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Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].

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gert sie sint guot oder böß. Nun sint erlich menschen
die ire begyrd alleyn settzen inn die irdischen vnnd
leyplichen ding/ also söllen wir nit thun/ dann alle vn
ser begyrde söllen sein vber das hab got den herren lieb
auß gantzem deinem hertzen vnd auß gantzen deynen
krefften/ vnd deynen nechsten also dich selber/ wann
der mensche behelt das wort gottes vnd darnoch le/
bet so hat er yn lieb. Darumb so spricht der herre/ ist
es das mich yemant hat lieb der behelt meyne rede/ wann
aber der mensche etwas anders lieber hat dann got/ so
ist die liebe nit gantz vnd volkommen. Den menschen
ist nit mer zyhen zuo der göttlichen liebe/ wann das er
betrachte die große liebe freunschafft vnd gutheit die
im got der herre gethon hat das er yn geschaffen vnd
nach im selbs gebildet vnd formiret hat/ vnd nit zuo
einem holtz steyn oder vnuernüfftigen tyer gemacht
nit zuo eynem heyden oder iuden/ sunder zuo einem cri/
sten menschen dich gemacht hat/ vnd dich mitseynem
roßenfarben bluot bitter peyn vnd marter vnd mit sei
nem scharpfen tode erlößet hat von der ewigen ver/
damnüß wie möchte der mensche also grob sein wann
er sölliche guotheit betrachtet er müst ye zuo göttlicher
liebe getzogen werden/ wiltu aber deynen nechsten
liebhaben so solt du yn erlaßen das du gern vonim
erlaßen wöltest seyn/ vnd solt im thun also du wol/
test das er dir thet. Du solt auch nichtes von im re/
den das yn möchte beschweren oder betrüben er höre
es oder nit/ es sey an seynem leybe/ guot oder ere/ vnd
also kürtzlichen wirt die liebe gantz vnd gerecht/ dann
were es das du eynen eynigen wöltest hassen/ vnnd
hettest sust alle menschen lieb als ob geschriben steet
so were die liebe nit gantz oder gerecht/ vnd wurdest ge
heißen ein neydiger mensche/ vnd wo du also von dem
tode begriffen wurdest/ so werest du ewigk verloren

c iiij


gert sie sint guͦt oder boͤß. Nun sint erlich menschen
die ire begyrd alleyn settzen inn die irdischen vnnd
leyplichen ding/ also soͤllen wir nit thun/ dann alle vn
ser begyrde soͤllen sein vber das hab got den herren lieb
auß gantzem deinem hertzen vnd auß gantzen deynen
krefften/ vnd deynen nechsten also dich selber/ wann
der mensche behelt das wort gottes vnd darnoch le/
bet so hat er yn lieb. Darumb so spricht der herre/ ist
es das mich yemant hat lieb der behelt meyne rede/ wann
aber der mensche etwas anders lieber hat dann got/ so
ist die liebe nit gantz vnd volkommen. Den menschen
ist nit mer zyhen zuͦ der goͤttlichen liebe/ wann das er
betrachte die große liebe freunschafft vnd gutheit die
im got der herre gethon hat das er yn geschaffen vnd
nach im selbs gebildet vnd formiret hat/ vnd nit zuͦ
einem holtz steyn oder vnuernüfftigen tyer gemacht
nit zuͦ eynem heyden oder iuden/ sunder zuͦ einem cri/
sten menschen dich gemacht hat/ vnd dich mitseynem
roßenfarben bluͦt bitter peyn vnd marter vnd mit sei
nem scharpfen tode erloͤßet hat von der ewigen ver/
damnüß wie moͤchte der mensche also grob sein wann
er soͤlliche guͦtheit betrachtet er müst ye zuͦ goͤttlicher
liebe getzogen werden/ wiltu aber deynen nechsten
liebhaben so solt du yn erlaßen das du gern vonim
erlaßen woͤltest seyn/ vnd solt im thun also du wol/
test das er dir thet. Du solt auch nichtes von im re/
den das yn moͤchte beschweren oder betrüben er hoͤre
es oder nit/ es sey an seynem leybe/ guͦt oder ere/ vnd
also kürtzlichen wirt die liebe gantz vnd gerecht/ dann
were es das du eynen eynigen woͤltest hassen/ vnnd
hettest sust alle menschen lieb als ob geschriben steet
so were die liebe nit gantz oder gerecht/ vnd wurdest ge
heißen ein neydiger mensche/ vnd wo du also von dem
tode begriffen wurdest/ so werest du ewigk verloren

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[[14r]/0027] X. gert sie sint guͦt oder boͤß. Nun sint erlich menschen die ire begyrd alleyn settzen inn die irdischen vnnd leyplichen ding/ also soͤllen wir nit thun/ dann alle vn ser begyrde soͤllen sein vber das hab got den herren lieb auß gantzem deinem hertzen vnd auß gantzen deynen krefften/ vnd deynen nechsten also dich selber/ wann der mensche behelt das wort gottes vnd darnoch le/ bet so hat er yn lieb. Darumb so spricht der herre/ ist es das mich yemant hat lieb der behelt meyne rede/ wann aber der mensche etwas anders lieber hat dann got/ so ist die liebe nit gantz vnd volkommen. Den menschen ist nit mer zyhen zuͦ der goͤttlichen liebe/ wann das er betrachte die große liebe freunschafft vnd gutheit die im got der herre gethon hat das er yn geschaffen vnd nach im selbs gebildet vnd formiret hat/ vnd nit zuͦ einem holtz steyn oder vnuernüfftigen tyer gemacht nit zuͦ eynem heyden oder iuden/ sunder zuͦ einem cri/ sten menschen dich gemacht hat/ vnd dich mitseynem roßenfarben bluͦt bitter peyn vnd marter vnd mit sei nem scharpfen tode erloͤßet hat von der ewigen ver/ damnüß wie moͤchte der mensche also grob sein wann er soͤlliche guͦtheit betrachtet er müst ye zuͦ goͤttlicher liebe getzogen werden/ wiltu aber deynen nechsten liebhaben so solt du yn erlaßen das du gern vonim erlaßen woͤltest seyn/ vnd solt im thun also du wol/ test das er dir thet. Du solt auch nichtes von im re/ den das yn moͤchte beschweren oder betrüben er hoͤre es oder nit/ es sey an seynem leybe/ guͦt oder ere/ vnd also kürtzlichen wirt die liebe gantz vnd gerecht/ dann were es das du eynen eynigen woͤltest hassen/ vnnd hettest sust alle menschen lieb als ob geschriben steet so were die liebe nit gantz oder gerecht/ vnd wurdest ge heißen ein neydiger mensche/ vnd wo du also von dem tode begriffen wurdest/ so werest du ewigk verloren c iiij

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Für Jakob Köbel [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML (2015-07-01T00:00:00Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben.

[weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]




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Zitationshilfe: Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494], S. [14r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_fusspfad_1492/27>, abgerufen am 10.10.2024.