oder dem eigentlichen Körper der Sonne zu trichterför- mige Oeffnungen. Es scheinen diese Oeffnungen in der Atmosphäre der Sonne selbst zu sein, die Atmosphäre muß aber aus zwei Wolkenschichten bestehen, einer äussern leuchtenden, und einer unter ihr liegenden dunkeln Schicht, von der der aschfarbige Rand oder die Penumbra entsteht, da das Schwarze der Sonnenkörper selbst ist. Denn die Sonne selbst ist nicht leuchtend, sie ist nur mit einer Lichtatmosphäre umgeben. Da der Sonnen- körper selbst schwarz ist, muß auch die Penumbra da breiter
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sein, wo der Sonnfleck verschwindet, da sie der obere Theil der 2ten Wolkenschicht ist. A B C z. B. sei die trichterförmige Oeffnung in den beiden Wolkenschichten, A B und C D von denen die erstere die leuchtende, und die innere aber die dunkle Wolkenschicht ist. Bei C und D wird aber immer die innere Wolkenschicht erkenntlich sein, und je näher die Oeffnung dem Rande der Sonnenscheibe steht, um so breiter wird er auch erscheinen. E ist der schwarze Fleck des Sonnenkörpers selbst. Diese Erklä- rung hat Herschel gegeben, und ist die jetzt allge- mein verbreitete Idee der Astronomen; daß die Sonne ein dunkler Körper sei, wurde noch vor 40 Jahren als ein Zeichen der Tollheit angesehen. Herschel hat ge- glaubt, daß die Jahre in denen sich Sonnenflecke zeigen
oder dem eigentlichen Körper der Sonne zu trichterför- mige Oeffnungen. Es ſcheinen dieſe Oeffnungen in der Atmosphäre der Sonne ſelbſt zu ſein, die Atmosphäre muß aber aus zwei Wolkenſchichten beſtehen, einer äuſſern leuchtenden, und einer unter ihr liegenden dunkeln Schicht, von der der aſchfarbige Rand oder die Penumbra entſteht, da das Schwarze der Sonnenkörper ſelbſt iſt. Denn die Sonne ſelbſt iſt nicht leuchtend, ſie iſt nur mit einer Lichtatmosphäre umgeben. Da der Sonnen- körper ſelbſt ſchwarz iſt, muß auch die Penumbra da breiter
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ſein, wo der Sonnfleck verſchwindet, da ſie der obere Theil der 2ten Wolkenſchicht iſt. A B C z. B. ſei die trichterförmige Oeffnung in den beiden Wolkenſchichten, A B und C D von denen die erſtere die leuchtende, und die innere aber die dunkle Wolkenſchicht iſt. Bei C und D wird aber immer die innere Wolkenſchicht erkenntlich ſein, und je näher die Oeffnung dem Rande der Sonnenſcheibe ſteht, um ſo breiter wird er auch erſcheinen. E iſt der ſchwarze Fleck des Sonnenkörpers ſelbſt. Dieſe Erklä- rung hat Herſchel gegeben, und iſt die jetzt allge- mein verbreitete Idee der Aſtronomen; daß die Sonne ein dunkler Körper ſei, wurde noch vor 40 Jahren als ein Zeichen der Tollheit angeſehen. Herſchel hat ge- glaubt, daß die Jahre in denen ſich Sonnenflecke zeigen
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oder dem eigentlichen Körper der Sonne zu trichterför-
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Atmosphäre der Sonne ſelbſt zu ſein, die Atmosphäre
muß aber aus zwei Wolkenſchichten beſtehen, einer
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Schicht, von der der aſchfarbige Rand oder die Penumbra
entſteht, da das Schwarze der Sonnenkörper ſelbſt iſt.
Denn die Sonne ſelbſt iſt nicht leuchtend, ſie iſt nur
mit einer Lichtatmosphäre umgeben. Da der Sonnen-
körper ſelbſt ſchwarz iſt, muß auch die Penumbra da breiter
ſein, wo der Sonnfleck verſchwindet, da ſie der obere
Theil der 2t Wolkenſchicht iſt. A B C z. B. ſei die
trichterförmige Oeffnung in den beiden Wolkenſchichten,
A B und C D von denen die erſtere die leuchtende, und die
innere aber die dunkle Wolkenſchicht iſt. Bei C und D wird
aber immer die innere Wolkenſchicht erkenntlich ſein,
und je näher die Oeffnung dem Rande der Sonnenſcheibe
ſteht, um ſo breiter wird er auch erſcheinen. E iſt der
ſchwarze Fleck des Sonnenkörpers ſelbſt. Dieſe Erklä-
rung hat Herſchel gegeben, und iſt die jetzt allge-
mein verbreitete Idee der Aſtronomen; daß die Sonne
ein dunkler Körper ſei, wurde noch vor 40 Jahren als
ein Zeichen der Tollheit angeſehen. Herſchel hat ge-
glaubt, daß die Jahre in denen ſich Sonnenflecke zeigen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 130.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/136>, abgerufen am 23.11.2024.
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