben nahmen<lb/> theil: Se. Majeſtät der <hi rendition="#g">Kaiſer,</hi> die hier weilenden<lb/> Mitglieder des kaiſerlichen Hauſes, ſhwie Prinz <hi rendition="#g">Alfons</hi><lb/> und Prinzeſſin <hi rendition="#g">Louiſe</hi> von <hi rendition="#g">Baiern.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Vergiftung durch Leuchtgas.</hi> </head> <p>Der Fragner Joſef<lb/><hi rendition="#g">Rabbauer,</hi> ſeine Gattin Thereſe und ihre Kinder<lb/> Maria 17 Jahre alt, Franz 10 Jahre alt und Karoline<lb/> 6 Jahre alt, ſowie die dort wohnhafte 37 jährige Karoline<lb/><hi rendition="#g">Rath</hi> erwachten geſtern Früh in der Wohnung, Joſef-<lb/> ſtadt Laudongaſſe Nr. 44 unter Vergiftungserſcheinungen<lb/> in dem neben dem Gaſſenladen befindlichen Wohnzimmer.<lb/> Der herbeigerufene Polizeibezirksarzt Dr. <hi rendition="#g">Munk</hi> b<supplied>r</supplied>achte<lb/> alle 6 Perſonen außer Gefahr. Ein auf der Straße neben<lb/> dem Hauſe liegendes Gasrohr dürfte ſchadhaft geworden<lb/> ſein, ſo daß Gas durch das Mauerwerk in das Zimmer<lb/> ſtrömte. Die Familie athmete das Gas ein und erkrankte<lb/> an Leuchtgasvergiftung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Selbſtmord.</hi> </head> <p>Die 33 jährige Magazinsarbeitersgattin<lb/> Maria <hi rendition="#g">Stuffler,</hi> Floridsdorf wohnhaft, trank geſtern<lb/> Abends eine Phosphorlöſung und erlitt ſchwere innere Ver-<lb/> letzungen. Maria Stuffler, die ſchon vor 2 Jahren einen<lb/> Selbſtmordverſuch durch Sprung in die Donau unternahm<lb/> jedoch gerettet wurde, hat die That diesmal wegen häuslicher<lb/> Zerwürfniſſe begangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Drechslermeiſter-Verſammlung.</hi> </head> <p>Dienſtag den<lb/> 28. Jänner 1896, um halb 7 Uhr Abends findet in K. Ober-<lb/> mayer’s Gaſthausſaal, 6. Bez., Stumpergaſſe 19 eine<lb/> Drechslermeiſter-Verſammlung ſtatt, behufs Beſprechung über<lb/> die bevorſtehenden Wahlen in die Genoſſenſchaftsvertretung.<lb/> Tagesordnung: 1. Bericht über die ſtattgehabten Gruppen-<lb/> Verſammlungen. 2. Wahl von 12 Herren, welche die Can-<lb/> didaten zur Genoſſenſchafts-Wahl zu nominiren und die<lb/> Wahl zu leiten haben. 3. Beſprechung über gewerbliche An-<lb/> gelegenheiten und Annahme einer Reſolution gegen die Ein-<lb/> beziehung der Kleingewerbetreibenden in die Unfallverſicherung.<lb/> 4. Entgegennahme von Wünſchen und Beſchwerden von den<lb/> Delegirten aus dem Stande der Gehilfen. 5. Anträge und<lb/> Interpellationen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27
Schwarzenau, Kautzen, Geras, Al-
tenburg, Wappoltenreith, Kirchberg
am Wald und zahlreicher kleinerer Dörfer.
Präciſe um ½2 Uhr eröffnete der Präſident des
Waldviertler Bauernvereins, Pfarrer Döller, die
Verſammlung mit einer Anſprache, in der er zunächſt
die erſchienenen Abgeordneten unter ſtürmiſchen Hoch-
rufen der Verſammlung begrüßte und dann die Zwecke
und Ziele des Bauernvereins erörterte, dem gewiß das
judenliberale Schreckgeſpenſt des Clericalismus fremd
ſei und der nicht nur die Intereſſen des Bauernſtandes,
ſondern auch die der Gewerbetreibenden und aller
anderen ehrlich arbeitenden Berufsſtände zu fördern ſich
zur Aufgabe mache. Die kernigen, echt volksthümlichen
Worte wurden mit ſtürmiſchem Beifalle aufgenommen.
Hierauf ergriff Abg. Dr. Geßmann das Wort,
um eingehend die traurigen Erwerbsverhältniſſe des
Bauern- und Gewerbeſtandes zu ſchildern, und die
Nothwendigkeit einer feſten Organiſation derſelben und
eines feſten, gegenſeitigen Zuſammenhaltens beider mit
den anderen Berufsſtänden des Mittelſtandes beſonders
gegen die zerſtörenden Tendenzen der Umſturzparteien
zu betonen. Seine Ausführungen über die Bedeutung
der nationalen Idee und den Vorwurf der Judenpreſſe
über die angebliche Reaction der antiſemitiſchen Partei
fanden den einſtimmigen, frenetiſch ausgedrückten Bei-
fall der Verſammlung.
Als Dr. Lueger das Wort ergriff, empfing ihn
ein minutenlanger Beifallsſturm. Er beſprach die trau-
rige Lage des deutſchen Volkes in Oeſterreich, das mehr
und mehr in den Hintergrund gedrängt werde, und
beleuchtete in ſeiner bekannten ſarkaſtiſchen Weiſe unter
zahlloſen Beifalls- und Lachſalven der Verſammelten
die politiſchen Vorgänge der letzten Zeit. Als er u. A.
die famoſe Affaire Richter mit den jüdiſchen Confectio-
nären, anläßlich der jüngſten Gemeinderathswahlen er-
zählte und den Ausſpruch des Gerichtshofes citirte,
daß die betreffende Handlung wohl verwerflich ſei, daß
aber im Geſetze eine Lücke beſtehe, und daran die Be-
merkung knüpfte, daß gewöhnlich die Chriſten ſich in
den Maſchen des Geſetzes verfangen, während die Juden-
liberalen dieſe Lücken prächtig zu benützen verſtänden,
erhob ſich plötzlich der anweſende Regierungsvertreter,
Herr Bezirkshauptmann Ritter v. Keller und
wollte aus ſeinem Stenogramme den Vorwurf einer
Parteilichkeit der Gerichte ſeitens des Dr. Lueger
conſtruiren, indem er den Vorſitzenden aufforderte, den
Redner zu unterbrechen. Dr. Lueger bewies aus den
ganz mißverſtändlich aufgenommenen Worten des Herrn
Regierungsvertreters, das Unberechtigte des Eingreifens.
Auf die Verſammlung aber brachte der Zwiſchenfall
eine förmlich elektriſche Wirkung hervor, denn die Zu-
ſtimmung und die ſichtliche Erregung der Anweſenden
machte ſich nunmehr in noch ſtürmiſcheren Kund-
gebungen Luft.
Am Schluſſe ſeiner Rede wurde dem Dr. Lueger
vom Präſidenten des Vereines, dem hochw. Herrn
Pfarrer Döller, ein prachtvolles Bouquet aus
Roſen, Nelken und Orangeblüthen überreicht mit dem
Wunſche, er möge ſtets ſo blühen, wie dieſe Blumen.
Hierauf ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung,
nachdem er noch der ſo werkthätigen Theilnahme des
hochw. Biſchofs Rößler für die Intereſſen des chriſt-
lichen Volkes gedacht, mit einem Hoch auf Papſt
und Kaiſer.
Die Abfahrt der Wiener Gäſte zur Station
Göpfritz geſtaltete ſich zu einem Triumphzuge durch die
Stadt. Viele Hunderte umdrängten die Schlitten und
endloſe Hochrufe und Tücherſchwenken begleiteten die
Führer der Wiener Bewegung durch die ganze Stadt.
Und die auf der Straße heimkehrenden Landleute
riefen ihnen bei jeder Begegnung ein herzliches „B’hüt
Gott!“ und „Auf baldiges Wieder-
ſehen“ zu. Der Waldviertler Bauernverein aber,
der bereits über 3000 Mitglieder zählt, hatte einen
Ehrentag zu verzeichnen, der ihn in ſeiner ferneren
Wirkſamkeit gewiß aufs kräftigſte fördern wird.
Gerichtsſaal.
Schuſter und Ordensgründer. (Fortſetzung aus
dem Abendblatte.) Schuſter Heger iſt eine originelle Figur
mit bis über die Schultern reichenden langen Haaren. Er
bekannte ſich nichtſchuldig. — Vorſ.: Was ſind Sie? —
Angekl.: Lehrer, da ich für das Gymnaſium vorbereite.
Vorſ.: So, alſo Lehrer ſind Sie? Da müſſen Sie auch
Sprachen ſprechen. — Angekl.: Höchſt unvollkommen,
aber die lateiniſche Gottesſprache verſtehe ich. — Vorſ.:
Sie ſind aber doch eigentlich nur Schuhmacher, nicht? —
Angekl.: O, nur zeitweiſe benützte ich die Gewerbe-
freiheit zur Ausübung dieſes Handwerkes. — Vorſ.: Sie
haben Gymnaſialclaſſen hinter ſich, wie viele? — Angekl.:
Ein Semeſter. — Vorſ.: Und da ſind Sie durchgefallen?
— Angekl.: Ich erinnere mich nicht. — Vorſ.: Nun
wenn man nur ein Semeſter durchgemacht, kann
man das Durchfallen nicht ſo leicht vergeſſen. Sie
waren auch in Holland? — Angekl.: Und in Italien.
Borſ.: In Italien? Das iſt uns ganz neu. — An-
gekl.; Ja, und von da ging ich nach Egypten, wo ich
übernachtete. — Vorſ.: Sie werden uns doch nicht vor-
machen wollen, daß Sie, um zu übernachten, von Italien
nach Egypten gingen? — Angekl.: Später erſt ging ich
nach Holland in ein Miſſionshaus. — Vorſ.: Was waren
Sie dort? — Angekl.: Zögling. — Vorſ.: Das iſt
nicht wahr, denn aus der Note des dortigen Miſſionshaufes
waren Sie Commorant, und fanden Verwendung in der
Schuſterei. — Angekl.: Ja, ich habe aber auch einen
Schnitt für Miſſionsſchuhe erfunden. — Vorſ.: Sehen
Sie, Sie ſind doch mehr Schuſter als Lehrer geweſen.
Warum ſind Sie denn von dort fort? — Angekl.: Weil
mir die Ordensregeln zu wenig ſtrenge waren. — Vorſ.:
Dann ſind Sie nach Wien und haben den großen Sprung
von der Schuſterei zum Lehrfach gemacht. — Angekl.:
Ich habe ſieben Schüler gehabt und auch gut unterrichtet. —
Vorſ.: Sie können ja nicht einmal ordentlich ortho-
graphiſch ſchreiben. Sie haben auch Religion gelehrt? —
Angekl.: Ja, denn ich bin von Gott zu
einer Miſſion auserleſen. Die Zukunft
wird lehren — — Vorſ.: Bleiben wir hübſch bei Ihrer
Vergangenheit. — Angekl.: Ich habe zu dieſem Zwecke einen
heiligen Orden gegründet, und das Weitere wird Gott thun.
Vorſ. Der Vater des von Ihnen unterrichteten Sohnes
hat Giovinetto geheißen, und den Namen des Sohnes kann
man faſt gar nicht ausſprechen Giuſeppo di Lombardo di
Redinetti, das iſt Ihre Erfindung nicht? Angekl. Nein
Vorſ. Sie haben auch Tramway-Actien gehabt und länger
bei ſich behalten. Angekl. Weil ich wußte, daß ſie ſteigen
würden. Vorſ. Alſo ſpeculirt? Das vereinigt ſich
mit Ihrer Religiöſität nicht. Wie ſind Sie mit der Loidl
bekannt geworden? Angekl. Sie iſt mir in einer
Viſion erſchienen, nach dieſer Viſion hab’ ich ihr Bild
gemacht, welches ſehr ſchön geworden iſt, und die weinende
Muttergottes darſtellt: Vorſ. Alſo Maler ſind Sie auch
noch? Angekl. Ja wohl, dieſes gelungene Bild habe
ich in Druck legen laſſen, und eines der Loidl geſchickt.
Vorſ. Na, und der Loidl hat dieſe Viſion ſammt
dem Bilde natürlich über alle Maſſen gefallen. —
Angekl.: Natürlich, es mußte ihr ja gefallen. Sie
ging dann gleich auf meinen Antrag, den Orden zu gründen,
ein, hat mir Geld geſchenkt und die Zukunft, ſie wird lehren,
daß ſie überzeugt ſein wird, daß ich das Geld nicht für meine
Perſon, ſondern für jene heiligen Zwecke verwende, die das
Reich — Vorſ.: Machen Sie uns keine ſolchen Sachen
vor, uns kriegen Sie für Ihren Orden
doch nicht. (Heiterkeit.) Was iſt’s denn mit der Hob-
ler? — Angekl.: O, das iſt ein großartiges Weib! —
Vorſ.: Seit wann beſchäftigen Sie ſich mit der Ordens-
gründung? — Angekl.: Seit meinem 24. Jahre. Die
Hauptſache des Ordens iſt Buße und Gebet ... — Vorſ.:
Und Geld. Es wäre überhaupt beſſer geweſen, Sie wären
ein ehrlicher Schuſter geblieben, als ſich von Frauenzimmern
aushalten zu laſſen, denn das paßt für einen Ordensgründer
nicht. — Angekl.: Ich that Alles, was ich thun mußte.
— Vorſ.: Wer hat Ihnen denn die Macht verliehen, den
Ordensſchleier zu vergeben? — Angekl.: Gott! Die
Schweſtern trugen Ordenskleidern, da die weltlichen das
fromme Gemüth nur zerſtreuen. — Vorſ.: Sie lebten zu
Dritt in Stangenberg; die dortige fromme Bevölkerung
jedoch nahm an dieſem Scandal Aergerniß und Sie mußten
fort. — Angekl.: Da war nur der Cooperator
ſchuld, der gegen mich von der Kanzel predigte. — Vorſ.:
Das war höchſt nothwendig. — Darauf wird
die Verhandlung bis morgen Früh 9 Uhr unterbrochen.
Gemeindezeitung.
Die elektriſchen Bahnen in Wien. Die
Wiener Tramway-Geſellſchaft hat die zur Umwandlung
auf elektriſchen Betrieb conceſſionirte Transverſalſtrecke
nöthigen Maſchinen und Materialien bereits ausge-
ſchrieben. Ein Paſſus der Ausſchreibung, der theoretiſch
den „inländiſchen“ Erzeugniſſen den Vorzug
einräumt, muthet uns ſympathiſch an. Nur möchten wir
rechtzeitig daran erinnern: daß Ungarn trotz gemein-
ſamen Zollgebietes unſere Reichshälfte bekanntermaßen
als Ausland zu behandeln pflegt. Reciprocität der
Handlungsweiſe ſcheint ſpeciell in vorliegendem Falle
am Platze. Man wiſſe und merke, gerade vor dem ab-
zuſchließenden Ausgleiche, daß wir auch hinüberzu-
ſchießen wiſſen. Es iſt uns bekannt, daß ſich, ganz im
Stillen, beſcheiden und indirect, wie es ſich für ein
Mädchen aus der Fremde ziemt, eine Peſter Fabrik
um die zu vergebenden Arbeiten bewirbt. An kräftiger
Unterſtützung fehlt es nicht. Da iſt eine mit
dieſem Fabriksunternehmen eng liirte ungariſche
Bank, deren in Wien domicilirende Mama, ein ſoge-
nanntes leitendes Inſtitut fördernd im Hintergrunde
ſteht.
Man kann ja Opfer bringen, was möglicher Weiſe
ſpäter an den übernommenen Arbeiten verloren wird,
hat man, dank der froheren Anregung ſchon vielfach als
„wohl informirt“ an der inſcenirten Actienhauſſe ver-
dient. Von Bankesgnaden hat jene geſchäftlich rührige
und ſtrebſame Peſter-Fabrik — nominell deren cis-
leithaniſche Filiale — eine große elektriſche Anlage in
Böhmen übernommen, und deren Ausführung iſt gänz-
lich mißglückt. Ein ebenſo eclatantes techniſches Fiasco
hat dieſes Haus mit für Bulgarien übernommenen
Arbeiten hinter ſich. Es wird lange dauern, bevor
dieſes für unſern Export ſo aufnahmsfähige Land
wieder Vertrauen zu öſterreichiſchen Firmen dieſer
Branche faßt. Nun, im Süden iſt man ausgeſperrt,
— was ſchadet es — Cisleithanien iſt offen. Caveant
consules, Hungaria ante portas.
Die Gemeinderathswahlen werden nicht
verſchoben. Heute Nachmittags fand eine Sitzung des
Bezirksausſchuſſes Wieden unter dem Vorſitze des Be-
zirksvorſtehers Baier ſtatt, in der ein auf die zu-
künftigen Gemeinderathswahlen bezughabendes Schrift-
ſtück des Bezirkshauptmannes Friebeis zur Ver-
leſung gelangte und aus dem hervorgeht, daß die
Ausſchreibung der Gemeinderathswahl für die aller-
nächſte Zeit zu erwarten iſt. Der Bezirkshauptmann
erſucht nämlich die Bezirksvertretung, ſchleunigſt die
Zuſammenſtellung der Wahlcommiſſionen, ſowie die
Nominirung der Vertrauensmänner vorzunehmen. Der
Bezirksausſchuß kam dieſem Verlangen ſofort nach und
conſtituirte die Wahlcommiſſionen. Nach dieſem, auch
an die übrigen Bezirksvertretungen gerichteten Circulare
des Chefs der Communalverwaltung iſt die Wahlaus-
ſchreibung ohne Zweifel bereits für den kommenden
Monat zu gewärtigen.
Vereinsnachrichten.
§ Der katholiſche Lehrer-Bund für Oeſter-
reich veranſtaltet am 30. d. im Saale des „Reiterbundes“
3. Bez., Beatrixgaſſe, den erſten ſeiner diesjährigen Vor-
tragsabende, bei welcher Dialectdichtungen des Dialect-
forſchers Dr. Matoſch vorgetragen werden. Beginn ½8 Uhr.
Eintritt frei.
§ Oeſterreichiſcher Völker-Verein. Die „Kreuzer“
der Maſſen ſind das unbeachtete offen zu
Tage liegende — „Geld“ menſchlicher Theilnahme und
könnten durch ein Syſtem, wie jenes, durch Wohlthätigkeits-
Poſtkarten leicht behoben und ſo die Thränen vieler Unglück-
licher getrocknet werden. Oeſterreich hat 28.000 Ortſchaften
und wenn in jedem Orte im Durchſchnitte nur
zehn Kreuzer durch den Pfarrer, oder wen immer über
Zeitungs-Aufrufe geſammelt werden, ſo laufen 2800 Gulden
binnen einem oder zwei Tagen ein, die als „erſte
raſche Hilfe“ den Nothſtändlern gewiß willkommen
ſein könnten. In dem Proſpecte dieſes Vereines ſind auch
Getreideſammlungen in den Ortſchaften in praktiſcher Art
angedeutet und bliebe dieſes bei einem Inſaſſen aufbewahrt,
um bei Bedarf an die Nothſtätten verſendet zu werden. —
Zahlreiche Stadt- und Landgemeinden haben in öffentlichen
Sitzungen ſich amtlich für die Gründung des „öſter-
reichiſchen Völker-Vereines“ erklärt, und
dem eben im Entſtehen begriffenen Gründungs-Comite ſind
bereits zwei Mitglieder des Herrenhauſes und vier
Reichsrathsabgeordnete beigetreten.
§ Der Brigittenauer Humanitätsverein hielt am
24. d. ſeine neunte Jahres-Generalverſammlung ab. Ob-
mann-Stellvertreter Herr Georg Hütter hielt einen Rück-
blick auf das abgelaufene Vereinsjahr. Dem Rechenſchafts-
bericht des Caſſiers Herrn Franz Michtner wurde das
Abſolutorium ertheilt. Hierauf erfolgten die Ergänzungs-
wahlen in den Ausſchuß. Zum Obmann wurde der Lehrer
Otto Rippl und zum Obmann-Stellvertreter der Milch-
meier Carl Lang, zu Schriftführern Carl Hladik und
Franz Schrom, zu Ausſchüſſen Otto Poppek und
Robert Behnert gewählt.
§ Katholiſcher Schulverein. Die Pfarrgruppe
„St. Andreas“ zu Hütteldorf veranſtaltet 9. Februar
um 5 Uhr Nachmittags im ſtädtiſchen Caſino zu Baum-
garten (13. Bez., Linzerſtraße 297, Reſtaurateur Georg
Raſchenberger ihre Jahresverſammlung, die einen beſonders
feſtlichen Charakter tragen wird. Spenden für den Glücks-
hafen nimmt entgegen der Obmann-Stellvertreter der Pfarr-
gruppe Hochw. Rudolf Graf Mels-Colloredo,
Wien, XIII/5, Hütteldorf (Pfarrhof).
§ Die St. Severinus-Vereins-Abtheilung „Wäh-
ring“ hält Sonntag, 2. Februar, 4 Uhr Nachmittags, im
Turnſaale des katholiſchen Lehrerſeminars, 18. Bez,, Semper-
ſtraße Nr. 45, eine Plenarverſammlung ab, bei welcher der
Miſſionsprieſter Joſef Berghold und Profeſſor Franz
Müllner ſprechen werden.
Ballnachrichten.
§ Die Studentenverbindung „Tirolia“ veran-
ſtaltete 29. d., 8 Uhr, Abends ihren Stiftungscommers im
im Hotel „Goldner Stern“, 6. Bez., Mariahilferſtraße
Nr. 99.
§ Das Kränzchen des Penſions-Vereines
„Exiſtenz“ findet Dienſtag, den 28. d., in den Sälen
„zum grünen Thor“, Wien, 8. Bez., Lerchenfelderſtraße 14,
ſtatt. Das Reinerträgniß wird dem Witwen- und Waiſen-
fonde des unter dem Protectorate des Fürſt-Crzbiſchofs
Dr. Anton Joſef Gruſcha ſtehenden Vereines katholiſcher
Meſſner, Kirchendiener und Pfarrkanzliſten zugewendet.
Herren erſcheinen ſchwarz. Anfang 8 Uhr. Eintrittskarten
bei allen Vereinsmitgliedern, ſowie im Vereinslocale, Wien,
1. Bez., Freiung 6. Früher gelöſte à 50 kr., an der Caſſa
à 80 kr.
Tagesbericht.
* Vom Hofe. Beim Erzherzog Rainer und
der Erzherzogin Marie fand Sonntag Abends um
6 Uhr ein Familien-Diner ſtatt. An demſelben nahmen
theil: Se. Majeſtät der Kaiſer, die hier weilenden
Mitglieder des kaiſerlichen Hauſes, ſhwie Prinz Alfons
und Prinzeſſin Louiſe von Baiern.
* Vergiftung durch Leuchtgas. Der Fragner Joſef
Rabbauer, ſeine Gattin Thereſe und ihre Kinder
Maria 17 Jahre alt, Franz 10 Jahre alt und Karoline
6 Jahre alt, ſowie die dort wohnhafte 37 jährige Karoline
Rath erwachten geſtern Früh in der Wohnung, Joſef-
ſtadt Laudongaſſe Nr. 44 unter Vergiftungserſcheinungen
in dem neben dem Gaſſenladen befindlichen Wohnzimmer.
Der herbeigerufene Polizeibezirksarzt Dr. Munk brachte
alle 6 Perſonen außer Gefahr. Ein auf der Straße neben
dem Hauſe liegendes Gasrohr dürfte ſchadhaft geworden
ſein, ſo daß Gas durch das Mauerwerk in das Zimmer
ſtrömte. Die Familie athmete das Gas ein und erkrankte
an Leuchtgasvergiftung.
* Selbſtmord. Die 33 jährige Magazinsarbeitersgattin
Maria Stuffler, Floridsdorf wohnhaft, trank geſtern
Abends eine Phosphorlöſung und erlitt ſchwere innere Ver-
letzungen. Maria Stuffler, die ſchon vor 2 Jahren einen
Selbſtmordverſuch durch Sprung in die Donau unternahm
jedoch gerettet wurde, hat die That diesmal wegen häuslicher
Zerwürfniſſe begangen.
Drechslermeiſter-Verſammlung. Dienſtag den
28. Jänner 1896, um halb 7 Uhr Abends findet in K. Ober-
mayer’s Gaſthausſaal, 6. Bez., Stumpergaſſe 19 eine
Drechslermeiſter-Verſammlung ſtatt, behufs Beſprechung über
die bevorſtehenden Wahlen in die Genoſſenſchaftsvertretung.
Tagesordnung: 1. Bericht über die ſtattgehabten Gruppen-
Verſammlungen. 2. Wahl von 12 Herren, welche die Can-
didaten zur Genoſſenſchafts-Wahl zu nominiren und die
Wahl zu leiten haben. 3. Beſprechung über gewerbliche An-
gelegenheiten und Annahme einer Reſolution gegen die Ein-
beziehung der Kleingewerbetreibenden in die Unfallverſicherung.
4. Entgegennahme von Wünſchen und Beſchwerden von den
Delegirten aus dem Stande der Gehilfen. 5. Anträge und
Interpellationen.
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