wärmer als andern sind, was wohl viel Wahrscheinliches für sich hat. Sie sind oft in vielen Jahren nicht gesehen; es giebt aber auch Perioden wo sie sich häufiger zeigen, so wie es bei den Nordlichtern der Fall ist.
Das Sonnenlicht selbst ist in den neuesten Zeiten, seit 20-25 Jahren uns genauer bekannt geworden. Es giebt 3erlei Arten von Sonnenstrahlen, leuchtende, nicht leuchtende aber erwärmende, und magnetische, die eine magnetische Spannung geben. HerrRochon hat die Entdeckung gemacht, daß der durchs Prisma gebrochene Strahl, fast gar nicht erwärmt, oder doch vielmehr, daß verschieden gefärbte Strahlen, auch eine verschieden er- wärmende Kraft besitzen. Was von Herschel nachher bestätigt wurde. HerrSeebeck hat aber gefunden, daß dieses variirt, und daß der Stoff, aus welchem das Prisma gefertigt ist, Einfluß auf die Resultate hat. So fällt, nach Seebeck's Versuchen, der wärmste Punct außerhalb des rothen Strahles, wenn das Prisma aus englischen Flintglas gemacht, in dem rothen Strahl selbst aber, wenn es aus Kronenglas oder gewöhnlichen weissen Glase verfertigt ist, und wenn man, statt eines aus dem Ganzen verfertigten Prisma's, sich eines solchen bedient, was aus Glasscheiben zusammengesetzt nur mit Wasser, Alkohol oder Terpentinöl gefüllt ist, so fällt die stärkste Wärme in den gelben Strahl.
wärmer als andern ſind, was wohl viel Wahrſcheinliches für ſich hat. Sie ſind oft in vielen Jahren nicht geſehen; es giebt aber auch Perioden wo ſie ſich häufiger zeigen, ſo wie es bei den Nordlichtern der Fall iſt.
Das Sonnenlicht ſelbſt iſt in den neueſten Zeiten, ſeit 20–25 Jahren uns genauer bekannt geworden. Es giebt 3erlei Arten von Sonnenſtrahlen, leuchtende, nicht leuchtende aber erwärmende, und magnetiſche, die eine magnetiſche Spannung geben. HerrRochon hat die Entdeckung gemacht, daß der durchs Prisma gebrochene Strahl, faſt gar nicht erwärmt, oder doch vielmehr, daß verſchieden gefärbte Strahlen, auch eine verſchieden er- wärmende Kraft beſitzen. Was von Herſchel nachher beſtätigt wurde. HerrSeebeck hat aber gefunden, daß dieſes variirt, und daß der Stoff, aus welchem das Prisma gefertigt iſt, Einfluß auf die Reſultate hat. So fällt, nach Seebeck’s Verſuchen, der wärmſte Punct außerhalb des rothen Strahles, wenn das Prisma aus engliſchen Flintglas gemacht, in dem rothen Strahl ſelbſt aber, wenn es aus Kronenglas oder gewöhnlichen weiſſen Glaſe verfertigt iſt, und wenn man, ſtatt eines aus dem Ganzen verfertigten Prisma’s, ſich eines ſolchen bedient, was aus Glasſcheiben zuſammengeſetzt nur mit Waſſer, Alkohol oder Terpentinöl gefüllt iſt, ſo fällt die ſtärkſte Wärme in den gelben Strahl.
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[131./0137]
wärmer als andern ſind, was wohl viel Wahrſcheinliches
für ſich hat. Sie ſind oft in vielen Jahren nicht geſehen;
es giebt aber auch Perioden wo ſie ſich häufiger zeigen,
ſo wie es bei den Nordlichtern der Fall iſt.
Das Sonnenlicht ſelbſt iſt in den neueſten Zeiten,
ſeit 20–25 Jahren uns genauer bekannt geworden. Es
giebt 3erlei Arten von Sonnenſtrahlen, leuchtende,
nicht leuchtende aber erwärmende, und magnetiſche, die
eine magnetiſche Spannung geben. H Rochon hat
die Entdeckung gemacht, daß der durchs Prisma gebrochene
Strahl, faſt gar nicht erwärmt, oder doch vielmehr, daß
verſchieden gefärbte Strahlen, auch eine verſchieden er-
wärmende Kraft beſitzen. Was von Herſchel nachher
beſtätigt wurde. H Seebeck hat aber gefunden, daß
dieſes variirt, und daß der Stoff, aus welchem das Prisma
gefertigt iſt, Einfluß auf die Reſultate hat. So
fällt, nach Seebeck’s Verſuchen, der wärmſte Punct
außerhalb des rothen Strahles, wenn das Prisma aus
engliſchen Flintglas gemacht, in dem rothen Strahl
ſelbſt aber, wenn es aus Kronenglas oder gewöhnlichen
weiſſen Glaſe verfertigt iſt, und wenn man, ſtatt
eines aus dem Ganzen verfertigten Prisma’s, ſich eines
ſolchen bedient, was aus Glasſcheiben zuſammengeſetzt nur
mit Waſſer, Alkohol oder Terpentinöl gefüllt iſt, ſo fällt
die ſtärkſte Wärme in den gelben Strahl.
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 131.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/137>, abgerufen am 23.11.2024.
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