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Mährisches Tagblatt. Nr. 201, Olmütz, 04.09.1893.

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in den beiden Franzosen Spione gefangen zu
haben, der "Magdeburgischen Zeitung" wird
aber jetzt aus Kiel geschrieben: In der Angele-
genheit der beiden hier verhafteten Spione ist
noch nachzutragen, daß die Durchsuchung der
Kajüten und Reiseeffecten der Verdächtigen keines-
wegs das belastende Material ergeben hat, das
ohne Weiteres die Schuld der Verhafteten derart
darthut, daß eine erfolgreiche gerichtliche Prozedur
außer Frage stände. Photographische Platten mit
Aufnahmen beispielsweise sind nicht gefunden
worden, sondern nur photographische Apparate
zur Herstellung von Negativaufnahmen. Sodann
beschränkte sich der "reiche Fund der findigen
Polizei" auf eine einzige, überall im deutschen
Buchhandel erhältliche Karte von Helgoland, die
allerdings deshalb als belastendes Material gelten
könnte, weil eine flüchtige Bleistiftskizze die Be-
festigungsanlagen auf Helgoland andeutet. Ferner
sind kleine Papierabrisse gefunden, die ebenfalls
äußerst flüchtige Bleistiftskizzen aufweisen, die
anscheinend Befestigungslinien darstellen und von
französischen, bislang unaufgeklärten Notizen be-
gleitet sind. Das ist Alles, was man als be-
lastendes Actenmaterial besitzt und es wird jeden-
falls, wenn es überhaupt zur Erhebung einer
Anklage kommt, seine juristischen Schwierigkeiten
haben, eine Verurtheilung herbeizuführen. Die
bislang veröffentlichten Alarmberichte sind somit
mit einigem Vorbehalt aufzunehmen.

(Das englische Unterhaus)

hat endlich die
Hauptarbeit seiner am 31. Jänner begonnenen
Session beendigt, nämlich die Verhandlung über
die vom Premierminister Gladstone am 13. Februar
eingebrachte Home-Rule-Bill, d. h. die Abgren-
zung der Irland einzuräumenden Selbstverwal-
tung. 82 Sitzungstage hatte diese Verhandlung
in Anspruch genommen, in welcher natürlich
längst nichts Neues mehr für oder wider die
Bill vorzubringen war und welche denn auch
nur durch Zuhilfenahme der erst vor wenigen
Jahren im englischen Parlamente auch wegen
einer irischen Bill eingeführten Maßregel des
Debatteschlusses zu Ende geführt werden konnte.
Die Mehrheit von 34 Stimmen, mit welcher
nun vorgestern Nachts die Bill in dritter Lesung
angenommen wurde, entspricht noch immer den
schon bei den Parlamentswahlen im August vori-
gen Jahres festgestellten Parteiverhältnissen. Auch
das Oberhaus nahm vorgestern Abends, wie ein
Londoner Telegramm weiter berichtet, die Home-
Rule-Bill in erster Lesung an, das will sagen,
es nahm sie eben in Verhandlung; denn daß
das Oberhaus die Bill in zweiter Lesung ableh-
nen wird, steht ja längst fest.






und ihre Hand legte sich auf meinen Arm. Da
erzählte sie kurz die Geschichte. Mit jedem Worte,
das sie sprach, krallten sich ihre mageren Finger
fester in meinen Arm. Sie athmete hörbar. "Und
was stand in dem Briefe?" fragte sie wieder --
"Großer -- Gott -- es wird doch nicht --"
Ich hatte den Brief aus dem Notizbuche genom-
men und reichte ihr ihn.

Mit zitternden Händen, in fürchterlicher
Erregung schob sie den grünen Schirm auf die
Stirn empor und las das Blättchen Papier,
hart an die entzündeten Augen rückend,
mit zitternden Lippen. Fahl ward das kleine,
vertrocknete Gesicht, entstellt von einer plötzlichen
Verzerrung, die wie ein Krampf jede Muskel
riß. Die schmutzigblauen, wässerigen Augen glom-
men wie Funken. "Also -- doch --! diesen Brief
-- er hat ihn nie bekommen?!" Ihre Stimme
kreischte und überschlug. "Ich habe ihn uneröffnet
gefunden," sagte ich und rückte mich von ihr
weg, denn sie sah schrecklich aus in ihrer wahn-
sinnigen Erregung. Ihre Wangen waren ziegel-
roth, mit aufgeklapptem Munde rang sie nach
Athem. Dann kam es wie eine Schwäche über
sie und vor sich hin murmelte sie: "Und ich
wollte nochmals schreiben." ...

Dann raffte sie sich auf und schlich davon,
gebrochener als je, am Arme ihrer Führerin
hängend, schwer und matt, eine lebende Leiche.
Lange blickte ich ihnen nach, bis sie tief im
Dunkel der Allee verschwanden. Mir war es
aber, als hörte ich das Lachen des boshaften
Zufallgeistes und sähe ich das breitmäulige Hohn-
grinsen des Satyros.




[Spaltenumbruch]
Correspondenzen.

[Orig.-Corr.]
Ein nenes Cafehaus.) Es muß gewiß
allgemein anerkannt werden, daß Herr Ph. Klein,
der Besitzer der altrenommirten Conditorei, dem
lang gewünschen Bedürfnisse eines Cafehauses,
dadurch abgeholfen hat, daß er in seinem Ring-
hause eine freundliche Conditorei, ein elegantes
Cafehaus und eine trauliche Weinstube errichtete,
welchen Etablissements ein recht großer Zuspruch
gewünscht wird.




Locales und Provinzielles.


(Condolenz-Visite.)

Herr Bürgermeister
Josef v. Engel und dessen Gemahlin statteten
gestern Vorm. der verwitweten Frau Gräfin Eleo-
nore Ambro v. Adamocz eine Condolenz-Visite ab.

(Wilitärisches.)

Mit dem gestrigen Tage
hat Se. Excellenz der Herr Truppen-Divisionär
FML. Ritter v. Samonigg die Leitung des
Militär-Stations-Commandos wiederü bernommen.

(Rückkehr der Garnison vom Manö-
verfelde)

Gestern Vormittags rückten die Trup-
pen der hiesigen Garnison, welche sich durch
zwölf Tage an den zwischen Bärn und Hof
stattgefundenen Manövern der 5. Infanterie-
Truppendivision betheiligt hatten, wieder hier
ein. Um halb 10 Uhr traf das 93. Infanterie-
Regiment, welches den Weg über Giebau genom-
men hatte und um 10 Uhr das 54. Inf.-Regt.
aus Sternberg, beide unter klingendem Spiele,
und begrüßt von einer zahlreichen Menschenmenge,
welche die Ankunft der Truppen erwartet hatte,
in Olmütz ein. Die hiesige Artillerie kam gegen
12 Uhr Mittags und kurz darauf das 2. Land-
wehr-Dragoner-Regiment an, welch' letzteres sowie
die in Proßnitz dislocirte hiesige Artillerie-
Batterie ohne Rast den Weg nach Proßnitz
fortsetzten, wo sie im Laufe des Nachmittags
eintrafen. -- Wie aus Sternberg gemeldet
wird traf das 54. Infanterie-Regiment dort
Samstag Nachmittags ein und übernachtete da-
selbst. Das Officierscorps veranstaltete in Stern-
berg in der dortigen Turnhalle Samstag Abends
ein Concert der Militärcapelle des 54. Inf.-
Regts., an welches sich ein sehr animirt ver-
laufenes Kränzchen anschloß, zu welchem die
Damenwelt Sternbergs sich sehr zahlreich ein-
gefunden hatte.

(Personales.)

Herr Stadtphysicus Dr.
Hans Cantor ist von seinem Urlaube zurück-
gekehrt und hat die Amtsgeschäfte wieder über-
nommen.

(Leichenbegängniß des Dragoner-Lieute-
nants Alfred Ellmaurer.)

Man schreibt uns
aus Teplitz-Schönau unterm 1. d. Mts: Heute
fand hier das Leichenbegängniß des am 27. v. M.
bei dem nächst Holitz abgehaltenen Rennen des
2. Dragoner-Regimens verunglückten Dragoner-
Lieutenants, Alfred Ellmaurer, dessen Leiche
von Olmütz hieher überführt wurde, start. Die
Leiche wurde in dem der Mutter des Verblichenen
gehörigen Hause "Paradies" in der Seumestraße
aufgebahrt und unter zahlreicher Betheiligung
von Trauergästen, darunter einer Abordnung des
2. Dragoner-Regiments aus Olmütz und der
hier weilenden k. und k. Officiere auf dem hie-
sigen katholischen Friedhofe in der Familiengruft
beigesetzt.

(Leichenbegängniß.)

Gestern Nachmittags
51/2 Uhr fand das Leichenbegängniß des hier-
orts verstorbenen Gymnasialschülers Carl von
Tachauer,
eines Sohnes des hier im Ruhestande
lebenden Herrn Oberstlieutenants v. Tachauer
unter zahlreicher Betheiligung statt. Zahlreiche
und schöne Kränze, darunter einer gewidmet von
den Schülern der 5. Classe des Olmützer deut-
schen Staatsgymnasiums, schmückten den Sarg, wel-
cher die entseelte Hülle des Verblichenen barg. Nach
Einsegnung der Leiche im Trauerhause setzte sich der
Zug, welchen die Musikcapelle des 54. Infanterie-Re-
giments eröffnete, in Bewegung. Dem Sarge folg-
ten die trauernden Hinterbliebenen, ferner Se. Exc.
der Truppendivisionär FML. R. v. Samonigg,
Generalmajor Brigadier Ritter v. Benkiser,
mehrere Herren Oberste und Regimentscomman-
danten, zahlreiche Vertreter des Officierscorps,
Herr Bürgermeister v. Engel, Herr Gymna-
sialschuldirector Dr. Emil Seyß mit dem hier
weilenden Lehrkörper und den Schülern des deut-
[Spaltenumbruch] schen Gymnasiums sowie zahlreiche Leidtragende[.]
Auf dem Friedhofe fand sodann die nochmalige
Einsegnung der Leiche statt.

(Auszeichnung.)

Die Jury der Landes-
Ausstellung von Hilfsmaschinen zu Troppau hat
Herrn Carl Drößler, Maschinenfabrikant in
Neutitschein, die gold. Ausstellungsmedaille zuerkannt.

(Erzherzog Albrecht-Schießen.)

Auf der
hiesigen bürgerlichen Schießstätte hat gestern das
Erzherzog Albrecht-Schießen unter zahlreicher Be-
theiligung der Mitglieder der Schützengesellschaft
begonnen.

(Vom Kreisgerichte.)

Während der Ur-
laubsdauer des k. k. Kreisgerichts-Präsidenten,
Herrn Hofrathes Dr. Schwetz, führt Herr
LGR. Wozelka die Präsidialgeschäfte. -- Herr
LGR. Kunze ist von seinem Urlaube, den er
in Bad Ullersdorf zubrachte, wieder hier ein-
getrossen.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegium ist folgende: Gesuch
des fürsterbischöflichen Clerikal-Seminars um
gleiche Bedingungen des Wasserbezuges für das
zu Seminarzwecken angekaufte Haus Nr. 151
der Burggrafengasse, wie für den Hauptsitz der
Anstalt. -- Gesuch des Stadtcapellmeisters Herrn
Hans Tschauner um die erste Quinquenalzulage.
-- Dankschreiben des Commandos des k. k. priv.
bewaffneten Bürgercorps und des bürgerlichen
Begräbnißvereines für den städtischen Beitrag zur
Uniformirung der Musikcapelle -- Bericht der
1. Section über die Bemessung eines Pauschales
für die Erhaltungsarbeiten der neuen Landwehr-
kaserne. -- Bericht der 1. Section über das
Gesuch des Herrn Wilhelm Redlich, Besitzer des
Hauses Nr. 77, um Abschreibung des Mehr-
consums von Wasser -- Bericht der 3. Section
über das Gesuch eines Sicherheitswachmannes
um Wiederverleihung des vorigen Ranges.

(Todesfall.)

Aus Neutitschein wird ge-
schrieben: Am 30. August starb in Neutitschein
nach längerem Leiden der k. k. Bezirkssecretär
i. P., Herr Alois Zlamal. Geboren im Jahre
1812 zu Kremsier, woselbst er das Gymnasium
absolvirte, besuchte er die philosophische Facultät
in Olmütz, prakticirte beim Kremsierer fürst-
erzbischöflichen Amte und trat im Jahre 1850
als Official in den Staatsdienst. Durch 16 Jahre
diente Zlamal als Bezirks-Secretär bei der k. k.
Bezirkshauptmannschaft Römerstadt. In Neutit-
schein lebte der Verblichene seit seiner Pensionirung
durch 17 Jahre mit seinen beiden Schwestern,
nachdem ihm seine Frau schon längst im Tode
vorangegangen war. Die Stadt Neutitschein verliert
in ihm einen treu-deutschen Mann.

(Freiheit, ade!)

Der goldene Sommertraum
wird nun bald verrauscht sein und mit ihm auch
die Freiheit unserer lieben Schuljugend für ein
Jahr wieder Abschied nehmen. Von heute ab nur
mehr zwölf Tage! ... Die meisten der ferien-
frohen Volks-, Bürger- und Realschüler, sowie
der Gymnasiasten zählen wohl schon angstbe-
klommen die Tage bis zu dem Augenblick[e], da sie
die grüne Rasenbank mit der Schulbank vertau-
schen und von dem uneingeschränkten Leben, das
ja der dem Momente hingegebenen Jugend so
sehr behagt, Abschied nehmen müssen. Wie konnte
nur ein Dichter schreiben: "Nichts ist schwerer
zu ertragen, als eine Reihe von schönen Tagen?"
... Ja, es naht das Ende der schönen Tage
und für einen Theil unserer Jugend hat die
Stunde des Abschieds von denselben bereits ge-
schlagen. Man konnte dieser Tage auf den Bahn-
höfen mit jedem Zuge eine Schaar kleiner Krieger
absegeln sehen, deren blühende Gesichter wohl den
Schluß gestattete, daß sie aus einer angenehmen
Dislocation die Reise antraten. Aus dem Eltern-
hause oder aus der Sommerfrische sind diese
jungen Marssöhne abgereist, um wieder in die
Militär-Realschule einzurücken, und wenn sie
darüber betrübt sind, so werden sie sich wohl mit
dem Gedanken zu trösten wissen, daß sie weiter
den Weg zu wandern haben, an dessen Ziel ihnen
zwei goldene Sternchen entgegenblinken. "Wenn
ich das erstemal als Lieutenant spazieren gehen
werde!" denkt mancher. Vorher heißt's arbeiten
und mit dem Ende ihrer Ferien, nach der Rast
nunmehr in voller Marschbereitschaft sein und
gewärtig des Commandos: "Vorwärts!"

(Vom Theater.)

Nach dem Andrange,
der heute Seitens der Abonnenten an der Thea-
tercasse herrschte und nach den Anfragen, die noch

[Spaltenumbruch]

in den beiden Franzoſen Spione gefangen zu
haben, der „Magdeburgiſchen Zeitung“ wird
aber jetzt aus Kiel geſchrieben: In der Angele-
genheit der beiden hier verhafteten Spione iſt
noch nachzutragen, daß die Durchſuchung der
Kajüten und Reiſeeffecten der Verdächtigen keines-
wegs das belaſtende Material ergeben hat, das
ohne Weiteres die Schuld der Verhafteten derart
darthut, daß eine erfolgreiche gerichtliche Prozedur
außer Frage ſtände. Photographiſche Platten mit
Aufnahmen beiſpielsweiſe ſind nicht gefunden
worden, ſondern nur photographiſche Apparate
zur Herſtellung von Negativaufnahmen. Sodann
beſchränkte ſich der „reiche Fund der findigen
Polizei“ auf eine einzige, überall im deutſchen
Buchhandel erhältliche Karte von Helgoland, die
allerdings deshalb als belaſtendes Material gelten
könnte, weil eine flüchtige Bleiſtiftſkizze die Be-
feſtigungsanlagen auf Helgoland andeutet. Ferner
ſind kleine Papierabriſſe gefunden, die ebenfalls
äußerſt flüchtige Bleiſtiftſkizzen aufweiſen, die
anſcheinend Befeſtigungslinien darſtellen und von
franzöſiſchen, bislang unaufgeklärten Notizen be-
gleitet ſind. Das iſt Alles, was man als be-
laſtendes Actenmaterial beſitzt und es wird jeden-
falls, wenn es überhaupt zur Erhebung einer
Anklage kommt, ſeine juriſtiſchen Schwierigkeiten
haben, eine Verurtheilung herbeizuführen. Die
bislang veröffentlichten Alarmberichte ſind ſomit
mit einigem Vorbehalt aufzunehmen.

(Das engliſche Unterhaus)

hat endlich die
Hauptarbeit ſeiner am 31. Jänner begonnenen
Seſſion beendigt, nämlich die Verhandlung über
die vom Premierminiſter Gladſtone am 13. Februar
eingebrachte Home-Rule-Bill, d. h. die Abgren-
zung der Irland einzuräumenden Selbſtverwal-
tung. 82 Sitzungstage hatte dieſe Verhandlung
in Anſpruch genommen, in welcher natürlich
längſt nichts Neues mehr für oder wider die
Bill vorzubringen war und welche denn auch
nur durch Zuhilfenahme der erſt vor wenigen
Jahren im engliſchen Parlamente auch wegen
einer iriſchen Bill eingeführten Maßregel des
Debatteſchluſſes zu Ende geführt werden konnte.
Die Mehrheit von 34 Stimmen, mit welcher
nun vorgeſtern Nachts die Bill in dritter Leſung
angenommen wurde, entſpricht noch immer den
ſchon bei den Parlamentswahlen im Auguſt vori-
gen Jahres feſtgeſtellten Parteiverhältniſſen. Auch
das Oberhaus nahm vorgeſtern Abends, wie ein
Londoner Telegramm weiter berichtet, die Home-
Rule-Bill in erſter Leſung an, das will ſagen,
es nahm ſie eben in Verhandlung; denn daß
das Oberhaus die Bill in zweiter Leſung ableh-
nen wird, ſteht ja längſt feſt.






und ihre Hand legte ſich auf meinen Arm. Da
erzählte ſie kurz die Geſchichte. Mit jedem Worte,
das ſie ſprach, krallten ſich ihre mageren Finger
feſter in meinen Arm. Sie athmete hörbar. „Und
was ſtand in dem Briefe?“ fragte ſie wieder —
„Großer — Gott — es wird doch nicht —“
Ich hatte den Brief aus dem Notizbuche genom-
men und reichte ihr ihn.

Mit zitternden Händen, in fürchterlicher
Erregung ſchob ſie den grünen Schirm auf die
Stirn empor und las das Blättchen Papier,
hart an die entzündeten Augen rückend,
mit zitternden Lippen. Fahl ward das kleine,
vertrocknete Geſicht, entſtellt von einer plötzlichen
Verzerrung, die wie ein Krampf jede Muskel
riß. Die ſchmutzigblauen, wäſſerigen Augen glom-
men wie Funken. „Alſo — doch —! dieſen Brief
— er hat ihn nie bekommen?!“ Ihre Stimme
kreiſchte und überſchlug. „Ich habe ihn uneröffnet
gefunden,“ ſagte ich und rückte mich von ihr
weg, denn ſie ſah ſchrecklich aus in ihrer wahn-
ſinnigen Erregung. Ihre Wangen waren ziegel-
roth, mit aufgeklapptem Munde rang ſie nach
Athem. Dann kam es wie eine Schwäche über
ſie und vor ſich hin murmelte ſie: „Und ich
wollte nochmals ſchreiben.“ ...

Dann raffte ſie ſich auf und ſchlich davon,
gebrochener als je, am Arme ihrer Führerin
hängend, ſchwer und matt, eine lebende Leiche.
Lange blickte ich ihnen nach, bis ſie tief im
Dunkel der Allee verſchwanden. Mir war es
aber, als hörte ich das Lachen des boshaften
Zufallgeiſtes und ſähe ich das breitmäulige Hohn-
grinſen des Satyros.




[Spaltenumbruch]
Correſpondenzen.

[Orig.-Corr.]
Ein nenes Caféhaus.) Es muß gewiß
allgemein anerkannt werden, daß Herr Ph. Klein,
der Beſitzer der altrenommirten Conditorei, dem
lang gewünſchen Bedürfniſſe eines Caféhauſes,
dadurch abgeholfen hat, daß er in ſeinem Ring-
hauſe eine freundliche Conditorei, ein elegantes
Caféhaus und eine trauliche Weinſtube errichtete,
welchen Etabliſſements ein recht großer Zuſpruch
gewünſcht wird.




Locales und Provinzielles.


(Condolenz-Viſite.)

Herr Bürgermeiſter
Joſef v. Engel und deſſen Gemahlin ſtatteten
geſtern Vorm. der verwitweten Frau Gräfin Eleo-
nore Ambro v. Adamocz eine Condolenz-Viſite ab.

(Wilitäriſches.)

Mit dem geſtrigen Tage
hat Se. Excellenz der Herr Truppen-Diviſionär
FML. Ritter v. Samonigg die Leitung des
Militär-Stations-Commandos wiederü bernommen.

(Rückkehr der Garniſon vom Manö-
verfelde)

Geſtern Vormittags rückten die Trup-
pen der hieſigen Garniſon, welche ſich durch
zwölf Tage an den zwiſchen Bärn und Hof
ſtattgefundenen Manövern der 5. Infanterie-
Truppendiviſion betheiligt hatten, wieder hier
ein. Um halb 10 Uhr traf das 93. Infanterie-
Regiment, welches den Weg über Giebau genom-
men hatte und um 10 Uhr das 54. Inf.-Regt.
aus Sternberg, beide unter klingendem Spiele,
und begrüßt von einer zahlreichen Menſchenmenge,
welche die Ankunft der Truppen erwartet hatte,
in Olmütz ein. Die hieſige Artillerie kam gegen
12 Uhr Mittags und kurz darauf das 2. Land-
wehr-Dragoner-Regiment an, welch’ letzteres ſowie
die in Proßnitz dislocirte hieſige Artillerie-
Batterie ohne Raſt den Weg nach Proßnitz
fortſetzten, wo ſie im Laufe des Nachmittags
eintrafen. — Wie aus Sternberg gemeldet
wird traf das 54. Infanterie-Regiment dort
Samſtag Nachmittags ein und übernachtete da-
ſelbſt. Das Officierscorps veranſtaltete in Stern-
berg in der dortigen Turnhalle Samſtag Abends
ein Concert der Militärcapelle des 54. Inf.-
Regts., an welches ſich ein ſehr animirt ver-
laufenes Kränzchen anſchloß, zu welchem die
Damenwelt Sternbergs ſich ſehr zahlreich ein-
gefunden hatte.

(Perſonales.)

Herr Stadtphyſicus Dr.
Hans Cantor iſt von ſeinem Urlaube zurück-
gekehrt und hat die Amtsgeſchäfte wieder über-
nommen.

(Leichenbegängniß des Dragoner-Lieute-
nants Alfred Ellmaurer.)

Man ſchreibt uns
aus Teplitz-Schönau unterm 1. d. Mts: Heute
fand hier das Leichenbegängniß des am 27. v. M.
bei dem nächſt Holitz abgehaltenen Rennen des
2. Dragoner-Regimens verunglückten Dragoner-
Lieutenants, Alfred Ellmaurer, deſſen Leiche
von Olmütz hieher überführt wurde, ſtart. Die
Leiche wurde in dem der Mutter des Verblichenen
gehörigen Hauſe „Paradies“ in der Seumeſtraße
aufgebahrt und unter zahlreicher Betheiligung
von Trauergäſten, darunter einer Abordnung des
2. Dragoner-Regiments aus Olmütz und der
hier weilenden k. und k. Officiere auf dem hie-
ſigen katholiſchen Friedhofe in der Familiengruft
beigeſetzt.

(Leichenbegängniß.)

Geſtern Nachmittags
5½ Uhr fand das Leichenbegängniß des hier-
orts verſtorbenen Gymnaſialſchülers Carl von
Tachauer,
eines Sohnes des hier im Ruheſtande
lebenden Herrn Oberſtlieutenants v. Tachauer
unter zahlreicher Betheiligung ſtatt. Zahlreiche
und ſchöne Kränze, darunter einer gewidmet von
den Schülern der 5. Claſſe des Olmützer deut-
ſchen Staatsgymnaſiums, ſchmückten den Sarg, wel-
cher die entſeelte Hülle des Verblichenen barg. Nach
Einſegnung der Leiche im Trauerhauſe ſetzte ſich der
Zug, welchen die Muſikcapelle des 54. Infanterie-Re-
giments eröffnete, in Bewegung. Dem Sarge folg-
ten die trauernden Hinterbliebenen, ferner Se. Exc.
der Truppendiviſionär FML. R. v. Samonigg,
Generalmajor Brigadier Ritter v. Benkiſer,
mehrere Herren Oberſte und Regimentscomman-
danten, zahlreiche Vertreter des Officierscorps,
Herr Bürgermeiſter v. Engel, Herr Gymna-
ſialſchuldirector Dr. Emil Seyß mit dem hier
weilenden Lehrkörper und den Schülern des deut-
[Spaltenumbruch] ſchen Gymnaſiums ſowie zahlreiche Leidtragende[.]
Auf dem Friedhofe fand ſodann die nochmalige
Einſegnung der Leiche ſtatt.

(Auszeichnung.)

Die Jury der Landes-
Ausſtellung von Hilfsmaſchinen zu Troppau hat
Herrn Carl Drößler, Maſchinenfabrikant in
Neutitſchein, die gold. Ausſtellungsmedaille zuerkannt.

(Erzherzog Albrecht-Schießen.)

Auf der
hieſigen bürgerlichen Schießſtätte hat geſtern das
Erzherzog Albrecht-Schießen unter zahlreicher Be-
theiligung der Mitglieder der Schützengeſellſchaft
begonnen.

(Vom Kreisgerichte.)

Während der Ur-
laubsdauer des k. k. Kreisgerichts-Präſidenten,
Herrn Hofrathes Dr. Schwetz, führt Herr
LGR. Wozelka die Präſidialgeſchäfte. — Herr
LGR. Kunze iſt von ſeinem Urlaube, den er
in Bad Ullersdorf zubrachte, wieder hier ein-
getroſſen.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegium iſt folgende: Geſuch
des fürſterbiſchöflichen Clerikal-Seminars um
gleiche Bedingungen des Waſſerbezuges für das
zu Seminarzwecken angekaufte Haus Nr. 151
der Burggrafengaſſe, wie für den Hauptſitz der
Anſtalt. — Geſuch des Stadtcapellmeiſters Herrn
Hans Tſchauner um die erſte Quinquenalzulage.
— Dankſchreiben des Commandos des k. k. priv.
bewaffneten Bürgercorps und des bürgerlichen
Begräbnißvereines für den ſtädtiſchen Beitrag zur
Uniformirung der Muſikcapelle — Bericht der
1. Section über die Bemeſſung eines Pauſchales
für die Erhaltungsarbeiten der neuen Landwehr-
kaſerne. — Bericht der 1. Section über das
Geſuch des Herrn Wilhelm Redlich, Beſitzer des
Hauſes Nr. 77, um Abſchreibung des Mehr-
conſums von Waſſer — Bericht der 3. Section
über das Geſuch eines Sicherheitswachmannes
um Wiederverleihung des vorigen Ranges.

(Todesfall.)

Aus Neutitſchein wird ge-
ſchrieben: Am 30. Auguſt ſtarb in Neutitſchein
nach längerem Leiden der k. k. Bezirksſecretär
i. P., Herr Alois Zlamal. Geboren im Jahre
1812 zu Kremſier, woſelbſt er das Gymnaſium
abſolvirte, beſuchte er die philoſophiſche Facultät
in Olmütz, prakticirte beim Kremſierer fürſt-
erzbiſchöflichen Amte und trat im Jahre 1850
als Official in den Staatsdienſt. Durch 16 Jahre
diente Zlamal als Bezirks-Secretär bei der k. k.
Bezirkshauptmannſchaft Römerſtadt. In Neutit-
ſchein lebte der Verblichene ſeit ſeiner Penſionirung
durch 17 Jahre mit ſeinen beiden Schweſtern,
nachdem ihm ſeine Frau ſchon längſt im Tode
vorangegangen war. Die Stadt Neutitſchein verliert
in ihm einen treu-deutſchen Mann.

(Freiheit, ade!)

Der goldene Sommertraum
wird nun bald verrauſcht ſein und mit ihm auch
die Freiheit unſerer lieben Schuljugend für ein
Jahr wieder Abſchied nehmen. Von heute ab nur
mehr zwölf Tage! ... Die meiſten der ferien-
frohen Volks-, Bürger- und Realſchüler, ſowie
der Gymnaſiaſten zählen wohl ſchon angſtbe-
klommen die Tage bis zu dem Augenblick[e], da ſie
die grüne Raſenbank mit der Schulbank vertau-
ſchen und von dem uneingeſchränkten Leben, das
ja der dem Momente hingegebenen Jugend ſo
ſehr behagt, Abſchied nehmen müſſen. Wie konnte
nur ein Dichter ſchreiben: „Nichts iſt ſchwerer
zu ertragen, als eine Reihe von ſchönen Tagen?“
... Ja, es naht das Ende der ſchönen Tage
und für einen Theil unſerer Jugend hat die
Stunde des Abſchieds von denſelben bereits ge-
ſchlagen. Man konnte dieſer Tage auf den Bahn-
höfen mit jedem Zuge eine Schaar kleiner Krieger
abſegeln ſehen, deren blühende Geſichter wohl den
Schluß geſtattete, daß ſie aus einer angenehmen
Dislocation die Reiſe antraten. Aus dem Eltern-
hauſe oder aus der Sommerfriſche ſind dieſe
jungen Marsſöhne abgereiſt, um wieder in die
Militär-Realſchule einzurücken, und wenn ſie
darüber betrübt ſind, ſo werden ſie ſich wohl mit
dem Gedanken zu tröſten wiſſen, daß ſie weiter
den Weg zu wandern haben, an deſſen Ziel ihnen
zwei goldene Sternchen entgegenblinken. „Wenn
ich das erſtemal als Lieutenant ſpazieren gehen
werde!“ denkt mancher. Vorher heißt’s arbeiten
und mit dem Ende ihrer Ferien, nach der Raſt
nunmehr in voller Marſchbereitſchaft ſein und
gewärtig des Commandos: „Vorwärts!“

(Vom Theater.)

Nach dem Andrange,
der heute Seitens der Abonnenten an der Thea-
tercaſſe herrſchte und nach den Anfragen, die noch

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[[3]/0003] in den beiden Franzoſen Spione gefangen zu haben, der „Magdeburgiſchen Zeitung“ wird aber jetzt aus Kiel geſchrieben: In der Angele- genheit der beiden hier verhafteten Spione iſt noch nachzutragen, daß die Durchſuchung der Kajüten und Reiſeeffecten der Verdächtigen keines- wegs das belaſtende Material ergeben hat, das ohne Weiteres die Schuld der Verhafteten derart darthut, daß eine erfolgreiche gerichtliche Prozedur außer Frage ſtände. Photographiſche Platten mit Aufnahmen beiſpielsweiſe ſind nicht gefunden worden, ſondern nur photographiſche Apparate zur Herſtellung von Negativaufnahmen. Sodann beſchränkte ſich der „reiche Fund der findigen Polizei“ auf eine einzige, überall im deutſchen Buchhandel erhältliche Karte von Helgoland, die allerdings deshalb als belaſtendes Material gelten könnte, weil eine flüchtige Bleiſtiftſkizze die Be- feſtigungsanlagen auf Helgoland andeutet. Ferner ſind kleine Papierabriſſe gefunden, die ebenfalls äußerſt flüchtige Bleiſtiftſkizzen aufweiſen, die anſcheinend Befeſtigungslinien darſtellen und von franzöſiſchen, bislang unaufgeklärten Notizen be- gleitet ſind. Das iſt Alles, was man als be- laſtendes Actenmaterial beſitzt und es wird jeden- falls, wenn es überhaupt zur Erhebung einer Anklage kommt, ſeine juriſtiſchen Schwierigkeiten haben, eine Verurtheilung herbeizuführen. Die bislang veröffentlichten Alarmberichte ſind ſomit mit einigem Vorbehalt aufzunehmen. (Das engliſche Unterhaus) hat endlich die Hauptarbeit ſeiner am 31. Jänner begonnenen Seſſion beendigt, nämlich die Verhandlung über die vom Premierminiſter Gladſtone am 13. Februar eingebrachte Home-Rule-Bill, d. h. die Abgren- zung der Irland einzuräumenden Selbſtverwal- tung. 82 Sitzungstage hatte dieſe Verhandlung in Anſpruch genommen, in welcher natürlich längſt nichts Neues mehr für oder wider die Bill vorzubringen war und welche denn auch nur durch Zuhilfenahme der erſt vor wenigen Jahren im engliſchen Parlamente auch wegen einer iriſchen Bill eingeführten Maßregel des Debatteſchluſſes zu Ende geführt werden konnte. Die Mehrheit von 34 Stimmen, mit welcher nun vorgeſtern Nachts die Bill in dritter Leſung angenommen wurde, entſpricht noch immer den ſchon bei den Parlamentswahlen im Auguſt vori- gen Jahres feſtgeſtellten Parteiverhältniſſen. Auch das Oberhaus nahm vorgeſtern Abends, wie ein Londoner Telegramm weiter berichtet, die Home- Rule-Bill in erſter Leſung an, das will ſagen, es nahm ſie eben in Verhandlung; denn daß das Oberhaus die Bill in zweiter Leſung ableh- nen wird, ſteht ja längſt feſt. und ihre Hand legte ſich auf meinen Arm. Da erzählte ſie kurz die Geſchichte. Mit jedem Worte, das ſie ſprach, krallten ſich ihre mageren Finger feſter in meinen Arm. Sie athmete hörbar. „Und was ſtand in dem Briefe?“ fragte ſie wieder — „Großer — Gott — es wird doch nicht —“ Ich hatte den Brief aus dem Notizbuche genom- men und reichte ihr ihn. Mit zitternden Händen, in fürchterlicher Erregung ſchob ſie den grünen Schirm auf die Stirn empor und las das Blättchen Papier, hart an die entzündeten Augen rückend, mit zitternden Lippen. Fahl ward das kleine, vertrocknete Geſicht, entſtellt von einer plötzlichen Verzerrung, die wie ein Krampf jede Muskel riß. Die ſchmutzigblauen, wäſſerigen Augen glom- men wie Funken. „Alſo — doch —! dieſen Brief — er hat ihn nie bekommen?!“ Ihre Stimme kreiſchte und überſchlug. „Ich habe ihn uneröffnet gefunden,“ ſagte ich und rückte mich von ihr weg, denn ſie ſah ſchrecklich aus in ihrer wahn- ſinnigen Erregung. Ihre Wangen waren ziegel- roth, mit aufgeklapptem Munde rang ſie nach Athem. Dann kam es wie eine Schwäche über ſie und vor ſich hin murmelte ſie: „Und ich wollte nochmals ſchreiben.“ ... Dann raffte ſie ſich auf und ſchlich davon, gebrochener als je, am Arme ihrer Führerin hängend, ſchwer und matt, eine lebende Leiche. Lange blickte ich ihnen nach, bis ſie tief im Dunkel der Allee verſchwanden. Mir war es aber, als hörte ich das Lachen des boshaften Zufallgeiſtes und ſähe ich das breitmäulige Hohn- grinſen des Satyros. Correſpondenzen. Freiwaldan, 3. September. [Orig.-Corr.] Ein nenes Caféhaus.) Es muß gewiß allgemein anerkannt werden, daß Herr Ph. Klein, der Beſitzer der altrenommirten Conditorei, dem lang gewünſchen Bedürfniſſe eines Caféhauſes, dadurch abgeholfen hat, daß er in ſeinem Ring- hauſe eine freundliche Conditorei, ein elegantes Caféhaus und eine trauliche Weinſtube errichtete, welchen Etabliſſements ein recht großer Zuſpruch gewünſcht wird. Locales und Provinzielles. Olmütz, 4. September. (Condolenz-Viſite.) Herr Bürgermeiſter Joſef v. Engel und deſſen Gemahlin ſtatteten geſtern Vorm. der verwitweten Frau Gräfin Eleo- nore Ambro v. Adamocz eine Condolenz-Viſite ab. (Wilitäriſches.) Mit dem geſtrigen Tage hat Se. Excellenz der Herr Truppen-Diviſionär FML. Ritter v. Samonigg die Leitung des Militär-Stations-Commandos wiederü bernommen. (Rückkehr der Garniſon vom Manö- verfelde) Geſtern Vormittags rückten die Trup- pen der hieſigen Garniſon, welche ſich durch zwölf Tage an den zwiſchen Bärn und Hof ſtattgefundenen Manövern der 5. Infanterie- Truppendiviſion betheiligt hatten, wieder hier ein. Um halb 10 Uhr traf das 93. Infanterie- Regiment, welches den Weg über Giebau genom- men hatte und um 10 Uhr das 54. Inf.-Regt. aus Sternberg, beide unter klingendem Spiele, und begrüßt von einer zahlreichen Menſchenmenge, welche die Ankunft der Truppen erwartet hatte, in Olmütz ein. Die hieſige Artillerie kam gegen 12 Uhr Mittags und kurz darauf das 2. Land- wehr-Dragoner-Regiment an, welch’ letzteres ſowie die in Proßnitz dislocirte hieſige Artillerie- Batterie ohne Raſt den Weg nach Proßnitz fortſetzten, wo ſie im Laufe des Nachmittags eintrafen. — Wie aus Sternberg gemeldet wird traf das 54. Infanterie-Regiment dort Samſtag Nachmittags ein und übernachtete da- ſelbſt. Das Officierscorps veranſtaltete in Stern- berg in der dortigen Turnhalle Samſtag Abends ein Concert der Militärcapelle des 54. Inf.- Regts., an welches ſich ein ſehr animirt ver- laufenes Kränzchen anſchloß, zu welchem die Damenwelt Sternbergs ſich ſehr zahlreich ein- gefunden hatte. (Perſonales.) Herr Stadtphyſicus Dr. Hans Cantor iſt von ſeinem Urlaube zurück- gekehrt und hat die Amtsgeſchäfte wieder über- nommen. (Leichenbegängniß des Dragoner-Lieute- nants Alfred Ellmaurer.) Man ſchreibt uns aus Teplitz-Schönau unterm 1. d. Mts: Heute fand hier das Leichenbegängniß des am 27. v. M. bei dem nächſt Holitz abgehaltenen Rennen des 2. Dragoner-Regimens verunglückten Dragoner- Lieutenants, Alfred Ellmaurer, deſſen Leiche von Olmütz hieher überführt wurde, ſtart. Die Leiche wurde in dem der Mutter des Verblichenen gehörigen Hauſe „Paradies“ in der Seumeſtraße aufgebahrt und unter zahlreicher Betheiligung von Trauergäſten, darunter einer Abordnung des 2. Dragoner-Regiments aus Olmütz und der hier weilenden k. und k. Officiere auf dem hie- ſigen katholiſchen Friedhofe in der Familiengruft beigeſetzt. (Leichenbegängniß.) Geſtern Nachmittags 5½ Uhr fand das Leichenbegängniß des hier- orts verſtorbenen Gymnaſialſchülers Carl von Tachauer, eines Sohnes des hier im Ruheſtande lebenden Herrn Oberſtlieutenants v. Tachauer unter zahlreicher Betheiligung ſtatt. Zahlreiche und ſchöne Kränze, darunter einer gewidmet von den Schülern der 5. Claſſe des Olmützer deut- ſchen Staatsgymnaſiums, ſchmückten den Sarg, wel- cher die entſeelte Hülle des Verblichenen barg. Nach Einſegnung der Leiche im Trauerhauſe ſetzte ſich der Zug, welchen die Muſikcapelle des 54. Infanterie-Re- giments eröffnete, in Bewegung. Dem Sarge folg- ten die trauernden Hinterbliebenen, ferner Se. Exc. der Truppendiviſionär FML. R. v. Samonigg, Generalmajor Brigadier Ritter v. Benkiſer, mehrere Herren Oberſte und Regimentscomman- danten, zahlreiche Vertreter des Officierscorps, Herr Bürgermeiſter v. Engel, Herr Gymna- ſialſchuldirector Dr. Emil Seyß mit dem hier weilenden Lehrkörper und den Schülern des deut- ſchen Gymnaſiums ſowie zahlreiche Leidtragende. Auf dem Friedhofe fand ſodann die nochmalige Einſegnung der Leiche ſtatt. (Auszeichnung.) Die Jury der Landes- Ausſtellung von Hilfsmaſchinen zu Troppau hat Herrn Carl Drößler, Maſchinenfabrikant in Neutitſchein, die gold. Ausſtellungsmedaille zuerkannt. (Erzherzog Albrecht-Schießen.) Auf der hieſigen bürgerlichen Schießſtätte hat geſtern das Erzherzog Albrecht-Schießen unter zahlreicher Be- theiligung der Mitglieder der Schützengeſellſchaft begonnen. (Vom Kreisgerichte.) Während der Ur- laubsdauer des k. k. Kreisgerichts-Präſidenten, Herrn Hofrathes Dr. Schwetz, führt Herr LGR. Wozelka die Präſidialgeſchäfte. — Herr LGR. Kunze iſt von ſeinem Urlaube, den er in Bad Ullersdorf zubrachte, wieder hier ein- getroſſen. (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Stadtverordneten-Collegium iſt folgende: Geſuch des fürſterbiſchöflichen Clerikal-Seminars um gleiche Bedingungen des Waſſerbezuges für das zu Seminarzwecken angekaufte Haus Nr. 151 der Burggrafengaſſe, wie für den Hauptſitz der Anſtalt. — Geſuch des Stadtcapellmeiſters Herrn Hans Tſchauner um die erſte Quinquenalzulage. — Dankſchreiben des Commandos des k. k. priv. bewaffneten Bürgercorps und des bürgerlichen Begräbnißvereines für den ſtädtiſchen Beitrag zur Uniformirung der Muſikcapelle — Bericht der 1. Section über die Bemeſſung eines Pauſchales für die Erhaltungsarbeiten der neuen Landwehr- kaſerne. — Bericht der 1. Section über das Geſuch des Herrn Wilhelm Redlich, Beſitzer des Hauſes Nr. 77, um Abſchreibung des Mehr- conſums von Waſſer — Bericht der 3. Section über das Geſuch eines Sicherheitswachmannes um Wiederverleihung des vorigen Ranges. (Todesfall.) Aus Neutitſchein wird ge- ſchrieben: Am 30. Auguſt ſtarb in Neutitſchein nach längerem Leiden der k. k. Bezirksſecretär i. P., Herr Alois Zlamal. Geboren im Jahre 1812 zu Kremſier, woſelbſt er das Gymnaſium abſolvirte, beſuchte er die philoſophiſche Facultät in Olmütz, prakticirte beim Kremſierer fürſt- erzbiſchöflichen Amte und trat im Jahre 1850 als Official in den Staatsdienſt. Durch 16 Jahre diente Zlamal als Bezirks-Secretär bei der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Römerſtadt. In Neutit- ſchein lebte der Verblichene ſeit ſeiner Penſionirung durch 17 Jahre mit ſeinen beiden Schweſtern, nachdem ihm ſeine Frau ſchon längſt im Tode vorangegangen war. Die Stadt Neutitſchein verliert in ihm einen treu-deutſchen Mann. (Freiheit, ade!) Der goldene Sommertraum wird nun bald verrauſcht ſein und mit ihm auch die Freiheit unſerer lieben Schuljugend für ein Jahr wieder Abſchied nehmen. Von heute ab nur mehr zwölf Tage! ... Die meiſten der ferien- frohen Volks-, Bürger- und Realſchüler, ſowie der Gymnaſiaſten zählen wohl ſchon angſtbe- klommen die Tage bis zu dem Augenblicke, da ſie die grüne Raſenbank mit der Schulbank vertau- ſchen und von dem uneingeſchränkten Leben, das ja der dem Momente hingegebenen Jugend ſo ſehr behagt, Abſchied nehmen müſſen. Wie konnte nur ein Dichter ſchreiben: „Nichts iſt ſchwerer zu ertragen, als eine Reihe von ſchönen Tagen?“ ... Ja, es naht das Ende der ſchönen Tage und für einen Theil unſerer Jugend hat die Stunde des Abſchieds von denſelben bereits ge- ſchlagen. Man konnte dieſer Tage auf den Bahn- höfen mit jedem Zuge eine Schaar kleiner Krieger abſegeln ſehen, deren blühende Geſichter wohl den Schluß geſtattete, daß ſie aus einer angenehmen Dislocation die Reiſe antraten. Aus dem Eltern- hauſe oder aus der Sommerfriſche ſind dieſe jungen Marsſöhne abgereiſt, um wieder in die Militär-Realſchule einzurücken, und wenn ſie darüber betrübt ſind, ſo werden ſie ſich wohl mit dem Gedanken zu tröſten wiſſen, daß ſie weiter den Weg zu wandern haben, an deſſen Ziel ihnen zwei goldene Sternchen entgegenblinken. „Wenn ich das erſtemal als Lieutenant ſpazieren gehen werde!“ denkt mancher. Vorher heißt’s arbeiten und mit dem Ende ihrer Ferien, nach der Raſt nunmehr in voller Marſchbereitſchaft ſein und gewärtig des Commandos: „Vorwärts!“ (Vom Theater.) Nach dem Andrange, der heute Seitens der Abonnenten an der Thea- tercaſſe herrſchte und nach den Anfragen, die noch

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 201, Olmütz, 04.09.1893, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches201_1893/3>, abgerufen am 28.03.2024.