Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 46, Danzig, 1698.secreten Rath versamblet und gehöret habe. Des Tariffs Werck Londen/ vom 24. Octobr. Ein Edelmann des Lords Rivers/ welcher am Sambstag A- Haag/ vom 31. Oct. Ihro Hochmögende extraordinair Envoye am Käyserlichen ver-
secreten Rath versamblet und gehöret habe. Des Tariffs Werck Londen/ vom 24. Octobr. Ein Edelmann des Lords Rivers/ welcher am Sambstag A- Haag/ vom 31. Oct. Ihro Hochmögende extraordinair Envoye am Käyserlichen ver-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> secreten Rath versamblet und gehöret habe. Des Tariffs Werck<lb/> wird wieder/ aber doch mit wenig Hoffnung eines Final Successes<lb/> gehandelt. Von Arrivement des Monsr. de Estree zu Toulon/ ist<lb/> noch keine Zeitung; der letzte Sturm hat auff dem flachen Lande viel/<lb/> und inder See nicht minder Schaden gethan/ indem man vernimpt/<lb/> daß einige Schiffe auff diesen Küsten gestrandet seyn. Laut denen<lb/> Turinischen Briefen/ war der Marquis de Montenera Sohn/ selbi-<lb/> gen Tages mit einigen Knechten und Hand-Pferden aus selbiger<lb/> Stadt geritten/ mit Vorgeben/ einige Advocaten auff dem flachen<lb/> Lande/ umb seines Vaters Sache zu processen/ welcher den folgen-<lb/> den Tag sein Urtheil empfangen solte/ zu sprechen/ und habe der<lb/> Marquis de St. Tomaro per Expressen an Sr Königlichen Hoheit/<lb/> welche selbigen Abend noch alldar erwartet würde/ von dieser Flucht<lb/> Nachricht ertheilet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Londen/ vom 24. Octobr.</head><lb/> <p>Ein Edelmann des Lords Rivers/ welcher am Sambstag A-<lb/> bend gantz allein aus dieser Stadt nach Barnet zu seinem Herren<lb/> ritte/ ward unterwegens durch 3. Männer zu Fuß angefallen/ deren<lb/> einer des Pferdes Zaum <supplied cert="low">ergriff</supplied> und ihme zugleich einen so starcken<lb/> Schlag mit einem Stock auff die Brust gab/ daß er kaum zu Pferde<lb/> sitzen bleiben kunte/ er ergriff sich aber wieder/ bevor die Räuber ein<lb/> mehrers übeten und schoß mit einer Pistohl/ den der das Pferd hielte/<lb/> nieder; die zwo andern begaben sich auff die Flucht/ und entkahmen<lb/> durch Dunckelheit der Nacht; Indessen ist der Edelmann dennoch<lb/> sehr schwach/ wirfft viel Blut aus/ und laufft grosse Gefahr. Gestern<lb/> wurden drey Räuber/ welche vor einiger Zeit unterschiedliche Gold-<lb/> schmiede in Beßwell-Court schändlich bestohlen/ in der Old-Baly<lb/> vor Recht gestellet/ deren dann 2. überzeuget und beschuldiget/ der<lb/> dritte aber/ welchen man zwar eben so wol Hand angeleget zu haben<lb/> urtheilte/ wie die zwey/ wegen Mangel der Zeugen durch die Jury<lb/> unschuldig erkandt wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag/ vom 31. Oct.</head><lb/> <p>Ihro Hochmögende extraordinair Envoye am Käyserlichen<lb/> hofe schreibet/ daß die Neutralität näher und weiter dörffte reguli-<lb/> ret werden/ als die hochstreitende Partheyen in dem Congreß der<lb/> Friedens-Handlung zwischen Sr. Käyserl. Majest. und der Otto-<lb/> mannischen Pforte/ Generaliter angenommen worden/ und würde<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ver-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
secreten Rath versamblet und gehöret habe. Des Tariffs Werck
wird wieder/ aber doch mit wenig Hoffnung eines Final Successes
gehandelt. Von Arrivement des Monsr. de Estree zu Toulon/ ist
noch keine Zeitung; der letzte Sturm hat auff dem flachen Lande viel/
und inder See nicht minder Schaden gethan/ indem man vernimpt/
daß einige Schiffe auff diesen Küsten gestrandet seyn. Laut denen
Turinischen Briefen/ war der Marquis de Montenera Sohn/ selbi-
gen Tages mit einigen Knechten und Hand-Pferden aus selbiger
Stadt geritten/ mit Vorgeben/ einige Advocaten auff dem flachen
Lande/ umb seines Vaters Sache zu processen/ welcher den folgen-
den Tag sein Urtheil empfangen solte/ zu sprechen/ und habe der
Marquis de St. Tomaro per Expressen an Sr Königlichen Hoheit/
welche selbigen Abend noch alldar erwartet würde/ von dieser Flucht
Nachricht ertheilet.
Londen/ vom 24. Octobr.
Ein Edelmann des Lords Rivers/ welcher am Sambstag A-
bend gantz allein aus dieser Stadt nach Barnet zu seinem Herren
ritte/ ward unterwegens durch 3. Männer zu Fuß angefallen/ deren
einer des Pferdes Zaum ergriff und ihme zugleich einen so starcken
Schlag mit einem Stock auff die Brust gab/ daß er kaum zu Pferde
sitzen bleiben kunte/ er ergriff sich aber wieder/ bevor die Räuber ein
mehrers übeten und schoß mit einer Pistohl/ den der das Pferd hielte/
nieder; die zwo andern begaben sich auff die Flucht/ und entkahmen
durch Dunckelheit der Nacht; Indessen ist der Edelmann dennoch
sehr schwach/ wirfft viel Blut aus/ und laufft grosse Gefahr. Gestern
wurden drey Räuber/ welche vor einiger Zeit unterschiedliche Gold-
schmiede in Beßwell-Court schändlich bestohlen/ in der Old-Baly
vor Recht gestellet/ deren dann 2. überzeuget und beschuldiget/ der
dritte aber/ welchen man zwar eben so wol Hand angeleget zu haben
urtheilte/ wie die zwey/ wegen Mangel der Zeugen durch die Jury
unschuldig erkandt wurde.
Haag/ vom 31. Oct.
Ihro Hochmögende extraordinair Envoye am Käyserlichen
hofe schreibet/ daß die Neutralität näher und weiter dörffte reguli-
ret werden/ als die hochstreitende Partheyen in dem Congreß der
Friedens-Handlung zwischen Sr. Käyserl. Majest. und der Otto-
mannischen Pforte/ Generaliter angenommen worden/ und würde
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Zitationshilfe: | Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 46, Danzig, 1698, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0046_1698/5>, abgerufen am 23.06.2024. |