Classen an dem Himmel beider Hemisphären fast gleichförmig vertheilt sind. Herr Struwe hat sich mit diesem gegenseitigen Verhältniß vielfach beschäftigt.
Wenn das Sternenlicht dem Ansehen noch sich gleich ist, so ist die physische Natur desselben doch oft sehr ungleich. Herschel und vorzüglich aber Frauenhofer fingen ein Prisma vor des Fernrohr, und sie fanden im Spectra sonderbare Grund- streifen mit hellen oder dunkeln, auch violetten Flecken ge- mischt. Die Sonne und der Mond haben ein gleiches Licht, welches darin übereinstimmt, daß das Mondes Licht, nur ein reflectirtes der Sonne ist. Ofenfeuer, elektrisches Licht und Sternenlicht sind sehr verschieden. So auch haben Castor und Pollux ein sehr verschiedenes Licht, des letztern ist dem Sonnenlichte gleich. Der Sirius und Castor haben wiederum ein gleiches Licht. Die alten Perser theilten den Himmel durch 2 rothe Sterne, den Sirius und Orion, in den nördlichen, und durch 2 weisse, den Regulus und Altdebaran, in dem südlichen Theil des Himmels, ziemlich symmetrisch ein. Selbst von den Griechen und Römern wurde der Sirius noch roth gesehen, der er jetzt ein helles weisses Licht hat, und daher im stär- kern Lichtproceß begriffen ist.
Wir kommen nun auf die Zahl der Sterne. Diejenigen, welche man mit blossen Augen am Firmamente sehen kann,
Claſſen an dem Himmel beider Hemisphären faſt gleichförmig vertheilt ſind. Herr Struwe hat ſich mit dieſem gegenſeitigen Verhältniß vielfach beſchäftigt.
Wenn das Sternenlicht dem Anſehen noch ſich gleich iſt, ſo iſt die phyſiſche Natur deſſelben doch oft ſehr ungleich. Herſchel und vorzüglich aber Frauenhofer fingen ein Prisma vor des Fernrohr, und ſie fanden im Spectra ſonderbare Grund- ſtreifen mit hellen oder dunkeln, auch violetten Flecken ge- miſcht. Die Sonne und der Mond haben ein gleiches Licht, welches darin übereinſtimmt, daß das Mondes Licht, nur ein reflectirtes der Sonne iſt. Ofenfeuer, elektriſches Licht und Sternenlicht ſind ſehr verſchieden. So auch haben Caſtor und Pollux ein ſehr verſchiedenes Licht, des letztern iſt dem Sonnenlichte gleich. Der Sirius und Caſtor haben wiederum ein gleiches Licht. Die alten Perſer theilten den Himmel durch 2 rothe Sterne, den Sirius und Orion, in den nördlichen, und durch 2 weiſſe, den Regulus und Altdebaran, in dem ſüdlichen Theil des Himmels, ziemlich ſymmetriſch ein. Selbſt von den Griechen und Römern wurde der Sirius noch roth geſehen, der er jetzt ein helles weiſſes Licht hat, und daher im ſtär- kern Lichtproceß begriffen iſt.
Wir kommen nun auf die Zahl der Sterne. Diejenigen, welche man mit bloſſen Augen am Firmamente ſehen kann,
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Claſſen an dem Himmel beider Hemisphären faſt gleichförmig
vertheilt ſind. Herr Struwe hat ſich mit dieſem gegenſeitigen
Verhältniß vielfach beſchäftigt.
Wenn das Sternenlicht dem Anſehen noch ſich gleich iſt, ſo
iſt die phyſiſche Natur deſſelben doch oft ſehr ungleich. Herſchel
und vorzüglich aber Frauenhofer fingen ein Prisma vor
des Fernrohr, und ſie fanden im Spectra ſonderbare Grund-
ſtreifen mit hellen oder dunkeln, auch violetten Flecken ge-
miſcht. Die Sonne und der Mond haben ein gleiches Licht,
welches darin übereinſtimmt, daß das Mondes Licht, nur ein
reflectirtes der Sonne iſt. Ofenfeuer, elektriſches Licht
und Sternenlicht ſind ſehr verſchieden. So auch haben Caſtor
und Pollux ein ſehr verſchiedenes Licht, des letztern iſt dem
Sonnenlichte gleich. Der Sirius und Caſtor haben wiederum
ein gleiches Licht. Die alten Perſer theilten den Himmel
durch 2 rothe Sterne, den Sirius und Orion, in den nördlichen,
und durch 2 weiſſe, den Regulus und Aldebaran, in dem ſüdlichen
Theil des Himmels, ziemlich ſymmetriſch ein. Selbſt von den
Griechen und Römern wurde der Sirius noch roth geſehen,
der er jetzt ein helles weiſſes Licht hat, und daher im ſtär-
kern Lichtproceß begriffen iſt.
Wir kommen nun auf die Zahl der Sterne. Diejenigen,
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 89.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/95>, abgerufen am 24.11.2024.
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