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Reichspost. Nr. 27, Wien, 28.01.1896.

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27 Wien, Dienstag Reichspost 28. Jänner 1896

[Spaltenumbruch] Fall Miklos und verlangt die Ent[send]ung einer
parlamentarischen Untersuchungs-
Comission.
Redner beantragt die Ergänzung der
Resolution Csaky dahin, daß die Incompati-
bilität
auch bezüglich der Mitglieder des
Magnatenhauses
ausgesprochen werde. Redner
spricht über die zweite Wahl in Neutra und fragt den
Minister des Innern, ob es wahr sei, daß der Wahl-
präsident Szulyavszky nach der Wahl eine staatliche
Pacht erhalten habe. Schließlich bespricht Redner den
Verkauf einer Vicinalbahn-Concession durch Koloman
Rado. -- Cultusminister Wlassics erklärt die
Verleihung der erwähnten Pacht sei erfolgt. (!)




Ausland.
Auch Fürst Bismarck

befindet sich, wie
telegraphisch bereits kurz gemeldet, unter jenen
Personen, welche Kaiser Wilhelm jüngst zu
"stimmfähigen Rittern des Ordens "pour le
merite"
für Kunst und Wissenschaft"
ernannt hat. Dazu bemerkt treffend die "Ger-
mania": "Welche Verdienste sich Bismarck für die
Wissenschaft erworben hat, wird nicht ge-
sagt. So ist man auf die Vermuthung angewiesen,
daß ihm die Auszeichnung für seine literarischen
Verdienste als Mitarbeiter der "Hamburger Nach-
richten" zu Theil geworden ist. Was die Ver-
dienste um die Kunst betrifft, so wissen wir nur
so viel, daß er mit den "Künsten" der Politik
sehr vertraut war; welche Künste er sonst gepflegt
hat, wissen wir freilich nicht." -- Die anderen
Herren, welche dieselbe Auszeichnung erhielten,
sind sämmtlich Hochschulprofessoren ersten Ranges.
Mit solchen wissenschaftlichen Großen auf eine
Stufe gestellt und der gleichen Auszeichnung ge-
würdigt zu werden, ist allerdings eine hohe Ehre
für den ehemaligen Göttinger Corpsstudenten.

Der Fall Hammerstein

kam dieser Tage
im preußischen Abgeordnetenhause zur Sprache.
Der Abg. Dr. Bachem-Centrum hatte betont,
daß das nothwendige Zusammengehen der Prote-
stanten mit den Katholiken durch den Fall
Hammerstein nicht gestört werden könne. Das
benützte der Abg. v. Kröcher, ein gläubiger
Protestant und ehemals Mitglied des Heraus-
geber-Comites der "Kreuzztg.", um den Fall
Hammerstein eingehend zu beleuchten und zu be-
weisen, daß die conservative Parteileitung für
die bedauerliche Verschleppung der Hammerstein-
schen Angelegenheit nicht verantwortlich gemacht
werden könne. Seine interessante Rede lautete im
Wesentlichen:

"Ich bin zunächst dankbar für das große Aufsehen
und die große sittliche Entrüstung, die die Schandthaten des
Freiherrn v. Hammerstein in den Zeitungen aller Parteien
gefunden haben; nur die Centrumsblätter haben sich am
wenigsten darüber aufgeregt. Es ist selbstverständlich sittlich
viel verwerflicher und tadelnswerther, wenn ein Mitglied
einer Partei solche Schandthaten begeht, die die Worte
Christenthum und Monarchie auf ihre Fahne schreibt, als
wenn dies ein Mitglied einer anderen Partei thut. (Lebhafte
Protestrufe links. Abg. Rickert: Natürlich, Sie sind ja die
Privilegirten! Die einzigen echten Christen!) Wenn solche
Dinge in anderen Parteien vorkamen, so war man bisher
nicht so entrüstet. Ich will zugeben, daß man durch mehr
oder minder große Schandthaten zum Schuft werden kann,
und daß Freiherr v. Hammerstein ganze und völlige Arbeit
gemacht hat. (Heiterkeit.)

"Es ist ja selbstverständlich, daß meines Wissens kein
Mensch von den wirklichen juristischen Schandthaten des
Freiherrn v. Hammerstein, von Wechselfälschung, öffentlicher
Urkundenfälschung etc., etwas gewußt hat; Sie werden das
auch psychologisch schon ganz natürlich finden. Ich muß
sagen, ich habe den Freiherrn v. Hammerstein für einen
starknervigen Herrn gehalten, aber für einen Mann, der eine
solche Starknervigkeit hätte, daß er für Christenthum, Mon-
archie und alles Mögliche eiutreten könnte in seiner Zeitung
und in den Parlamenten und dabei das Bewußtsein hatte,
daß er, wenn auch noch nicht juristisch, so doch factisch
ein Zuchthäusler
sei, für so etwas habe ich ihn
doch nicht gehalten und ich glaube, Sie werden mir zugeben,
däs auch kein Mensch gethan haben wird." (Zustimmung.)

Herr v. Kröcher stellte dann fest, daß Ende
December 1894 Freiherrn v. Hammerstein sechs-
monatlich gekündigt wurde, dieser hatte daher nur
noch bis zum 1. Juli 1895 im Amte zu bleiben.
Zu dem Ankaufe des "Deutschen Tagblatt" habe
Hammerstein nicht das Recht gehabt, den Pensions-
fonds zu verwenden; er that es ohne die Erlaubniß
irgend eines Comitemitgliedes, die er auch nie er-
halten haben würde.

"Dann kam die Sache wegen der Papier-
lieferungen.
Es stand fest, daß Frhr. v. Hammer-
stein das Papier immer zu einem bedeutend höheren Preise
genommen hatte, wie es nach dem Marktpreise nöthig war.
Frhr. v. Hammerstein, zur Rede gestellt, sagte: Ja, das ist
schon möglich, ich habe aber den Contract vor so und so
viel Jahren gemacht, ich habe große politische Gedanken im
Kopf (Heiterkeit), ich habe vielleicht ein bischen zu viel be-
zahlt, ich kann mich um diese Kleinigkeiten nicht kümmern.
(Heiterkeit.) Es wurde uns aber bekannt, daß Freiherr
v. Hammerstein auch persönlich bei dem Papier-
lieferanten verschuldet sein sollte. Er gab das mit den
gemüthvollen Worten zu: "Ja, meine Herren, ich bin noch
bei ganz anderen Leuten verschuldet!" (Große Heiterkeit.)


[Spaltenumbruch]

"Alsdann die Sache mit den Wechseln. Da war
ein guter Freund von ihm, zu dem war er hingekommen
und hatte zu ihm gesagt: Gib mir die Unterschrift unter
einem Wechsel. Wohl, hatte der gesagt, ich werde es thun,
aber unter zwei Bedingungen: erstens daß der und
der als dritter mitunterschreibt und zweitens, daß er
den Wechsel bei der und der Darlehenscasse in
Berlin discontirt. Nun, den dritten hatte er angeblich
nicht getroffen; er wird wohl schon eine gewisse Vermuthung
gehabt haben, und hatte gesagt, er unterschreibe den Wechsel
nicht. Dann kam er zu mir; ich glaube, es war Ende De-
cember. Ich sage: Nein, auf den Wechsel lasse ich mich nicht
ein, den discontiren wir nicht. Was macht er nun? Er geht
mit dem Wechsel nach Dresden und nimmt das Geld dort
auf von Jemand, der es auf die gute Unterschrift des
Anderen hin hergibt und nachher auch hat bezahlen müssen.
Nun werden Sie mir zugeben, die Sache ist nicht schön,
aber vor den Staatsanwalt konnte man sie doch nicht
bringen.

"Ebenso war es bei dem sogenannten Stöcker-
Fonds.
Da ist einmal ein Fonds für Stöcker ge-
sammelt und an die "Kreuzzeitung" abgeliefert
worden, wahrscheinlich weil die einen Geldschrank hatte
und Stöcker keinen. (Heiterkeit.) Er sollte verzinst werden.
Dieses Geld hat Hammerstein genommen, und
zwar hat er gesagt: das hat ein Beamter bei Seite gebracht,
der nun todt ist. (Bewegung.) Das ist ja auch eine solche
Sache, einem Beamten das nachzusagen, der todt ist. Die
ihn gekannt haben, sagen, es wäre ein anständiger Mann
gewesen, dem wäre das nicht zuzutrauen. Aber schließlich
kam es doch immer darauf an, ob man es dem Hammerstein
glaube oder nicht glaubte. Das war die Frage.

"Und dann das Verhältniß mit Fräulein Flora
Gaß.
(Heiterkeit.) Darüber will ich weiter nichts sagen.
Es ist mir auch ganz unzweifelhaft: ich würde nie als Ver-
leger einen Mann als ersten Redacteur einer Zeitung be-
halten haben, der solche Charfreitags-, Weihnachts- und
Pfingstartikel schreibt und in solchen Beziehungen lebt.
(Lebhafter Beifall.) Und zur Sache sage ich: Wer sich frei
von Sünde fühlt, in Wort und Werken und Gedanken, der
werfe den ersten Stein auf ihn." (Große Heiterkeit.)

Der Schluß der Rede des Herrn v. Kröcher
legte überzeugend dar, daß das Comite dem Frei-
herr v. Hammerstein nicht gewachsen war und keines-
wegs für die Möglichkeit der Flucht verantwortlich
gemacht werden kann. Herr v. Kröcher hat mit
seiner offenen Darlegung der ganzen Hammer-
steinerei seiner Partei zweifellos einen großen
Dienst erwiesen.

Ueber die Romreise des Grafen Nigra

schreibt die "Pol. Corr.", daß angesichts der
strengsten Geheimhaltung welche die maßgebenden
Kreise über die Besprechungen beobachten, irgend
etwas Verläßliches nicht zu erfahren sei. "Zu
verzeichnen wäre allenfalls die Vermuthung poli-
tischer Kreise, daß die Reise des genannten Diplo-
maten mit der Gestaltung der Beziehungen zwischen
Deutschland und England in Zusammenhang stehen
dürfte, da die Cabinette von Rom und Wien es
sich zum Ziele gesetzt hätten, die Keime von Miß-
verständnissen, die zwischen diesen beiden Staaten
aufgetaucht sein mögen, zu beseitigen. Unter allen
Umständen könne jedoch constatirt werden, daß
zwischen Italien und Oesterreich-
Ungarn
auf dem gesammten Gebiete der inter-
nationalen Politik eine vollständige Solidarität
der Interessen besteht, welche zur Wirkung hat,
daß die Cabinette von Nom und Wien auch in
der gegenwärtigen Phase der europäischen Lage
sich mit einander im engsten Einvernehmen be-
finden."




Kleine Chronik.


* Kalender für Dienstag, den 28. Jänner.

Katholiken: Carl d. Gr. -- Griechen (16.):
Petri Kett. -- Sonnenaufg. 7 Uhr 36 Minuten Morgens.
Sonnenuntergang 4 Uhr 51 Minuten Abends. -- Mon-
desaufgang 2 Uhr 16 Minuten Abends. -- Mondesunter-
gang 6 Uhr 35 Minuten Morgens. -- Tageslänge 9
Stunden 15 Minuten. -- Nachtlänge 14 Stunden 45 Mi-
nuten. -- 28--339.

* Hof- und Personalnachrichten.

Der Statthalter
in Oberösterreich Freiherr von Pouthon ist heute Vor:
mittags von hier nach Linz zurückgekehrt. Der k. und k. Le-
gationssecretär in Belgrad, Rudolf Graf Coronini hat
sich heute von hier nach Berlin begeben.

* Die Kaiserin an der Riviera.

Die Kaiserin,
welche gegenwärtig in Nizza in Begleitung der Gräfin
Sztaray und der Frau v. Feifalik weilt, besuchte
am 23. d. den leidenden Großfürsten Georg von Ruß-
land,
den sie aber nicht antraf. Vorher besuchte Kaiserin
Elisabeth die Ex-Kaiserin Eugenie in der Villa
Cyrnos. Um die Mitte des Februar wird der Ankunft des
Kaisers Franz Josef am Cap Martin entgegen-
gesehen, dessen Aufenthalt auf 14 Tage berechnet ist. Der
Kaiser wird über Italien reisen.

* Verlobung.

Fräulein Marie von Fuchs
Tochter des Herrn Dr. Victor von Fuchs, Reichs-
raths- und Landtags-Abgeordneter, Hof- und Gerichts-
advocat hat sich mit Herrn Dr. Otto Stöger,
k. k. Ministerial-Concipisten, verlobt.

* Rohheiten von Schülern.

Man schreibt uns:
Im 3. Bezirke wurde durch Werfen mit Eisklumpen die
Sicherheit der Passanten arg gefährdet, jüngst erst einer
Dame am Halse eine Wunde beigebracht u. s. w. Wäre
es nicht angezeigt, wenn die "freisinnige" Schulbehörde, ge-
nannt Wiener Bezirksschulrath, sich mit den Rohheiten so
mancher seiner Pfleglinge befassen und Abhilfe schaffen
[Spaltenumbruch] würde, als zu Gericht zu sitzen über den Cooperator
hochw. Herrn Dittrich, wofür sie nicht einmal com-
petent ist.

* Sterbefall.

Gestern Morgens um 6 Uhr ist in
seiner Wohnung, Josefstadt, Alserstraße Nr. 33, der königl.
ungarische Honved-Oberst-Brigadier i. P. Anton Ritter
v. Durst-Dreznicki im 59. Lebensjahre gestorben.

* Plötzlicher Tod.

Die Weißnäherin Karoline
Schwarzer, Erdbergerstraße Nr. 95 wohnhaft, wurde
seit dem 24. d. M. von ihren Nachbarn nicht gesehen. Man
verständigte gestern Abends das Polizeicommissariat, das die
Wohnung öffnen ließ. Man fand die Näherin todt im
Bette auf. Sie dürfte, ärztlichem Ausspruche zu Folge, einem
Schlaganfall erlegen sein. -- Der Bäckergehilfe Caspar
Schwarz ist gestern Vormittags während der Arbeit
beim Bäckermeister Johann Pekarek, Mariahilferstraße
Nr. 88, die 79jährige Beamtenswitwe Johanna Rosen-
baum
gestern Früh plötzlich gestorben.

* Zehntausend Gulden abhanden gekommen.

Ein in Budapest etablirter Tuchhändler reiste Samstag
Abends nach Brünn und nahm eine Summe von 10.000
Gulden in einer Brieftasche mit sich. In Marchegg angelangt,
stieg der Kaufmann in ein Coupe des nach Brünn ver-
kehrenden Zuges und auf der Strecke dahin kam ihm die
Brieftasche mit der früher erwähnten Summe abhanden.
Mit dem Kaufmanne befand sich noch ein junger Mann,
welcher aus Budapest kam, in demselben Coupe und gegen
diesen Mann liegt der Verdacht vor, den Diebstahl verübt
zu haben. Der Tuchhändler vermuthet, daß ihm die Brief-
tasche im Coupe, während er schlief, oder in der Toilette
gestohlen wurde. In der Toilette hatte er nämlich seinen
Rock abgelegt und sich gewaschen. In der Brusttasche des
Rockes war die Brieftasche verwahrt.




Das Waldviertel für die Christlich-
Socialen.

Die gestern stattgefundene Versammlung des
Waldviertler Bauernvereines in
Waidhofen a. d. Thaya gestaltete sich durch
die Anwesenheit der Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß-
mann
zu einer wahrhaften Volkskundgebung so ziem-
lich des ganzen Waldviertels für die Wiener anti-
semitische Bewegung und deren Führer. Der von
Gmünd berab- und von Wien heraufkommende
Zug setzte bereits in Schwarzenau so viele Personen
ab, daß der sonst nur aus wenigen Waggons be-
stehende Localzug von Schwarzenau nach Waidhofen
a. d. Thaya zu einem mächtig langen Train anschwoll,
dem eine schwere Locomotive vorgespannt werden
mußte. Und dabei mußten die Passagiere noch in den
Waggons stehen, ähnlich wie an einem Sommer
Sonntags-Abend auf der West- oder Südbahn vor
Wien. Als der Zug in die Station Waidhofen einfuhr,
erwarteten Tausende denselben, so daß besondere Vor-
kehrungen als nöthig erachtet worden waren. Die Ge-
leise waren von dem Bahnhofsplatze durch Stricke auf
einen weiten Umkreis abgesperrt und zahlreiche Gen-
darmerie war zu Ehren des Tages ausgerückt
ohne freilich zu irgend einem Eingreifen Anlaß zu
finden.

Als die Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß-
mann
den Waggon verließen, ertönten aus Tausenden
von Kehlen Hochrufe, welche die klare Winterluft er-
zittern machten und die Trompetentöne einer in diesem
Augenblicke einfallenden Musikbande völlig übertönten.
Nach einer kurzen Begrüßung setzte sich der imposante
Zug in Bewegung und unter beständigen Hochrufen
und Tücherschwenken wurden die Abgeordneten zum
Hotel "goldener Löwe" geleitet, wo die Ver-
sammlung stattfinden sollte.

In der Stadt selbst aber war in den verschiedenen
Gasthäusern kein Platz mehr zu finden, wo Schlitten
hätten eingestellt werden können. In Hunderten von
Gefährten war die Bevölkerung aus den nicht an der
Bahn gelegenen Ortschaften herbeigeeilt, so daß in den
Einkehrgasthäusern überall Schlittenburgen den Verkehr
hemmten.

Präcise um 1/22 Uhr begann die Versammlung;
der große Saal des Hotels "zum goldenen
Löwen"
sammt den beiden Nebensälen war bereits
um diese Stunde dicht gefüllt und immer noch drängten
neue Massen nach. Als das um 1/21 Uhr begonnene
Gassel-Wettfahren vor 2 Uhr beendet war, kamen
neuerlich viele Hunderte, die Einlaß in den
Saal begehrten. Wohl über 1500 Personen hatten,
Kopf an Kopf gedrängt, in den gesammten Saallocali-
täten Platz gefunden und nun mußten die beiden
Stiegeneingänge unten abgeschlossen werden, obwohl
noch Tausende im Hofe und auf der Gasse standen,
denen der Eintritt aus Sicherheitsrücksichten verwehrt
werden mußte.

Im Saale selbst waren alle Stände vertreten.
Nebst Mitgliedern der Waidhofener Ge-
meindevertretung
sah man Aerzte, Ad-
vocaten, Professoren, Lehrer, sehr zahlreiche Fabrikanten
und Gewerbetreibende, dann sehr viele Bauern, darunter
zumeist die Bürgermeister und Gemeindevertreter der
betreffenden Ortschaften. Weit über ein halbes Hundert
Mitglieder des hochw. Clerus aus allen Theilen des
Waldviertels, an ihrer Spitze der hochw. Herr Propst
von Eisgarn und der hochw. Dechant i. P. und
83jährige Jubelpriester von Waidhofen waren in der
Versammlung erschienen. Officiell als anwesend notirt
waren Angehörige der Städte und Orte Groß-
Siegharts, Zwettl, Litschau, Gmünd,
Horn, Thaya, Heidenreichstein, Puch,
Eisgarn, Göpfritz, Pfaffenschlag,
Windigsteig, Vitis, Wildberg,

27 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896

[Spaltenumbruch] Fall Miklos und verlangt die Ent[ſend]ung einer
parlamentariſchen Unterſuchungs-
Comiſſion.
Redner beantragt die Ergänzung der
Reſolution Csaky dahin, daß die Incompati-
bilität
auch bezüglich der Mitglieder des
Magnatenhauſes
ausgeſprochen werde. Redner
ſpricht über die zweite Wahl in Neutra und fragt den
Miniſter des Innern, ob es wahr ſei, daß der Wahl-
präſident Szulyavszky nach der Wahl eine ſtaatliche
Pacht erhalten habe. Schließlich beſpricht Redner den
Verkauf einer Vicinalbahn-Conceſſion durch Koloman
Rado. — Cultusminiſter Wlaſſics erklärt die
Verleihung der erwähnten Pacht ſei erfolgt. (!)




Ausland.
Auch Fürſt Bismarck

befindet ſich, wie
telegraphiſch bereits kurz gemeldet, unter jenen
Perſonen, welche Kaiſer Wilhelm jüngſt zu
„ſtimmfähigen Rittern des Ordens »pour le
mérite«
für Kunſt und Wiſſenſchaft
ernannt hat. Dazu bemerkt treffend die „Ger-
mania“: „Welche Verdienſte ſich Bismarck für die
Wiſſenſchaft erworben hat, wird nicht ge-
ſagt. So iſt man auf die Vermuthung angewieſen,
daß ihm die Auszeichnung für ſeine literariſchen
Verdienſte als Mitarbeiter der „Hamburger Nach-
richten“ zu Theil geworden iſt. Was die Ver-
dienſte um die Kunſt betrifft, ſo wiſſen wir nur
ſo viel, daß er mit den „Künſten“ der Politik
ſehr vertraut war; welche Künſte er ſonſt gepflegt
hat, wiſſen wir freilich nicht.“ — Die anderen
Herren, welche dieſelbe Auszeichnung erhielten,
ſind ſämmtlich Hochſchulprofeſſoren erſten Ranges.
Mit ſolchen wiſſenſchaftlichen Großen auf eine
Stufe geſtellt und der gleichen Auszeichnung ge-
würdigt zu werden, iſt allerdings eine hohe Ehre
für den ehemaligen Göttinger Corpsſtudenten.

Der Fall Hammerſtein

kam dieſer Tage
im preußiſchen Abgeordnetenhauſe zur Sprache.
Der Abg. Dr. Bachem-Centrum hatte betont,
daß das nothwendige Zuſammengehen der Prote-
ſtanten mit den Katholiken durch den Fall
Hammerſtein nicht geſtört werden könne. Das
benützte der Abg. v. Kröcher, ein gläubiger
Proteſtant und ehemals Mitglied des Heraus-
geber-Comites der „Kreuzztg.“, um den Fall
Hammerſtein eingehend zu beleuchten und zu be-
weiſen, daß die conſervative Parteileitung für
die bedauerliche Verſchleppung der Hammerſtein-
ſchen Angelegenheit nicht verantwortlich gemacht
werden könne. Seine intereſſante Rede lautete im
Weſentlichen:

„Ich bin zunächſt dankbar für das große Aufſehen
und die große ſittliche Entrüſtung, die die Schandthaten des
Freiherrn v. Hammerſtein in den Zeitungen aller Parteien
gefunden haben; nur die Centrumsblätter haben ſich am
wenigſten darüber aufgeregt. Es iſt ſelbſtverſtändlich ſittlich
viel verwerflicher und tadelnswerther, wenn ein Mitglied
einer Partei ſolche Schandthaten begeht, die die Worte
Chriſtenthum und Monarchie auf ihre Fahne ſchreibt, als
wenn dies ein Mitglied einer anderen Partei thut. (Lebhafte
Proteſtrufe links. Abg. Rickert: Natürlich, Sie ſind ja die
Privilegirten! Die einzigen echten Chriſten!) Wenn ſolche
Dinge in anderen Parteien vorkamen, ſo war man bisher
nicht ſo entrüſtet. Ich will zugeben, daß man durch mehr
oder minder große Schandthaten zum Schuft werden kann,
und daß Freiherr v. Hammerſtein ganze und völlige Arbeit
gemacht hat. (Heiterkeit.)

„Es iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß meines Wiſſens kein
Menſch von den wirklichen juriſtiſchen Schandthaten des
Freiherrn v. Hammerſtein, von Wechſelfälſchung, öffentlicher
Urkundenfälſchung ꝛc., etwas gewußt hat; Sie werden das
auch pſychologiſch ſchon ganz natürlich finden. Ich muß
ſagen, ich habe den Freiherrn v. Hammerſtein für einen
ſtarknervigen Herrn gehalten, aber für einen Mann, der eine
ſolche Starknervigkeit hätte, daß er für Chriſtenthum, Mon-
archie und alles Mögliche eiutreten könnte in ſeiner Zeitung
und in den Parlamenten und dabei das Bewußtſein hatte,
daß er, wenn auch noch nicht juriſtiſch, ſo doch factiſch
ein Zuchthäusler
ſei, für ſo etwas habe ich ihn
doch nicht gehalten und ich glaube, Sie werden mir zugeben,
däs auch kein Menſch gethan haben wird.“ (Zuſtimmung.)

Herr v. Kröcher ſtellte dann feſt, daß Ende
December 1894 Freiherrn v. Hammerſtein ſechs-
monatlich gekündigt wurde, dieſer hatte daher nur
noch bis zum 1. Juli 1895 im Amte zu bleiben.
Zu dem Ankaufe des „Deutſchen Tagblatt“ habe
Hammerſtein nicht das Recht gehabt, den Penſions-
fonds zu verwenden; er that es ohne die Erlaubniß
irgend eines Comitemitgliedes, die er auch nie er-
halten haben würde.

„Dann kam die Sache wegen der Papier-
lieferungen.
Es ſtand feſt, daß Frhr. v. Hammer-
ſtein das Papier immer zu einem bedeutend höheren Preiſe
genommen hatte, wie es nach dem Marktpreiſe nöthig war.
Frhr. v. Hammerſtein, zur Rede geſtellt, ſagte: Ja, das iſt
ſchon möglich, ich habe aber den Contract vor ſo und ſo
viel Jahren gemacht, ich habe große politiſche Gedanken im
Kopf (Heiterkeit), ich habe vielleicht ein bischen zu viel be-
zahlt, ich kann mich um dieſe Kleinigkeiten nicht kümmern.
(Heiterkeit.) Es wurde uns aber bekannt, daß Freiherr
v. Hammerſtein auch perſönlich bei dem Papier-
lieferanten verſchuldet ſein ſollte. Er gab das mit den
gemüthvollen Worten zu: „Ja, meine Herren, ich bin noch
bei ganz anderen Leuten verſchuldet!“ (Große Heiterkeit.)


[Spaltenumbruch]

„Alsdann die Sache mit den Wechſeln. Da war
ein guter Freund von ihm, zu dem war er hingekommen
und hatte zu ihm geſagt: Gib mir die Unterſchrift unter
einem Wechſel. Wohl, hatte der geſagt, ich werde es thun,
aber unter zwei Bedingungen: erſtens daß der und
der als dritter mitunterſchreibt und zweitens, daß er
den Wechſel bei der und der Darlehenscaſſe in
Berlin discontirt. Nun, den dritten hatte er angeblich
nicht getroffen; er wird wohl ſchon eine gewiſſe Vermuthung
gehabt haben, und hatte geſagt, er unterſchreibe den Wechſel
nicht. Dann kam er zu mir; ich glaube, es war Ende De-
cember. Ich ſage: Nein, auf den Wechſel laſſe ich mich nicht
ein, den discontiren wir nicht. Was macht er nun? Er geht
mit dem Wechſel nach Dresden und nimmt das Geld dort
auf von Jemand, der es auf die gute Unterſchrift des
Anderen hin hergibt und nachher auch hat bezahlen müſſen.
Nun werden Sie mir zugeben, die Sache iſt nicht ſchön,
aber vor den Staatsanwalt konnte man ſie doch nicht
bringen.

„Ebenſo war es bei dem ſogenannten Stöcker-
Fonds.
Da iſt einmal ein Fonds für Stöcker ge-
ſammelt und an die „Kreuzzeitung“ abgeliefert
worden, wahrſcheinlich weil die einen Geldſchrank hatte
und Stöcker keinen. (Heiterkeit.) Er ſollte verzinſt werden.
Dieſes Geld hat Hammerſtein genommen, und
zwar hat er geſagt: das hat ein Beamter bei Seite gebracht,
der nun todt iſt. (Bewegung.) Das iſt ja auch eine ſolche
Sache, einem Beamten das nachzuſagen, der todt iſt. Die
ihn gekannt haben, ſagen, es wäre ein anſtändiger Mann
geweſen, dem wäre das nicht zuzutrauen. Aber ſchließlich
kam es doch immer darauf an, ob man es dem Hammerſtein
glaube oder nicht glaubte. Das war die Frage.

„Und dann das Verhältniß mit Fräulein Flora
Gaß.
(Heiterkeit.) Darüber will ich weiter nichts ſagen.
Es iſt mir auch ganz unzweifelhaft: ich würde nie als Ver-
leger einen Mann als erſten Redacteur einer Zeitung be-
halten haben, der ſolche Charfreitags-, Weihnachts- und
Pfingſtartikel ſchreibt und in ſolchen Beziehungen lebt.
(Lebhafter Beifall.) Und zur Sache ſage ich: Wer ſich frei
von Sünde fühlt, in Wort und Werken und Gedanken, der
werfe den erſten Stein auf ihn.“ (Große Heiterkeit.)

Der Schluß der Rede des Herrn v. Kröcher
legte überzeugend dar, daß das Comite dem Frei-
herr v. Hammerſtein nicht gewachſen war und keines-
wegs für die Möglichkeit der Flucht verantwortlich
gemacht werden kann. Herr v. Kröcher hat mit
ſeiner offenen Darlegung der ganzen Hammer-
ſteinerei ſeiner Partei zweifellos einen großen
Dienſt erwieſen.

Ueber die Romreiſe des Grafen Nigra

ſchreibt die „Pol. Corr.“, daß angeſichts der
ſtrengſten Geheimhaltung welche die maßgebenden
Kreiſe über die Beſprechungen beobachten, irgend
etwas Verläßliches nicht zu erfahren ſei. „Zu
verzeichnen wäre allenfalls die Vermuthung poli-
tiſcher Kreiſe, daß die Reiſe des genannten Diplo-
maten mit der Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und England in Zuſammenhang ſtehen
dürfte, da die Cabinette von Rom und Wien es
ſich zum Ziele geſetzt hätten, die Keime von Miß-
verſtändniſſen, die zwiſchen dieſen beiden Staaten
aufgetaucht ſein mögen, zu beſeitigen. Unter allen
Umſtänden könne jedoch conſtatirt werden, daß
zwiſchen Italien und Oeſterreich-
Ungarn
auf dem geſammten Gebiete der inter-
nationalen Politik eine vollſtändige Solidarität
der Intereſſen beſteht, welche zur Wirkung hat,
daß die Cabinette von Nom und Wien auch in
der gegenwärtigen Phaſe der europäiſchen Lage
ſich mit einander im engſten Einvernehmen be-
finden.“




Kleine Chronik.


* Kalender für Dienſtag, den 28. Jänner.

Katholiken: Carl d. Gr. — Griechen (16.):
Petri Kett. — Sonnenaufg. 7 Uhr 36 Minuten Morgens.
Sonnenuntergang 4 Uhr 51 Minuten Abends. — Mon-
desaufgang 2 Uhr 16 Minuten Abends. — Mondesunter-
gang 6 Uhr 35 Minuten Morgens. — Tageslänge 9
Stunden 15 Minuten. — Nachtlänge 14 Stunden 45 Mi-
nuten. — 28—339.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Der Statthalter
in Oberöſterreich Freiherr von Pouthon iſt heute Vor:
mittags von hier nach Linz zurückgekehrt. Der k. und k. Le-
gationsſecretär in Belgrad, Rudolf Graf Coronini hat
ſich heute von hier nach Berlin begeben.

* Die Kaiſerin an der Riviera.

Die Kaiſerin,
welche gegenwärtig in Nizza in Begleitung der Gräfin
Sztaray und der Frau v. Feifalik weilt, beſuchte
am 23. d. den leidenden Großfürſten Georg von Ruß-
land,
den ſie aber nicht antraf. Vorher beſuchte Kaiſerin
Eliſabeth die Ex-Kaiſerin Eugenie in der Villa
Cyrnos. Um die Mitte des Februar wird der Ankunft des
Kaiſers Franz Joſef am Cap Martin entgegen-
geſehen, deſſen Aufenthalt auf 14 Tage berechnet iſt. Der
Kaiſer wird über Italien reiſen.

* Verlobung.

Fräulein Marie von Fuchs
Tochter des Herrn Dr. Victor von Fuchs, Reichs-
raths- und Landtags-Abgeordneter, Hof- und Gerichts-
advocat hat ſich mit Herrn Dr. Otto Stöger,
k. k. Miniſterial-Concipiſten, verlobt.

* Rohheiten von Schülern.

Man ſchreibt uns:
Im 3. Bezirke wurde durch Werfen mit Eisklumpen die
Sicherheit der Paſſanten arg gefährdet, jüngſt erſt einer
Dame am Halſe eine Wunde beigebracht u. ſ. w. Wäre
es nicht angezeigt, wenn die „freiſinnige“ Schulbehörde, ge-
nannt Wiener Bezirksſchulrath, ſich mit den Rohheiten ſo
mancher ſeiner Pfleglinge befaſſen und Abhilfe ſchaffen
[Spaltenumbruch] würde, als zu Gericht zu ſitzen über den Cooperator
hochw. Herrn Dittrich, wofür ſie nicht einmal com-
petent iſt.

* Sterbefall.

Geſtern Morgens um 6 Uhr iſt in
ſeiner Wohnung, Joſefſtadt, Alſerſtraße Nr. 33, der königl.
ungariſche Honved-Oberſt-Brigadier i. P. Anton Ritter
v. Durſt-Dreznicki im 59. Lebensjahre geſtorben.

* Plötzlicher Tod.

Die Weißnäherin Karoline
Schwarzer, Erdbergerſtraße Nr. 95 wohnhaft, wurde
ſeit dem 24. d. M. von ihren Nachbarn nicht geſehen. Man
verſtändigte geſtern Abends das Polizeicommiſſariat, das die
Wohnung öffnen ließ. Man fand die Näherin todt im
Bette auf. Sie dürfte, ärztlichem Ausſpruche zu Folge, einem
Schlaganfall erlegen ſein. — Der Bäckergehilfe Caſpar
Schwarz iſt geſtern Vormittags während der Arbeit
beim Bäckermeiſter Johann Pekarek, Mariahilferſtraße
Nr. 88, die 79jährige Beamtenswitwe Johanna Roſen-
baum
geſtern Früh plötzlich geſtorben.

* Zehntauſend Gulden abhanden gekommen.

Ein in Budapeſt etablirter Tuchhändler reiſte Samſtag
Abends nach Brünn und nahm eine Summe von 10.000
Gulden in einer Brieftaſche mit ſich. In Marchegg angelangt,
ſtieg der Kaufmann in ein Coupe des nach Brünn ver-
kehrenden Zuges und auf der Strecke dahin kam ihm die
Brieftaſche mit der früher erwähnten Summe abhanden.
Mit dem Kaufmanne befand ſich noch ein junger Mann,
welcher aus Budapeſt kam, in demſelben Coupe und gegen
dieſen Mann liegt der Verdacht vor, den Diebſtahl verübt
zu haben. Der Tuchhändler vermuthet, daß ihm die Brief-
taſche im Coupe, während er ſchlief, oder in der Toilette
geſtohlen wurde. In der Toilette hatte er nämlich ſeinen
Rock abgelegt und ſich gewaſchen. In der Bruſttaſche des
Rockes war die Brieftaſche verwahrt.




Das Waldviertel für die Chriſtlich-
Socialen.

Die geſtern ſtattgefundene Verſammlung des
Waldviertler Bauernvereines in
Waidhofen a. d. Thaya geſtaltete ſich durch
die Anweſenheit der Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß-
mann
zu einer wahrhaften Volkskundgebung ſo ziem-
lich des ganzen Waldviertels für die Wiener anti-
ſemitiſche Bewegung und deren Führer. Der von
Gmünd berab- und von Wien heraufkommende
Zug ſetzte bereits in Schwarzenau ſo viele Perſonen
ab, daß der ſonſt nur aus wenigen Waggons be-
ſtehende Localzug von Schwarzenau nach Waidhofen
a. d. Thaya zu einem mächtig langen Train anſchwoll,
dem eine ſchwere Locomotive vorgeſpannt werden
mußte. Und dabei mußten die Paſſagiere noch in den
Waggons ſtehen, ähnlich wie an einem Sommer
Sonntags-Abend auf der Weſt- oder Südbahn vor
Wien. Als der Zug in die Station Waidhofen einfuhr,
erwarteten Tauſende denſelben, ſo daß beſondere Vor-
kehrungen als nöthig erachtet worden waren. Die Ge-
leiſe waren von dem Bahnhofsplatze durch Stricke auf
einen weiten Umkreis abgeſperrt und zahlreiche Gen-
darmerie war zu Ehren des Tages ausgerückt
ohne freilich zu irgend einem Eingreifen Anlaß zu
finden.

Als die Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß-
mann
den Waggon verließen, ertönten aus Tauſenden
von Kehlen Hochrufe, welche die klare Winterluft er-
zittern machten und die Trompetentöne einer in dieſem
Augenblicke einfallenden Muſikbande völlig übertönten.
Nach einer kurzen Begrüßung ſetzte ſich der impoſante
Zug in Bewegung und unter beſtändigen Hochrufen
und Tücherſchwenken wurden die Abgeordneten zum
Hotel „goldener Löwe“ geleitet, wo die Ver-
ſammlung ſtattfinden ſollte.

In der Stadt ſelbſt aber war in den verſchiedenen
Gaſthäuſern kein Platz mehr zu finden, wo Schlitten
hätten eingeſtellt werden können. In Hunderten von
Gefährten war die Bevölkerung aus den nicht an der
Bahn gelegenen Ortſchaften herbeigeeilt, ſo daß in den
Einkehrgaſthäuſern überall Schlittenburgen den Verkehr
hemmten.

Präciſe um ½2 Uhr begann die Verſammlung;
der große Saal des Hotels „zum goldenen
Löwen“
ſammt den beiden Nebenſälen war bereits
um dieſe Stunde dicht gefüllt und immer noch drängten
neue Maſſen nach. Als das um ½1 Uhr begonnene
Gaſſel-Wettfahren vor 2 Uhr beendet war, kamen
neuerlich viele Hunderte, die Einlaß in den
Saal begehrten. Wohl über 1500 Perſonen hatten,
Kopf an Kopf gedrängt, in den geſammten Saallocali-
täten Platz gefunden und nun mußten die beiden
Stiegeneingänge unten abgeſchloſſen werden, obwohl
noch Tauſende im Hofe und auf der Gaſſe ſtanden,
denen der Eintritt aus Sicherheitsrückſichten verwehrt
werden mußte.

Im Saale ſelbſt waren alle Stände vertreten.
Nebſt Mitgliedern der Waidhofener Ge-
meindevertretung
ſah man Aerzte, Ad-
vocaten, Profeſſoren, Lehrer, ſehr zahlreiche Fabrikanten
und Gewerbetreibende, dann ſehr viele Bauern, darunter
zumeiſt die Bürgermeiſter und Gemeindevertreter der
betreffenden Ortſchaften. Weit über ein halbes Hundert
Mitglieder des hochw. Clerus aus allen Theilen des
Waldviertels, an ihrer Spitze der hochw. Herr Propſt
von Eisgarn und der hochw. Dechant i. P. und
83jährige Jubelprieſter von Waidhofen waren in der
Verſammlung erſchienen. Officiell als anweſend notirt
waren Angehörige der Städte und Orte Groß-
Siegharts, Zwettl, Litſchau, Gmünd,
Horn, Thaya, Heidenreichſtein, Puch,
Eisgarn, Göpfritz, Pfaffenſchlag,
Windigſteig, Vitis, Wildberg,

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[3/0003] 27 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 Fall Miklos und verlangt die Entſendung einer parlamentariſchen Unterſuchungs- Comiſſion. Redner beantragt die Ergänzung der Reſolution Csaky dahin, daß die Incompati- bilität auch bezüglich der Mitglieder des Magnatenhauſes ausgeſprochen werde. Redner ſpricht über die zweite Wahl in Neutra und fragt den Miniſter des Innern, ob es wahr ſei, daß der Wahl- präſident Szulyavszky nach der Wahl eine ſtaatliche Pacht erhalten habe. Schließlich beſpricht Redner den Verkauf einer Vicinalbahn-Conceſſion durch Koloman Rado. — Cultusminiſter Wlaſſics erklärt die Verleihung der erwähnten Pacht ſei erfolgt. (!) Ausland. Auch Fürſt Bismarck befindet ſich, wie telegraphiſch bereits kurz gemeldet, unter jenen Perſonen, welche Kaiſer Wilhelm jüngſt zu „ſtimmfähigen Rittern des Ordens »pour le mérite« für Kunſt und Wiſſenſchaft“ ernannt hat. Dazu bemerkt treffend die „Ger- mania“: „Welche Verdienſte ſich Bismarck für die Wiſſenſchaft erworben hat, wird nicht ge- ſagt. So iſt man auf die Vermuthung angewieſen, daß ihm die Auszeichnung für ſeine literariſchen Verdienſte als Mitarbeiter der „Hamburger Nach- richten“ zu Theil geworden iſt. Was die Ver- dienſte um die Kunſt betrifft, ſo wiſſen wir nur ſo viel, daß er mit den „Künſten“ der Politik ſehr vertraut war; welche Künſte er ſonſt gepflegt hat, wiſſen wir freilich nicht.“ — Die anderen Herren, welche dieſelbe Auszeichnung erhielten, ſind ſämmtlich Hochſchulprofeſſoren erſten Ranges. Mit ſolchen wiſſenſchaftlichen Großen auf eine Stufe geſtellt und der gleichen Auszeichnung ge- würdigt zu werden, iſt allerdings eine hohe Ehre für den ehemaligen Göttinger Corpsſtudenten. Der Fall Hammerſtein kam dieſer Tage im preußiſchen Abgeordnetenhauſe zur Sprache. Der Abg. Dr. Bachem-Centrum hatte betont, daß das nothwendige Zuſammengehen der Prote- ſtanten mit den Katholiken durch den Fall Hammerſtein nicht geſtört werden könne. Das benützte der Abg. v. Kröcher, ein gläubiger Proteſtant und ehemals Mitglied des Heraus- geber-Comites der „Kreuzztg.“, um den Fall Hammerſtein eingehend zu beleuchten und zu be- weiſen, daß die conſervative Parteileitung für die bedauerliche Verſchleppung der Hammerſtein- ſchen Angelegenheit nicht verantwortlich gemacht werden könne. Seine intereſſante Rede lautete im Weſentlichen: „Ich bin zunächſt dankbar für das große Aufſehen und die große ſittliche Entrüſtung, die die Schandthaten des Freiherrn v. Hammerſtein in den Zeitungen aller Parteien gefunden haben; nur die Centrumsblätter haben ſich am wenigſten darüber aufgeregt. Es iſt ſelbſtverſtändlich ſittlich viel verwerflicher und tadelnswerther, wenn ein Mitglied einer Partei ſolche Schandthaten begeht, die die Worte Chriſtenthum und Monarchie auf ihre Fahne ſchreibt, als wenn dies ein Mitglied einer anderen Partei thut. (Lebhafte Proteſtrufe links. Abg. Rickert: Natürlich, Sie ſind ja die Privilegirten! Die einzigen echten Chriſten!) Wenn ſolche Dinge in anderen Parteien vorkamen, ſo war man bisher nicht ſo entrüſtet. Ich will zugeben, daß man durch mehr oder minder große Schandthaten zum Schuft werden kann, und daß Freiherr v. Hammerſtein ganze und völlige Arbeit gemacht hat. (Heiterkeit.) „Es iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß meines Wiſſens kein Menſch von den wirklichen juriſtiſchen Schandthaten des Freiherrn v. Hammerſtein, von Wechſelfälſchung, öffentlicher Urkundenfälſchung ꝛc., etwas gewußt hat; Sie werden das auch pſychologiſch ſchon ganz natürlich finden. Ich muß ſagen, ich habe den Freiherrn v. Hammerſtein für einen ſtarknervigen Herrn gehalten, aber für einen Mann, der eine ſolche Starknervigkeit hätte, daß er für Chriſtenthum, Mon- archie und alles Mögliche eiutreten könnte in ſeiner Zeitung und in den Parlamenten und dabei das Bewußtſein hatte, daß er, wenn auch noch nicht juriſtiſch, ſo doch factiſch ein Zuchthäusler ſei, für ſo etwas habe ich ihn doch nicht gehalten und ich glaube, Sie werden mir zugeben, däs auch kein Menſch gethan haben wird.“ (Zuſtimmung.) Herr v. Kröcher ſtellte dann feſt, daß Ende December 1894 Freiherrn v. Hammerſtein ſechs- monatlich gekündigt wurde, dieſer hatte daher nur noch bis zum 1. Juli 1895 im Amte zu bleiben. Zu dem Ankaufe des „Deutſchen Tagblatt“ habe Hammerſtein nicht das Recht gehabt, den Penſions- fonds zu verwenden; er that es ohne die Erlaubniß irgend eines Comitemitgliedes, die er auch nie er- halten haben würde. „Dann kam die Sache wegen der Papier- lieferungen. Es ſtand feſt, daß Frhr. v. Hammer- ſtein das Papier immer zu einem bedeutend höheren Preiſe genommen hatte, wie es nach dem Marktpreiſe nöthig war. Frhr. v. Hammerſtein, zur Rede geſtellt, ſagte: Ja, das iſt ſchon möglich, ich habe aber den Contract vor ſo und ſo viel Jahren gemacht, ich habe große politiſche Gedanken im Kopf (Heiterkeit), ich habe vielleicht ein bischen zu viel be- zahlt, ich kann mich um dieſe Kleinigkeiten nicht kümmern. (Heiterkeit.) Es wurde uns aber bekannt, daß Freiherr v. Hammerſtein auch perſönlich bei dem Papier- lieferanten verſchuldet ſein ſollte. Er gab das mit den gemüthvollen Worten zu: „Ja, meine Herren, ich bin noch bei ganz anderen Leuten verſchuldet!“ (Große Heiterkeit.) „Alsdann die Sache mit den Wechſeln. Da war ein guter Freund von ihm, zu dem war er hingekommen und hatte zu ihm geſagt: Gib mir die Unterſchrift unter einem Wechſel. Wohl, hatte der geſagt, ich werde es thun, aber unter zwei Bedingungen: erſtens daß der und der als dritter mitunterſchreibt und zweitens, daß er den Wechſel bei der und der Darlehenscaſſe in Berlin discontirt. Nun, den dritten hatte er angeblich nicht getroffen; er wird wohl ſchon eine gewiſſe Vermuthung gehabt haben, und hatte geſagt, er unterſchreibe den Wechſel nicht. Dann kam er zu mir; ich glaube, es war Ende De- cember. Ich ſage: Nein, auf den Wechſel laſſe ich mich nicht ein, den discontiren wir nicht. Was macht er nun? Er geht mit dem Wechſel nach Dresden und nimmt das Geld dort auf von Jemand, der es auf die gute Unterſchrift des Anderen hin hergibt und nachher auch hat bezahlen müſſen. Nun werden Sie mir zugeben, die Sache iſt nicht ſchön, aber vor den Staatsanwalt konnte man ſie doch nicht bringen. „Ebenſo war es bei dem ſogenannten Stöcker- Fonds. Da iſt einmal ein Fonds für Stöcker ge- ſammelt und an die „Kreuzzeitung“ abgeliefert worden, wahrſcheinlich weil die einen Geldſchrank hatte und Stöcker keinen. (Heiterkeit.) Er ſollte verzinſt werden. Dieſes Geld hat Hammerſtein genommen, und zwar hat er geſagt: das hat ein Beamter bei Seite gebracht, der nun todt iſt. (Bewegung.) Das iſt ja auch eine ſolche Sache, einem Beamten das nachzuſagen, der todt iſt. Die ihn gekannt haben, ſagen, es wäre ein anſtändiger Mann geweſen, dem wäre das nicht zuzutrauen. Aber ſchließlich kam es doch immer darauf an, ob man es dem Hammerſtein glaube oder nicht glaubte. Das war die Frage. „Und dann das Verhältniß mit Fräulein Flora Gaß. (Heiterkeit.) Darüber will ich weiter nichts ſagen. Es iſt mir auch ganz unzweifelhaft: ich würde nie als Ver- leger einen Mann als erſten Redacteur einer Zeitung be- halten haben, der ſolche Charfreitags-, Weihnachts- und Pfingſtartikel ſchreibt und in ſolchen Beziehungen lebt. (Lebhafter Beifall.) Und zur Sache ſage ich: Wer ſich frei von Sünde fühlt, in Wort und Werken und Gedanken, der werfe den erſten Stein auf ihn.“ (Große Heiterkeit.) Der Schluß der Rede des Herrn v. Kröcher legte überzeugend dar, daß das Comite dem Frei- herr v. Hammerſtein nicht gewachſen war und keines- wegs für die Möglichkeit der Flucht verantwortlich gemacht werden kann. Herr v. Kröcher hat mit ſeiner offenen Darlegung der ganzen Hammer- ſteinerei ſeiner Partei zweifellos einen großen Dienſt erwieſen. Ueber die Romreiſe des Grafen Nigra ſchreibt die „Pol. Corr.“, daß angeſichts der ſtrengſten Geheimhaltung welche die maßgebenden Kreiſe über die Beſprechungen beobachten, irgend etwas Verläßliches nicht zu erfahren ſei. „Zu verzeichnen wäre allenfalls die Vermuthung poli- tiſcher Kreiſe, daß die Reiſe des genannten Diplo- maten mit der Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England in Zuſammenhang ſtehen dürfte, da die Cabinette von Rom und Wien es ſich zum Ziele geſetzt hätten, die Keime von Miß- verſtändniſſen, die zwiſchen dieſen beiden Staaten aufgetaucht ſein mögen, zu beſeitigen. Unter allen Umſtänden könne jedoch conſtatirt werden, daß zwiſchen Italien und Oeſterreich- Ungarn auf dem geſammten Gebiete der inter- nationalen Politik eine vollſtändige Solidarität der Intereſſen beſteht, welche zur Wirkung hat, daß die Cabinette von Nom und Wien auch in der gegenwärtigen Phaſe der europäiſchen Lage ſich mit einander im engſten Einvernehmen be- finden.“ Kleine Chronik. Wien, 27. Jänner. * Kalender für Dienſtag, den 28. Jänner. Katholiken: Carl d. Gr. — Griechen (16.): Petri Kett. — Sonnenaufg. 7 Uhr 36 Minuten Morgens. Sonnenuntergang 4 Uhr 51 Minuten Abends. — Mon- desaufgang 2 Uhr 16 Minuten Abends. — Mondesunter- gang 6 Uhr 35 Minuten Morgens. — Tageslänge 9 Stunden 15 Minuten. — Nachtlänge 14 Stunden 45 Mi- nuten. — 28—339. * Hof- und Perſonalnachrichten. Der Statthalter in Oberöſterreich Freiherr von Pouthon iſt heute Vor: mittags von hier nach Linz zurückgekehrt. Der k. und k. Le- gationsſecretär in Belgrad, Rudolf Graf Coronini hat ſich heute von hier nach Berlin begeben. * Die Kaiſerin an der Riviera. Die Kaiſerin, welche gegenwärtig in Nizza in Begleitung der Gräfin Sztaray und der Frau v. Feifalik weilt, beſuchte am 23. d. den leidenden Großfürſten Georg von Ruß- land, den ſie aber nicht antraf. Vorher beſuchte Kaiſerin Eliſabeth die Ex-Kaiſerin Eugenie in der Villa Cyrnos. Um die Mitte des Februar wird der Ankunft des Kaiſers Franz Joſef am Cap Martin entgegen- geſehen, deſſen Aufenthalt auf 14 Tage berechnet iſt. Der Kaiſer wird über Italien reiſen. * Verlobung. Fräulein Marie von Fuchs Tochter des Herrn Dr. Victor von Fuchs, Reichs- raths- und Landtags-Abgeordneter, Hof- und Gerichts- advocat hat ſich mit Herrn Dr. Otto Stöger, k. k. Miniſterial-Concipiſten, verlobt. * Rohheiten von Schülern. Man ſchreibt uns: Im 3. Bezirke wurde durch Werfen mit Eisklumpen die Sicherheit der Paſſanten arg gefährdet, jüngſt erſt einer Dame am Halſe eine Wunde beigebracht u. ſ. w. Wäre es nicht angezeigt, wenn die „freiſinnige“ Schulbehörde, ge- nannt Wiener Bezirksſchulrath, ſich mit den Rohheiten ſo mancher ſeiner Pfleglinge befaſſen und Abhilfe ſchaffen würde, als zu Gericht zu ſitzen über den Cooperator hochw. Herrn Dittrich, wofür ſie nicht einmal com- petent iſt. * Sterbefall. Geſtern Morgens um 6 Uhr iſt in ſeiner Wohnung, Joſefſtadt, Alſerſtraße Nr. 33, der königl. ungariſche Honved-Oberſt-Brigadier i. P. Anton Ritter v. Durſt-Dreznicki im 59. Lebensjahre geſtorben. * Plötzlicher Tod. Die Weißnäherin Karoline Schwarzer, Erdbergerſtraße Nr. 95 wohnhaft, wurde ſeit dem 24. d. M. von ihren Nachbarn nicht geſehen. Man verſtändigte geſtern Abends das Polizeicommiſſariat, das die Wohnung öffnen ließ. Man fand die Näherin todt im Bette auf. Sie dürfte, ärztlichem Ausſpruche zu Folge, einem Schlaganfall erlegen ſein. — Der Bäckergehilfe Caſpar Schwarz iſt geſtern Vormittags während der Arbeit beim Bäckermeiſter Johann Pekarek, Mariahilferſtraße Nr. 88, die 79jährige Beamtenswitwe Johanna Roſen- baum geſtern Früh plötzlich geſtorben. * Zehntauſend Gulden abhanden gekommen. Ein in Budapeſt etablirter Tuchhändler reiſte Samſtag Abends nach Brünn und nahm eine Summe von 10.000 Gulden in einer Brieftaſche mit ſich. In Marchegg angelangt, ſtieg der Kaufmann in ein Coupe des nach Brünn ver- kehrenden Zuges und auf der Strecke dahin kam ihm die Brieftaſche mit der früher erwähnten Summe abhanden. Mit dem Kaufmanne befand ſich noch ein junger Mann, welcher aus Budapeſt kam, in demſelben Coupe und gegen dieſen Mann liegt der Verdacht vor, den Diebſtahl verübt zu haben. Der Tuchhändler vermuthet, daß ihm die Brief- taſche im Coupe, während er ſchlief, oder in der Toilette geſtohlen wurde. In der Toilette hatte er nämlich ſeinen Rock abgelegt und ſich gewaſchen. In der Bruſttaſche des Rockes war die Brieftaſche verwahrt. Das Waldviertel für die Chriſtlich- Socialen. Die geſtern ſtattgefundene Verſammlung des Waldviertler Bauernvereines in Waidhofen a. d. Thaya geſtaltete ſich durch die Anweſenheit der Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß- mann zu einer wahrhaften Volkskundgebung ſo ziem- lich des ganzen Waldviertels für die Wiener anti- ſemitiſche Bewegung und deren Führer. Der von Gmünd berab- und von Wien heraufkommende Zug ſetzte bereits in Schwarzenau ſo viele Perſonen ab, daß der ſonſt nur aus wenigen Waggons be- ſtehende Localzug von Schwarzenau nach Waidhofen a. d. Thaya zu einem mächtig langen Train anſchwoll, dem eine ſchwere Locomotive vorgeſpannt werden mußte. Und dabei mußten die Paſſagiere noch in den Waggons ſtehen, ähnlich wie an einem Sommer Sonntags-Abend auf der Weſt- oder Südbahn vor Wien. Als der Zug in die Station Waidhofen einfuhr, erwarteten Tauſende denſelben, ſo daß beſondere Vor- kehrungen als nöthig erachtet worden waren. Die Ge- leiſe waren von dem Bahnhofsplatze durch Stricke auf einen weiten Umkreis abgeſperrt und zahlreiche Gen- darmerie war zu Ehren des Tages ausgerückt ohne freilich zu irgend einem Eingreifen Anlaß zu finden. Als die Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß- mann den Waggon verließen, ertönten aus Tauſenden von Kehlen Hochrufe, welche die klare Winterluft er- zittern machten und die Trompetentöne einer in dieſem Augenblicke einfallenden Muſikbande völlig übertönten. Nach einer kurzen Begrüßung ſetzte ſich der impoſante Zug in Bewegung und unter beſtändigen Hochrufen und Tücherſchwenken wurden die Abgeordneten zum Hotel „goldener Löwe“ geleitet, wo die Ver- ſammlung ſtattfinden ſollte. In der Stadt ſelbſt aber war in den verſchiedenen Gaſthäuſern kein Platz mehr zu finden, wo Schlitten hätten eingeſtellt werden können. In Hunderten von Gefährten war die Bevölkerung aus den nicht an der Bahn gelegenen Ortſchaften herbeigeeilt, ſo daß in den Einkehrgaſthäuſern überall Schlittenburgen den Verkehr hemmten. Präciſe um ½2 Uhr begann die Verſammlung; der große Saal des Hotels „zum goldenen Löwen“ ſammt den beiden Nebenſälen war bereits um dieſe Stunde dicht gefüllt und immer noch drängten neue Maſſen nach. Als das um ½1 Uhr begonnene Gaſſel-Wettfahren vor 2 Uhr beendet war, kamen neuerlich viele Hunderte, die Einlaß in den Saal begehrten. Wohl über 1500 Perſonen hatten, Kopf an Kopf gedrängt, in den geſammten Saallocali- täten Platz gefunden und nun mußten die beiden Stiegeneingänge unten abgeſchloſſen werden, obwohl noch Tauſende im Hofe und auf der Gaſſe ſtanden, denen der Eintritt aus Sicherheitsrückſichten verwehrt werden mußte. Im Saale ſelbſt waren alle Stände vertreten. Nebſt Mitgliedern der Waidhofener Ge- meindevertretung ſah man Aerzte, Ad- vocaten, Profeſſoren, Lehrer, ſehr zahlreiche Fabrikanten und Gewerbetreibende, dann ſehr viele Bauern, darunter zumeiſt die Bürgermeiſter und Gemeindevertreter der betreffenden Ortſchaften. Weit über ein halbes Hundert Mitglieder des hochw. Clerus aus allen Theilen des Waldviertels, an ihrer Spitze der hochw. Herr Propſt von Eisgarn und der hochw. Dechant i. P. und 83jährige Jubelprieſter von Waidhofen waren in der Verſammlung erſchienen. Officiell als anweſend notirt waren Angehörige der Städte und Orte Groß- Siegharts, Zwettl, Litſchau, Gmünd, Horn, Thaya, Heidenreichſtein, Puch, Eisgarn, Göpfritz, Pfaffenſchlag, Windigſteig, Vitis, Wildberg,

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 27, Wien, 28.01.1896, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost027_1896/3>, abgerufen am 22.11.2024.