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Marburger Zeitung. Nr. 19, Marburg, 12.02.1907.

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Nr. 19, 12. Februar 1907 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] eine äußerst animierte Stimmung, welche bewirkte,
daß erst bei Morgengrauen an den Aufbruch gedacht
wurde. Alles in allem hat Herr Friedrich Eichler
wieder bewiesen, was er in verhältnismäßig kurzer
Zeit in Betreff Körperhaltung und gründlicher Aus-
bildung in den verschiedenen Tänzen durch seine
erfolggekrönte Methode zu leisten im Stande ist.
Wir gratulieren ihm wärmstens zum Erfolge.

In die Gremialkraukenkassevorstehung

wurden gewählt die Herren Alois Kraker, Ignaz
Spritzey und als Ersatzmann H. Artenjak;
in den Gremialkrankenkasse-Überwachungsausschuß
entsendete man die Herren Alois Muchitsch und
Max Wegschaider.




Marburger Nachrichten.
Vom Finanzdienste.

Der Rechnungsunter-
offizier 1. Klasse Anton Brandl des Inf.-Reg.
Graf Beck Nr. 47 wurde zum Kanzlisten in der
11. Rangsklasse ernannt.

Deutscher Sprachverein.

Mittwoch, den
13. d. M. hält der Zweig Marburg des Allgemeinen
deutschen Sprachvereines um 8 Uhr abends im
Kasino-Speisesaale seine heurige Hauptversammlung
ab. Nach dem Berichte der Ämterführer und der
Rechnungsprüfer wird Herr Stadtschulinspektor
Direktor Franz Frisch einen Vortrag über einige
Meister der deutschen Erzählung halten. Im unter-
haltenden Teile folgen Vorträge auf der Geige mit
Begleitung auf dem Flügel und Lieder, gesungen
von Herrn Karl Gaischeg, auf dem Flügel be-
gleitet von Herrn Roman Köle.

Zweites Konzert des Philharmonischen
Vereines.

Wie bereits mitgeteilt wurde, findet
am Montag, den 18. d. im großen Kasinosaale das
zweite Mitglieder-Konzert des Philharmonischen Ver-
eines statt. Die Vortragsordnung bringt wieder
Orchesterwerke unserer größten Meister. Das Konzert
leitet Josef Haydn's klangschöne Sinfonie Nr. 2,
D-Dur, ein, welche dem Andenken Mozarts geweiht
ist. In L. v. Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 in
Es-Dur werden wir wieder Gelegenheit haben, den
trefflichen Pianisten Herrn Dr. Anton Torggler,
Mitglied des Vereines, zu bewundern. Den Abschluß
des Konzertes bildet Richard Wagners machtvolles
Vorspiel zur Oper "Die Meistersinger von Nürn-
berg". Die Leitung dieses Konzertes liegt in den
bewährten Händen des Musikdirektors des steierm.
Musikvereines, Herrn Hans Rosensteiner, der
in liebenswürdiger Weise zusagte, wieder die Führung
seiner allzeit Getreuen zu übernehmen. Der Karten-
vorverkauf findet in der Papierhandlung des Herrn
Rudolf Gaißer am Burgplatz statt, woselbst auch
Anmeldungen zum Beitritt als unterstützende Mit-
glieder des Vereines entgegengenommen werden.

Geschworenen-Auslosung.

Beim hiesigen
Kreisgerichte fand gestern die Auslosung der Ge-
schworenen für die erste diesjährige Schwurgerichts-
tagung statt. Ausgelost wurden, und zwar: als
Hauptgeschworene: Wilhelm Abt, Hausbesitzer;
Julius Crippa, Handelsmann; Martin Ertl, Kamin-
fegermeister; Julius Glaser, Baumeister; Stephan
Gruber, Bankdirektor; Adolf Himmler, Produkten-
händler; Ignaz Hansche, Hausbesitzer; August Jeres,
Gastwirt; Josef Kolaritsch, Tischlermeister; Jakob
Kottnig, Bäckermeister; Matthias Kascha, Gastwirt;
Ferdinand Löschnig, Gastwirt; Johann Lemesch,
Hausbesitzer, sämtliche in Marburg. Aus der Bezirks-
hauptmannschaft Marburg: Johann Roschker, Besitzer
in Mallenberg; Johann Markusch, Grundbesitzer in
Oberwurz; Johann Lamprecht, Grundbesitzer in
Kumen; Franz Roiko, Grundbesitzer in Pobersch;
Dr. Urban Lemez, Advokat in Windisch-Feistritz;
Engelbert Sicherl, Kaufmann in Unter-Pulsgau.
Aus der Stadt Pettau: Wilhelm Blanke, Buch-
druckereibesitzer; Josef Goriupp, Gerbermeister; Franz
Kukowetz, Schlossermeister; Karl Kupferschmied,
Cafetier; Anton Masten, Hausbesitzer; Michael
Martschitsch, Schuhmachermeister; Josef Murschetz,
Steinmetzmeister; Josef Pirich, Ledereibesitzer; Hans
Riegelbauer, Kaufmann; Julius Tognio, Handels-
agent. Aus der Bezirkshauptmannschaft Pettau:
Johann Leschnig, Gastwirt in Altendorf; Doktor
Gustav Dclpin, Rechtsanwalt in Friedau. Aus der
Bezirkshauptmannschaft Windisch-Graz: Andreas
Wresonig, Grundbesitzer in Fresen; Rudolf Sgerm,
Grundbesitzer in Arlberg; Franz Kager, Hausbesitzer
in Mahrenberg; Josef Schober, Kaufmann in
Mahrenberg; Thomas Hölbl, Gastwirt in Sankt
Primon am Bacher. Als Ergänzungs-
geschworene:
Andreas Mayer, Produktenhändler;
Johann Pelikan, Hausbesitzer; Joh. Sirk, Handels-
[Spaltenumbruch] mann; Alois Skergeth, Hausbesitzer; Jakob Stipper,
Fuhrwerksbesitzer; Stephan Thomann, Friseur;
Josef Urban, Agent; Adolf Weigert, Kaufmann;
Karl Wolf, Drogist, sämtliche in Marburg.

Offene Lehrer- und Lehrerinstellen.

An der Mädchenvolksschule in Pettau, 1. O.-Kl.,
eine definitive Lehrerinstelle und an der Knaben-
volksschule eine provisorische Lehrerstelle mit Ostern
1907, Gesuche bis 10. März an den Stadtschulrat
Pettau; an der 5kl. Knaben-Volksschule in Straden
mit Ostern drei Lehrerstellen definitiv oder provi-
sorisch, Gesuche bis 28. d. an den Ortsschulrat.

Sängerfahrt.

Der Gemeindeausschuß von
Windischgraz hat beschlossen, den Grazer
Männergesangverein einzuladen, zu Pfingsten eine
Sängerfahrt nach Windischgraz zu unternehmen.
Dieser Beschluß wird in Windischgraz auf das leb-
hafteste begrüßt.

Panorama International.

Seit gestern
ist die herrlich schöne Serie Nordamerika mit den
wildromantischen Niagara-Wasserfällen ausgestellt.
Auch die Originalaufnahmen des Mondes in wunder-
barer Plastik sind hochinteressant.

An einer deutschen Privatschule in
Untersteiermark

ist eine Schulleiterstelle sofort
zu besetzen. Allfällige deutsche Bewerber mögen sich
bei dem Obmanne des deutschen Volksrates für
Untersteiermark, Dr. Gustav Delpin in Friedau
anfragen.

Die Südbahn-Liedertafel

hielt vorgestern
ihre diesjährige Faschingsunterhaltung in
den Kreuzhofsälen ab. Das durchwegs heitere und
vorwiegend humoristische Programm dieses Abends
und die anerkannt guten Darbietungen der wackern
Sängerschar verbürgte allen Besuchern einen fröh-
lichen Abend; daher füllte sich der große Saal
schon frühzeitig und gar mancher hatte Mühe, ein
Plätzchen zu erlangen. Durch ihren Besuch haben
die Liedertafel insbesondere ansgezeichnet Werkstätten-
chef Herr C. Walenta, Heizhauschef v. For-
macher
samt Gattin, Stationschef Herr Fell,
Materialverwalter Herr Neuschl samt Familie,
Maschinen-Adjunkt Herr Baader, Rechnungsführer
Herr Montag und Offizial Herr A. Dolinschek
samt Familie. Dem Zweck des Abends entsprechend
wurden nur zwei Chöre vorgetragen. Meister
Koschats groß angelegter Walzer mit Klavierbegleitung
"Am Wörthersee" gefiel so, daß er wiederholt
werden mußte. Die Klavierbegleitung besorgte der
Sangwart Herr Füllekruß selbst. Karl Zöllners
"Lied vom Rheinwein" stellte an den Chor hohe
Anforderungen, welchen er vollkommen gerecht
wurde, erfreute die Zuhörer und zeugte von der
umsichtigen und ausgezeichneten Leitung des Sang-
wartes, welchem hiefür Dank und Anerkennung ge-
bührt. Das humoristische Singspiel "Der Bierkrieg
im Gesangverein Einigkeit" von Max Legov fand
ein aufmerksames Auditorium, das auch mit Beifall
nicht kargte. Viel Lachen rief hervor das Auftreten
des Gastwirtes zum Rathauskeller (Herr Engstler),
eines Mitgliedes (Herr Glabutschnigg), des
passiven Mitgliedes (Herr Verhouschek) und
des Nachtwächters Stulpe (Herr Parzer). Das
ernste Auftreten des Chormeisters (Herr Mikesch)
entsprach seinem ehrwürdigen Alter. In der ur-
komischen Duoßene "Ein geplagter Schulmeister"
von Emil Wrann brachte der Schuljunge Fritze
(Herr Engstler) die Zuhörerschaft durch seine
schlagfertigen und spitzfindigen Antworten zu an-
dauerndem Lachen und zu Beifallsbezeigungen. Im
humoristischen Gesamtspiel "Ein lustiger Sänger-
Wettstreit" von Paul Lehnhard wurde der Jude
Aron, Vorstand des Gesangvereines "Arion",
vollendet gegeben (Herr Engstler); der Gesangs-
lehrer Hühnchen (Herr Mikesch) als Schieds-
richter stand ihm nicht nach. Der Gesangverein
"Orpheus" hatte seine keineswegs leichte Aufgabe
in überraschend guter Weise gelöst; es waren dies
der Gastwirt und Vorstand des Vereines (Herr
Borstner), der Briefträger Boomoel (Herr
Filtschitsch), der Maurer Faulig (Herr Tschernelz)
und der Nachtwächter Tute (Herr Stranzl). Die
Mitglieder des Gesangsvereines "Arion", darunter
der Ausrufer Schreier (Herr Filapitsch), der
Barbier Klatschig (Herr Tschitschek) und der
Auktionar Ruff (Herr Urschnig) standen ihrem
Vorstand (Herr Engstler) treu zur Seite. Der
schöne allseits zufriedenstellende Erfolg der Sing-
spiele ist vor allem dem für die Liedertafel begeisterten
Vorstand-Stellvertreter Herrn Mikesch zu danken,
der die mühevollen und zeitraubenden Vorarbeiten
geleitet hatte. Mögen ihn daher seine Sanges-
brüder auch fernerhin willig und treu unterstützen
[Spaltenumbruch] zur Ehre des deutschen Liedes, wie dies an diesem
Abende wiederholt betont wurde und zur Erhaltung
des guten Rufes, den sich die Liedertafel errungen
hat. Die Südbahn-Werkstättenkapelle, unter der
bewährten Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Max
Schönherr, sah sich infolge des erzielten Bei-
falles wiederholt zu Zugaben veranlaßt und be-
sorgte auch für das darauffolgende Tanzkränzchen
die flotte Tanzmusik.

Die Filiale Marburg der k. k. Laud-
wirtschaftsgesellschaft

in Steiermark hielt vor-
gestern im Hotel "Stadt Wien" unter dem Vorsitze
ihres Obmannes Herrn Inspektor Binder ihre
Vollversammlung ab. Der Vorsitzende begrüßte die
Erschienenen, besonders den aus Graz erschienenen
Herrn Landes-Wein- und Obstbau-Direktor Anton
Stiegler, den Landes-Wanderlehrer Herrn
Jelovsek und den neuen Bezirkstierarzt Herrn A.
Koroschetz. Hierauf gedachte Herr Inspektor
Binder mit warmen Worten der durch den Tod
der Filiale entrissenen Mitglieder, der Herren Franz
Schosteritsch, Gastwirt und Realitätenbesitzer in
Marburg; Adalbert Reichmeyer, Haus- und
Realitätenbesitzer in Marburg; Friedrich Leidl,
städt. Verwalter und Realitätenbesitzer in Marburg;
Alois Sver, Seelsorger der k. k. Strafanstalt in
Marburg; Salomon Ruczizka, Produktenhändler
und Realitätenbesitzer in Marburg und Franz
Jauk, Oberlehrer in Rothwein. Lassen Sie uns,
sagte der Redner, das Andenken an die verstorbenen
Mitglieder treu bewahren. (Die Anwesenden hatten
sich von ihren Sitzen erhoben.) Über Antrag des
Herrn Girstmayr wurden die Herren Haage
und Erhart zu Prüfern der letzten Verhandlungs-
schrift gewählt, die zur Kenntnis genommen wurde.
Ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde der
Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht für 1906,
den wir bereits in der letzten Samstag-Nummer
veröffentlichten. Den Bericht der Rechnungsprüfer
für das Jahr 1906 erstattete Herr Baumann,
welcher den Entlastungsantrag stellte. (Angenommen.)
Hierauf wurden die bisherigen Rechnungsprüfer,
die Herren Knauer, Baumann und Paul
Kammerer neuerdings gewählt. Anläßlich der
Neuwahl des Obmannes und des Ausschusses
drückte Herr Scheikl dem abtretenden Ausschusse
und dessen Obmanne den Dank für ihre Tätigkeit
aus. Herr Inspektor Binder sagte u. a., daß
wohl nicht alles erreicht werden konnte, was wir
wollten, daß aber der Ausschuß stets bemüht war,
sein Bestes zur Hebung der Landwirtschaft zu tun.
Gewählt wurden folgende Herren: Obmann:
Güter-Inspektor Hermann Binder. Aus-
schüsse:
Johonn Baumann, fürstbischöflicher
Gutsverwalter. Otto Brüders. Anton Ehrhart,
Lehrer an der Weinbauschule. Oktav Eizinzer.
Karl Flucher. Jakob Freze, Verwalter bei Hrn.
Dr. Wilhelm v. Kaiserfeld in St. Georgen a. d. P.
Franz Girstmayr. Josef Hofbauer, Oberlehrer
in Gams. Paul Kammerer. Franz Knauer.
Josef Lorber in St. Peter. Franz Pisek in
Ottendorf, Post Schleinitz. Jakob Purgay. Anton
Robitsch in Pickerndorf. Ritter v. Roßmanit.
Josef Roßmann in Marburg. Valentin Schäffer,
Bürgermeister von Kartschowin. Direktor Edmund
Schmid. Anton Stiegler, Weinbaudirektor.
Direktor Franz Zweifler. Herr Insp. Binder
erklärte hierauf, daß er auch weiterhin seine Kraft
der Filiale widmen wird. (Beifall.) Bei der Wahl
der Delegierten für die 84. Hauptversammlung in
Graz beantragte Herr Direktor Schmid die Herren
Inspektor Binder, Girstmayr, Schäffer,
Flucher
und Paul Kammerer, als Ersatzmann
Herrn Eizinger zu wählen. (Angenommen.)
Zu den Anträgen für die Grazer Hauptversammlung
ergriff Herr Girstmayr das Wort, welcher wie
im Vorjahre den Antrag stellte, der Zentralausschuß
möge an die Regierung mit der Forderung nach
einer Regelung der Grundsteuer herantreten, da das
gegenwärtige Steuersystem ein ganz falsches sei.
Auf die Grundsteuer werden alle anderen Steuern
aufgebaut; ob der Grund etwas getragen hat oder
nicht. Weiters beantragte Redner, der Zentral-
ausschuß sei aufzufordern, für eine Regelung des
Branntweingesetzes in der Weise einzutreten, daß
die Brennsteuer nicht beim Kessel, sondern beim
Verkaufe eingehoben wird. Ein weiterer Antrag des
Redners ging dahin, es sei zu wirken, daß der
Staat die Kupfervitriolerzeugung in die Hand nehme,
wodurch eine Verbilligung dieses für den Weinbau
notwendigen Gegenstandes erzielt werden könne.
Bis jetzt habe der Staat wohl eine Kupferfabrik,
deren Erzeugnisse aber, wie Herr Weinbaudirektor
Stiegler mitteilte, nur nach Tirol abgegeben

Nr. 19, 12. Februar 1907 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] eine äußerſt animierte Stimmung, welche bewirkte,
daß erſt bei Morgengrauen an den Aufbruch gedacht
wurde. Alles in allem hat Herr Friedrich Eichler
wieder bewieſen, was er in verhältnismäßig kurzer
Zeit in Betreff Körperhaltung und gründlicher Aus-
bildung in den verſchiedenen Tänzen durch ſeine
erfolggekrönte Methode zu leiſten im Stande iſt.
Wir gratulieren ihm wärmſtens zum Erfolge.

In die Gremialkraukenkaſſevorſtehung

wurden gewählt die Herren Alois Kraker, Ignaz
Spritzey und als Erſatzmann H. Artenjak;
in den Gremialkrankenkaſſe-Überwachungsausſchuß
entſendete man die Herren Alois Muchitſch und
Max Wegſchaider.




Marburger Nachrichten.
Vom Finanzdienſte.

Der Rechnungsunter-
offizier 1. Klaſſe Anton Brandl des Inf.-Reg.
Graf Beck Nr. 47 wurde zum Kanzliſten in der
11. Rangsklaſſe ernannt.

Deutſcher Sprachverein.

Mittwoch, den
13. d. M. hält der Zweig Marburg des Allgemeinen
deutſchen Sprachvereines um 8 Uhr abends im
Kaſino-Speiſeſaale ſeine heurige Hauptverſammlung
ab. Nach dem Berichte der Ämterführer und der
Rechnungsprüfer wird Herr Stadtſchulinſpektor
Direktor Franz Friſch einen Vortrag über einige
Meiſter der deutſchen Erzählung halten. Im unter-
haltenden Teile folgen Vorträge auf der Geige mit
Begleitung auf dem Flügel und Lieder, geſungen
von Herrn Karl Gaiſcheg, auf dem Flügel be-
gleitet von Herrn Roman Köle.

Zweites Konzert des Philharmoniſchen
Vereines.

Wie bereits mitgeteilt wurde, findet
am Montag, den 18. d. im großen Kaſinoſaale das
zweite Mitglieder-Konzert des Philharmoniſchen Ver-
eines ſtatt. Die Vortragsordnung bringt wieder
Orcheſterwerke unſerer größten Meiſter. Das Konzert
leitet Joſef Haydn’s klangſchöne Sinfonie Nr. 2,
D-Dur, ein, welche dem Andenken Mozarts geweiht
iſt. In L. v. Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 in
Es-Dur werden wir wieder Gelegenheit haben, den
trefflichen Pianiſten Herrn Dr. Anton Torggler,
Mitglied des Vereines, zu bewundern. Den Abſchluß
des Konzertes bildet Richard Wagners machtvolles
Vorſpiel zur Oper „Die Meiſterſinger von Nürn-
berg“. Die Leitung dieſes Konzertes liegt in den
bewährten Händen des Muſikdirektors des ſteierm.
Muſikvereines, Herrn Hans Roſenſteiner, der
in liebenswürdiger Weiſe zuſagte, wieder die Führung
ſeiner allzeit Getreuen zu übernehmen. Der Karten-
vorverkauf findet in der Papierhandlung des Herrn
Rudolf Gaißer am Burgplatz ſtatt, woſelbſt auch
Anmeldungen zum Beitritt als unterſtützende Mit-
glieder des Vereines entgegengenommen werden.

Geſchworenen-Ausloſung.

Beim hieſigen
Kreisgerichte fand geſtern die Ausloſung der Ge-
ſchworenen für die erſte diesjährige Schwurgerichts-
tagung ſtatt. Ausgeloſt wurden, und zwar: als
Hauptgeſchworene: Wilhelm Abt, Hausbeſitzer;
Julius Crippa, Handelsmann; Martin Ertl, Kamin-
fegermeiſter; Julius Glaſer, Baumeiſter; Stephan
Gruber, Bankdirektor; Adolf Himmler, Produkten-
händler; Ignaz Hanſche, Hausbeſitzer; Auguſt Jeres,
Gaſtwirt; Joſef Kolaritſch, Tiſchlermeiſter; Jakob
Kottnig, Bäckermeiſter; Matthias Kaſcha, Gaſtwirt;
Ferdinand Löſchnig, Gaſtwirt; Johann Lemeſch,
Hausbeſitzer, ſämtliche in Marburg. Aus der Bezirks-
hauptmannſchaft Marburg: Johann Roſchker, Beſitzer
in Mallenberg; Johann Markuſch, Grundbeſitzer in
Oberwurz; Johann Lamprecht, Grundbeſitzer in
Kumen; Franz Roiko, Grundbeſitzer in Poberſch;
Dr. Urban Lemez, Advokat in Windiſch-Feiſtritz;
Engelbert Sicherl, Kaufmann in Unter-Pulsgau.
Aus der Stadt Pettau: Wilhelm Blanke, Buch-
druckereibeſitzer; Joſef Goriupp, Gerbermeiſter; Franz
Kukowetz, Schloſſermeiſter; Karl Kupferſchmied,
Cafetier; Anton Maſten, Hausbeſitzer; Michael
Martſchitſch, Schuhmachermeiſter; Joſef Murſchetz,
Steinmetzmeiſter; Joſef Pirich, Ledereibeſitzer; Hans
Riegelbauer, Kaufmann; Julius Tognio, Handels-
agent. Aus der Bezirkshauptmannſchaft Pettau:
Johann Leſchnig, Gaſtwirt in Altendorf; Doktor
Guſtav Dclpin, Rechtsanwalt in Friedau. Aus der
Bezirkshauptmannſchaft Windiſch-Graz: Andreas
Wreſonig, Grundbeſitzer in Freſen; Rudolf Sgerm,
Grundbeſitzer in Arlberg; Franz Kager, Hausbeſitzer
in Mahrenberg; Joſef Schober, Kaufmann in
Mahrenberg; Thomas Hölbl, Gaſtwirt in Sankt
Primon am Bacher. Als Ergänzungs-
geſchworene:
Andreas Mayer, Produktenhändler;
Johann Pelikan, Hausbeſitzer; Joh. Sirk, Handels-
[Spaltenumbruch] mann; Alois Skergeth, Hausbeſitzer; Jakob Stipper,
Fuhrwerksbeſitzer; Stephan Thomann, Friſeur;
Joſef Urban, Agent; Adolf Weigert, Kaufmann;
Karl Wolf, Drogiſt, ſämtliche in Marburg.

Offene Lehrer- und Lehrerinſtellen.

An der Mädchenvolksſchule in Pettau, 1. O.-Kl.,
eine definitive Lehrerinſtelle und an der Knaben-
volksſchule eine proviſoriſche Lehrerſtelle mit Oſtern
1907, Geſuche bis 10. März an den Stadtſchulrat
Pettau; an der 5kl. Knaben-Volksſchule in Straden
mit Oſtern drei Lehrerſtellen definitiv oder provi-
ſoriſch, Geſuche bis 28. d. an den Ortsſchulrat.

Sängerfahrt.

Der Gemeindeausſchuß von
Windiſchgraz hat beſchloſſen, den Grazer
Männergeſangverein einzuladen, zu Pfingſten eine
Sängerfahrt nach Windiſchgraz zu unternehmen.
Dieſer Beſchluß wird in Windiſchgraz auf das leb-
hafteſte begrüßt.

Panorama International.

Seit geſtern
iſt die herrlich ſchöne Serie Nordamerika mit den
wildromantiſchen Niagara-Waſſerfällen ausgeſtellt.
Auch die Originalaufnahmen des Mondes in wunder-
barer Plaſtik ſind hochintereſſant.

An einer deutſchen Privatſchule in
Unterſteiermark

iſt eine Schulleiterſtelle ſofort
zu beſetzen. Allfällige deutſche Bewerber mögen ſich
bei dem Obmanne des deutſchen Volksrates für
Unterſteiermark, Dr. Guſtav Delpin in Friedau
anfragen.

Die Südbahn-Liedertafel

hielt vorgeſtern
ihre diesjährige Faſchingsunterhaltung in
den Kreuzhofſälen ab. Das durchwegs heitere und
vorwiegend humoriſtiſche Programm dieſes Abends
und die anerkannt guten Darbietungen der wackern
Sängerſchar verbürgte allen Beſuchern einen fröh-
lichen Abend; daher füllte ſich der große Saal
ſchon frühzeitig und gar mancher hatte Mühe, ein
Plätzchen zu erlangen. Durch ihren Beſuch haben
die Liedertafel insbeſondere ansgezeichnet Werkſtätten-
chef Herr C. Walenta, Heizhauschef v. For-
macher
ſamt Gattin, Stationschef Herr Fell,
Materialverwalter Herr Neuſchl ſamt Familie,
Maſchinen-Adjunkt Herr Baader, Rechnungsführer
Herr Montag und Offizial Herr A. Dolinſchek
ſamt Familie. Dem Zweck des Abends entſprechend
wurden nur zwei Chöre vorgetragen. Meiſter
Koſchats groß angelegter Walzer mit Klavierbegleitung
„Am Wörtherſee“ gefiel ſo, daß er wiederholt
werden mußte. Die Klavierbegleitung beſorgte der
Sangwart Herr Füllekruß ſelbſt. Karl Zöllners
„Lied vom Rheinwein“ ſtellte an den Chor hohe
Anforderungen, welchen er vollkommen gerecht
wurde, erfreute die Zuhörer und zeugte von der
umſichtigen und ausgezeichneten Leitung des Sang-
wartes, welchem hiefür Dank und Anerkennung ge-
bührt. Das humoriſtiſche Singſpiel „Der Bierkrieg
im Geſangverein Einigkeit“ von Max Legov fand
ein aufmerkſames Auditorium, das auch mit Beifall
nicht kargte. Viel Lachen rief hervor das Auftreten
des Gaſtwirtes zum Rathauskeller (Herr Engſtler),
eines Mitgliedes (Herr Glabutſchnigg), des
paſſiven Mitgliedes (Herr Verhouſchek) und
des Nachtwächters Stulpe (Herr Parzer). Das
ernſte Auftreten des Chormeiſters (Herr Mikeſch)
entſprach ſeinem ehrwürdigen Alter. In der ur-
komiſchen Duoſzene „Ein geplagter Schulmeiſter“
von Emil Wrann brachte der Schuljunge Fritze
(Herr Engſtler) die Zuhörerſchaft durch ſeine
ſchlagfertigen und ſpitzfindigen Antworten zu an-
dauerndem Lachen und zu Beifallsbezeigungen. Im
humoriſtiſchen Geſamtſpiel „Ein luſtiger Sänger-
Wettſtreit“ von Paul Lehnhard wurde der Jude
Aron, Vorſtand des Geſangvereines „Arion“,
vollendet gegeben (Herr Engſtler); der Geſangs-
lehrer Hühnchen (Herr Mikeſch) als Schieds-
richter ſtand ihm nicht nach. Der Geſangverein
„Orpheus“ hatte ſeine keineswegs leichte Aufgabe
in überraſchend guter Weiſe gelöſt; es waren dies
der Gaſtwirt und Vorſtand des Vereines (Herr
Borſtner), der Briefträger Boomoel (Herr
Filtſchitſch), der Maurer Faulig (Herr Tſchernelz)
und der Nachtwächter Tute (Herr Stranzl). Die
Mitglieder des Geſangsvereines „Arion“, darunter
der Ausrufer Schreier (Herr Filapitſch), der
Barbier Klatſchig (Herr Tſchitſchek) und der
Auktionar Ruff (Herr Urſchnig) ſtanden ihrem
Vorſtand (Herr Engſtler) treu zur Seite. Der
ſchöne allſeits zufriedenſtellende Erfolg der Sing-
ſpiele iſt vor allem dem für die Liedertafel begeiſterten
Vorſtand-Stellvertreter Herrn Mikeſch zu danken,
der die mühevollen und zeitraubenden Vorarbeiten
geleitet hatte. Mögen ihn daher ſeine Sanges-
brüder auch fernerhin willig und treu unterſtützen
[Spaltenumbruch] zur Ehre des deutſchen Liedes, wie dies an dieſem
Abende wiederholt betont wurde und zur Erhaltung
des guten Rufes, den ſich die Liedertafel errungen
hat. Die Südbahn-Werkſtättenkapelle, unter der
bewährten Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Max
Schönherr, ſah ſich infolge des erzielten Bei-
falles wiederholt zu Zugaben veranlaßt und be-
ſorgte auch für das darauffolgende Tanzkränzchen
die flotte Tanzmuſik.

Die Filiale Marburg der k. k. Laud-
wirtſchaftsgeſellſchaft

in Steiermark hielt vor-
geſtern im Hotel „Stadt Wien“ unter dem Vorſitze
ihres Obmannes Herrn Inſpektor Binder ihre
Vollverſammlung ab. Der Vorſitzende begrüßte die
Erſchienenen, beſonders den aus Graz erſchienenen
Herrn Landes-Wein- und Obſtbau-Direktor Anton
Stiegler, den Landes-Wanderlehrer Herrn
Jelovſek und den neuen Bezirkstierarzt Herrn A.
Koroſchetz. Hierauf gedachte Herr Inſpektor
Binder mit warmen Worten der durch den Tod
der Filiale entriſſenen Mitglieder, der Herren Franz
Schoſteritſch, Gaſtwirt und Realitätenbeſitzer in
Marburg; Adalbert Reichmeyer, Haus- und
Realitätenbeſitzer in Marburg; Friedrich Leidl,
ſtädt. Verwalter und Realitätenbeſitzer in Marburg;
Alois Sver, Seelſorger der k. k. Strafanſtalt in
Marburg; Salomon Ruczizka, Produktenhändler
und Realitätenbeſitzer in Marburg und Franz
Jauk, Oberlehrer in Rothwein. Laſſen Sie uns,
ſagte der Redner, das Andenken an die verſtorbenen
Mitglieder treu bewahren. (Die Anweſenden hatten
ſich von ihren Sitzen erhoben.) Über Antrag des
Herrn Girſtmayr wurden die Herren Haage
und Erhart zu Prüfern der letzten Verhandlungs-
ſchrift gewählt, die zur Kenntnis genommen wurde.
Ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde der
Tätigkeits- und Rechenſchaftsbericht für 1906,
den wir bereits in der letzten Samstag-Nummer
veröffentlichten. Den Bericht der Rechnungsprüfer
für das Jahr 1906 erſtattete Herr Baumann,
welcher den Entlaſtungsantrag ſtellte. (Angenommen.)
Hierauf wurden die bisherigen Rechnungsprüfer,
die Herren Knauer, Baumann und Paul
Kammerer neuerdings gewählt. Anläßlich der
Neuwahl des Obmannes und des Ausſchuſſes
drückte Herr Scheikl dem abtretenden Ausſchuſſe
und deſſen Obmanne den Dank für ihre Tätigkeit
aus. Herr Inſpektor Binder ſagte u. a., daß
wohl nicht alles erreicht werden konnte, was wir
wollten, daß aber der Ausſchuß ſtets bemüht war,
ſein Beſtes zur Hebung der Landwirtſchaft zu tun.
Gewählt wurden folgende Herren: Obmann:
Güter-Inſpektor Hermann Binder. Aus-
ſchüſſe:
Johonn Baumann, fürſtbiſchöflicher
Gutsverwalter. Otto Brüders. Anton Ehrhart,
Lehrer an der Weinbauſchule. Oktav Eizinzer.
Karl Flucher. Jakob Freze, Verwalter bei Hrn.
Dr. Wilhelm v. Kaiſerfeld in St. Georgen a. d. P.
Franz Girſtmayr. Joſef Hofbauer, Oberlehrer
in Gams. Paul Kammerer. Franz Knauer.
Joſef Lorber in St. Peter. Franz Piſek in
Ottendorf, Poſt Schleinitz. Jakob Purgay. Anton
Robitſch in Pickerndorf. Ritter v. Roßmanit.
Joſef Roßmann in Marburg. Valentin Schäffer,
Bürgermeiſter von Kartſchowin. Direktor Edmund
Schmid. Anton Stiegler, Weinbaudirektor.
Direktor Franz Zweifler. Herr Inſp. Binder
erklärte hierauf, daß er auch weiterhin ſeine Kraft
der Filiale widmen wird. (Beifall.) Bei der Wahl
der Delegierten für die 84. Hauptverſammlung in
Graz beantragte Herr Direktor Schmid die Herren
Inſpektor Binder, Girſtmayr, Schäffer,
Flucher
und Paul Kammerer, als Erſatzmann
Herrn Eizinger zu wählen. (Angenommen.)
Zu den Anträgen für die Grazer Hauptverſammlung
ergriff Herr Girſtmayr das Wort, welcher wie
im Vorjahre den Antrag ſtellte, der Zentralausſchuß
möge an die Regierung mit der Forderung nach
einer Regelung der Grundſteuer herantreten, da das
gegenwärtige Steuerſyſtem ein ganz falſches ſei.
Auf die Grundſteuer werden alle anderen Steuern
aufgebaut; ob der Grund etwas getragen hat oder
nicht. Weiters beantragte Redner, der Zentral-
ausſchuß ſei aufzufordern, für eine Regelung des
Branntweingeſetzes in der Weiſe einzutreten, daß
die Brennſteuer nicht beim Keſſel, ſondern beim
Verkaufe eingehoben wird. Ein weiterer Antrag des
Redners ging dahin, es ſei zu wirken, daß der
Staat die Kupfervitriolerzeugung in die Hand nehme,
wodurch eine Verbilligung dieſes für den Weinbau
notwendigen Gegenſtandes erzielt werden könne.
Bis jetzt habe der Staat wohl eine Kupferfabrik,
deren Erzeugniſſe aber, wie Herr Weinbaudirektor
Stiegler mitteilte, nur nach Tirol abgegeben

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erfolggekrönte Methode zu lei&#x017F;ten im Stande i&#x017F;t.<lb/>
Wir gratulieren ihm wärm&#x017F;tens zum Erfolge.</p>
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ab. Nach dem Berichte der Ämterführer und der<lb/>
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Mei&#x017F;ter der deut&#x017F;chen Erzählung halten. Im unter-<lb/>
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&#x017F;einer allzeit Getreuen zu übernehmen. Der Karten-<lb/>
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[3/0003] Nr. 19, 12. Februar 1907 Marburger Zeitung eine äußerſt animierte Stimmung, welche bewirkte, daß erſt bei Morgengrauen an den Aufbruch gedacht wurde. Alles in allem hat Herr Friedrich Eichler wieder bewieſen, was er in verhältnismäßig kurzer Zeit in Betreff Körperhaltung und gründlicher Aus- bildung in den verſchiedenen Tänzen durch ſeine erfolggekrönte Methode zu leiſten im Stande iſt. Wir gratulieren ihm wärmſtens zum Erfolge. In die Gremialkraukenkaſſevorſtehung wurden gewählt die Herren Alois Kraker, Ignaz Spritzey und als Erſatzmann H. Artenjak; in den Gremialkrankenkaſſe-Überwachungsausſchuß entſendete man die Herren Alois Muchitſch und Max Wegſchaider. Marburger Nachrichten. Vom Finanzdienſte. Der Rechnungsunter- offizier 1. Klaſſe Anton Brandl des Inf.-Reg. Graf Beck Nr. 47 wurde zum Kanzliſten in der 11. Rangsklaſſe ernannt. Deutſcher Sprachverein. Mittwoch, den 13. d. M. hält der Zweig Marburg des Allgemeinen deutſchen Sprachvereines um 8 Uhr abends im Kaſino-Speiſeſaale ſeine heurige Hauptverſammlung ab. Nach dem Berichte der Ämterführer und der Rechnungsprüfer wird Herr Stadtſchulinſpektor Direktor Franz Friſch einen Vortrag über einige Meiſter der deutſchen Erzählung halten. Im unter- haltenden Teile folgen Vorträge auf der Geige mit Begleitung auf dem Flügel und Lieder, geſungen von Herrn Karl Gaiſcheg, auf dem Flügel be- gleitet von Herrn Roman Köle. Zweites Konzert des Philharmoniſchen Vereines. Wie bereits mitgeteilt wurde, findet am Montag, den 18. d. im großen Kaſinoſaale das zweite Mitglieder-Konzert des Philharmoniſchen Ver- eines ſtatt. Die Vortragsordnung bringt wieder Orcheſterwerke unſerer größten Meiſter. Das Konzert leitet Joſef Haydn’s klangſchöne Sinfonie Nr. 2, D-Dur, ein, welche dem Andenken Mozarts geweiht iſt. In L. v. Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur werden wir wieder Gelegenheit haben, den trefflichen Pianiſten Herrn Dr. Anton Torggler, Mitglied des Vereines, zu bewundern. Den Abſchluß des Konzertes bildet Richard Wagners machtvolles Vorſpiel zur Oper „Die Meiſterſinger von Nürn- berg“. Die Leitung dieſes Konzertes liegt in den bewährten Händen des Muſikdirektors des ſteierm. Muſikvereines, Herrn Hans Roſenſteiner, der in liebenswürdiger Weiſe zuſagte, wieder die Führung ſeiner allzeit Getreuen zu übernehmen. Der Karten- vorverkauf findet in der Papierhandlung des Herrn Rudolf Gaißer am Burgplatz ſtatt, woſelbſt auch Anmeldungen zum Beitritt als unterſtützende Mit- glieder des Vereines entgegengenommen werden. Geſchworenen-Ausloſung. Beim hieſigen Kreisgerichte fand geſtern die Ausloſung der Ge- ſchworenen für die erſte diesjährige Schwurgerichts- tagung ſtatt. Ausgeloſt wurden, und zwar: als Hauptgeſchworene: Wilhelm Abt, Hausbeſitzer; Julius Crippa, Handelsmann; Martin Ertl, Kamin- fegermeiſter; Julius Glaſer, Baumeiſter; Stephan Gruber, Bankdirektor; Adolf Himmler, Produkten- händler; Ignaz Hanſche, Hausbeſitzer; Auguſt Jeres, Gaſtwirt; Joſef Kolaritſch, Tiſchlermeiſter; Jakob Kottnig, Bäckermeiſter; Matthias Kaſcha, Gaſtwirt; Ferdinand Löſchnig, Gaſtwirt; Johann Lemeſch, Hausbeſitzer, ſämtliche in Marburg. Aus der Bezirks- hauptmannſchaft Marburg: Johann Roſchker, Beſitzer in Mallenberg; Johann Markuſch, Grundbeſitzer in Oberwurz; Johann Lamprecht, Grundbeſitzer in Kumen; Franz Roiko, Grundbeſitzer in Poberſch; Dr. Urban Lemez, Advokat in Windiſch-Feiſtritz; Engelbert Sicherl, Kaufmann in Unter-Pulsgau. Aus der Stadt Pettau: Wilhelm Blanke, Buch- druckereibeſitzer; Joſef Goriupp, Gerbermeiſter; Franz Kukowetz, Schloſſermeiſter; Karl Kupferſchmied, Cafetier; Anton Maſten, Hausbeſitzer; Michael Martſchitſch, Schuhmachermeiſter; Joſef Murſchetz, Steinmetzmeiſter; Joſef Pirich, Ledereibeſitzer; Hans Riegelbauer, Kaufmann; Julius Tognio, Handels- agent. Aus der Bezirkshauptmannſchaft Pettau: Johann Leſchnig, Gaſtwirt in Altendorf; Doktor Guſtav Dclpin, Rechtsanwalt in Friedau. Aus der Bezirkshauptmannſchaft Windiſch-Graz: Andreas Wreſonig, Grundbeſitzer in Freſen; Rudolf Sgerm, Grundbeſitzer in Arlberg; Franz Kager, Hausbeſitzer in Mahrenberg; Joſef Schober, Kaufmann in Mahrenberg; Thomas Hölbl, Gaſtwirt in Sankt Primon am Bacher. Als Ergänzungs- geſchworene: Andreas Mayer, Produktenhändler; Johann Pelikan, Hausbeſitzer; Joh. Sirk, Handels- mann; Alois Skergeth, Hausbeſitzer; Jakob Stipper, Fuhrwerksbeſitzer; Stephan Thomann, Friſeur; Joſef Urban, Agent; Adolf Weigert, Kaufmann; Karl Wolf, Drogiſt, ſämtliche in Marburg. Offene Lehrer- und Lehrerinſtellen. An der Mädchenvolksſchule in Pettau, 1. O.-Kl., eine definitive Lehrerinſtelle und an der Knaben- volksſchule eine proviſoriſche Lehrerſtelle mit Oſtern 1907, Geſuche bis 10. März an den Stadtſchulrat Pettau; an der 5kl. Knaben-Volksſchule in Straden mit Oſtern drei Lehrerſtellen definitiv oder provi- ſoriſch, Geſuche bis 28. d. an den Ortsſchulrat. Sängerfahrt. Der Gemeindeausſchuß von Windiſchgraz hat beſchloſſen, den Grazer Männergeſangverein einzuladen, zu Pfingſten eine Sängerfahrt nach Windiſchgraz zu unternehmen. Dieſer Beſchluß wird in Windiſchgraz auf das leb- hafteſte begrüßt. Panorama International. Seit geſtern iſt die herrlich ſchöne Serie Nordamerika mit den wildromantiſchen Niagara-Waſſerfällen ausgeſtellt. Auch die Originalaufnahmen des Mondes in wunder- barer Plaſtik ſind hochintereſſant. An einer deutſchen Privatſchule in Unterſteiermark iſt eine Schulleiterſtelle ſofort zu beſetzen. Allfällige deutſche Bewerber mögen ſich bei dem Obmanne des deutſchen Volksrates für Unterſteiermark, Dr. Guſtav Delpin in Friedau anfragen. Die Südbahn-Liedertafel hielt vorgeſtern ihre diesjährige Faſchingsunterhaltung in den Kreuzhofſälen ab. Das durchwegs heitere und vorwiegend humoriſtiſche Programm dieſes Abends und die anerkannt guten Darbietungen der wackern Sängerſchar verbürgte allen Beſuchern einen fröh- lichen Abend; daher füllte ſich der große Saal ſchon frühzeitig und gar mancher hatte Mühe, ein Plätzchen zu erlangen. Durch ihren Beſuch haben die Liedertafel insbeſondere ansgezeichnet Werkſtätten- chef Herr C. Walenta, Heizhauschef v. For- macher ſamt Gattin, Stationschef Herr Fell, Materialverwalter Herr Neuſchl ſamt Familie, Maſchinen-Adjunkt Herr Baader, Rechnungsführer Herr Montag und Offizial Herr A. Dolinſchek ſamt Familie. Dem Zweck des Abends entſprechend wurden nur zwei Chöre vorgetragen. Meiſter Koſchats groß angelegter Walzer mit Klavierbegleitung „Am Wörtherſee“ gefiel ſo, daß er wiederholt werden mußte. Die Klavierbegleitung beſorgte der Sangwart Herr Füllekruß ſelbſt. Karl Zöllners „Lied vom Rheinwein“ ſtellte an den Chor hohe Anforderungen, welchen er vollkommen gerecht wurde, erfreute die Zuhörer und zeugte von der umſichtigen und ausgezeichneten Leitung des Sang- wartes, welchem hiefür Dank und Anerkennung ge- bührt. Das humoriſtiſche Singſpiel „Der Bierkrieg im Geſangverein Einigkeit“ von Max Legov fand ein aufmerkſames Auditorium, das auch mit Beifall nicht kargte. Viel Lachen rief hervor das Auftreten des Gaſtwirtes zum Rathauskeller (Herr Engſtler), eines Mitgliedes (Herr Glabutſchnigg), des paſſiven Mitgliedes (Herr Verhouſchek) und des Nachtwächters Stulpe (Herr Parzer). Das ernſte Auftreten des Chormeiſters (Herr Mikeſch) entſprach ſeinem ehrwürdigen Alter. In der ur- komiſchen Duoſzene „Ein geplagter Schulmeiſter“ von Emil Wrann brachte der Schuljunge Fritze (Herr Engſtler) die Zuhörerſchaft durch ſeine ſchlagfertigen und ſpitzfindigen Antworten zu an- dauerndem Lachen und zu Beifallsbezeigungen. Im humoriſtiſchen Geſamtſpiel „Ein luſtiger Sänger- Wettſtreit“ von Paul Lehnhard wurde der Jude Aron, Vorſtand des Geſangvereines „Arion“, vollendet gegeben (Herr Engſtler); der Geſangs- lehrer Hühnchen (Herr Mikeſch) als Schieds- richter ſtand ihm nicht nach. Der Geſangverein „Orpheus“ hatte ſeine keineswegs leichte Aufgabe in überraſchend guter Weiſe gelöſt; es waren dies der Gaſtwirt und Vorſtand des Vereines (Herr Borſtner), der Briefträger Boomoel (Herr Filtſchitſch), der Maurer Faulig (Herr Tſchernelz) und der Nachtwächter Tute (Herr Stranzl). Die Mitglieder des Geſangsvereines „Arion“, darunter der Ausrufer Schreier (Herr Filapitſch), der Barbier Klatſchig (Herr Tſchitſchek) und der Auktionar Ruff (Herr Urſchnig) ſtanden ihrem Vorſtand (Herr Engſtler) treu zur Seite. Der ſchöne allſeits zufriedenſtellende Erfolg der Sing- ſpiele iſt vor allem dem für die Liedertafel begeiſterten Vorſtand-Stellvertreter Herrn Mikeſch zu danken, der die mühevollen und zeitraubenden Vorarbeiten geleitet hatte. Mögen ihn daher ſeine Sanges- brüder auch fernerhin willig und treu unterſtützen zur Ehre des deutſchen Liedes, wie dies an dieſem Abende wiederholt betont wurde und zur Erhaltung des guten Rufes, den ſich die Liedertafel errungen hat. Die Südbahn-Werkſtättenkapelle, unter der bewährten Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Max Schönherr, ſah ſich infolge des erzielten Bei- falles wiederholt zu Zugaben veranlaßt und be- ſorgte auch für das darauffolgende Tanzkränzchen die flotte Tanzmuſik. Die Filiale Marburg der k. k. Laud- wirtſchaftsgeſellſchaft in Steiermark hielt vor- geſtern im Hotel „Stadt Wien“ unter dem Vorſitze ihres Obmannes Herrn Inſpektor Binder ihre Vollverſammlung ab. Der Vorſitzende begrüßte die Erſchienenen, beſonders den aus Graz erſchienenen Herrn Landes-Wein- und Obſtbau-Direktor Anton Stiegler, den Landes-Wanderlehrer Herrn Jelovſek und den neuen Bezirkstierarzt Herrn A. Koroſchetz. Hierauf gedachte Herr Inſpektor Binder mit warmen Worten der durch den Tod der Filiale entriſſenen Mitglieder, der Herren Franz Schoſteritſch, Gaſtwirt und Realitätenbeſitzer in Marburg; Adalbert Reichmeyer, Haus- und Realitätenbeſitzer in Marburg; Friedrich Leidl, ſtädt. Verwalter und Realitätenbeſitzer in Marburg; Alois Sver, Seelſorger der k. k. Strafanſtalt in Marburg; Salomon Ruczizka, Produktenhändler und Realitätenbeſitzer in Marburg und Franz Jauk, Oberlehrer in Rothwein. Laſſen Sie uns, ſagte der Redner, das Andenken an die verſtorbenen Mitglieder treu bewahren. (Die Anweſenden hatten ſich von ihren Sitzen erhoben.) Über Antrag des Herrn Girſtmayr wurden die Herren Haage und Erhart zu Prüfern der letzten Verhandlungs- ſchrift gewählt, die zur Kenntnis genommen wurde. Ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde der Tätigkeits- und Rechenſchaftsbericht für 1906, den wir bereits in der letzten Samstag-Nummer veröffentlichten. Den Bericht der Rechnungsprüfer für das Jahr 1906 erſtattete Herr Baumann, welcher den Entlaſtungsantrag ſtellte. (Angenommen.) Hierauf wurden die bisherigen Rechnungsprüfer, die Herren Knauer, Baumann und Paul Kammerer neuerdings gewählt. Anläßlich der Neuwahl des Obmannes und des Ausſchuſſes drückte Herr Scheikl dem abtretenden Ausſchuſſe und deſſen Obmanne den Dank für ihre Tätigkeit aus. Herr Inſpektor Binder ſagte u. a., daß wohl nicht alles erreicht werden konnte, was wir wollten, daß aber der Ausſchuß ſtets bemüht war, ſein Beſtes zur Hebung der Landwirtſchaft zu tun. Gewählt wurden folgende Herren: Obmann: Güter-Inſpektor Hermann Binder. Aus- ſchüſſe: Johonn Baumann, fürſtbiſchöflicher Gutsverwalter. Otto Brüders. Anton Ehrhart, Lehrer an der Weinbauſchule. Oktav Eizinzer. Karl Flucher. Jakob Freze, Verwalter bei Hrn. Dr. Wilhelm v. Kaiſerfeld in St. Georgen a. d. P. Franz Girſtmayr. Joſef Hofbauer, Oberlehrer in Gams. Paul Kammerer. Franz Knauer. Joſef Lorber in St. Peter. Franz Piſek in Ottendorf, Poſt Schleinitz. Jakob Purgay. Anton Robitſch in Pickerndorf. Ritter v. Roßmanit. Joſef Roßmann in Marburg. Valentin Schäffer, Bürgermeiſter von Kartſchowin. Direktor Edmund Schmid. Anton Stiegler, Weinbaudirektor. Direktor Franz Zweifler. Herr Inſp. Binder erklärte hierauf, daß er auch weiterhin ſeine Kraft der Filiale widmen wird. (Beifall.) Bei der Wahl der Delegierten für die 84. Hauptverſammlung in Graz beantragte Herr Direktor Schmid die Herren Inſpektor Binder, Girſtmayr, Schäffer, Flucher und Paul Kammerer, als Erſatzmann Herrn Eizinger zu wählen. (Angenommen.) Zu den Anträgen für die Grazer Hauptverſammlung ergriff Herr Girſtmayr das Wort, welcher wie im Vorjahre den Antrag ſtellte, der Zentralausſchuß möge an die Regierung mit der Forderung nach einer Regelung der Grundſteuer herantreten, da das gegenwärtige Steuerſyſtem ein ganz falſches ſei. Auf die Grundſteuer werden alle anderen Steuern aufgebaut; ob der Grund etwas getragen hat oder nicht. Weiters beantragte Redner, der Zentral- ausſchuß ſei aufzufordern, für eine Regelung des Branntweingeſetzes in der Weiſe einzutreten, daß die Brennſteuer nicht beim Keſſel, ſondern beim Verkaufe eingehoben wird. Ein weiterer Antrag des Redners ging dahin, es ſei zu wirken, daß der Staat die Kupfervitriolerzeugung in die Hand nehme, wodurch eine Verbilligung dieſes für den Weinbau notwendigen Gegenſtandes erzielt werden könne. Bis jetzt habe der Staat wohl eine Kupferfabrik, deren Erzeugniſſe aber, wie Herr Weinbaudirektor Stiegler mitteilte, nur nach Tirol abgegeben

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 19, Marburg, 12.02.1907, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger19_1907/3>, abgerufen am 18.12.2024.