Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 7a, Danzig, 1696.Allmosen-Wäisen-Hauß gegeben wurde/ hat sich die Gemeine ge- Haag vom 28. Jan. Man versichert/ daß die Nordische Cronen an hiesigen Estaat Dublin/ vom 18. Jan. Man hat in 6. Posten keine Englische Briefe bekommen/ arri- Wexel
Allmosen-Wäisen-Hauß gegeben wurde/ hat sich die Gemeine ge- Haag vom 28. Jan. Man versichert/ daß die Nordische Cronen an hiesigen Estaat Dublin/ vom 18. Jan. Man hat in 6. Posten keine Englische Briefe bekommen/ arri- Wexel
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> Allmosen-Wäisen-Hauß gegeben wurde/ hat sich die Gemeine ge-<lb/> stern daselbst schon versammlet/ und gegen den Abend vor diesem<lb/> Platz viel Muthwillen verübet/ auch weder Officierer noch Solda-<lb/> ten respectiret; sehr ungebührlich wider diese gemachte Ordnung<lb/> ruffend/ welches die gantze Nacht gewähret hat. Diesen Morgen<lb/> ist wiederumb mit Exorbitantzien angefangen/ dergestalt/ daß die Mi-<lb/> litz ein jeder nach ihrem ordinirten Post marchirte. Auff dem Dam̃<lb/> und vor dem Raht Hause versammlete sich die Gemeine/ meist Wei-<lb/> ber und Jungen zusammen/ und war der Zulauff von allen Seiten in<lb/> so grosser Anzahl/ daß man sich eines schlechten Außschlages befürch-<lb/> tete; weßwegen alles sich auff dem Raht-Hause versammlete/ dessen<lb/> Eingänge wohl besetzet waren. Man beschloß darauff zu publiciren/<lb/> daß 6. Wochen wegen dieser Ordnung solte Auffschub gegeben wer-<lb/> den welche Resolution denn aus dem Fenster vom Rahthause herab<lb/> dem Volck vorgelesen ward/ womit sie sich damahls vergnügten/ und<lb/> ein jeder von dannen sich reterirte. Man hoffet auch/ daß weil alle<lb/> Zugänge und Posten durch die ins Gewehr gekommene Bürger-<lb/> schafft wohl verwahret sind/ weitere Ungelegenheit werde gestöhret<lb/> und vorgekommen werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag vom 28. Jan.</head><lb/> <p>Man versichert/ daß die Nordische Cronen an hiesigen Estaat<lb/> ein Memorial übergeben/ und darin auffs neue die Mediation præ-<lb/> sentiret/ einen General Frieden mit Franckreich zu schliessen/ zu wel-<lb/> chem Ende sie ein solches Project in Händen hätten/ welches viel<lb/> avantagieuser sey/ als die vorigen/ also daß man nicht zweiffeln könte/<lb/> die hohen Herren Alliirten würden darin völlige Satisfaction er-<lb/> halten. Die Admiralitäten sind gegen übermorgen anhero zu kom-<lb/> men beruffen/ mit denen Herren General Staaten zu conferiren/<lb/> und alles so müglich herbey zu bringen/ damit ein jeder sein Quotum<lb/> zu den 25. leichten Fregatten contribuiren möchte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dublin/ vom 18. Jan.</head><lb/> <p>Man hat in 6. Posten keine Englische Briefe bekommen/ arri-<lb/> viren aber jetzt welche in Präsentz des Stadthalters und seinem Se-<lb/> cretario geöffnet/ dennoch nichts als die Auffschrifften davon gelesen<lb/> worden. Seine Excell. haben eine Ordonnance ausgehen lassen/ daß<lb/> die Soldaten mit beschnittenem Geld sollen bezahlt werden/ und die<lb/> Cronenstück vor 6. ß. und andere nach Advenant gangbahr seyn. Der<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Wexel</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Allmosen-Wäisen-Hauß gegeben wurde/ hat sich die Gemeine ge-
stern daselbst schon versammlet/ und gegen den Abend vor diesem
Platz viel Muthwillen verübet/ auch weder Officierer noch Solda-
ten respectiret; sehr ungebührlich wider diese gemachte Ordnung
ruffend/ welches die gantze Nacht gewähret hat. Diesen Morgen
ist wiederumb mit Exorbitantzien angefangen/ dergestalt/ daß die Mi-
litz ein jeder nach ihrem ordinirten Post marchirte. Auff dem Dam̃
und vor dem Raht Hause versammlete sich die Gemeine/ meist Wei-
ber und Jungen zusammen/ und war der Zulauff von allen Seiten in
so grosser Anzahl/ daß man sich eines schlechten Außschlages befürch-
tete; weßwegen alles sich auff dem Raht-Hause versammlete/ dessen
Eingänge wohl besetzet waren. Man beschloß darauff zu publiciren/
daß 6. Wochen wegen dieser Ordnung solte Auffschub gegeben wer-
den welche Resolution denn aus dem Fenster vom Rahthause herab
dem Volck vorgelesen ward/ womit sie sich damahls vergnügten/ und
ein jeder von dannen sich reterirte. Man hoffet auch/ daß weil alle
Zugänge und Posten durch die ins Gewehr gekommene Bürger-
schafft wohl verwahret sind/ weitere Ungelegenheit werde gestöhret
und vorgekommen werden.
Haag vom 28. Jan.
Man versichert/ daß die Nordische Cronen an hiesigen Estaat
ein Memorial übergeben/ und darin auffs neue die Mediation præ-
sentiret/ einen General Frieden mit Franckreich zu schliessen/ zu wel-
chem Ende sie ein solches Project in Händen hätten/ welches viel
avantagieuser sey/ als die vorigen/ also daß man nicht zweiffeln könte/
die hohen Herren Alliirten würden darin völlige Satisfaction er-
halten. Die Admiralitäten sind gegen übermorgen anhero zu kom-
men beruffen/ mit denen Herren General Staaten zu conferiren/
und alles so müglich herbey zu bringen/ damit ein jeder sein Quotum
zu den 25. leichten Fregatten contribuiren möchte.
Dublin/ vom 18. Jan.
Man hat in 6. Posten keine Englische Briefe bekommen/ arri-
viren aber jetzt welche in Präsentz des Stadthalters und seinem Se-
cretario geöffnet/ dennoch nichts als die Auffschrifften davon gelesen
worden. Seine Excell. haben eine Ordonnance ausgehen lassen/ daß
die Soldaten mit beschnittenem Geld sollen bezahlt werden/ und die
Cronenstück vor 6. ß. und andere nach Advenant gangbahr seyn. Der
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Zitationshilfe: | Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 7a, Danzig, 1696, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0007a_1696/5>, abgerufen am 16.07.2024. |